Bis zu 160 Christen an Weihnachten in Nigeria getötet

Nach Angriffen zu Weihnachten auf überwiegend christliche Dörfer in Nigeria sind bis zu 160 Tote und 300 Verletzte zu beklagen. Die Täter waren vermutlich Dschihadisten der Fulani, eine offizielle Stellungnahme der Behörden steht noch aus. Die „Zeit“ fabuliert hingegen über den Klimawandel.

IMAGO / epd
Bei den Unruhen im November 2008 im nigerianischen Jos, der Hauptstadt des Bundesstaats Plateau, zerstörte Kirche.
In den letzten Jahren hat sich eine unrühmliche Tradition rund um Weihnachten etabliert: Jahr für Jahr werden Christen weltweit zu Weihnachten das Ziel von Terroranschlägen und Massakern. Auch dieses Jahr stellt leider keine Ausnahme dar. Unterschiedlichen Berichten zufolge wurden bis zu 160 Christen in Dörfern in Zentralnigeria rund um Weihnachten getötet, sowie bis zu 300 Menschen verletzt. Unter den Opfern waren zahlreiche Frauen und Kinder.

Die Angriffe auf bis zu 20 Dörfer in den zum Bundesstaat Plateau gehörigen Regionen Bokkos und Barkin Ladi begannen am 23. Dezember und setzten sich bis zum 25. Dezember fort. Die Behörden befürchteten einen weiteren Anstieg der Opferzahl durch die offensichtlich koordinierten Angriffe. Während eine offizielle Identifizierung der Angreifer noch aussteht, berichten Bewohner der Region, dass es sich dabei um Milizen der Fulani-Viehhirten, die einen dschihadistischen Hintergrund haben, handelte. Angriffe der Fulani auf Christen in der Region stehen seit Jahren auf der Tagesordnung.

Die Hilfsorganisation Christian Solidarity International (CSI) berichtete am 26. Dezember in Berufung auf örtliche Quellen ebenfalls von den Angriffen durch die Fulani. Ein von den Tätern aufgenommenes Video des Massakers, auf dem unter anderem zwei lebende Babys zu sehen sind, die noch am Rücken ihrer toten Mütter gebunden sind, wurde von der Organisation ebenfalls veröffentlicht.

All diese Indizien hielten die Zeit aber nicht davon ab, den höchstwahrscheinlich religiös motivierten Angriff im Sinne des Klimawandels umzudeuten. Der Vorspann des Zeit-Artikels erwähnte zwar die Angriffe an „Heiligabend“, fuhr aber dann fort, über „Landkonflikte, die durch die Klimakrise verschärft werden“, zu sprechen und bot somit Dschihad-Apologetik mittels des Klimanarrativs. Diese Umdeutung der Geschehnisse, bei gleichzeitiger Verharmlosung religiös motivierter Gewalt, führte allerdings zu reichlich Empörung auf X, woraufhin die Zeit sich dazu durchrang, den Vorspann des Artikels zwecks Schadensbegrenzung abzuändern.

— Jot We (@JotWe75) December 26, 2023

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