Blackbox KW 45 – Die beste Regierung, die wir je hatten

Lindner lässt Geld vom Himmel regnen, Chef Olaf und sein treuer Habeck begeben sich auf Klima-Reise, und Nancy sagt, Deutschland gehört zu den sichersten Ländern der Welt. Danke!

Die Kernkraftwerke so gut wie abgeschaltet, die Gasspeicher gefüllt und die Migration läuft wieder auf vollen Touren – schon nach einem Jahr hat die Regierung all ihre Hausaufgaben gemacht, wie das bei den Spezialdemokraten heißt. Kein Wunder, dass SPD, FDP und Grüne zuletzt im Koalitionsausschuss „gar keine Themen hatten, sondern einfach nur mal nett miteinander geredet haben“, so Chef Olaf zu einer Parteizeitung.

♦ Ja, „das war echt ein netter Abend“, so der Kanzler, der überhaupt bester Laune ist. Was er aber auch so alles erlebt mit seinem Volk, dem braven. Neulich sei einer auf ihn zugekommen und habe gesagt: Herr Scholz, ich habe meinen Elektroofen gerade auf einen Gasofen umgestellt … hihihi …, da wusste ich gar nicht, wie traurig ich gucken sollte … huahahaha …“

♦ Dafür wird das Volk auch von der besten Regierung, die es je hatte, betreut. Gerade erst verkündete Lindner Steuererleichterungen für 48 Millionen Bürgende und der Staatsfunk läutete dazu die Glocken. Aber rechnen Sie selbst: Ein Single, der es vorzieht, im kommenden Jahr für monatlich 2.400 Euro brutto arbeiten zu gehen, statt auf Bürgergeld-Empfänger umzuschulen, erhält dank der Großzügigkeit unserer Regierung – Zustimmung des Bundesrats vorausgesetzt – fast 20 Euro mehr netto! Halleluja! Eine Familie mit zwei Kindern und gemeinsamem Bruttolohn von 4.667 Euro im Monat hätte 68 Euro und 17 Cent mehr in der Tasche als vor der Reform. Da weiß man gar nicht mehr, wohin mit dem ganzen Geld.

♦ Sicher, ein paar Probleme gibt es noch, aber Karl Lauterbach und die Grünen sorgen dafür, dass die nicht in Vergessenheit geraten. Wobei es gar nicht so leicht ist zu entscheiden, was schlimmer ist: „1.000 Corona-Tote pro Woche“ (der kölsche Professor) oder „Milliarden Tote in Palau“ (Carla Rochel, Sprecherin Letzte Generation). Beides ist halt mehr oder weniger geschätzt.

♦ In Sharm El-Sheikh wurden eilig Blumen gepflanzt und Solaranlagen auf die Dächer geschraubt, außerdem wurde amtlich zugesagt, schon bald das ganze Land auf erneuerbare Energien umzurüsten. Sogar an die Kleber und Krakeeler wurde gedacht und extra ein gut bewachter Platz in der Wüste zur entsprechenden Nutzung vorbereitet (The Guardian). Mehr als 30.000 Priester der neuen Staatenreligion und Vertreter von Laienorganisationen sind zum großen Tanz um das Klimakalb nach Ägypten gereist, die meisten per Jet, besonders Strenggläubige nahmen Zug und Bahn bis Istanbul, um von dort weiterzufliegen.

Auch die Privatmaschinen aus Amsterdam sind wohl rechtzeitig eingetroffen. In Schiphol hatten ein paar hundert Klimajünger Privtajets blockiert, wohl ohne zu wissen, dass auch von dort Glaubensbrüder in Richtung Wüste starten wollten.

♦ Der alte Joe hatte zunächst abgewartet, ob mit den Wahlmaschinen bei den US-Kongresswahlen alles glatt geht, bevor er sich in den ägyptischen Badeort zur Veranstaltung „30.000 Liegestühle – eine Meinung“ aufmachte. Als Gastgeschenk brachte er allerlei Versprechungen und einen fetten Millionen-Scheck (ausgestellt von der EU und Germoney) für die Ägypter mit.

