Neuer Anschlag auf Israelis in Jerusalem

Nach dem Terroranschlag auf eine Synagoge im Stadtteil Neve Yaakov in Jerusalem am Freitag, bei dem ein Palästinenser sieben Israeli tötete, verübte ein 13-Jähriger einen weiteren Anschlag auf zwei Personen.

IMAGO / ZUMA Wire
Die israelische Polizei untersucht den Tatort, nachdem sieben Menschen bei einem bewaffneten Angriff in einer jüdischen Siedlung in Ost-Jerusalem getötet wurden, 28. Januar 2023
Nur wenige Stunden nach dem Terroranschlag auf eine Synagoge verübte ein Attentäter einen weiteren Anschlag am Samstagmorgen. Ein 13-jähriger Junge, mutmaßlich Palästinenser aus Ost-Jerusalem, eröffnete das Feuer auf einen 45-jährigen Vater und seinen 22-jährigen Sohn. Beide wurden schwer verletzt, schweben aber laut Medienberichten nicht mehr in Lebensgefahr. Der Angreifer wurde laut Polizei „neutralisiert“. Der Anschlag ereignete sich vor dem Eingang der Davidsstadt, einer der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätten Israels.

Am Freitag hatte ein palästinensischer Terrorist sieben Menschen vor einer Synagoge in Ost-Jerusalem getötet. Die Hamas hat sich mittlerweile zu dem Anschlag bekannt. Die libanesische Hisbollah lobte die Terrorattacke. Es habe sich um „Vergeltung“ für eine Razzia der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dschenin am Donnerstag im Norden des Westjordanlandes gehandelt, bei der neun Palästinenser getötet und 20 weitere verletzt wurden. Anschließend hatte es aus und auf den Gazastreifen gegenseitigen Beschuss gegeben. Inwiefern die Anschläge vom Freitag und Samstag zusammenhängen, ist bisher nicht bekannt.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts erklärte am Samstag in Bezug auf den Anschlag vom Freitagabend: „Wir verurteilen den grauenhaften Terrorangriff in Ost-Jerusalem auf das Schärfste. Am Internationalen Holocaust-Gedenktag jüdische Gläubige vor einer Synagoge anzugreifen, während sie Shabat begehen, ist abscheulich und ein Verbrechen, das durch nichts zu rechtfertigen ist.“ Die Spirale der Gewalt, die in diesem Jahr bereits zu viele Opfer auf beiden Seiten gefordert habe, dürfe sich nicht weiterdrehen.

„Mehr denn je bedarf es der Zusammenarbeit und des Dialogs zwischen Israel und den palästinensischen Behörden, um dem Terror den Boden zu entziehen“, sagte die Sprecherin in Berlin.

Infolge der Terrorwelle gegen Israel hat die Polizei 42 Verdächtige festgenommen. Es handele sich um Verwandte des Täters vom Freitag. Medienberichte stufen die neuerliche Eskalation als eine der schlimmsten seit Ausbruch der zweiten Intifada (2000 bis 2005) ein. Das Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird sich am Samstagabend mit der Lage befassen.

(dts nachrichtenagentur)

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Kommentare ( 9 )

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Schwabenwilli
1 Jahr her

“ bewaffnete Passanten hätten auf den Jungen geschossen“

Da würde in Deutschland so manches Opfer der moslemischen Terrors noch leben, dafür in der Psychiatrie Zimmer frei.

StefanZ
1 Jahr her

Ein dreizehnjähriger? Das sagt eigentlich alles über den Hass dort aus. Das Gelaber über Dialog und Zusammenarbeit wird daran nichts ändern. Ebensowenig, wie aus einem Islamisten durch irgendwelche Integrationsmaßnahmen oder woke Sozialpädagoginnen ein aufrechter deutscher Demokrat wird. Jeder weiß es aber niemand möchte es zur Kenntnis nehmen oder gar aussprechen. Das Ziel ist und war immer die Vernichtung Israels und die Unterwerfung der restlichen Welt unter den Islam. Daran ändern auch die vorhandenen gemässigten Kräfte nichts. Sie gelten dort als Verräter und sind ebenfalls Feinde.

