1.000 Terrorraketen auf Israel, in Deutschland wird Feuer an Synagogen gelegt

Die Zahl der Raketen-Angriffe gegen Israel steigt weiter an. Fünf Israelis starben bei den Attacken bisher, über 90 wurden verletzt. Allein fortschrittliche Luftabwehr verhindert noch größere Opferzahlen. In Deutschland wurden Synagogen angegriffen. Baerbock sieht derweil eine "Gewaltspirale".

IMAGO / ZUMA Wire

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat die Terrororganisation Hamas den Raketenbeschuss auf Israel noch einmal intensiviert – mehr als 850 Raketen wurden auf israelische Städte abgefeuert. Innerhalb von 38 Stunden waren es damit nun mehr als 1.000. Außerdem war eine Hamas-Drohne auf dem Weg nach Israel, sie konnte abgefangen werden.

Fünf Israelis starben bei den Attacken bis dato, über 90 wurden verletzt. Unter den Opfern der Hamas-Raketen sind mehrere Frauen und auch ein arabisch-israelisches 16-jähriges Mädchen mit ihrem Vater aus der israelischen Stadt Lod.

In Lod, einer gemischt jüdisch-arabischen Stadt in Zentral-Israel, kam es zu schweren Ausschreitungen der arabischen Bevölkerung, die sich gegen jüdische Einrichtungen richtete. Drei Synagogen wurden angezündet, dutzende Autos abgefackelt. Die vorwiegend arabischen Jugendlichen attackierten die israelische Polizei vor Ort mit Steinen und Flaschen – wohlgemerkt: nicht im Westjordanland, sondern mitten in Israel, die Synagogen, die angegriffen wurden, waren die ihrer jüdischen Nachbarn. „Wir haben diese Art von Gewalt seit Oktober 2000 nicht mehr gesehen“, sagte der israelische Polizeichef Kobi Shabtai am späten Dienstagabend mit Verweis auf den damaligen Beginn der zweiten Intifada.

„Dies ist eine ‚Kristallnacht‘ in Lod“, sagte Bürgermeister Revivo live im Fernsehen. „Ich habe den Premierminister aufgefordert, den Ausnahmezustand in Lod zu erklären. [Die Armee] reinzuschicken. Ausgangssperre verhängen. Um die Ruhe wiederherzustellen […] Dies ist ein riesiger Vorfall – eine Intifada arabischer Israelis. Die ganze Arbeit, die wir hier seit Jahren [für das Zusammenleben] geleistet haben, ist den Bach runtergegangen. […] Ganz Israel sollte wissen, dass dies ein völliger Kontrollverlust ist […] Das ist undenkbar. Synagogen werden verbrannt. Hunderte von Autos wurden angezündet. Hunderte arabischer Schläger durchstreifen die Straßen […] In Lod ist ein Bürgerkrieg ausgebrochen. […] Die orthodox-nationalistische Gemeinschaft hier hat Waffen. Ich flehe sie an, nach Hause zurückzukehren, aber sie wollen verständlicherweise ihre Häuser schützen. Benzinbomben werden in [jüdische] Häuser geworfen. Die Situation ist brandgefährlich. “

Tatsächlich erklärte Premierminister Netanyahu für Lod den Ausnahmezustand mit den Worten „Wenn dies keine Notsituation ist, weiß ich nicht, was es ist. Wir sprechen hier über Leben und Tod.“ Außerdem entsandte Israel Grenztruppen, um in der Stadt die Ordnung wiederherzustellen.

Doch nicht nur in Israel werden Synagogen angegriffen. Auch in Deutschland kam es zu Ausschreitungen. In Berlin-Neukölln zogen fast 1.000 Demonstranten durch die Straßen, errichteten zeitweise Barrikaden und verletzten 16 Polizisten.

Währenddessen wurden vor zwei Synagogen in Nordrhein-Westfalen Israel-Flaggen angezündet. In Bonn wurde eine Synagoge mit Steinen attackiert und laut Polizei hantierten wohl einige der Angreifer auch mit Feuer.

Aus der deutschen Politik gibt es gemischte Reaktionen. Während Armin Laschet klar machte, dass er fest an der Seite Israels steht, spricht Annalena Baerbock angesichts dieser Terror-Welle von einer „Gewaltspirale“.

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