Offenbar war man auch in Kiew schon geneigter, auf Trumps Friedensplan einzugehen – bis die sogenannten Europäer sich zu Wort meldeten. Hätten sie doch bloß geschwiegen – zumal sie in der Welt immer weniger zu sagen haben. Inzwischen äußerte sich der außenpolitische Berater Putins ablehnend zum Friedensplan der Europäer, der „völlig unkonstruktiv“ sei.
picture alliance / NurPhoto | Daniel Pier
Das Gerangel um die Friedenspläne zeigt deutlich, wenn man einen Blick auf das Verhältnis von Deutschlands politischem Einfluss und Deutschlands finanzielle und wirtschaftliche Hilfe für die Selenskyj-Administration wirft, dass die Regierungen Scholz-Habeck und Klingbeil-Merz Deutschland de facto zum Vasall der Ukraine gemacht haben. Während Frankreich und die Ukraine nach Selenskyjs Worten einen „historischen Deal“ abschließen, der die ukrainische Luftwaffe und Luftverteidigung stärken soll, zahlte Frankreich bis zum 31. August 2025 für die Ukraine 9 Milliarden Euro, Deutschland 45 Milliarden Euro. Im Februar 2024 rechnete das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) aus, dass die Militärhilfe Frankreichs für die Ukraine bisher 540 Millionen Euro beträgt, was deutlich weniger ist als die 17,1 Milliarden Euro aus Deutschland, 6,6 Milliarden Euro aus dem Vereinigten Königreich und 3 Milliarden Euro aus Polen. Man könnte also den „historischen Deal“ so kommentieren: Die Ukraine bestellt, Frankreich liefert und Deutschland bezahlt.
Dazu muss erwähnt werden, dass laut einem Bericht der Berliner Zeitung im Korruptionsskandal um den staatlichen Energiekonzern Energoatom Schmiergelder in Höhe von 86 Millionen Euro geflossen sein sollen. Zwei Minister Selenskyjs mussten zurücktreten, einem Vertrauten Selenskyjs gelang überraschend mühelos die Flucht ins Ausland. Doch das interessiert die deutsche Regierung nicht. Sie will die sogenannte Ukraine-Hilfe im Jahr 2026 von 8,7 Milliarden Euro auf 11,4 erhöhen. Wie hatte doch die frühere Außenministerin Baerbock – die sogar en passant Russland in einer Äußerung den Krieg erklärte, was nur durch das energische Agieren von Olaf Scholz zu keinem größeren diplomatischen Zwischenfall wurde – seinerzeit in Prag verkündet: „aber wenn ich den Menschen in der Ukraine das Versprechen gebe, wir stehen euch bei, so lange ihr uns braucht, dann will ich liefern. Egal, was meine Wähler in Deutschland darüber denken, aber ich will den Menschen in der Ukraine gegenüber liefern.“ In dem Duktus stellte Friedrich Merz gerade noch mal klar, dass Deutschland vollkommen abhängig von Selenskyjs Entscheidungen ist: „Eine Beendigung des Krieges kann es natürlich nur dann geben, wenn es eine uneingeschränkte Zustimmung der Ukraine gibt.“
Die USA erhalten für ihre Hilfe Zugang zu Rohstoffen in der Ukraine, die Franzosen einen „historischen“ Rüstungsdeal, den die EU und Deutschland in der Hauptsache bezahlen dürften. Und Deutschland, was erhält Deutschland für seine Hilfe an Gegenleistungen? Den Zugang zu Seltenen Erden für die Entwicklung der eigenen Batterie- oder Halbleiterproduktion? Mitnichten. Bei Uranerz, Titanerz, Manganerz, Eisenerz, Quecksilbererz und Erdgas befinden sich in der Ukraine bedeutende Vorkommen. Wurde von deutscher Regierung jemals darüber gesprochen? In wessen Interessen agiert eigentlich die Regierung Klingbeil-Merz? Im deutschen wohl nicht.
Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass sich die sogenannten Europäer nicht allzu sehr nach einem Frieden sehnen, zu prächtig wird am Krieg verdient, zu gut kann man die eigene Herrschaft festigen, indem man die Opposition zu Agenten des Feindes erklärt. Neu ist diese Propagandanummer nicht, sie hilft aber noch, wenn alle anderen bereits versagen.
• 100 Milliarden US-Dollar an eingefrorenen russischen Vermögenswerten werden in US-geführte Wiederaufbau- und Investitionsprojekte in der Ukraine investiert.
• Die USA erhalten 50 Prozent der Gewinne aus diesem Vorhaben. Europa wird weitere 100 Milliarden US-Dollar beisteuern, um die für den Wiederaufbau der Ukraine verfügbaren Mittel zu erhöhen. Eingefrorene europäische Gelder werden freigegeben. Der Rest der eingefrorenen russischen Gelder wird in ein separates amerikanisch-russisches Investitionsvehikel überführt, das gemeinsame Projekte in bestimmten Bereichen umsetzt. Dieser Fonds soll die Beziehungen stärken und gemeinsame Interessen fördern, um einen starken Anreiz gegen eine Rückkehr zum Konflikt zu schaffen.“
Es dürfte mit Sicherheit eine Idee Putins gewesen sein, dass Milliarden an „russischen Vermögenswerten … in US-geführte Wiederaufbau- und Investitionsprojekte in der Ukraine investiert“, auch dass eingefrorene Gelder in Europa für den Wiederaufbau der Ukraine verwandt werden.
Es ist bezeichnend und lässt tief blicken, dass es angesichts des täglichen Sterbens an der Front den sogenannten Europäern mit dem Frieden nun doch allzu schnell geht, sodass sie gerade in ihrer Königsdisziplin brillieren, im Zerreden, wozu im Hintergrund leise und behaglich Claude Debussys „Prélude à l’Après-midi d’un faune“ gespielt wird. Man gewinnt allmählich den Eindruck, dass einige „Europäer“ keinen so schnellen Frieden wünschen, dass sie dem fatalen Glauben an einen Siegfrieden anhängen, denn nicht nur zu fordern, dass eingefrorene russische Gelder und Vermögenswerte den Wiederaufbau finanzieren sollen, sondern bei weitem darüber noch hinauszugehen, nämlich „dass die russischen Gelder eingefroren bleiben, bis Russland den Schaden in der Ukraine kompensiert hat“, könnte für die Russen unannehmbar sein. Inzwischen äußerte sich der außenpolitische Berater Putins, Juri W. Uschakow, wenig überraschend ablehnend zum Friedensplan der Europäer, der „völlig unkonstruktiv“ sei, während viele Artikel des Trump-Plans „durchaus akzeptabel“ seien, mithin eine Möglichkeit zur Lösung des Konflikts böten.
Es sorgt eigentlich nur noch für Kopfschütteln, dass die Europäer das große Wort führen, wo sie doch in der Welt immer weniger zu sagen haben. Dass die Verhandlungen über Gebietsabtretungen detailliert geführt werden müssen, liegt auf der Hand. Doch es sagt alles über die Musterdemokraten aus Paris, Berlin und Brüssel aus, dass sie den Punkt 25 des amerikanischen Vorschlags: „In der Ukraine werden innerhalb von 100 Tagen Wahlen abgehalten (Ukraine will hold elections in 100 days)“, vollkommen durch die Formulierung verwässern, dass Wahlen in der Ukraine – ohne Zeitangabe – nur „so schnell als möglich“ stattfinden sollen. Und wie schnell sie „möglich“ sind, entscheidet dann Selenskyj, der seit 2019 regiert und dessen Wiederwahl solange äußerst fragwürdig bleibt, bis er die Opposition maximal behindert hat.
