In Israel geht es noch lange militärisch weiter

Die IDF setzen 2024 ihre Militär-Operationen fort. Etliche westliche Regierungen vergrößern noch die Kluft zwischen ihren öffentlichen Worten und tatsächlichem Handeln, denn bei ihnen stehen Wahlen an, Zeiten, in denen noch mehr gelogen wird als bei Beerdigungen und auf der Jagd.

Screenprint IDF / X

Konteradmiral Daniel Hagari präsentierte auf X (vormals Twitter) in einem Dreiteiler die offizielle Darstellung des Vorgehens der israelischen Streitkräfte in Gaza.

Danach hätten die israelischen Streitkräfte (IDF) den Abbau des militärischen Potentials der Hamas im nördlichen Gazastreifen abgeschlossen und würden nun die Verteidigungskomponenten entlang des Sicherheitszauns stärken. Jetzt konzentrierten sich die IDF auf die Zerschlagung der Hamas im zentralen und südlichen Gazastreifen. Das würden sie anders und gründlicher angehen, basierend auf den Lehren, die sie aus den bisherigen Kämpfen gezogen hätten.

Wie sehr die IDF im Propagandakrieg mit den zahlreichen offenen und verdeckten Unterstützern und Sympathisanten in den westlichen Medien gelernt haben, zeigt der dritte Teil des IDF-Statements:

„Jabalya (in Nordgaza) ist ein dicht besiedeltes Gebiet … Bevor wir ein so dichtes Gebiet zum Kampf betreten, evakuieren wir die Bevölkerung, um Schaden zu verhindern und die Zivilbevölkerung zu schützen … In zwei Krankenhäusern in der Gegend, Kamal Adwan … und dem indonesischen Krankenhaus im Untergrund Infrastruktur, Waffen und militärische Ausrüstung wurden ausgebaut. In beiden Fällen haben wir spezielle Operationen durchgeführt, um die Terror-Infrastruktur zu zerstören, ohne Ärzte, medizinische Teams oder Patienten zu gefährden.“

Folgt man dem X-account der IDF, konterkariert er den Tenor der westlichen Medien, die immer neue Anläufe machen, die israelische Regierung als von lauter westlichen Regierungen von Washington bis Warschau umzingelt darzustellen mit täglichen Aufrufen zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, mindestens aber zu einem Vorgehen in Gaza ohne Risiken für die dortige Zivilbevölkerung.

Dass dabei etliche Regierungen, die in den USA voran, öffentlich etwas anderes verkünden als im Direktkontakt mit Regierung und IDF in Israel, ist kein Geheimnis. Daheim sagen sie, was ihre arabischen und mohammedanischen Zuwanderer – dazu in den USA die eingesessene schwarze Community und in Frankreich die maghrebinischen Parallelgesellschaften – beruhigen und ihre politisch und kulturell woken Gemeinden zufriedenstellen soll. Hinter verschlossenen Türen lauten die Botschaften anders.

Trotz des unübersehbaren Tiefststandes der Qualität des politischen Personals in praktisch allen westlichen Regierungen gibt es hinter ihnen, vor allem in der globalen Milliardärsklasse genügend Leute, die ihre weltweiten Geschäftsinteressen stets im Blick haben und – wo nötig – dafür sorgen, dass ihnen bei der Fortsetzung der Politik mit anderen, nämlich militärischen Mitteln Rechnung getragen wird. Zu unserem Glück als Mitglieder jener weltweiten Minderheitenkategorie der Freunde von Freiheit und Recht der einzelnen, hat der Globale Milliardärskomplex (Nachfolger des militärisch-industriellen Komplexes) ein hohes Interesse daran, dass Israel sowohl als hochmoderne Wirtschaftszone wie militärisches Bollwerk gegen die arabische Reconquista, die iranischen Machtansprüche im Vorderen und Mittleren Osten sowie Erdogans Träume von der Wiedererrichtung des Osmanischen Reiches die Stellung hält und ausbaut. Geopolitisch ist Israel der wichtigste Vorposten der USA, die ihrerseits am Ende stets allein darüber bestimmen, was in Europa geschieht. Wer das bei seinen eigenen Ambitionen übersieht oder glaubt, ignorieren zu können, hat nicht verstanden, was den Herrschern in Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien schon lange klar ist, denen im Irak, Syrien und Libanon hinter verschlossenen Türen auch.