verblichene Rose
1 Jahr her
Antworten an  StefanZ

Nun, das Gebiet des heutigen Israel, welches überwiegend von Juden bewohnt war, ist schon weit vor dem Holocaust in den Schlagzeilen aufgetaucht. Und es waren übrigens nicht unbedingt nur die -aus heutiger Sicht- ABSOLUT KRANKEN Nazis, die sich eine „Endlösung“ ausdachten. Sämtliche Europäer haben sich nämlich in diesem Landstrich „engagiert“! Und das stets mit den Mitteln der Repression, die schlussendlich für die Versprengung dieser Leute verantwortlich zeichnet! Heute spricht man auch von einer Diaspora. Dass sich aber dann ein Staat namens Israel verwirklichen konnte, liegt tatsächlich daran, dass sich eine „Schoah“ niemals mehr wiederholen durfte. Und DIESES MAL waren wieder… Mehr

JuergenR
1 Jahr her

Früher habe ich auch die Lüge vom Elend der Palästinenser, das durch Israel verursacht sei, geglaubt. Wenn man sich aber informiert, dann sieht man, daß es eher der Korruption der palästinensischen Führung zu verdanken ist. Von den Abermillionen an Geldern kommt bei der Bevölkerung nicht viel an, während sich die ‚Oberen‘ Protzvillen und anderes anschaffen. Warum arbeiten und leben denn so viele Palästinenser in Israel? Weil es ihnen dort viel besser geht.

chez Fonfon
1 Jahr her
Antworten an  JuergenR

Ich war sehr oft in Israel, auch beruflich. Seitdem frage ich mich immer, warum man diese mir größtenteils sehr unangenehmen aufgefallenen aggressiven Bewohner der palästinensischen Gebiete überhaupt nach Deutschland reinlässt. Die Israelis haben schon mit den aufgehetzten Kindern aus dieser Gruppe ihre liebe Not. Am heuchlerischsten sind jene palästinensische Araber, die in Israel leben, eine eigene Partei haben dürfen, denen es gut geht und Israel dennoch hassen und bei jedem Mord jubeln. Während international die Morde der Palästinenser an Israelis als verständliche Kavaliersdelikte angesehen werden, bibbert und warnt die Weltgemeinschaft ständig vor den möglichen bösen Reaktionen der Israelis. Aber am… Mehr

h.milde
1 Jahr her

Das AA & deren GRÜNE Chefin, die Völkerrechtskundige & Bellizistin Bärbock können ja schon ein wenig stolz darauf sein, daß auch durch ihre „Unterstützungen“ der friedliebenden Palästinenser, auch deren Kinder zukunftsorientiert und fachkundig ausgebildet werden. Wahrscheinlich werden aber auch ein paar €uronen, die Kanzler Cum€x-Scholz an „Präsident“ Abbas gab, nach dem er Israel des 50fachen Holocausts beschuldigte, Zwecke wie diesen, dienlich gewesen sein. Es kommt mir so ähnlich vor, wie es hier kurz vor dem Endsieg auch geschah, als zehntausende Kinder und Jugendliche für einen gleichfalls religoiden(!) Wahn eines Weltbeherrschungsanspruchs, ebenfalls sinnlos & brutal abgeschlachtet wurden….-> die Erinnerungen Benedikt XVI,in… Mehr

Exilant99
1 Jahr her

Wer sich Mal in linken Medien umsieht, wird haufenweise Rechtfertigung für diesen Anschlag finden.
Ekelhaft. Ich hoffe die neue israelische Regierung zeigt absolut keine Gnade. Deswegen fordern immer mehr israelische Abgeordnete die Todesstrafe für Terroristen.

Last edited 1 Jahr her by Exilant99
Julian Schneider
1 Jahr her
Antworten an  Exilant99

Ja, das hat mich auch entsetzt. Gruselig. Hat mich in der Argumentation aber an viele Forenbeiträge hier erinnert, in denen der russische Angriff auf die Ukraine beschönigt wird. Das Motto ist in beiden Fällen: Selber Schuld, man habe ja vorher provoziert.

Last edited 1 Jahr her by Julian Schneider
Marcel Seiler
1 Jahr her

Ein 13-jähriger Täter zeigt, dass die Palästinenser eine kulturelle Atmosphäre geschaffen haben, die ihre Mitglieder zu Mord aufruft.

Es gibt die Rechtfertigung, diese Atmosphäre sei eine reine Gegenwehr gegen „israelische Repressionen“. Ich teile diese Auffassung nicht: Ohne die Maßnahmen, die als israelische Repressionen dargestellt werden, wäre ein ziviles, terrorfreies Leben in Israel nicht möglich; die Existenz Israels wäre beendet. Wer Israels Gegenwehr verurteilt, muss sich dazu bekennen, dass er Israels Existenz auslöschen will.