Die Klimakonferenz in Brasilien zeigt erneut: Während die EU strenge CO2-Vorgaben einhält, setzen große Emittenten wie China und Indien weiter auf fossile Energien. Europas Klimapolitik führt zur Deindustrialisierung vor allem Deutschlands, wovon China wiederum profitiert. Nur durch einen radikalen Bruch mit dieser Politik kann Europa im globalen Wettbewerb bestehen.
picture alliance / ZUMAPRESS.com | Bianca Otero
Verlängern – nicht verlängern? Das war zu erwarten: Die „Weltklimakonferenz“ muss verlängert werden. Wieder einmal. Sie sind noch nicht fertig geworden, jene 60- bis 70.000 Verhandler, die aus aller Welt an den Amazonas geflogen sind, um über die Rettung des Weltklimas zu reden. Dabei lässt es sich angenehm leben, wenn man noch ein wenig länger bleiben kann. Mit Schlagzeilen wie „Warten auf den Durchbruch“ soll die Dramatik erhöht und die heimische Zuschauerschaft auf Linie gehalten werden.
Deutsche Regierungsvertreter sind offensichtlich nicht so gut angekommen. Kanzler Merz musste vor fast leerer Halle reden, obwohl er doch einen „namhaften Betrag“ in Aussicht stellte, ohne konkreter zu werden. Da haute dann Umweltminister Schneider eine Milliarde Steuergelder raus, damit er wenigstens ein bisschen Beifall bekommt. Zehn Jahre lang sollen 100 Millionen jedes Jahr in einen dubiosen „Tropenwald“-Fonds fließen, der vermutlich in irgendwelchen Taschen versickert. Wälder in den Tropen sollen angeblich „geschützt“ werden; Länder, die für ihre Wälder sorgen, sollen danach Geld bekommen.
Deutlich sichtbar ist: Die CO₂-Ideologie killt Europas Industrie. COP30 zeigt erneut: Niemand außer der EU hält sich daran. Deutschland also zerstört weiterhin seine Wirtschaft – der Rest der Welt baut Kraftwerke. Während die EU Windräder zählt, stellt China über 100 neue Kohle- und Kernkraftwerke in die Landschaft. Indien hat seinen Kohleverbrauch seit 2015 um mehr als 40 Prozent gesteigert und kündigt weitere Steigerungen an. Indonesien, Vietnam, Bangladesch und die Philippinen bauen neue Gas- und Kohleblöcke, um ihre Industrie und Millionen neue Arbeitsplätze zu versorgen. Selbst in den USA – trotz jahrelanger Klimarhetorik – stammen über 80 Prozent der Energie aus fossilen Quellen. Mit steigender Tendenz: Die amerikanische Industrie erlebt dank Schiefergas einen neuen Boom. Das Ergebnis: Energiepreise ein Drittel bis zur Hälfte niedriger als in Europa.
Einzig in Europa glaubt man weiterhin, mit Windrädern und Solarpaneelen ein Industrieland betreiben zu können. Die EU-Kommission hält unbeirrt am „Fit for 55“-Programm fest, das weniger Klimaschutz- als Deindustrialisierungsprogramm ist. Mit jedem neuen Klimagesetz steigen die Strom- und Produktionskosten weiter.
Auffallend: die massive Präsenz Chinas auf dieser wie auf den vergangenen „Weltklimakonferenzen“. Mit 789 Delegierten stellte China die zweitgrößte Delegation des gesamten Gipfels. Sie ist nicht aus Zufall so groß. China nutzt die COP, um gleich auf mehreren Ebenen Einfluss zu nehmen – und seine wichtigsten Konkurrenten, die westlichen Industrienationen, systematisch zu schwächen.
Erstens verhandelt China so, dass es selbst möglichst wenig gebunden wird. Während sich die EU und andere Industriestaaten auf absolute Reduktionsziele wie minus 55 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 „verpflichten“, formuliert China relativ weichere Ziele wie „Emissionspeak vor 2030“. Es bestimmt seine Ziele selbst – und diese sind deutlich weniger einschränkend als die europäischen.
