Am 3. und 4. Dezember lädt das Mathias Corvinus Collegium Brüssel zur Konferenz „Battle for the Soul of Europe“: Zwei Tage lang wird im Zentrum der Brüsseler EU-Technokratie eine andere Version und Vision europäischer Identität entwickelt und erörtert.
MCC Brussels
Am 3. und 4. Dezember wird Brüssel im Rahmen der Konferenz Battle for the Soul of Europe zum Treffpunkt für Intellektuelle, Politiker, Journalisten und Aktivisten aus dem liberalen bis konservativen Spektrum. Gastgeber ist das MCC Brussels, der Brüsseler Ableger des Mathias Corvinus Collegiums, eines Think Tanks, der von Ungarn aus eine konservative Gegenkultur zur EU-Technokratie formuliert.
Obwohl zahlreiche Akademiker, Medienschaffende und Vertreter von Initiativen, die dem konservativen bis rechten Lager zugeordnet werden, auf der Rednerliste vertreten sind, wird sie von Angehörigen der politischen Sphäre dominiert: So sind neben Václav Klaus, dem ehemaligen langjährigen Präsidenten der Tschechischen Republik eine Reihe von (EU)-Parlamentariern bzw. ehemaligen Parlamentariern vertreten, wie etwa Ryszard Legutko, ehemals polnischer Bildungsminister, Staatssekretär unter Lech Kaczynski und bis 2024 Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer, oder auch Virginie Joron vom Rassemblement National.
Die starke Präsenz britischer Stimmen, unter anderem repräsentiert durch die Politikerinnen Claire Fox und Miriam Cates, bezeugen die gesamteuropäisch, nicht „EU-europäisch“ ausgerichtete Zielrichtung der Konferenz. Aus dem deutschsprachigen Raum sind der Politikwissenschaftler Werner Patzelt und der Politologe und Wirtschaftswissenschaftler Ralph Schoellhammer vertreten. Auch der außereuropäische Blick und transatlantische Allianzen werden gepflegt: Patrick Deenen, politischer Vordenker des US-amerikanischen Konservatismus um JD Vance, wandte den Slogan „Make America Great Again“ auf Europa an und eröffnete eine philosophisch-geistliche Perspektive auf den europäischen Selbsthass, und wie er zu bekämpfen sei.
Dass die Tagung einerseits Kenner des Brüsseler Politmilieus umfasst, sich andererseits jedoch betont an den kulturellen, nicht an den politischen Grenzen Europas ausrichtet, ist durchaus als Ansage zu verstehen: Mit Brüssel als Tagungsort wird der Anspruch, für die „Seele“ Europas einzustehen, ins technokratische und bürokratische Zentrum der Europäischen Union getragen, eine Kurskorrektur angemahnt.
Dem martialischen Motto der Tagung entspricht nicht so sehr der akademische Duktus – Zoltán Szalai, Generaldirektor des MCC, versprach zum Auftakt der Konferenz zwei Tage voller „ernsthafter intellektueller Arbeit“ – als vielmehr die Wahl der Veranstaltungsstätte. Denn in und vor den Veranstaltungshallen des Claridge im Zentrum der Stadt hatten sich im April 2024 unwirkliche Szenen abgespielt, als Akteure aus dem liberal-konservativen Milieu hier zur NatCon zusammenkamen.
Damals setzte Emir Kir, Bürgermeister des Brüsseler Stadtteils Saint-Josse-ten-Noode, alle Hebel in Bewegung, um die von ihm als rechtsextrem diffamierte Versammlung zu verhindern. Zeitweise befanden sich die Teilnehmer – darunter mit Kardinal Müller ein hochrangiger Würdenträger der katholischen Kirche, aber auch führende Politiker wie Viktor Orbán und Nigel Farage – in einer Art Belagerungszustand. Sie konnten das Gelände nicht verlassen und mussten gar Essen in die Veranstaltungshalle einschmuggeln lassen. Der Althistoriker, Publizist und TE-Autor David Engels war damals vor Ort und berichtete aus dem abgeschotteten Saal.
Das MCC Brussels war 2024 Mitveranstalter der NatCon und demonstriert nun Unbeugsamkeit, indem wieder das Claridge als Veranstaltungsort ausgewählt wurde: Zeugnis der aufmüpfigen Haltung, die das nicht-linke Europa mittlerweile einnimmt. Man scheut sich nicht, zur Austragung der „Schlacht“ um die Seele Europas das Brüsseler Establishment herauszufordern. Die „schweigende Mehrheit“ habe ihre Stimme gefunden, verkündet eingangs John O’Brian, Pressesprecher des MCC Brussels in einem Videobeitrag: Aus dem Bewusstsein heraus, nicht etwa Minderheit, sondern Repräsentant der marginalisierten und von Zensur oder Selbstzensur mundtot gemachten Mehrheit zu sein, ergibt sich offensichtlich zunehmendes Selbstbewusstsein. „Enough is enough“, sekundiert auch Pedro Frazão, Vizepräsident der portugiesischen CHEGA-Partei: Die Tagung sei keine Konferenz, sondern eine Warnung an die Brüsseler Eliten.
