In einem verlassenen Gebäude mitten in der historischen Fußgängerzone der Weltkulturerbe-Stadt wollen arabische Investoren einen orientalischen Basar und eine muslimische Begegnungsstätte unterbringen. Die Empörung in der erzkatholischen Metropole ist groß.
Über uralte Relikte stolpert man in Regensburg an jeder Ecke. Die Hauptstadt des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz mit ihren fast 160.000 Einwohnern ist ein enorm geschichtsträchtiger Ort – nicht zuletzt dank Schloss Emmeram, dem prächtigen Fürstensitz derer von Thurn und Taxis.
Der Zahn der Zeit hat freilich auch an der viertgrößten Stadt im Freistaat genagt, vor allem an der Fußgängerzone im Zentrum. Dort hat im vergangenen August der „Kaufhof“ aus dem untergegangenen Imperium von René Benko dichtgemacht. Wie es scheint, tritt jetzt ein anderer schillernder Investor in die Fußstapfen des windigen Österreichers.
Genauer ist es eine Investorengruppe aus dem Nahen Osten. Viel weiß man nicht über sie. Es soll sich überwiegend um Geschäftsleute aus den Vereinigten Arabischen Emiraten handeln, aber sie bleiben im Dunkeln. Über sich selbst sagen sie fast nichts, dafür lassen sie ihren Sprecher Rami Haddad ihre Pläne in den buntesten Farben ausmalen:
Alles ganz harmlos, beteuert Investoren-Sprecher Haddad. Seine Formulierung, dass „kulturelle und Veranstaltungsräume als Zentren für Gemeinschaftsaktivitäten dienen“ sollen, legt allerdings die Vermutung nahe, dass der Ex-Kaufhof teilweise auch als Gebetsort genutzt werden soll – sozusagen als Mini-Moschee. Das wäre angesichts der Lage und der Adresse dann durchaus apart: Das Gebäude steht auf dem Neupfarrplatz, der seinen Namen der dort ebenfalls stehenden Neupfarrkirche verdankt, nur wenig südlich vom historischen Regensburger Dom.
Für die Katholische Weltkirche ist Regensburg ein historischer und überdurchschnittlich bedeutsamer Ort. Schon seit dem frühen Mittelalter, seit knapp 1.300 Jahren, sitzt dort der Bischof der Diözese Regensburg.
Kurz: Regensburg ist Weltkulturerbe und sehr christlich.
Islamische Kulturzentren, Kulturvereine und Moschee-Vereine haben sich in den vergangenen Jahren einen denkbar schlechten Ruf erarbeitet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet bei ihnen vielerorts eine Förderung des religiösen Extremismus. Die islamischen Zentren in Hamburg und Fürstenwalde wurden deshalb schon verboten.
In Regensburg sind sie wegen der Geschichte mit dem „Kaufhof“ jetzt auch deshalb besonders skeptisch, weil die orientalischen Neueigentümer zwar schon öffentlich über ihre Pläne reden, aber nicht mit der Stadtverwaltung: „Der Investor hat noch kein konkretes Konzept vorgelegt oder Kontakt zu mir aufgenommen“, sagt die sozialdemokratische Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hörbar irritiert.
Das überrascht. Denn wenn das Kaufhaus-Gebäude anders genutzt werden soll, als in der bestehenden Baugenehmigung festgelegt ist, müsste eine Änderung beantragt werden. Die Oberbürgermeisterin von der SPD kann sich kaum vorstellen, dass die Stadt eine neue Genehmigung erteilen würde: „Ein islamisches Kultur- und Einkaufszentrum ist in meinen Augen nicht mit den Zielen der Stadt für die Entwicklung der Altstadt vereinbar.“
Wegen des Widerstands spielen die Investoren den islamischen Charakter ihrer Pläne jetzt herunter. Das geplante Zentrum solle zwar seine kulturellen Wurzeln würdigen, es sei aber „nicht ausschließlich eine religiöse Institution“.