♦ Die Demokraten kamen mit einem blauen Auge davon, der Champion der Wahlen aber ist Floridas Ron DeSantis, der die Roten, die in Amerika übrigens die Blauen sind, haushoch geschlagen hat. Ron wird auch von der blauen Presse (die wie gesagt eigentlich die Roten sind) gefeiert, denn der Republikaner wurde ausdrücklich nicht von Trump unterstützt, weil er in ihm einen Gegenkandidaten für die nächsten Präsidentschaftswahlen wittert.

♦ Voller Neid schauen die Kirchen auf die Pilgerreisen der Konkurrenz. Trotz Kirchentagen mit Vulva-Malen wechselt die Jugend in Scharen zum Klimaglauben, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Pfaffentum vollends in der Versenkung verschwindet. Vom Business gar nicht zu reden. Das Ablassgeschäft (wenn das Geld im Kasten klingt, das CO2 zu Boden sinkt) hat die neue Bewegung bereits komplett übernommen.

Was tun? Warum sich nicht an die Spitze des neuen Glaubens stellen? Anlässlich der EKD-Synode in Magdeburg haben die Evangelen jetzt schon mal einen weiteren Pflock eingerammt. Als eine geladene „Klimaaktivistin“ dort predigen durfte, bekam die von den versammelten Synodalen minutenlangen, stehenden Applaus. Jetzt müsste nur noch ein ausdrucksstarkes Zeichen gefunden werden, das das Kreuz auf dem Kirchturm ersetzen könnte.

♦ Wo wir gerade so gefühlig sind: BKA-Chef Münch hat eine Umfrage auf den Weg gebracht, die mit 45.000 Befragten ihresgleichen sucht. In dieser „Studie zum Sicherheitsempfinden“, oder wie die Presse schreibt, „Dunkelfeldstudie“, kommt zutage, dass mehr als die Hälfte der Frauen nachts nicht in öffentliche Verkehrsmittel steigt, weil sie sich unsicher oder bedroht fühlt. 58 Prozent von ihnen machen auch einen Bogen um bestimmte Plätze oder Parks in ihrer Umgebung. „Menschen mit Migrationsgeschichte“ haben ganz andere Sorgen: Knapp die Hälfte von ihnen meint, „dass Polizistinnen und Polizisten das Mitgefühl fehlt“, so wie sie es aus ihren Herkunftsländern kennen. Die gefühlskalte Innenministerin Faeser hat die Studie übrigens so verstanden: Deutschland gehört zu den sichersten Ländern der Welt. Keine weiteren Fragen.

♦ Schonklod, der unvergessene Bacchant Juncker, hat ja beschrieben, wie es geht: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Nun wissen wir nicht, ob schon etwas beschlossen wurde hinter verschlossenen Brüsseler Türen, aber der Lindner-Vorstoß zu „digitalem Bargeld“ dient sicherlich dem von Juncker beschriebenen Austesten der Reaktionen: „Die Einführung eines digitalen Euro sollten wir für einen großen Innovationssprung nutzen: Digitales Bargeld kann unseren Alltag leichter machen & ein Wachstumsmotor für die Wirtschaft sein.“

KannKann. In jedem Falle aber würde man sich bei einer Währungsreform das Drucken neuer Banknoten sparen, beim Digital-Geld geht das auf Knopfdruck (zulässige, laienhafte Beschreibung).

♦ Anlässlich der Entsendung der grünen niedersächsischen Bildungsministerin Julia Willie Hamburg (ohne Berufsausbildung oder Studienabschluss) in den Aufsichtsrat des VW-Konzerns fragt Bild ein wenig scheinheilig: „Was haben unsere Politiker eigentlich gelernt?“, wohl wissend, dass sich vor allem die Roten und die Grünen zu großen Teilen weitgehend als (aus)bildungsresistent erwiesen haben. Die Grüne Julia mag übrigens grundsätzlich keine Autos (außer Dienstwagen mit Chauffeur), sondern ist überzeugte Pedalista.

♦ Viel Lob bekam Emmanuel Macron, der König von Frankreich, von der hiesigen Presse, weil er Giorgia Meloni, Mutter Italiens, angewiesen hatte, die diversen NGO-Schlepperschiffe anlanden zu lassen. Aber womöglich war sein Italienisch nicht so gut, oder Meloni kann kein Französisch – jedenfalls sagte Meloni: No. Und so steuern die Schiffe mit Ladung für Germoney nun Marseille an. Und weil bald Fußball ist: Meloni / Macron 1:0.

