Bonner Richter verurteilt Donald Trump

Ein Bonner Urteil zeigt, wie weit Teile der Justiz sich von nüchterner Rechtsanwendung entfernt haben. Statt Recht zu sprechen, verkünden sie politische Botschaften. Statt Neutralität gibt es ideologische Kommentare über die Weltpolitik. Was bedeutet es für den Rechtsstaat, wenn Urteile zur Bühne persönlicher Gesinnung von Richtern werden?

picture alliance / Zoonar | NATEE MEEPIAN

Die Justiz ist aus den Fugen. Sie verliert täglich an Vertrauen, weil sie sich am Rechtsstaat vergeht. Eine Generation von Juristen stellt sich in schlechte deutsche Tradition. Diese Leute glauben, Recht zu sprechen, doch sprechen sie nur Gesinnung. Vergewaltiger bekommen eine lächerliche Bewährungsstrafe und verlassen hohnlächelnd als Herren des Landes den Gerichtssaal, sofern sie Migranten sind, während ihre Opfer auch diese Schmach noch ertragen müssen. Richter ermutigen durch solche Urteile die Vergewaltiger und machen sich mitschuldig. Mörder gelten plötzlich als psychisch erkrankt und bedürfen der Therapie und nicht der Strafe, sofern sie Migranten sind.

Richter mit fragwürdigen Rechtsvorstellungen und wetterfester rotgrüner Gesinnung machen sich im Grunde zu Schleusern, wenn sie gerichtlich wie letztens im Falle der Somalier in Berlin verfügen, dass man sie nicht abweisen darf, obwohl sie nach den Dublin III Regeln sehr wohl abgewiesen werden dürfen und sogar müssen (TE berichtete). Jura-Professoren, Richter und Staatsanwälte verbiegen in Rechtstheorie und Rechtspraxis das bürgerliche Gesetz zum Gesinnungsrecht. Die Zahl der Beispiele dafür, dass die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz nur noch eine Erinnerung an bessere Zeit ist, ist Legion. Der lange Marsch durch die Institutionen hat funktioniert, Ulbrichts Diktum: Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben, ist wieder Wirklichkeit geworden.

Rechtsstaat oder Gesetzesstaat?
Herrschaft des Rechts oder Herrschaft durch Recht
Man muss dem Politiker der Grünen Benedict Lux sogar dafür dankbar sein, dass er ausgeplaudert hat, dass die Institutionen des Staates von Leuten mit rotgrüner Gesinnung unterwandert sind: „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht. Bei der Feuerwehr, der Polizei, der Generalstaatsanwaltschaft und auch beim Verfassungsschutz. Ich hoffe sehr, dass sich das in Zukunft bemerkbar macht.“ Man kann den Mann beruhigen, es macht sich bemerkbar. Übrigens muss man sich nur die Liebe der Rechtsprofessorinnen Frauke Brosius-Gersdorf und Ann-Katrin Kaufhold, letztere jetzt Verfassungsrichterin, zum Obrigkeitsstaat und die Geringschätzung der Grundrechte der Bürger anschauen, dann bekommt man eine Ahnung, wie das ideologische Korsett der Ausbildung ihrer Jurastudenten ist.

Wie weit sich die deutsche Justiz vom bürgerlichen Recht inzwischen entfernt hat, verdeutlicht ein Urteil, das ein Richter am Bonner Landgericht fällte. Die Sache selbst, um die es ging, ist eigentlich keinen Artikel wert. Der Kläger, der seit 2014 Nutzer des internationalen sozialen Netzwerks „A“ ist, verklagt den Betreiber des Netzwerks „A“ auf Schadenersatz, weil der Betreiber nach Ansicht des Klägers, Daten, die auf amerikanischen Servern lagern, amerikanischen Geheimdiensten zugänglich gemacht haben soll. Mit guten Gründen weist der Richter die Klage ab und begründet dies auch ordentlich.