Zwei Tage lang stehen nun im Claridge verschiedene Aspekte der europäischen Identität und Problemfelder im Fokus, ausgehend von philosophischen Grundlagen über die geistige, geistliche und politische Ordnung bis hin zu wirtschaftlichen Fragen. Das Scheitern des Multikulturalismus und die Bedrohung durch Massenmigration, die von Brüssel unterstützten Angriffe auf Subsidiarität und nationale Souveränität, aber auch auf Meinungs- und Pressefreiheit werden ebenso thematisiert wie die Frage nach einer Rückkehr zu einer produktiven, erfolgreichen Wirtschaftsordnung. Dabei solle nicht im Mittelpunkt stehen, wogegen, sondern wofür man einstehe: Für ein Europa, das, wie es die Politologin Monika Bartoszewicz formuliert, keine leere Hülle und äußerliche Struktur ist, deren Essenz schon lange verdunstet ist, sondern Heimat der europäischen Völker, die diese mit Blick auf die Vergangenheit und in Verantwortung für die Zukunft prägen.



Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Das hört sich nach einer Konferenz von Personen an, die politisch keinerlei Einfluss haben. Ein Non Event, an dem sich die deutsche Denkfabrik Correctiv abarbeiten und seine Rechnung beim Familienministerium einreichen wird.
> Patrick Deenen, politischer Vordenker des US-amerikanischen Konservatismus um JD Vance, wandte den Slogan „Make America Great Again“ auf Europa an und eröffnete eine philosophisch-geistliche Perspektive auf den europäischen Selbsthass, und wie er zu bekämpfen sei.
Westeuropa ist in jeder Hinsicht bankrott, aus dieser Failed Zivilisation wird nichts mehr. Erneuerung kann nur aus dem Osten kommen, ob Ungarn oder auch Russland, mit welchem Land die Amis lieber als mit den Verrückten in Westeuropa reden. Dabei sind auch die Slowakei und zum Teil Polen oder Tschechien.
Was machen „Medienschaffende“ auf einer Konferenz konservativer Intellektueller und Politiker…?
„Brüsseler EU-Technokratie eine andere Version und Vision europäischer Identität entwickelt und erörtert“ ??? Es heißt „Battle for the Soul of Europe“ – „Kampf für die Seele Europas“ – also Kampf für die existierende Identität der Vergangneheit Europas. Wie kommt da auf „eine andere Version und Vision europäischer Identität entwickeln und erörtern ? Es nicht sein kann was nicht sein darf? Es sind nicht nur die großen 3, sondern ganz Europa in seinen historischen Grenzen, innerhalb derer Russland nicht dazu gehört, weil es nie dazu gehören wollte. Es sind gerade insbesondere die kleinen Osteuropäer die den Westen – Frankreich, England, Deutschland… Mehr
> Zwei Tage lang wird im Zentrum der Brüsseler EU-Technokratie eine andere Version und Vision europäischer Identität entwickelt und erörtert Auch im früheren NATO-Zentrum, wobei man getrost die Vergangenheitsform nutzen kann: https://anti-spiegel.ru/2025/haben-sich-die-usa-innerlich-von-der-nato-verabschiedet/ > „… Es mehren sich die Signale, dass die Trump-Regierung sich innerlich von der NATO verabschiedet hat. Der US-Außenminister hat es nicht einmal für nötig gehalten, zum Treffen der NATO-Außenminister anzureisen. … Die NATO ist für Trump anscheinend nur noch dazu da, die Europäer finanziell maximal melken. Die Europäer im Konfliktfall zu verteidigen, scheint für die US-Regierung hingegen nicht mehr auf der Tagesordnung zu stehen. …“ Wieso sollten… Mehr
Sehe ich nicht so, denn nie hat die jetzige US-Administration gesagt, dass sie Europa nicht als zu ihnen, zum Westen gehörig, anschaue, und das sagte auch keine frühere Administration. Aber alle forderten seit mindestens 15 Jahren von Europa einen größeren Anteil an Verteidigungsfähigkeit des Westens. Obama, Trump, Biden, Trump. Und da bisher nichts geschah, da Europa, insb. D., sich einfach bequem hinlegten im Glauben, dass die USA sie schon verteidige, zog Trump die Daumenschrauben an. Und das ist gerechtfertigt. Es kann nicht sein, dass man in Europa, insb. in D., lieber Millionen Illegale bestens versorgt und sinnlose Windmühlen baut als… Mehr
Emir Kir, aus der sozialistischen Partei gefeuert, da Leugner des Armeniergenozids…
„Pack schlägt sich, …“ !
Nur eins ist sicher – nein, nicht Blüm –
die Islamisierung unserer Heimat.
Warum schreibt Herr Engels nicht mehr auf TE? Ich habe seine nuancierten Beiträge gerne gelesen…