♦ Erinnern Sie sich noch an die alten Geschichten, als Geburtstagskinder via Facebook zur großen Party einluden, und dann plötzlich Tausende vor der Tür standen und die Feier ein wenig aus dem Ruder lief? So sieht es heute in Berlin aus. Noch immer laden die Roten und Grünen Gäste aus aller Welt zu ihrer „Wir haben Platz“-Party. Und weil die Sache erwartungsgemäß ebenfalls aus dem Ruder läuft, da Berlin eben keinen Platz hat, kündigte die Rote Kipping schon mal an: „Beschlagnahmungen sind möglich, aber nicht das Ziel.“

♦ Endlich mal ein Streik, von dem niemand betroffen ist oder eingeschränkt wird, den man nicht einmal bemerkt. Angeblich laufen wegen eines Warnstreiks beim Staatsfunk nur noch Wiederholungen und sogenannte Best-of-Sendungen statt frischer Ware. Hä? Bei dem Programm müssten die schon seit Jahren beim Staatsfunk streiken …

Schönen Sonntag!


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Kommentare ( 44 )

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44 Comments
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FKR
1 Jahr her

Ich bin gespannt,wie Herr Lindner das Bargeld in der Schweiz abschaffen will.
Goldbesitz und Fremdwährungen außerhalb der EU dürften dann rasant
Steigen…

Wolfgang Richter
1 Jahr her

„man sich bei einer Währungsreform das Drucken neuer Banknoten sparen, beim Digital-Geld geht das auf Knopfdruck“ und bei einer miesen Bilanz des Sozial-Punkte-Systems wirds nix mit dem Knopfdruck, weil der Staat schlicht das Konto sperrt. Lindner schafft gerade die FdP ab, mit freundlichen Grüßen nach Peking.

Wolfgang Richter
1 Jahr her

Werter Herr Paetow, zu „Als eine geladene „Klimaaktivistin“ dort predigen durfte, bekam die von den versammelten Synodalen minutenlangen, stehenden Applaus.“ haben Sie die Pointe unterschlagen. Soweit ich weiß, haben sich die Klerikalen sodann eine Selbstverpflichtung verpaßt, nur noch dienstlich max. 120 auf den BAB u. 80 auf den Landstraßen rum zu zuckeln, wg. Klima und Gedöns. Ist ja auch egal, denn ihre „Eile mit Weile“-Arbeitszeit zahlt ja auch der Steuermichel.

Denke
1 Jahr her

Bei den uns täglich überbordenden Nachrichten aus Dumm-, äh Deutschland, stellt sich für Herrn Paetow wohl bald die Frage, wie er das alles in noch lesbarer Kürze dem geneigten Leser zur Kenntnis bringen will..

JamesBond
1 Jahr her

Die Themen gehen nicht aus, denn jetzt kommt die WM in Katar – Fussball in der Wüste und koste es was es wolle: „Verschiedenen Berichten und Expertenmeinungen zufolge werden die Kosten die Marke von 200 Milliarden US-Dollar deutlich übersteigen. Zum Vergleich: Die beiden letzten Turniere waren die bislang teuersten in der WM-Geschichte. Brasilien 2014 und Russland 2018 hatten jeweils weniger als 15 Milliarden Dollar gekostet.“ Erst bis zu 40.000 Klima-Reisende im Flieger nach Ägypten und damit das Fluggerät auch wirklich gut ausgelastet wird, kommt nun der ganze Fusballzirkus per Flieger in die Wüste nach Katar. Die Fluglinien wird es freuen… Mehr

Wolfgang Richter
1 Jahr her
Antworten an  JamesBond

Da war ja wohl in der Vergangenheit reichlich Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Daß das Katar-Bashing ca. 2 Wochen vor dem Anstoß kommt, ist offenbar medialem Tiefschlaf zu verdanken. Oder wollte man die u.a. auch Arbeitsplätze hierzulande erhaltenden Milliardeninvestitionen der Kataris in die deutschen Top-Unternehmen nicht gefähren, incl. Habecks Gas-Bettel-Reise mit Unterwerfungsgeste?