Die IDF wird also das ganze neue Jahr über die oben skizzierten Militär-Operationen fortsetzen. Etliche westliche Regierungen werden die Kluft zwischen ihren öffentlichen Worten und ihrem tatsächlichen Handeln 2024 noch weiter vergrößern, denn in ihren Ländern stehen Wahlen an, Zeiten, in denen noch mehr gelogen wird als bei Beerdigungen und auf der Jagd.

Bis demnächst in diesem Theater.


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Kommentare ( 8 )

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the ministry of silly walks
11 Monate her

Ohne Zerschlagung der Hamas wird kein Friede möglich sein. Der Weg dorthin ist bitter und erinnert an den Weg der demokratischen Westalliierten im Zweiten Weltkrieg. Ohne Zerschlagung des Nationalsozialismus konnte es keinen Frieden geben…

fatherted
11 Monate her

Der Unterschied war….es gab im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung nur wenige Nazis…die meisten waren Mitläufer oder ließen es über sich ergehen…..im Gaza ist meiner Meinung nach jeder Hamas-Anhänger….das wird sich nie ändern.

Thomas
11 Monate her

Der Fokus der Deutschen ist doch schon weg von Gaza.
Die vielen eigenen Probleme, jetzt die Bauern. Dann noch der Mega Wahl Krimi in den USA, der 2024 bestimmen wird. Und was für Schwarze Schwäne noch kommen, wer weiss.
Nur noch die „arabisch muslimische Community“ in Deutschland bearbeitet das Thema, aber das kommt in der breiten Bevölkerung kaum an.

ekki
11 Monate her

„Trotz des unübersehbaren Tiefststandes der Qualität des politischen Personals in praktisch allen westlichen Regierungen“
Das stimmt natürlich und schliesst Israel ein, von aktuellen Regierungsmitgliedern kommen Statements, die für mich unfassbar sind und an tiefstes Mittelalter erinnern, von den relgiösen komplett wahnhaftes. Danke an die israelischen Zeitungen, die das berichten und kritisieren, das ist hier ja nicht der Fall. Von der Hamas Führung erwarte ich erst gar nichts konstruktives, Propaganda und Hass herrschen auf beiden Seiten.

Moses
11 Monate her
Antworten an  ekki

Es wäre angemessen, wenn Sie bloß ein Beispiel einer Hasspropaganda aus israelischen Medien gebracht hätten. Dazu wäre noch zu bemerken, dass einen Krieg ohne Hass zu führen, nicht möglich ist. Es ist schon nicht so viel Dinosaurier geblieben, die in diesem Krieg versuchen, Israel und Hamas als gleichschuldigen zu betrachten. Für einige ist es wahrscheinlich aus ihrer sicherer Ferne schwer Menschen zu verstehen, die jahrzehntelang regelmäßig zu Luftschutzbunkern liefen, um den Raketen zu entkommen, die ihre Nachbarn abfeuerten. Nachbarn, die sie viele Jahren nahezu kostenlos mit Benzin und Wasser versorgten und behandelten sie in ihren Krankenhäusern. Linke Israelis (leider nicht… Mehr

RMPetersen
11 Monate her

Israel existiert nur deswegen noch, daß es sich der Übermacht der feindlichen Staaten in der Umgebung erfolgreich erwehren kann.
Strategisch ist es verständlich, daß man die Bedrohung aus Gaza gründlich beseitigen will. Im Gazastreifen wohnen rd. 700.000 Menschen. Es sollte möglich sein, die Terroristen unter den Bewohnern zu vertreiben.

Stormaner
11 Monate her

Gestern einen Artikel von Orit Arfa auf Achgut darüber gelesen, was den Menschen in Israel vor 3 Monaten von der Hamas lt. eines Leichenbeschauers alles angetan wurde. Wenn das alles stimmt, verbietet sich jegliche Solidarität mit den Tätern und all die, die diese abscheulichen Taten aus sicherer Entfernung relativieren, sollten sich was schämen.

Amygdala
11 Monate her
Antworten an  Stormaner

Ist doch bereits mehr als einmal geschehen, die ganzen islamisch motivierten Anschläge auf Charlie Hebdo, Nizza, Manchester, Bataclan, Breitscheidplatz… Die Gruppenvergewaltigungen, Messerattacken etc. Der Krieg gegen uns ist bereits in vollem Gange. Wer das alles nicht will, muß sich auf die Seite Israels stellen.