Österreich: Kurz siegt klar, aber …

Sebastian Kurz ist Wahlsieger, aber für eine Fortsetzung seiner Politik bietet sich keine Koalitionskonstellation wirklich von vornherein an.

JOE KLAMAR/AFP/Getty Images

Der aktuelle Hochrechnungsstand, der sich im Detail permanent ändert dem Auszählungsstand entsprechend, sagt Volkspartei 37,1; SPÖ 21,8; FPÖ 16,0; Grüne 14,0; Neos 7,8. In dieser Hochrechnung sind ein Viertel der Wiener Wahlsprengel enthalten. Die Briefwahl wird ab Montag ausgezählt, das Endergebnis wird es Donnerstag geben. Aber so viel kann wohl schon jetzt gesagt werden.

Die FPÖ hat sich selbst aus dem Rennen genommen. Das ist ein klares Ergebnis der Nationalratswahl in Österreich. Die bisher geltende Regel, dass sich Skandale in den letzten Tagen nicht mehr auswirken, gilt nicht mehr. Die FPÖ hat massiv verloren. In der FPÖ werden die Turbulenzen nach diesem Ergebnis zunehmen, nicht ab. Aber auch die SPÖ dürfte vor einer inneren Zerreissprobe stehen.

Sebastian Kurz ist Wahlsieger, aber für eine Fortsetzung seiner Politik bietet sich keine Koalitionskonstellation wirklich von vornherein an. Das werden spannende Wochen von Gesprächen und dann Verhandlungen.

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Kommentare ( 75 )

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schwarzseher
4 Jahre her

Ich wette auf eine Koalition ÖVP / Grüne. Kurz ist meines Erachtens doch nicht der um das Wohl Österreichs ( ÖVP / FPÖ ) sondern auf die persönlich Macht fixierte Politiker, der die Intrige gegen Strache wohlwissend ausgenutzt hat. Seinen zukünftigen Koalitionspartner kann er aufgrund des Wahlergebnisses jetzt am Gängelband führen und der wird sich dies gern gefallen lassen und sich mit einigen gut dotierten Posten begnügen. Same procedure as everywhere.

fatherted
4 Jahre her
Antworten an  schwarzseher

Genau deshalb….wird er die Grünen meiden. Kurz weiß genau, dass die meisten ihn gewählt haben um die konsequente Migrationspolitik fortzuführen…..mit den Grünen nicht zu machen….sprich….wenn Kurz mit den Grünen geht, ist er das nächste mal weg vom Fenster und die FPÖ wieder erstarkt. Nein…ich glaube….es wird ein Gezerre geben….und nach langem hin und her wird es wieder ÖVP/FPÖ heißen.

schwarzseher
4 Jahre her
Antworten an  fatherted

Ich wünschte, Sie hätten recht. Manchmal irre ich mich gern.

SpenglersPriest
4 Jahre her

Vielleicht gibt es im gelobten Österreich nun die Rolle Rückwärts. Bin gespannt, ob Kurz Kurs hält oder opportinistisch nach links schwenkt. Ich tippe auf Letzteres.

Nibelung
4 Jahre her

Politik wird ebenso betrieben wie die Brautschau von früher, wo persönlich am meisten zu gewinnen ist wird man den Bund eingehen, das spielt es auch keine Rolle ob schön, andersartig oder häßlich, hauptsache die eigene Position wird gestärkt, alles andere ist Nebensache, wenn da nicht der Begriff Demokratie im Raume stehen würde, wo viele immer noch glauben sie könnten mit entscheiden, das ist die wahre Lüge und hat auch mit freier Entscheidung nichts mehr zu tun.

prague
4 Jahre her

Da wird es der Herr Kurz schwer haben, die Feindlichkeit in den Gesichten den anderen Verlierer war nicht zu übersehen und die Grünen haben sich aufgeblasen und sich benommen, als hätten sie den Auftrag, Ö. zu regieren. Ich befürchte, dass es mit Herr Kurz so gehen wird, wie mit der AFD in D., dass alles was er und seine Partei vorschlägt, werden aus Prinzip alle dagegen stimmen. Ich freue mich sehr für den Herr Kurz, aber ich beneide ihn nicht, in diese Hölle von Neidern.