China nutzt seinen formalen Status als „Entwicklungsland“, um härtere „Pflichten“ abzuwehren, und beruft sich auf „historische Verantwortung der Industrieländer“ und fordert, diese müssten zuerst und stärker reduzieren. China trat in vielen Foren zusammen mit G77/„Globaler Süden“ auf und forderte laut mehr Klimafinanzierung aus dem Westen – während es selbst längst Kapitalexporteur und Kreditgeber ist. Das Land verweist gern auf seine „Rekorde“ beim Ausbau von Wind, Solar und E-Autos – verschweigt aber, dass gleichzeitig Kohleverstromung und Gesamtverbrauch weiter enorm wachsen.
So stößt China absolut mehr CO₂ aus als die EU und die USA zusammen und liegt pro Kopf inzwischen nahe oder über manchen EU-Staaten (je nach Quelle und Jahr). Trotzdem beruft es sich offiziell weiter auf den „Entwicklungsland“-Status, um weniger strenge Verpflichtungen zu akzeptieren und mehr finanzielle Unterstützung zu fordern.
Zweitens nutzt Peking die COP als technologische Verkaufsmesse. In den chinesischen Pavillons drängen sich Vertreter von Staatskonzernen wie State Grid, Solargiganten wie Longi und Trina, Batterieherstellern wie CATL und Autoherstellern wie BYD. China präsentiert sich als unersetzlicher Anbieter von Windrädern, Solarmodulen, Batterien, Netzen, E-Autos – jenen Technologien, die Europa sich selbst per Gesetz vorschreibt. Jede neue Klimaauflage der EU erzeugt Nachfrage nach chinesischen Produkten. Für Europa ein Kostentreiber, für China ein Exportmotor.
Drittens betreibt China durch Klimapolitik gezielt Machtpolitik. Über die „Green Silk Road“ bietet Peking Entwicklungsländern Komplettpakete aus Finanzierung, Technik und politischer Unterstützung an – und bindet Regionen in Afrika, Asien und Lateinamerika langfristig an sich. Während die EU mit moralischen Appellen agiert, baut China Stromnetze, Häfen, Solarfarmen und Batteriefabriken. Das Ergebnis: China wird zum Architekten der globalen Energiewende – zu seinen Bedingungen, nicht zu europäischen.
Europa dagegen baut Kraftwerke ab, China baut sie auf. Europa schließt Fabriken, China eröffnet neue. Europa zwingt Unternehmen in CO₂-Zertifikate und Verbote, China schafft Marktanteile. Während China die Klimadiplomatie nutzt, um Absatzmärkte aufzubauen, Konkurrenten zu schwächen und seine geopolitische Macht auszubauen, stranguliert Europa seine eigene industrielle Basis – und feiert das als moralische Überlegenheit.
Die Welt schützt ihre wirtschaftlichen Interessen – die EU eine verquere CO₂-Ideologie. Nur die EU hält an dieser Illusion fest – und zahlt den Preis. Deutschland hat seit 2000 über eine Billion Euro in die Energiewende investiert und trotzdem eines der instabilsten Stromnetze der Industriewelt. Die Strompreise gehören mittlerweile zu den höchsten weltweit. Gleichzeitig sind Kernkraftwerke vom Netz verschwunden, die doch eigentlich „CO2-frei“ sind.
Die Folge: Wertschöpfung wandert ab. Unternehmen wie Volkswagen, BMW, BASF, Lanxess, Aurubis, Wacker Chemie, ZF Friedrichshafen investieren Milliarden im Ausland. Stromintensive Unternehmen schließen Standort um Standort. Der Wohlstand Europas basiert jedoch auf Industrie – nicht auf Visionen. Denn es gibt keinen industriellen Wohlstand ohne bezahlbare, jederzeit verfügbare Energie. Und diese Energie kommt weltweit weiterhin überwiegend aus Kohle, Öl und Gas.
Es gibt nur eine Lösung: Die EU und vor allem Deutschland kann nur überleben, wenn es den gesamten CO₂-Dogmatismus über Bord wirft – vollständig, kompromisslos und ohne Rückfall in ideologische Denkverbote. Nur dann kann die Industrie zurückkehren und wieder Wachstum entstehen. Und nur dann hat dieser Kontinent eine Zukunft, während der Rest der Welt längst vorgemacht hat, wie es funktioniert.
