Mehr als 700 verurteilte Menschenhändler wurden vorzeitig aus der ungarischen Haft entlassen – ihre Unterbringung sei “zu teuer”. Österreich habe nun die Grenzkontrollen zum Nachbarland verstärkt.

Nachdem Ungarns Regierung ausländische Strafgefangene freilässt, die in Ungarn wegen Menschenschmuggels verurteilt wurden, hat Österreich die Grenzkontrollen zum Nachbarland verstärkt. Das Innenministerium bestätigte am Sonntag, dass die Grenzkontrollen intensiviert wurden. Der Schwerpunkt der Kontrollen liegt bei Fahrzeugen aus Ungarn, Rumänien und Serbien. Außerdem soll geprüft werden, ob eine Fortführung der polizeilichen Kooperation mit Ungarn möglich sei.
Gemäß einer Verordnung, welche die rechtsnationale ungarische Regierung von Viktor Orbán Ende des Vormonats erlassen hat, werden inhaftierte Schlepper freigelassen, wenn sie Ungarn innerhalb von 72 Stunden verlassen. Das ungarische Strafrecht sieht an sich langjährige Haftstrafen von zwei bis 20 Jahren für Menschenschmuggel vor. Kanzleramtsminister Gergely Gulyás begründete den Schritt damit, dass die Inhaftierung ausländischer Straftäter zu teuer käme.
Freigelassene Schlepper müssen Ungarn binnen 72 Stunden verlassen
Offiziellen Angaben zufolge sitzen derzeit 2.600 Ausländer aus 73 Ländern in Ungarn in Haft, beim überwiegenden Teil von ihnen handelt es sich um Straftäter, die wegen Schlepperei verurteilt worden sind. In ungarischen Medien war von der Freilassung von 700 Personen die Rede, vorwiegend aus Serbien, Rumänien und der Ukraine. Ihre Urteile würden nicht aufgehoben, hieß es in Budapest. Sollten die Freigelassenen nicht innerhalb von 72 Stunden aus Ungarn ausreisen und von der Polizei aufgegriffen werden, würden sie sofort wieder in Haft genommen.
Dieser Beitrag ist zuerst bei exxpress.at erschienen
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
2600 in Ungarn aufgegriffene Menschenhändler – trotz angeblich überwachter Grenzen – was für Deutschland nicht hoffen lässt. So geht es dahin.
Und das sind nur die, die aufgegriffen wurden!
Jetzt soll aber, sicherlich ganz zufällig, nicht etwa Ungarn ein schlechtes Gewissen bekommen, weil es sich derer entledigt, die von den „Woken“ in der EU gerufen wurden.
Österreich ist gut im „Weiterleiten“, ob es nach Kroatien und von dort nach Italien so klappt, weiß ich freilich nicht, aber es geht ja auch kürzer.
Na ja, warum auch nicht? Es ist nur konsequent, wenn in Deutschland Schlepper-NGOs hofiert und gefördert werden, wenn selbst die Bundesmarine im Mittelmeer zur Schleppertätigkeit eingesetzt worden ist.
Solidarität zerbricht durch unsere politischen destruktiven Alleingänge, nicht nur innerhalb der BRD.
Also dann, weiter nach Österreich, das lässt die Herrschaften weiter gen Buntland ziehen… und irgendein Aufenthaltstitel findet sich dort für jeden. Wirklich jeden. Ansonsten finde ich die ungarische Lösung sehr nachahmenswert… warum sich mit diesen Kriminellen belasten? Ist halt nur schwer, sich von den Eisenspänen zu trennen, wenn man selbst der Magnet ist.
Und wieviele solche Schlepper sitzen in DE in Haft?
Zitat: „Offiziellen Angaben zufolge sitzen derzeit 2.600 Ausländer aus 73 Ländern in Ungarn in Haft“
> Diese Zahl muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen und dabei daran denken, dass diese Zahl sehr wahrscheinlich nur ab ~2015 zustande gekommen ist und nur für Ungarn gilt.
Häftlinge sind zu teuer ? Dann also keine Gefangenen mehr machen, oder wie ?
Ich kenne schon jetzt die Begründung, aber das sind doch auch nur Menschen.
IOff.
Richtig so. Ausländische Straftäter sollten immer zeitnah in ihre jeweilige Heimat abgeschoben werden, ganz egal, was denen dort möglicherweise blüht.
Immer natürlich mit genauer Begründung, weswegen der Reexport erfolgte. Das sind dann eben die zu respektierenden kulturellen Vielfältigkeiten, und sicher ist es unerfreulich, wenn ein verurteilter Dieb in seiner Heimat dann eine Hand oder gar einen Kopf weniger haben wird – das geht uns in Deutschland nichts an.
Die Ungarn haben Recht. Schließlich hat keiner von denen nach, sondern durch Ungarn geschleppt. Warum soll also der ungarische Steuerzahler für die Überbringer der Goldstücke für Deutschland bezahlen?