Doch dann versteigt sich der Richter am Landgericht Bonn plötzlich dazu, seine privaten politischen Ansichten in das Urteil (liegt TE vor) zu schreiben, die keinen Bezug zum Urteil haben und verurteilt zwar nicht den Betreiber, dafür aber die US-Regierung und den amerikanischen Präsidenten:

„Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das beklagenswerte Verhalten der USA
betreffend den Ausspähungseifer der amerikanischen Geheimdienste zutreffend so kritisiert: ‚Ausspähen unter Freunden geht gar nicht.‘ Gleichwohl hat der US-amerikanische Staat seitdem wenig bis gar nichts dazu gelernt, was angesichts einer inzwischen offen rechtsextremistisch-populistischen Regierung in den USA unter ihrem aktuellen Präsidenten Donald Trump, die inzwischen sogar jahrzehntelange Bündniszusagen in Frage stellt, von denen auch die USA jahrzehntelang politisch und auch wirtschaftlich massiv profitiert haben, auch wenn sie das nicht (mehr) zugeben wollen (oder verstehen können), nicht überraschen muss.

Rechtsextremisten waren gerichtsbekannt immer schon die größten Feinde individueller Freiheit (der ‚Anderen‘ bzw. Andersdenkenden), während sie sich zugleich ständig – die Lüge beharrlich wiederholend – als ihre angeblich größten Verteidiger gerieren, um das eigene (Wahl-)Volk irrezuführen – was leider häufig funktioniert, insbesondere inzwischen über ‚soziale‘ Medien, wie die letzten Jahre gezeigt haben.

Daneben sind Rechtsextremisten in aller Regel die korrupteste Sorte von Politikern, weil die ideologische Grundbasis des Rechtsextremismus unvernünftig übersteigerter (nationaler und individueller) Egoismus ist. All dies ändert indes nichts daran, dass die USA – noch – ein verbündeter Staat Deutschlands sind und trotz der deutlich anti-demokratisch, anti-rechtsstaatlich, autokratisch bis faschistischen Tendenzen der aktuellen US-Regierung und trotz der erheblichen Defizite beim Schutz der Freiheits-, insbesondere Datenschutzrechte – noch – als rechtsstaatliche Demokratie anzusehen sind und damit einem US-amerikanischen Unternehmen, welches in Europa grundsätzlich legale Geschäfte mit Bürgern betreibt, zugestanden werden muss, sich an die Gesetze der USA zu halten und dies in Deutschland – im Einzelfall – zu dulden ist, auch wenn hierdurch Datenschutzrechte der Bürger in einem gewissen Maße eingeschränkt werden.“

Der Skandal lautet, das 35 Jahre nach dem Ende der DDR ein deutscher Richter wie Hilde Benjamin, wie die politische Justiz in der DDR politisch urteilt. Er verleiht seiner kruden, privaten Ansicht Rechtskraft, dass die „aktuelle US-Regierung“ „deutlich anti-demokratische, anti-rechtsstaatliche, autokratische bis faschistische Tendenzen“ verfolgt, dass man es mit einer offen „rechtsextremistisch-populistischen Regierung in den USA unter ihrem aktuellen Präsidenten Donald Trump“ zu tun hat.

Als Jurist kennt er den Verfassungsschutzbegriff „gesichert rechtsextrem“ und weiß, was er bedeutet. Die Regierung der USA stuft er damit als gesichert rechtsextrem ein, denn eine „rechtsextremistisch-populistischen Regierung“ ist rechtsextremistisch und wenn sie rechtsextremistisch ist, dann ist sie „gesichert rechtsextrem“, zumal der Bonner Richter von „faschistischen Tendenzen der aktuellen US-Regierung“ im Urteil spricht. Er verkündet im Namen des Volkes, im Namen der Bundesrepublik Verschwörungstheorien und verleiht ihnen Rechtskraft.

