Steuer-Erklärungen

Jesus Christus auf die Frage nach Steuerzahlungen: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Matthäusevangelium 22,21). Das deutet Pfarrer Zorn zweifach: Wehe, wenn der Kaiser sich alles nimmt. Und: Was des Kaisers ist, darüber muss immer wieder neu gestritten werden.

Die alljährige Abgabefrist für die Steuererklärung nähert sich. Das nehme ich zum Anlass, grundsätzlich zum Thema Steuern meine Gedanken vagabundieren zu lassen:

1) Steuern sind „legaler Diebstahl“ (Thomas von Aquin). Linke sehen nur das Legale. Bürgerliche spüren den Diebstahl.

2) Der simple Grund für Steuererhöhungen: Warum sollten die Maden im Speck gegen die Vermehrung des Specks sein?

3) Zu hohe Steuern sind eine staatliche Aufforderung zu wirtschaftlicher Untätigkeit.

4) Das kleine Einmaleins der Haushaltsleere: Umso mehr Staatsaufgaben, desto mehr Staatsausgaben.

5) Mit Steuergeldern finanzierte „Nicht-Regierungs-Organisationen“ (NGOs) sind Brutstätten der politischen Klüngelei und Vetternwirtschaft.

6) Steuern zur Finanzierung der notwendigen Staatsaufgaben – JA.
Steuern, die mich steuern sollen, wohin ich nicht will – NEIN.

7) Mit anonymen Geldmassen von anderen Menschen sorgfältig und knausrig umzugehen, das scheint eine menschliche Überforderung zu sein.

8) Die Steuererklärung auf einem Bierdeckel wäre angenehm erfrischend.

9) Haben wir ein Einnahmen- oder ein Ausgabenproblem? Oder haben wir ein Problem mit Politikern, die diese Frage nicht mehr stellen?

10) Welcher Trieb ist stärker: Der Steuervermeidungstrieb (Ulrich Hoeneß) oder der Sexualtrieb (Sigmund Freud)?

12) Welchen Mehrwert bringt die Mehrwertsteuer?

13) Die irre Schuldenpolitik der Europäischen Zentral Bank zu Ende gedacht, könnten wir doch Steuern ganz abschaffen, weil das Staatsgeld unbegrenzt aus der Druckerpresse kommen kann.

14) Jesus Christus clever auf die Frage nach Steuerzahlungen: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist“ (Matthäusevangelium 22,21). Das deute ich zweifach:
Wehe, wenn der Kaiser sich alles nimmt.
Und: Was des Kaisers ist, darüber muss immer wieder neu gestritten werden.

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Kommentare ( 14 )

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Klarofix
1 Jahr her

Ich hab meine Einkommensteuererklärung Anfang April abgegeben und bisher ist die nicht bearbeitet worden. Kein Wunder, wenn das Finanzamt mit immer mehr Teilzeitbeschäftgten arbeitet. Also wozu der Abgabestress?

Ede Kowalski
1 Jahr her

Einfach köstlich ..!!! So wünscht man sich ein Wort zum Sonntag.

abel
1 Jahr her

Ich komme mir vor wie im Mittelalter. Da hatten die Bürger auch kaum Gegenwerte für Ihre Steuern erhalten, auch da haben die Adeligen das Geld sinnlos verpulvert.

P.Schoeffel
1 Jahr her
Antworten an  abel

Hatte aber 1789 eine Revolution zur Folge.
Könnte uns auch bevorstehen. Freu´ ich mich schon drauf…

achijah
1 Jahr her
Antworten an  P.Schoeffel

Wenn Revolutionen wie 1789ff nur nicht immer so blutig wären und manche Chaoten nach oben spülen würden….

abel
1 Jahr her

Ich habe nichts gegen Steuern aber gegen deren hemmungslose Höhe. Und wenn ich dann sehe wie Merkel und die anderen Geldverwalter unser Geld aus dem offenen Fenster werfen dann bin ich echt sauer. Ich erwarte mal als ersten Schritt eine deutliche Verkleinerung der Parlamente obwohl ich weiß daß das so endet wie mit dem ÖRR. Es wird einfach weiter aufgebläht.

