Vielfalt ist Einfalt

Bettina Röhl direkt: Heute über die Kampfparole "Vielfalt".

Ist Homosexualität Vielfalt?

Herrscht in dem berühmtem Darkroom, der laut grün-rotem badenwürttembergischen Bildungsplan 2015 in die Klassenzimmer auch ganz junger Schüler hineingetragen werden soll, Vielfalt? Oder herrscht dort, weil ausschließlich homosexuelle Männer anwesend sind, keine Vielfalt? Oder herrscht in einem Darkroom selbstverständlich Vielfalt, weil mehrere Homosexuelle anwesend sind? Das Credo der Vielfaltsfetischisten lautet immerhin, dass es gar keine Vielfalt gibt, denn alle Menschen seien doch Menschen und sonst gar nichts. Jede Unterscheidung sei bereits Diskriminierung, der ja mit der Vielfältigkeitspropaganda gerade zu begegnen wäre.

Es ist also der blanke Irrsinn, der von ganz oben mit der Propagandaparole von der Vielfältigkeit in die Gesellschaft hineingepresst wird. Eine zu cirka 98 % heterosexuelle Gesellschaft ist nach der herrschenden Gesetzeslage die pure Einfalt, die zum Beispiel mit dem genannten Bildungsplan dadurch auf Vielfältigkeit zu trimmen wäre, dass die Vielfältigkeit erst durch die 2 oder 5 % der Gesellschaft, die sexuell andere Modelle leben oder wollen oder sich wünschen, beigebracht würde. Sind aber denn nun die 5 % der Menschen der Gesellschaft, die nicht heterosexuell leben, per se Vielfalt oder sind sie selber Einfalt? Oder muss gar in die Einfalt der Minderheit Vielfalt durch Heterosexualität hineingetragen werden? Da bleibt der Nomenklatura immer noch der scheinbare Ausweg auf die diversen Spielarten hinzuweisen, die sich unter dem größeren Begriff der sexuellen Minderheit formiert haben.

Die Vielfältigkeitspropandisten lösen den gigantischen Quatsch, den sie als große Weisheit und Wahrheit verzapfen, so allerdings nicht auf, weil sie sich niemals trauen würden die quatschige Behauptung aufzustellen, dass Homosexualität Einfalt wäre oder dass Transsexualität Einfalt wäre und dass andere sexuelle Spielarten Einfalt wären und erst alle zusammen zur Minderheiten-Vielfalt würden.

Und was, liebe einfältige Bundesregierung, und was liebe einfältige Landesregierung in Baden-Württemberg, hat die Sexualität eines Individuums, die primär erst einmal niemanden etwas angeht, und die zur grundgesetzlich geschützten Privatsphäre gehört, überhaupt als Kategorie, als kleiner, wenn auch wichtiger Teilaspekt des Menschen überhaupt damit zu tun, ob ein Mensch, ob ein Individuum vielfältig oder einfältig strukturiert ist oder eine Gruppe von Menschen einfältig oder vielfältig ist oder lebt?

Der Begriff der Vielfalt ist eine besonders perfide Form von Volksverdummung und moralisch ist der Begriff Vielfalt, so, wie er gebraucht wird, ein durchaus intensiv verwerflicher Begriff. So wie die Nomenklatura glückselig in dem Begriff der Vielfalt schwelgt und ihn der Gesellschaft oktroyiert, ist er darauf angelegt, auf eine sehr einfältige Weise Diskriminierung zu erzeugen und auf dem Umweg über diese Diskriminierung sehr ungute Herrschaftsverhältnisse zu etablieren. Mit dem Begriff der Vielfalt wird ein Kampf gegen irgendeine Masse von Einfalt intoniert, die es niederzuringen gelte. Es wird quasi ein ungut besetzter „Normalo“ kreiert, den man am liebsten wie eine Schießbudenfigur abknallen würde, weil in Wahrheit von ihm alles Übel dieser Welt ausginge. Es beherrschen nämlich die Vielfältigkeitssheriffs mit größtmöglicher Verwerfungspower all diejenigen, die willkürlich zu Einfältigkeitsidioten erklärt werden. Und ein Einfältigkeitsidiot ist im Zweifel jeder, der nicht mit glückseligen Augen und dem ständigen Mantra von der Vielfalt auf den Lippen herumläuft.

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