Eine solche Wende ist allerdings nicht in Sicht. Noch ist wohl zu viel Geld vorhanden.






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In der natürlichen Evolution sind jeweils die Lebewesen untergegangen, die sich nicht schnell genug an neue Verhältnisse und Umgebungen angepasst haben. Das eine Kreatur in diesem ewigen Konkurrenzkampf mit Nachteilen bestehen konnte, ist – weil es keine überlebt hat – nicht überliefert.
Deutschlands Evolution endet mit dem Klima-Ablass und dem Zurück ins Energie-Mittelalter. Es ist nurmehr eine Frage der Abwicklung.
Nur dann kann die Industrie zurückkehren und wieder Wachstum entstehen. Denkfehler, was weg ist ist weg. Die EU müßte eine komplette wirtschaftliche und politische Neuausrichtung hinlegen um Konkurenzfähig zu werden. Das wird nicht passieren, aus Gründen der idiologischen Verblendung und der Abschaffung jeglichen wirtschaftlichen Sachverstandes. Es stimmt, die Chinesen bauen weiter Kohlekraftwerke allerdings sind die keine Dreckschleudern mehr sondern hochmodern und als Backupkraftwerke vorgesehen. Dazu werden, was immer unterschlagen wird, alte Kraftwerke abgeschaltet. Der Pro Kopf Ausstoß bei CO² liegt etwas über Deutschlands welches bald gar kein CO² mehr produziert Mangels Industrie. Die Chinesen investieren unglaublich viel Geld in Wasserkraft… Mehr
> Der Mann ist so komplett skrupellos und unverlässlich und Europa so dumm und naiv
Auch so bringt er etwas Nutzen, wenn er die EUdSSR vorführt oder den Klima-Betrug bloßstellt. Beim Letzten schauen Putin und Xi lieber zu, wie sich Westeuropa deindustrialisiert – klar, bei dem primitiven Bellizismus hier…
So wird das gemacht.
https://youtu.be/D-gJc7Be0ZM
Weg damit. Und diese Streitsache …. Egal, PV gibt Zaster.
Nun ja, der Ausbildung zum Forstwirt kann auch in den Tropen ein paar hundert Dollar kosten. Der größte Teil des Tropenwaldes dürfte ab nicht der Kettensäge zum Opfer fallen, sondern durch aktive Pyrolyse entstehen (auch als Brandstiftung) bekannt. Grundsätzlich ist das aber auch wieder ein Vorteil der wärmeren Länder. Wenn Sie in unsren Breitengraden das Licht der Welt erblicken, haben Sie schon mal ein echtes Energieproblem. Im Winter ist es lange dunkel und kalt. Da müssen Sie schauen, dass sie klarkommen und denken erstmal nicht an Fortpflanzung. Anders in den Tropen. Vier kräftige Äste in den Boden gerammt, etwas Wellblech… Mehr
Das alles erzähle ich Freunden, Verwandten, Kollegen usw. seit mindestens 2010. Interessiert hat es Anfangs Niemanden, seit 2022 schon mehr aber immer noch weit unter 50%. Das Abendland/ Westen ist halt dement geworden. Die Chinesen haben ein Ziel, eine Strategie und kennen Ihre Konkurrent sehr gut. Deshalb hat der Westen (ja das beinhaltet auch die USA) schon längst verloren. Das die Industrie in den USA wächst halte ich für einen Mythos, den die Industrieproduktion und Anzahl der Mitarbeiter sinkt dort ebenfalls, besonders seit Trump 2.0. Lösung?: Abschaffung des oligarchischen Systems, also ergo der parlamentarische Demokratie/ Republik (entweder eine digitale Demokratie… Mehr
Zum Glück haben alle unsere Konkurrenten auch massive Probleme. China hat ein grosses demographisches Problem, zu wenig Nachwuchs, zu viele Männer wg. weiblichen Föten Abtreibung. China ist auf massiven Export seiner Güter angewiesen, weil die USA das jetzt erschweren lädt China seinen Plastik Mist jetzt grösstenteils in Europa ab, via Temu und Co. China ist auf Rohstoff Import angewiesen. Ohne die historisch immer wackelige Partnerschaft mit Russland wäre China sehr angreifbar. Der Jahrhundert Fehler war es Russland aus Europa zu vertreiben und damit zwangsweise in die Arme Chinas zu treiben. Daraus folgt: Die Energiewende muss liquidiert werden. Das geht nur… Mehr
Wo haben sie nur diesen Schmarrn her! Abtreibung weiblicher Föten??? Das demographische Problem ist bekannt und schauen sie sich den neuen Fünfjahresplan der Regierung an, darauf wird reagiert. Es gibt ein Arbeitslosenproblem denn viele junge Leute sind hervorragend ausgebildet finden aber keine adequate Arbeit. Auch das Problem wird angegangen. Was Russland betrifft haben sie Recht. Unser(gewesenes) know how und Russlands Bodenschätze wären ein ernst zu nehmendes Problem für China gewesen aber wir wollten ja nicht!