Nicht nur deshalb kann das Vorhaben scheitern: Offenbar hat die Stadt ein Vorkaufsrecht mindestens auf Teile des Gebäudekomplexes. Das Rathaus wurde beim Verkauf des Benko-Besitzes an die orientalischen Investoren (zum Schnäppchen-Preis von weniger als 40 Millionen Euro) aber offenbar komplett übergangen. Und auch ein großes Logistikunternehmen sowie ein regionaler Bauunternehmer hatten wohl Interesse am „Kaufhof“ bekundet. Auch sie kamen beide nicht zum Zug.
Die „Mittelbayerische Zeitung“ hat versucht, den dubiosen Deal nachzuvollziehen. Das Ergebnis ist, gelinde gesagt, spannend: Es gibt verschachtelte Firmen-Geflechte. Benkos Mutter Ingeborg spielt als Vorsitzende einer Stiftung eine Rolle, der als Anteilseignerin einer GmbH Benkos private Villa in Innsbruck gehört. Auch die unvermeidlichen Fonds mit Sitz auf den Cayman-Inseln mischen mit. Und sogar Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat die Hände im Spiel.
Die umfangreichen Recherchen lesen sich wie ein Wirtschaftskrimi – und ganz sicher nicht wie ein Märchen aus 1001 Nacht.
In Regensburg überwiegt nun jedenfalls eindeutig die Ablehnung. Das Lager der Gegner wird immer größer. Als die Pläne ruchbar wurden, hat eine Petition binnen kürzester Zeit mehr als 24.000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.
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Überall dort wo das Christentum zurückgedrängt wird oder sich selbst aufgibt, entsteht keineswegs „neutraler Boden“. Wo der Christus nicht (mehr) regiert, dort regiert (bald) der Antichristus. Und damit endet die Freiheit einer Gesellschaft und möglicherweise ganzen Nation. Umkehr oder Untergang!
Ein islamisches „Kulturzentrum“ ist nichts anderes als die Vorstufe zum Minarett, von dem aus wir dann mit den mohammedanischen Weisheiten beschallt werden sollen.
Die Vorstufe eben von „dieses Land gehört uns“.
„…eine Investorengruppe aus dem Nahen Osten. Viel weiß man nicht über sie. Es soll sich überwiegend um Geschäftsleute aus den Vereinigten Arabischen Emiraten handeln, aber sie bleiben im Dunkeln. Über sich selbst sagen sie fast nichts…“ Komisch, nicht wahr? Warum eigentlich? Da sitzt so eine Investorengruppe z.B. in Riad, Doha oder… Sie überlegen, wo auf der Welt sie ihr Geld gewinnbringend anlegen könnten und dabei fällt ihr Blick zielsicher nicht auf Berlin, Bad Godesberg, London, München, Paris, New York, sondern auf… Regensburg. Weil dort die zu erwartende Rendite höher ist…? Irgendwie naheliegend, oder? Ja, welchen Geschäftszweck verfolgt die „Investorengruppe“ aus… Mehr
„Die Empörung in der erzkatholischen Metropole ist groß…“ —- Mit Verlaub, Regensburg ist eine schnucklige Provinzstadt und keine Metropole. Eine Metropole war das vor etwa tausend Jahren, als es an der Spree und der Isar nur fröhliches Landleben gab und die wilhelminischen wie wittelsbacherischen Protzbauten fehlten. Erzkatholisch ist Regensburg ebenfalls nicht. Im Jahr 1542 wurde in der Stadt die Reformation eingeführt. Schon zuvor gab es Bestrebungen, sich dem neuen Glauben anzuschließen. Heute ist Regensburg, wenn man von den fehlenden Toiletten in der Altstadt absieht — trotz des dort gerne als ganz unkatholische Monstranz in den Himmel gehobenen Welterbestatus‘ der UNESCO… Mehr
Ich glaube, man muss nicht ‚erzkatholisch‘ sein um irgendwie den Eindruck zu bekommen, dass Deutschland es mit der Religionsfreiheit etwas überzieht.
Ebenso mit der Landnahme entsprechender Kulturaktivisten, die nicht das Geringste mit dem jahrhundertelang gewachsenen Gesellschaftswesen in Europa gemeinsam haben.
Das funktioniert einfach nicht.
Warum lässt man sie weiter expandieren? Wo ist die Grenze zwischen Toleranz und Unterwerfung?
Warum verwehren ‚wir‘ uns nicht, sondern begünstigen solche Absichten noch?