Auf dem Weg in die Staatskrise:
Die Sozialdemokraten rufen den Klassenkampf aus
Für ein neues Buch recherchiere ich in den Akten des Ministeriums für Staatsicherheit und lese Urteile der politischen Justiz in der DDR, für die die Namen Hilde Benjamins, im Volksmund die „rote Hilde“ oder das „rote Fallbeil“, und des Freisler-Freundes Ernst Melsheimer stehen. Der Duktus des politisierenden Richters in Bonn ist mir deshalb vertraut. Wenn er schreibt: „Rechtsextremisten waren gerichtsbekannt immer schon die größten Feinde individueller Freiheit“ im Zusammenhang mit der US-Regierung und Donald Trump, dürfte der gute Mann in Bonn wahrscheinlich den Archipel Gulag für einen Landschaftspark individueller Freiheit und die Anweisung, dass Kinder von „Volksfeinden“ ab 12 Jahre wie ihre Eltern bestraft werden können, für eine mustergültig-freiheitliche Familienpolitik halten. Angesichts der Verbrechen des Kommunismus bringt es der Richter in Bonn fertig, in der Urteilsbegründung Geschichtsrevisionismus zu betreiben.

Der Richter am Bonner Landgericht, der so offenkundig die Neutralitätspflicht des Staates missachtet, der nicht zwischen dem bürgerlichen Recht, seinem Amt als unparteiischer Richter und seinen privaten politischen Überzeugungen zu unterscheiden vermag, der auch nicht in der Lage ist, seinen persönlichen Hass von der Ausübung seines Amtes zu trennen, ist als Richter eines Rechtsstaates nicht tragbar. Dass er dennoch Richter bleibt, darf im Land des Meldestellen-Ministerpräsidenten Wüst nicht verwundern.

Die Justiz wird durch politisierte Richter politisch. Sie delegitimiert sich, wenn sie nicht mehr Recht, sondern Gesinnung, wenn sie nicht mehr unparteiisch, sondern im Sinne einer rotgrünen Ideologie parteiische Urteile spricht. Wenn das Recht geht, bleibt die Willkür. Der heilige Augustinus hat es gültig für alle Zeiten auf den Punkt gebracht: „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?“

Die Diktatur der „ziemlich guten Leute“.


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Kommentare ( 72 )

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tsundoku2
8 Tage her

Der Skandal besteht ja nicht nur darin, dass hier ein Richter seine persönliche Meinung in ein Urteil einfließen lässt. Skandalös, vielleicht aber auch eigentlich schon eher komisch ist, dass dieser Richter sich so gar nicht in der aktuellen US-Politik auszukennen scheint. Eine der wesentlichen gesetzlichen Grundlagen, die das „Ausspionieren“ von Nicht-US-Bürgern erlaubt (und darum ging es ja in der ursprünglichen Klage), ist nämlich der Foreign Intelligence Surveillance Act, kurz FISA, der in den 1970ern vom US-Kongress verabschiedet wurde (also laaaange vor Trump und völlig in Einklang mit rechtsstaatlichen Prinzipien). Auf Grundlage genau dieses Gesetzes (unter Ausnutzung von Lücken) wurden Trump… Mehr

Crossbow
8 Tage her

Dass viele Richter links ticken – und damit meist den Knall der Realität nicht gehört haben -, dafür liefert Norbert Bolz in seinem neuen Buch eine zumindest anteilige Begründung, mit dem Satz :
„Vor allem die Universitäten sind wahre Treibhäuser der Weltfremdheit“
Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen .

Deutsche
8 Tage her

Wenn man bedenkt, dass schon seit langem die Demokratie durch einen Richterstaat (EU Gerichtshöfe und jetzt auch noch im Lande, inklusive Linksextremisten „Bundesverfassungsgericht“ Richter) entmachtet wird. Nämlich dass das Volk nichts mehr zu sagen hat sondern nur noch die politisch besetzten „Richter“.
Mit dem „N“GO Gedöns wird ja ebenfalls die gleiche Nummer gespielt.
Alle „Rechtsextrem“, die nicht freudestrahlend den Ast absägen auf dem sie sitzen.

