Blackbox KW 14/2016

Panama ist überall, auch wir basteln mal eine Verschwörungstheorie. Frau Merkel sucht Syrien auf der Karte, und Heiko Maas wird langsam hyperaktiv. Bei unserer SPD gibt’s demnächst die Abwrackprämie für die Verschrottung einer Volkspartei, und, ja, es bleibt dabei: Nur Tote zahlen keine GEZ!

Eher pflichtschuldig arbeiteten sich die Medien an den „Panama Papers“ ab, die Politik klopfte ihre altbekannten Sprüchlein (wir wollen, wir fordern, wir werden), selbst in den Kommentarspalten kam keine rechte Freude auf.

Putins Geiger, Islands Regierung und ein paar Südamerikaner werden durchs mediale Dorf gejagt, dazu einige Chinesen. Nur in China ist es zu dem Thema still wie nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Da könnte sogar Heiko Maas noch einiges lernen über (Internet-)zensur.

Weil hinter den Veröffentlichungen eine merkwürdige Journalistenorganisation und deren denkwürdige Finanziers stehen, blühten schnell die Blumen im Tal der (Verschwörungs-)Theorien: Die Amerikaner stecken hinter dem Panama-Auftrieb, um Schwarzgeld in ihre Gatter in Nevada oder Delaware, etc. zu treiben.

Und auch George Soros ist Thema, gehört er doch zu jenen Finanziers. Der gute Ungar aus Budapest ist ein bekannter Altruist aus Berechnung, der am besten weiß, dass Stiftungen für Frieden, Freiheit, Demokratie, Flüchtlinge und so ihm (fast) alle Türen der Welt öffnen und ehrfürchtiges Gehör bei vielen Medien verschaffen.

Durch Soros wird der „Fall David Cameron“ so interessant: Der englische Premier kämpfte gerade tapfer gegen den Brexit, als sein Name in den „Panama Papers“ auftauchte. Hilfreich für den Verbleib der Briten in der EU ist das nicht. Und wenn sie rausgehen, dann wankt das Pfund. Brachten nicht Spekulationen gegen das Pfund Sterling Soros schon einmal ein Vermögen und Weltruhm ein? Aber wir geraten ins Schwätzen …

♦ Tabaksteuer? Zahlt der Raucher. Die Theaterkarte der, der das Stück sehen will. Und wer zahlt fürs Radio und TV? Nicht ich, weil ich weder Radio noch TV besitze! So hat Sieglinde Baumert, 46, aus Geisa, gedacht. Schlau wie einst die Holländer, die nach Einführung der Gardinensteuer einfach die Gardinen abhängten. Bald saß Sieglinde hinter Gardinen, aber schwedischen. Sechs Monate, oder Offenbarungseid! So weit so schlecht. Aber warum wird sie nach 61 Tagen freigelassen? Mitleid? Einsicht in den Unsinn der GEZ? Angst vorm Shitstorm? Oder dass die Leute merken, es gibt eine Partei, die die GEZ abzuschaffen verspricht?

Dem Amtsgericht ist wichtig klarzustellen, dass die Freilassung erfolgte „weil der MDR den Antrag auf Haftbefehl zurückgezogen hat“. Damit gleich klar wird, dass man nicht auf Kuscheljustiz umgeschaltet hat!

♦ Kuscheljustiz, das klingt wie ein Synonym für Heiko Maas und die Frauen. Mit denen hat es unser sympathischer Justizminister gleich wieder in die Schlagzeilen geschafft.

„Wer die Lage von Zwangsprostituierten ausnutzt, indem er sexuelle Handlungen an ihnen vornimmt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen“ klingt ein wenig gestelzt, ist aber gut gemeint.

Nun kann manch einer nicht mal eine Prostituierte von einer Nicht-Prostituierten unterscheiden, wie aber erkennt Mann eine Zwangsprostituierte? Vielleicht „an blauen Flecken, etwaigen Wunden, schlechtem Deutsch oder gar keinen Deutschkenntnissen?“ (Bild) Nana! Das klingt uns zu rassistisch. Vielleicht kann die FAZ helfen. Die schreibt, „wenn jemand unter Ausnutzung einer Zwangslage zur Ausübung der Prostitution veranlasst wird“. Das ist nicht fremdenfeindlich, dafür lebensfremd. Die wenigsten werden aus Geilheit anschaffen gehen, die meisten wohl aus einer finanziellen „Zwangslage“, würde man meinen.