Offenbar war man auch in Kiew schon geneigter, auf Trumps Plan einzugehen, bis die Europäer sich zu Wort meldeten. Hätten sie doch geschwiegen. In Kiew trumpft nun Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk auf, dass die Ukraine keiner formalen Anerkennung besetzter Gebiete, keiner Begrenzung ihrer Verteidigungskräfte und keine Einschränkungen für künftige Bündnisse akzeptieren werden. Spätestens jetzt hätte ein deutscher Bundeskanzler, der für deutsche Interessen, der für Deutschland Politik macht, sagen müssen: Das könnt ihr gern so halten, aber ohne Transfers aus Deutschland. Doch Merz hat bereits Selenskyjs und Stefantschuks Erwartungen übererfüllt, als er pflichtschuldig bekräftigte, „dass die Ukraine nicht zu einseitigen territorialen Konzessionen gezwungen werden darf“. Ukrainische Interessen, meint Merz, seien auch europäische Interessen, von deutschen Interessen war keine Rede.
Am Dienstag berät, wie eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel mitteilte, per Videokonferenz die „Koalition der Willigen“. Europa war in den letzten Tagen dem Frieden wohl schon einmal näher.




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Die Korruption in der Ukraine ist gleichzeitig eine Korruption in den Kreisen der Finanziers. Wie sind die Connections der hiesigen Kriegstreiber-Parteien in die ukrainischen Aufsichtsräte etc. der dortigen Staatskonzerne? Wie bereits bei den im Korruptions-Sumpf versunkenen Biden-US-Democrats… Auffällig ist das Schweigen, Negieren, die Propaganda unserer ÖR- und Mainstream-Medien: wo sind die Investigativ-Recherchen der Medienverbünde? Da winkt – wie in Corona-Zeiten ein Kartell aus Pharma, Politik, Gesundheit, Medien, Wissenschaft – das milliardenschwere Rüstungsgeschäft mit Möglichkeiten das Geld in eigene politische Kanäle umzuleiten. Systematisch werden die prall gefüllten Steuergeld-Kassen geplündert – und bei den Profiteuren geht die Friedensangst um.
Frieden ist schlecht fürs Geschäft. Denn bei den Korruptionsskandalen wird nur die halbe Wahrheit erzählt. Recherchiert mal wer in den Aufsichtsräten den betroffenen Firmen sitzt. Fast nur welche aus dem Westen und da zu kommen NGOs von Soros. Der Chef des Energiekosten ist ebenfalls einer aus dem Westen und dem Namen nach ein Deutscher und der hat von den plumpen falschen Rechnungen nichts mitbekommen? Warum wird Selenski wohl wie König im Westen behandelt, hat er auch eine Art Epsteinliste, nur das darin steht, wer wieviel sich unterm Nagel gerissen hat?
Alles in mir rebelliert massiv bei den ständigen Kriegstiraden Deutschlands und der EU, die jede Friedensbemühung Trumps hintertreiben. Ohne diese Gestalten, ohne die von der Leyen, Macron, Starmer, Merz und Co. hätten wir längst Frieden in der Ukraine. Das bedeutet, dass ohne die moralisch verkommene Kriegstreiberei der Genannten zehntausende junger Menschen auf beiden Seiten, die im Leichensack von der Front „zurückkehren“, noch am Leben wären und sich gemeinsam mit ihren Familien auf das Weihnachtsfest freuen könnten. Ich muss ferner sagen, dass der Russlandhass mancher Leser, auch hier, wo sich aber eigentlich nur ein Einzelner immer weiter in seine Aversionen hineinsteigert,… Mehr
> Und wie schnell sie „möglich“ sind, entscheidet dann Selenskyj, der seit 2019 regiert und dessen Wiederwahl solange äußerst fragwürdig bleibt, bis er die Opposition maximal behindert hat. Die Russen halten ihn für seit 1,5 Jahren abgelaufen und illegitim. Halbwegs legitim ist in russischen Augen noch der Sprecher der Werchowna Rada und jetzt kommt der Knaller – gerade dieser Herr sagte kürzlich, der Krieg ende, wenn die Krim erobert ist. Damit wurde ein Frieden abgelehnt, auch wenn der Klavierspieler ohne Mandat erst mal rumeiert. Ob man das Trump erklären kann, der dafür berüchtigt ist, nachzuplappern, was ihm jemand zuletzt einflüsterte?… Mehr
Stefan Zweigs Erkenntnis aus „Castellio gegen Calvin“ im Umgang mit Autokraten:
Die Frage ist, ob der vermeintliche „Frieden“ zerredet wird oder ob man aus der Vergangenheit gelernt hat.