Last edited 8 Tage her by Deutsche
joe limburger
8 Tage her

Mr. President Trump, Mr. Vice-President Vance, Ich bitte Sie um Verzeihung für die Diffamierung einer zutiefst impertinenten Verhetzung durch die politische Justiz dieses Landes. Sie sehen nach den gesamten Skandalen und den widerlichen Tiraden gegen ihr Land durch ÖRR-Helfershelfer dieser sich in ganz offensichtlicher Weise von demokratischen Mindeststandarts abwendenden deutschen Regierung deren ganzes verlogenes Potential. Sie werden für harte diplomatische Maßnahmen und pickelharte wirtschaftliche Sanktionen von einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung in Deutschland Zustimmung und Unterstützung erfahren, wenn es dadurch gelingt, diesen sich in jeglicher Hinsicht von einer freiheitlichen und liberalen Demokratie zu einer gesinnungspolitschen Diktatur wandelnde Regierung auf… Mehr

Lansab
8 Tage her

Für das irrationale Verhalten des Richter gibt es sogar eine Bezeichnung: „Trump Derangement Syndrome“, kurz TDS. Wird durch die Wiederwahl Trumps, die für die politische Linke, ein katastrophales Versagen ihrer ideologischen Weltanschauung darstellt, hervorgerufen. Symptome1. Akute emotionale DysregulationDie Patienten erleben intensive emotionale Episoden, die von unkontrollierbarem Weinen bis hin zu unprovozierter Wut reichen. Häufige Auslöser sind Trump-bezogene Nachrichten. 2. Kognitive Verzerrungen Katastrophalisierend: Patienten glauben, dass Trumps Wiederwahl das Ende der Demokratie, der Menschenrechte und sogar des Lebens, wie wir es kennen, bedeutet. Projektion: Andere beschuldigen, Faschisten zu sein, während sie autoritäre Tendenzen an den Tag legen, wie z.B. abweichende Meinungen nicht ertragen… Mehr

JoergJ.
8 Tage her

Unfassbar, das wird nicht ohne Antwort aus dem weißen Haus bleiben und denke das war zuviel, er wird dann als Richter abgesetzt.

Eddy08
8 Tage her
Antworten an  JoergJ.

eher nicht, trump interessiert so ein Richterlein nicht

Klaus Uhltzscht
8 Tage her
Antworten an  JoergJ.

Nein, er wird befördert. Aber in die USA sollte er halt nicht mehr reisen.

Ein Mensch
8 Tage her

Ich finde es gut dass sie sich immer mehr entblößen. Urteilsbegründungen dieser Art sollten noch viel mehr verbreitet werden. vielleicht wachen noch ein paar von ,,unseren Demokraten“ dann auf und sehen wo dieses Land hingekommen ist. Bärbel Bohley hatte sowas von Recht als sie darauf hinwies, wie die Staasi Methoden verfeinert werden. Und wieder sind es Sozen die Verbrechen an der Menschheit begehen.

Klaus Uhltzscht
8 Tage her

Hier bewirbt sich ein politischer Aktiv-Richter mit einem ausführlichen Bewerbungsschreiben für einen Posten im Bundesverfassungsgericht oder als Justizminister unter Lars Klingbeil.
Hinweis: Der Richter sollte in der nächsten Zeit Reisen in die USA meiden, da dort Haßreden gegen US-Bürger politisch unerwünscht sind.

EUje
9 Tage her

Der lange Marsch durch die Institutionen hat sich gelohnt.
An allen wichtigen Hebeln des Staates, der Medien usw. sitzen die „richtigen“ Personen.
Wichtige Entscheidungen für unsere Zukunft fallen nicht mehr im Plenar-, sondern im Gerichtssaal.
Das nennt sich dann „unsere Demokratie“.
Und die inzwischen linke Union spielt mit.
Traurig!

Harry Hirsch
9 Tage her

Dann wollen wir doch mal schauen, ob sich der Don das einfach so gefallen lässt? Der Fall könnte noch so spannend werden, dass eventuell Herzinfarktsgefahr bestehen könnte.