Dreitagsfliege BSW

Das BSW empfiehlt sich als Anti-Ampel. Aber näher an den Landtagswahlen im Osten muss das BSW seinen Willen zur Regierungsbeteiligung mit Ampelparteien zeigen, um als machtrelevant zu erscheinen, und erweist sich selbst als Ampelpartei.

picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopr

Das BSW inszeniert sich – vor allem im Auftritt von Sahra Wagenknecht -, als eine inhaltliche Alternative zur Ampel. Das soll von ihrer bisherigen Partei Enttäuschte und Nichtwähler zur BSW-Wahl bringen. Das BSW suggeriert diesen Wählern, sie könnten gegen die derzeitige Ampel und zugleich gegen ihren stillen Teilhaber CDU stimmen, ohne AfD zu wählen. Kürzer: Das BSW präsentiert sich als Anti-Ampel.

Das ist gar nicht so einfach, denn je näher es an die nächsten Landtagswahlen im Osten geht, desto deutlicher muss das BSW seinen Willen zur Regierungsbeteiligung mit Ampelparteien machen – wie kürzlich Kretschmer, CDU gegenüber – , um als machtrelevant wahrgenommen zu werden. Kürzer: Das BSW ist selbst Ampelpartei.

Für noch eine Ampelpartei neben Grünen, SPD, FDP und CDU sehe ich auf dem Parteienmarkt keine Nachfrage. Aber richtig merken werden es die Wähler, um die es hier geht, wohl erst nach der ersten Koalition des BSW mit Ampelparteien wie in Sachsen mit CDU und SPD.

Ist das BSW einmal bei den Ampelparteien von CDU bis SPD dabei, ist es auch mit der Anti-Ampel BSW vorbei.

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Kommentare ( 44 )

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wat nu
2 Monate her

Kaum ist die Partei auf der Welt, schon der größte Verrat am Bürger. Das Abstimmungsverhalten zum WHO-Vertrag. Damit dürfte klar jedem Kritiker klar sein, wes Geistes Kind diese Truppe ist.
Unwählbar!!!!

imapact
2 Monate her

Sehe ich genauso. Ich habe von Anfang an BSW als „Sahras Mogelpackung“ bezeichnet, dazu genügt bereits ein Blick auf die Figuren, mit denen sich die selbstverliebte Galionsfigur SW umgibt. Die Mogelpackung wird aus genannten Gründen von den MSM vergleichsweise mit Samthandschuhen angefasst, denn das politmediale establishment sieht in BSW vor allem das Mittel, der AfD Stimmen abzunehmen. Ansatzweise ist das ja auch schon gelungen, wenngleich nicht in erhofftem Maße. Man kann sich zwar auf die Intelligenz der Wähler nicht erlassen, doch besteht eine kleine Hoffnung, daß die BSW-Wähler sich bis zu den Bundestagswahlen dann wieder umentscheiden.

Sagen was ist
2 Monate her

Die Gedankenspielchen über die Politikspielchen sind ja ganz nett zu lesen.

Lustig wird es, wenn den beflissenen Kollaborateuren des Demokratie-
schwurbelns das Spielgeld
sprich das dem Bürger abgepresste Geld ausgeht.

Waldorf
2 Monate her

CDU plus linke Resterampe kämen in Sachsen auf 46%, AfD und BSW auf 45%, was „Demokraten“ als klaren Regierungsauftrag bezeichnen würden – lol Wenn jucken in so schwierigen Zeiten noch Unvereinbarkeitsbeschlüsse? Günther (oder Merkel) wird’s Merz schon erklären, warum ein Bündnis mit drei linken Parteien für die Union alternativlos ist – falls diese im Herbst noch in den Landtag kommen. Immerhin sind SPD, Grüne und Linke auch schon in der Todeszone der 1-2% statistischer Unschärfe, d.h. sie können allesamt unter 5% landen. Das würde es der CDU deutlich leichter machen, nur das BSW bezirzen zu müssen, welches damit aus dem… Mehr

jopa
2 Monate her

Die BSW ist die Blockflötenversion der AfD. Sie spielt die gleiche Rolle wie weiland die NDPD in der Nationalen Front der SED.

Ernste Lage
2 Monate her

Brandmauer gegen die Opposition [AFD], Koalition mit jetzigen Systempartei[en]: Gelenkte Opposition und Betrug an dem uninformierten Wähler!

Freigeistiger
2 Monate her

Für Wagenknecht geht es erst einmal darum, ihre neue Partei fest zu etablieren. Wenn bei den kommenden Landtags-Wahlen, wie abzusehen, Regierungsbeteiligungen möglich sind, wird das BSW dies natürlich wahrnehmen und nötige Kompromisse eingehen. Auf Landesebene geht das leichter als auf Bundesebene, weil andere Themen im Vordergrund stehen und grundsätzliche, die Bundespolitik betreffende Positionen keine so große Rolle spielen (z.B. die Russland/Ukraine-Politik).
Richtig interessant wird es dann bei der BT-Wahl, da muß dann wirklich Farbe bekannt werden.

Last edited 2 Monate her by Freigeistiger
ludwig67
2 Monate her

BSW ist so ein bisschen Sozialismus plus Mallorca und eigenem Auto.

Viele, vor allem im Osten, finden das gar nicht verkehrt. Die Stimmen werden der AfD fehlen. Das herrschende Linkskartell hat keine Probleme das BSW einzubinden. Da werden dann an gendergerechter Sprache o.ä. ein paar kosmetische Korrekturen vorgenommen und fertig ist die Koalition. Die Schnittmenge im „Niemals AfD-Lager“ ist mittlerweile so groß, dass es immer für irgendeine Koalition reicht.

Ali Mente
2 Monate her

BSW erlebt eine recht neutrale bis positive Berichtertattung in den Medien, ganz anders als die AFD, über die ständig nur nachteilig berichtet wird oder die WerteUnion, die man einfach totschweigt. Wäre BSW eine Gefahr für die Fleischtöpe der Altparteien, würde es extrem bekämpft werde. Also ist es nur ein UBoot um die Opposition zu schwächen. Ansonsten hat man sich mit grün, rot und schwarz für die Zeit nach den Wahlen arrangiert! So bleibt alles wie es ist.

A.Kroemer
2 Monate her

Man muss schon mal unterscheiden, worum es geht, denn Landtagswahlen und Bundestagswahlen sind etwas Grundverschiedenes. Auf Landesebene haben die Partien oftmals sogar andere Ziele und ziehen nicht mit der Bundespartei mit. Warum sollte man jetzt die BSW anders beurteilen? Oder ist es etwas gänzlich anderes, wenn die alten Parteien das tun? Parteien, die in Verantwortung gehen wollen, müssen dem Wähler die eigene Position schmackhaft machen, wobei Landespolitik dann bereits bei den Städten und Gemeinden beginnt und dort ganz eigene Ziele verfolgt werden müssen. Das BSW inszeniert sich – … Andere Parteien, wie auch die AfD, würden so etwas natürlich nie machen… Mehr