IJ
4 Jahre her

Herr Kurz sollte eine Minderheitsregierung wagen, da seine ÖVP überragend stark ist und seine politischen Gegner sich kaum zu einem gemeinsamen Blockadebündnis durchringen werden können. Mit wechselnden Mehrheitsbeschaffern je Politikfeld könnte er vortrefflich regieren. Er sollte mit allen übrigen Parteien die Tolerierungsmöglichkeiten ausloten, anstatt sich von Anfang an auf eine fragile Koalition einzulassen. Falls die Tolerierungen nicht klappen, könnte er immer noch die Option einer formellen Koalition ziehen.

Cora Max
4 Jahre her

Glückwunsch Herr Kurz.
Den Kleber vom ZDF haben Sie die richtige Antwort gegeben.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/heute-journal-vom-29-september-2019-100.html (ab Minute 4,00)

Sakkas
4 Jahre her
Antworten an  Cora Max

Fremdschämen für Herrn Kleber ist wohl nicht angebracht, aber die Überlegung wie er wohl abgeschnitten hätte, als Kandidat

Senni
4 Jahre her

Die Österreicher beneide ich erst – wenn Kurz ohne GRÜN regieren kann !

Sonny
4 Jahre her

Herzlichen Glückwunsch Sebastian Kurz, ein überwältigendes Ergebnis!
Es gibt sie noch, die „großen“ Staatsmänner, die auch vom Volk geliebt werden. Ich wünschte, es gäbe einen Sebastian Kurz in Deutschland. Der Vergleich unserer Polit-„Elite“ mit dem alten/neuen Bundeskanzler Österreichs treibt einem die Tränen in die Augen.

dtesch
4 Jahre her
Antworten an  Sonny

Abwarten…

Karli
4 Jahre her

Das Kurz-Interview mit Klaus Kleber: nicht auszuhalten. Klebers ständige Insistiererei
war beschämend und unerträglich. Von Neutralität eines Journalisten keine Spur, er versuchte ständig, Kurz mit Fragen zur FPÖ in die Enge zu treiben. Der Mann disqualifiziert sich selbst.

Indigoartshop
4 Jahre her
Antworten an  Karli

Wie kann man sich diese GEZ-Schauspieler und Lügenkasper noch antun? Bei uns ist die Kiste schon seit über 8 Monaten aus, und das bleibt sie auch. Purer Zeitgewinn!

schwarzseher
4 Jahre her
Antworten an  Karli

Warum kasteien Sie sich und sehen sich das an? Sie schaden nur Ihrer Gesundheit und reduzieren Ihre Lebenserwartung. Seit ich die öffentlich-unrechtlichen Medien bis auf wenige unpolitische Sendungen meide, geht es mir deutlich besser und ich schlafe hervorragend.

blackhero68
4 Jahre her
Antworten an  schwarzseher

Mein Ding, ab und zu einmal ein Filmchen, produziert von der Zwangssteuer ja, sobald polarisiert, moralisiert oder sonst wie geframed wird ist aus die Maus.

Wilhelm Cuno
4 Jahre her

Es bietet sich keine Koalition an? Warum? Gehen wir es logisch durch: Die ÖVP ist gesetzt. Die Neos haben nicht genug Stimmen. Die Chaoten von der FPÖ bekommen von Kurz derzeit keine zweite Chance. Für die Grünen ist kurz viel zu weit rechts, sowohl was die Funktionäre als auch was die Wähler der Grünen betrifft. Bleibt die SPÖ. Die giert im Dauerrückgang nach Posten und Aufmerksamkeit, die Grünen nach Grossopposition, da die FPÖ mit sich beschäftigt ist. Also Groko wie in Deutschland mit einer SPÖ wie der SPD. Die Insider würden das in 2 Stunden klären, für Wähler und Medien… Mehr