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Wolfgang Richter

Der Blatter Sepp hat das einmal geäußert – spät in den Nachrichten bei Deutschlandfunk oder Deutschlandradio, dass der Druck auf die FIFA von Deutschland kam, dorthin zu vergeben – weil deutsche Baugesellschaften gute Kontakte nach Katar hatten und viel Geld machen wollten.
Danach trachteten sie dem Herrn Blatter dann nach der Position. Zumal er auch behauptet, die Vergabe der WM nach Deutschland sei auch nicht mit rechten Dingen zugegangen.

Eberhard
1 Jahr her

Am Anfang war das Wort. Wie recht eine alte Schrift bereits dabei hatte, zeigt dieser neue rot linke Weltrettungsrettungsglaube. Da wird zum Aktivist erkoren, wer möglichst wenig Wissen und Können, dafür aber wortgewaltig. So bleiben alle die auf der Strecke öffentlicher Aufmerksamkeit und somit Förderung und Anerkennung, die in harter und mühseliger Lebensführung ihre Arbeitskraft samt Wissen und Können einsetzen, um der Menschheit den Umgang mit den Veränderungen von Klima und Umwelt zumindest zu erleichtern. Aber so widersinnig ist der Glaube von heute.

Dr. Rehmstack
1 Jahr her
Antworten an  Eberhard

Wußte schon Goethe:
„Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten läßt sich trefflich streiten,
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte läßt sich trefflich glauben,
Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.“
Frühe Kritik am Konstruktivismus? auf jeden Fall kannte er schon die Silberzungen.

Lore
1 Jahr her

Ich hatte immer ein Lieblings.Paradoxon : wenn der Ober am Unterarm ein Überbein hat….Das wird jetzt getoppt von : Bildungsministerin Julia Willie Hamburg (ohne Berufsausbildung oder Studienabschluss)

AnSi
1 Jahr her

Danke für die Worte, Herr Paetow! Man sehnt sich förmlich schon seit Montag danach, denn der Wahnsinn in diesem Land wird von Tag zu Tag unerträglicher. Da hat man die DDR überlebt um nach 30 Jahren in selbiger zu landen. Traurig, traurig.
Wir sehen uns das Treiben derzeit aus dem Ausland an (beim alten Joe) und so langsam festigt sich die Gewissheit, dass wir nie wieder zurück wollen. Entsetzlich, was so eine Horde bildungsresistenter Idioten alles anstellen kann!
Einen schönen Sonntag aus Ohio, wo es heute schneit (aber am Gaskamin ist es erträglich 😉 ).

horrex
1 Jahr her

Tja, das ist der „Stand der Dinge in D. und sonst auch“ …
Alles läuft also wie geschmiert …
Ausser der Tür.
Die „klappt“ nicht mal …
… meint der Michel …
Ansonsten: „Tanz auf dem Vulkan“ …
wahlweise der Titanic … bis zum bitteren Ende.
Wie meinte mal ein Kommentator namens horrex:
Wir werden g a n z unten durch müssen!
Bevor es … irgendwann … mal wieder besser werden kann.

H. Priess
1 Jahr her

Manchmal denkt man, man glaubt es kaum und immer wenn ich denke, die Grenzen der Idiotie ist erreicht, kommt noch eine Schippe oben drauf. Mittlerweile denke ich, die Idiotie ist Grenzenlos wie das Universum. Wir bewegen uns auf eine Gesellschaft zu die erschreckende Ähnlichkeit mit der Gesellschaft im Film Idiocracy hat. Idioten regieren Idioten. Was ich für mich am erschreckensten finde ist, ich sehe keinen Ausweg. Kein Licht am Ende des Tunnels der Verblödung. Dieses Jahr geht seinem Ende entgegen und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, es war bis jetzt das Schlimmste was ich erlebt habe. Die Eiszeit, das… Mehr

horrex
1 Jahr her
Antworten an  H. Priess

„Der Schierlingsbecher“ bedeutet einen grausamen Tod.
Atemlähmung bei vollem Bewusstsein …
… also ganz ähnlich wie wir es in D. erleben …

JamesBond
1 Jahr her
Antworten an  H. Priess

Ich kann Sie trösten, es gibt Licht: In Italien ist die Sonne aufgegangen, nachdem wir im Februar 2020 im Karneval in Nizza erst vom Sturm und dann von Corona ausgebremst wurden, konnten wir seit 2020 unsere Urlaube unbeschwert in Italien verbringen. Mit Meloni wird es noch besser.

Last edited 1 Jahr her by JamesBond