Dann müsste man aber auch den entscheidenden nächsten Schritt machen: Mobilmachung der NATO und die Ukraine „befreien“.
Sie haben übersehen, dass die Ukraine für Deutschland die ungeliebten Gasleitungen zerbombt haben. Es geht nichts über einen guten Freund…
Na ja, eine Kapitulationsurkunde sollte nicht unkommentiert bleiben. Ich sehe Russland mitnichten in der Position, eine solche auszustellen.
Immer sichtbarer wird: Am Ende kommt es auf ein „Ja“ der Europäer – im Verbund mit den Ukrainern – an. Egal, was Moskau den Amerikanern zur Unterschrift vorlegt. Das weiß natürlich auch Moskau – weswegen der verbrämte Putin auch ständig Papagei Lawrow bemüht.
Ich glaube nicht an diesen Friedensplan….das wird nichts….Trump steht innenpolitisch stark unter dem Druck der republikanischen Falken und des Deep State….Russland wird sich nicht noch einmal auf dieses Spiel einlassen (Minsk I und Minsk II) und Selenskyj’s Überleben und das der EU Eliten basiert nur auf der Fortführung des Krieges…dann macht Russland einfach weiter bis zur bedingungslosen Kapitulation der Ukraine….zumal Putin auch innenpolitisch stark unter Druck steht, weil die Mehrheit der Russen von ihm ein wesentlich härteres Vorgehen fordert, sowohl gegenüber der Ukraine, als auch gegenüber der EU und dem gesamten Westen…Sergei Karaganow und andere namhafte Politikberater fordern bereits einen… Mehr
> Sergei Karaganow und andere namhafte Politikberater fordern bereits einen begrenzten, taktischen Atomschlag…als letzten Warnschuss in Richtung Westen… Darüber habe ich im Bösen Medium gelesen – und kürzlich „Das Internet soll pro-westlich sein: Berlin und sein weitverzweigtes Zensur-Netzwerk“ > „… Deutschland stünde im Mittelpunkt der Zensur, weil es, wie Lowenthal im Interview mit der Berliner Zeitung (BLZ) ausführte, eine „sehr zentrale Rolle in Europa, nicht nur politisch, sondern auch in der digitalen Governance“ innehabe. Berlin sei „das NGO-Zentrum Europas“ und habe „enorme Einflüsse auf die digitale Politik der Europäischen Union (EU)“. …“ Wenn die Russen irgendwo Quantenteilchen-Experimente durchführen müssen, dann… Mehr
„Wie der Frieden von den „Europäern“ zerredet wird „? – mehr wahrheitswidrige demagogische Polemik geht nicht. Es ist doch Putin der kompromislos jeden Frieden abgelehnt hat, den Europa angeboten hat. Frieden = Kompromis der Kriegsparteien – es gibt dabei keinen Sieger Woher sollen die Europäer Frieden nehmen, wenn Putin keinen geben will. Alles andere nennt man nicht Frieden !!!- im Verständnis der deutschen Sprache Es ist doch Putin der jeden Frieden schon vorab zerredet hat, absichtlich, weil er keinen Frieden will, sondern bedingungslose Kapitulatiion und Unterwerfung, der Ukraine und Europas. Das nennt man nicht Frieden !!! – im Verständnis der… Mehr
GMX-Zitat: „Laut dem Transkript, über das Bloomberg berichtet, sagte Witkoff während des Gesprächs, er glaube, dass Russland – das im Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte – ‚immer einen Friedensdeal gewollt‘ habe. Witkoff äußerte demnach zudem ‚den tiefsten Respekt für Präsident Putin‘.“
Und da hat der Herr Witkoff zu hundert Prozent recht, Peterchen! Und der Mann hat nicht nur recht, sondern auch noch jede Menge Ver- und Anstand – ganz im Unterschied zu den kriegsgeilen Russenfressern hier in Dunkeldeutschland.