♦ Über Geschmack lässt sich nicht streiten, und über Humor schon gar nicht. Und wenn beides kalauernd im ZDF zusammenkommt, ist für uns Umschalten Pflicht. Daher können wir uns nicht an der Debatte über den ZDF-Spaßvogel beteiligen, der nicht zur Grimme-Preisverleihung erschienen ist. Stattdessen soll er Verständnis und Schutz bei Angela Merkel und ihrem Paladin Altmaier gesucht haben, weil er Ärger wegen Türkenwitzen hat. Was ehrlich gesagt schön blöd ist. Angela Merkel ist nun wirklich nicht für ihren Humor bekannt.

♦ Dabei ist sie durchaus komisch, unsere Kanzlerin, unfreiwillig. So bemerkte sie in der vergangenen Woche zum ersten Mal, dass „Syrien als Nachbar von Zypern auch direkter Nachbar des Schengen-Raumes ist.“ Gut, dass sie kein Flugzeug führt, sondern nur ein Land.

♦ Apropos Landkarte: Am Brenner wollen die Ösis jetzt „die Grenze dicht machen“. Wegen der „Flüchtlinge“, die nun über Italien ins deutsche Schlaraffenland wollen. Schon schlägt „Bild“ Alarm. Auch wegen Flüchtlingen. Also der Schlechtwetter-Flüchtlinge – früher mal Urlauber genannt – die demnächst lange im Stau stehen müssen.

♦ Victor Orban will einfach nicht kapieren, warum sein Land hunderttausende Fremde aufnehmen und versorgen soll. Also macht er sich – auf persönliche Einladung – zum klärenden Gespräch auf ins Land der Besserwisser und besucht – Helmut Kohl!
Das wird die Homestory des Jahres! Merkels schärfster Kritiker besucht Merkels schärfsten Kritiker!

♦ Der „Deutschlandtrend“ sieht die SPD bei 21 Prozent. Wir wollen einen Blick in die Zukunft wagen: Bald kommt es in der SPD zum Zoff über die Abwrackprämie. Wer hat die Prämie verdient ob seines Beitrags zur Verschrottung der alten Volkspartei? Nur Gabriel? Maas? Fahimi? Oder auch kleinere Chargen aus der dritten Reihe?

♦ Etwa Jörg Heydorn. Der SPD-Abgeordnete im Schweriner Landtag steht voll hinter der Willkommenskultur. Die bringt seinem Unternehmen pünktlich jeden Monat 125.000 € für Unterbringung, etc. von Asylbewerbern, auch wenn – wie derzeit – gar keine da sind. Genosse Jörg dürfte damit auch ein Menge SPD-Wähler vergrault haben.

♦ Der Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen findet nicht, dass die AfD verfassungsfeindlich ist und überwacht gehört. Ja, hört denn Erzwarner Gabriel keiner mehr richtig zu?

♦ Die Grüne Rebecca Harms vom EU-Parlament mag keine Volksentscheide, weil sie dann wohl arbeitslos würde. Solche Frechheiten wie das „Nee“ der Niederländer würden „die EU in ihrem Bestand gefährden“. Keine Sorge, Frau Harms, Demokratie ist in der EU auch weiterhin nicht vorgesehen.

♦ Wir haben uns entschlossen, neben unserem Denunziationspreis „Heiko der Woche“, alternierend den Minister persönlich regelmäßig auszuzeichnen. Sonst werden wir seiner zahllosen Kapriolen einfach nicht mehr Herr. Die „Superleistung für eine Tat, die sonst keiner so toll hinbekommen würde“ (SFETDSKSTHW) bekommt der Genosse dieses mal für: Heiko Maas will Sex-Werbung verbieten, auch als Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in Köln. Begnadet!

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