Landtagswahl 10/2023. Regensburg hat den Grünen mit 23,9% einen Vertrauensvorschuss gegeben. Und schon vor ein paar Jahren, als ich dorthin eine Städtereise machte, staunte ich nicht schlecht darüber, in wie vielen Lokalen man Zettel mit der Aufschrift vorfand, dass man keine „Rechten“ bedienen würde. Manche schlossen sogar AfD-Sympathisanten direkt von der Bedienung aus. Es ist schon klar, dass man bei der Bestellung nicht nach Partei-Präferenzen fragte, aber ich frage mich, wo eigentlich diese (damals schon doppelzüngige!) Toleranz geblieben ist? Aber das kennt man ja von den sog. Woken, die nach dem Prinzip leben: „Heiliger Sankt Florian, verschon‘ mein Haus, zünd‘… Mehr
Überall wo eine Volluni ist, regieren halt der grünrote Schwachsinn mit. Und nicht nur dort, es reicht schon eine hinreichend große Technische Uni, Bsp DA. Im übrigen gäbe es da noch ein paar weitere regensburger Institutionen, die ebenfalls seit langem der Islamisierung harren: Z.B. der Kneitinger, der Spitalgarten, der Ratskeller, oder – warum nicht – die Wurstkuchl, den Salzstadel? Die Herrschaften Muslime brauchen ja auch was zu essen und zu trinken, garantiert halal und alkoholfrei. Soviel Willkommen muß schon sein. Schließlich wäre es ja auch für die schon länger dort lebenden besser, sie würden sommers z.B. im Spitalgarten ein erfrischendes… Mehr
Mit Verlaub, woran erkennt man in der Kneipe einen „Rechten“ um ihn oder sie dann nicht zu bedienen? Tragen die ein Label?
Na dann, Deutschland verändert sich. Regensburg, vom Ort der Kaiserkrönung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zum Islamischen Zentrum? Das sollten die Lokalpolitiker nicht tun, denn es kommen auch wieder andere Zeiten, wo Identität und unverfälschte Geschichte wieder wertvoll sind, auch für den Tourismus.
Die sollen den häßlichen Bau abreißen und einen Platz für Bürger mit Bäumen und Bänken für Begegnung schaffen. Grüne Lungen sollen nicht zugebaut werden. Sie sind wichtig in Großstädten. Die Moschee kann auch an der Peripherie stehen.
Die Meinung von Gloria von Thurn & Taxi dazu glaube ich bereits zu kennen!
Super Frau – Deutschland stünde heute woanders, wenn alle soviel Ehrlichkeit und Mumm hätten !
„„Der Investor hat noch kein konkretes Konzept vorgelegt oder Kontakt zu mir aufgenommen“, sagt die sozialdemokratische Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hörbar irritiert.“ Frau Oberbürgermeisterin ist also hörbar irritiert. Ich wiederum bin höchst irritiert, weil sie für die Proteste gegen das geplante Zentrum hingegen nur wenig Verständnis zeigt und was sie zu dieser Aussage bewog: „Ich möchte jetzt mal eine Lanze brechen für die muslimische Bevölkerung in Regensburg. Die sind sehr besorgt über die Feindseligkeit, die aus vielen Kommentaren zu diesem Thema spricht. Die meisten leben hier friedlich, zahlen Steuern. Ich möchte davor warnen, generelle Feindseligkeit zu schüren gegen Muslime.“ Woraus spricht… Mehr
irgendwie gönn ich den Regensburgern das. Die See“notretter“ Sea Eye z. B. kommen aus Regensburg und in Regensburg gibt es sehr aktive Asyl-/Migrations NGOs. Liegt auch daran, dass Regensburg eine Universitätsstadt ist. Wie in vielen Unistädten, sind viele Studenten aktiv in der „no border“ Organisationen und Wokismus. Nach Abschluss des Studiums sind die dann weg und die Bevölkerung, die sich das gefallen ließen, müssen dann mit dem Ergebnis leben.
Als Kollateralschaden woker Sozialisten ist dann doch Regensburg zu schade. Dann doch lieber Berlin oder Düsseldorf.
👍👏💪 Genau das dachte ich mir beim lesen des Artikels auch und daher hält sich mein Mitleid mit den Regensburgern massiv in Grenzen.