K. Sander
1 Jahr her

Machen wir mal eine Reise in die Vergangenheit: Thomas von Aquin (1225 – 1274) sagte: „Steuern sind ein erlaubter Fall von Raub!“ Bismarck sagte damals: „Die Bürokratie ist es, an der wir alle kranken.“ Kaiser Franz Joseph sagte einmal: „Es ist meine Aufgabe, meine Völker vor ihren Regierungen zu schützen“. 1768 schrieb Friedrich der Große in seinem Testament: „Es ist gerecht, dass jeder Einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist gar nicht gerecht, dass er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Souverän teilt. Bauer, Bürger und Edelmann müssen in einem gut verwalteten Staat… Mehr

achijah
1 Jahr her
Antworten an  K. Sander

Danke für Ihre interessanten Ergänzungen….

Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Der gierige und unersättliche Staat wird die Bürger auch weiterhin auspressen wie eine Zitrone. Die Deutschen werden auch in Zukunft diejenigen wählen, die sie ausplündern, entrechten und bei jeder Gelegenheit belehren und beschimpfen. Da helfen keine Gebete. Die Mehrheit im Lande ist zufrieden, man sieht es an den Wahlergebnissen. Die treudoofen Nichtwähler, die ihre Wahlenthaltung für einen Protest halten, zementieren die Verhältnisse und merken es nicht einmal. Aus Sicht der Politversager, die das Land regieren, ist alles in bester deutscher Markenbutter. Amen.

abel
1 Jahr her
Antworten an  Juergen P. Schneider

Ja, mir hat auch noch kein Nichtwähler erklären können wie Er/Sie etwas durch die Nichtwahl verändert. Diejenigen die duch die Politik verdienen werden sicherlich gerne zur Wahl gehen um eine weitere Stufe Ihrer Bedürfnisse auszuleben.

Teiresias
1 Jahr her

Punkt 13. zu Ende gedacht nennt man in der „Wirtschaftswissenschaft“ wahlweise „MMT“ (Modern Monetary Theory) oder „NMT“ (New Monetary Theory).

Die Politik hat ihre Einflüsterer aus der Hochfinanz, die beliebig hohe Schulden extrem verharmlosend darstellen. Der Zugriff auf gedrucktes Geld emanzipiert die Politik vom Volk als Souverän und bewirkt eine Schwächung der Demokratie – ähnlich wie in Staaten, die von Rohstoffeinnahmen leben.

Wer braucht da noch den Steuerzahler (auch wenn man dessen Kohle gern mitnimmt)?

achijah
1 Jahr her
Antworten an  Teiresias

Schuldenfinanzierung des Staates bewirkt Schwächung der Demokratie – spannende These!

Murmel
1 Jahr her

Zu 12) die Mehrwertsteuer ist implementierte Inflation. Denn kein Produkt wird in der Realität mehr wert, nur weil ein zweiter Käufer dasselbe Produkt an einen dritten Käufer verkauft. Das Produkt behält natürlich in Wahrheit den gleichen Wert. (Der dritte Käufer könnte ja, wenn er entsprechend informiert wäre, das gleiche Produkt beim ersten Verkäufer selbst kaufen und dabei den zweiten Käufer einfach überspringen, der daran nebenbei natürlich auch verdienen will). Da das Produkt aber so bei jedem Schritt noch teuer wird als es auf natürliche Weise durch Handel werden müßte, hat dadurch nicht das Produkt mehr Wert, sondern das Geld hat… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Murmel
giesemann
1 Jahr her
Antworten an  Murmel

„MwSt“ ist lediglich ein euphemistischer Begriff für simple Umsatzsteuer (USt): Jeder Umsatz wird besteuert – bescheuert. Wie vermeiden? Nix kaufen und alles selber machen.