Wer günstiger produzieren kann hat zwangsläufig Wettbewerbsvorteile in Bezug auf Umsatz und Ertrag oder etwas haben, worauf man ein Monopol besitzt und nur das ist der Maßstab und alles drum herum setzt falsche Akzente und wer sich deshalb um Dinge kümmert, die in ihrer Wertigkeit mehr als fragwürdig sind, muß sich doch nicht wundern wenn er immer mehr nach hinten fällt und anderen das Feld überläßt um nach vielen Jahren der Entbehrungen nun selbst was zu werden. Nun sind wir gerade dabei vom Volk der Tüfftler und Denker Lakaien der Lenker zu werden und das ist doch schon seit vielen… Mehr
Man vergleiche nur den chinesischen Regierungschef mit dem deutschen! Dann weiß man schon Bescheid!
Warum Europa untergeht, während China gewinnt ? Weil die Weltgeschichte weiter geht in ihrem Lauf. Es war das Jahr 1241 als aus Asien der mongolisch-tatarische Einfall über Europa begann. Sie Waren nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet und haben trotzdem die gepanzerten hochgerüsteten Heere Europas überrannt, durch schiere Masse. Ihre Waffe ware Schrecken durch Bestialität – alle Kirchen wurden niedergebrannt, Menschen an Kirchtürmen aufgehängt. Der ungarische König war nach Italien geflüchtet. Russland danach bis zum Dnejper 300 Jahre lang unter tatarischer Herschaft, „Saporoger Tataren“, Süd-Osteuropa unter den „Nogai Tataren“. Die „russichen Kosacken“ sind ihre Nachfahren. Schon 500vCh begann der Ansturm… Mehr
> und haben trotzdem die gepanzerten hochgerüsteten Heere Europas überrannt, durch schiere Masse
Vor allem durch bessere Taktik und Technik – die Mongolen haben von den Chinesen bereits Sprengstoffe gelernt, die Europäer noch nicht. Selbst wenn damit nur Panik erzeugt wurde (wie 1241 bei Liegnitz), für Siege hat es gereicht. Dennoch glaubt man in Westeuropa, alleine durch Arroganz allen Völkern des Planeten überlegen zu sein. Manche schnallen immer noch nicht, dass es längst nicht so ist.
Dass Panzerung nicht alles ist, konnten etwas später auch Engländer demonstrieren – und schwer gepanzerte Heere waren vorbei: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Azincourt
Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel. Nahtlos an den Weltklimagipfel schließt sich der „G20“ Gipfel in Südafrika an. Die USA, China, Russland, Argentinien, Mexiko und Saudi-Arabien nehmen nicht teil. Auf der Agenda neben dem Friedensplan der USA für die Ukraine steht auch „die Solidarität fördern und Entwicklungsländern dabei helfen, sich an Extremwetter anzupassen, auf saubere Energie umzusteigen und ihre überhöhten Schuldenkosten zu senken.“ Es geht also wieder um unser Geld. Deshalb nimmt F. Merz auch teil.
Und dann gibt es noch die UN Weltmeeregipffel, UN Weltplastikgipfel etc. es treffen sich Tausende und wollen nur unser Bestes: unser Geld.