Israels entfesselter Krieg: Weltweite Judenfeindschaft nimmt zu

Jerusalem nutzt die Gunst der Stunde: Premierminister Benjamin Netanjahu betreibt Machtpolitik ohne rote Linien, für die Existenzsicherung des jüdischen Staates. In Gaza beginnt die Schlussoffensive trotz weltweiter Proteste. Die Mehrheit der Israelis unterstützt Netanjahu – auch Donald Trump.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Abir Sultan

Russlands Präsident Wladimir Putin und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu scheinen eine zentrale Einsicht zu teilen: Sie vertrauen nicht der Diplomatie, sondern setzen auf einen Sieg im Krieg. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen Russlands Waffengang gegen die Ukraine und dem asymmetrischen Krieg Israels gegen die Heerscharen der Islamisten.

Während es Putin um die „Sicherheitsinteressen“ einer offensichtlich expansiven Großmacht geht, kämpft Netanjahu nach seiner Überzeugung um das Überleben des winzigen jüdischen Staates in einer weitgehend feindseligen Welt – in der der Hass auf Juden und Israel immer weiter zunimmt. Auch in Europa und Deutschland.

Netanjahu, mit insgesamt schon mehr als 20 Jahren an der Macht und damit länger als jeder seiner Vorgänger, glaubt offenbar 2025 an eine fast einmalige historische Chance Israels, den Todfeinden des jüdischen Staates eine nachhaltige Niederlage zuzufügen, die sie lange Zeit gravierend schwächen wird.

Netanjahu vertraut nur einer Politik der Stärke

Vielleicht weiß der auch daheim umstrittene Likud-Politiker, dem Korruption und Versagen vor dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 vorgeworfen werden, nicht einmal selbst, welchen Anteil sein persönliches Eigeninteresse für den Machterhalt an seiner „historischen Mission“ hat. Schließlich drohen ihm nicht nur Gerichtsverfahren, sondern auch bei Neuwahlen eine vermutlich deutliche Niederlage. Aber ungeachtet aller Hintergründe und Motive der Protagonisten in Jerusalem, trotz der Vorwürfe gegen Israel wegen angeblicher „Kriegsverbrechen“ und angeblichen „Völkermord“ hält die Regierung Netanjahu an der offensiven, aggressiven Kriegspolitik fest.

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Dabei droht im Gaza-Streifen schon bald eine erneute Eskalation. Israels Streitkräfte bereiten sich in diesen Tagen auf die militärische Übernahme von Gaza-Stadt vor. Unklar ist, wie viele der etwa eine Million Menschen in dem weitgehend zerstörten Ort Israels Aufforderung folgen, das Stadtgebiet zu verlassen und in sicheren „humanitären Zonen“ im Süden des Landstreifens Zuflucht zu suchen. Dabei kann es durchaus sein, dass die Hamas alles tun wird, eine Massenflucht aus Gaza-Stadt zu verhindern, um ihr Schutzschild nicht zu verlieren und bei Kämpfen eine möglichst hohe Zahl ziviler Opfer anprangern zu können.

Die israelische Besetzung von Gaza-Stadt – möglicherweise dann des ganzen Gaza-Streifens – soll den noch verbliebenen Organisationsstrukturen der Hamas endgültig den Garaus machen. Dieser Versuch, vor dem auch einige israelische Generäle und Geheimdienstexperten gewarnt haben, wird mit Sicherheit zu heftigen Kämpfen in Wohngebieten und vermutlich auch zahlreichen Terroranschlägen in Israel oder gegen Israelis im Westjordanland oder im Ausland führen. Schließlich steht die Hamas angesichts der israelischen Schluss-Offensive tatsächlich mit dem Rücken an der Wand.

Kriegs-Strategie trotz der Gefahr für das Leben der Geiseln

Die Überlebenschancen der noch verbliebenen (vermutlich 20) israelischen Geiseln in der Gewalt der Terrorgruppe werden damit wohl erneut sinken. Aber trotz aller Beteuerungen Netanjahus, mit seinem Vorgehen vor allem das Leben der Geiseln retten zu wollen, hat der folgenschwere Beschluss des israelischen Kabinetts am 8. August, den Krieg weiter zu verschärfen, vor allem das Ziel, die Hamas im Gaza-Streifen vernichtend zu schlagen.

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Unausgesprochen besteht dabei auch die Option, nach einer vollständigen Besetzung des Gaza-Streifens das Gebiet für eine längere Zeit unter Militärherrschaft zu stellen. Es wäre faktisch der totale Gegenentwurf zu den naiven, realitätsfernen Vorstellungen europäischer Politiker von einer „Zwei-Staaten-Lösung“.

Längst schon ignoriert Netanjahu Appelle, Warnungen und Forderungen der Vereinten Nationen (UN), der EU und europäischer Regierungen, geschweige denn nimmt er die Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs, die zornigen Verurteilungen aus der islamischen Welt, dem „globalen Süden“ oder gar der angeblich neutralen Menschenrechtsorganisationen ernst.

Dabei kann der Ministerpräsident entgegen zahlreicher Berichte westlicher Medien über die massive Opposition der israelischen Bevölkerung gegen die Gaza-Pläne durchaus auf die Unterstützung seiner Landsleute zählen. Obwohl ihn die meisten Israelis am liebsten morgen abwählen würden, unterstützen sie grundsätzlich seine Positionen gegenüber den Palästinensern. Ausgerechnet die linksgerichtete Politologin und „Haaretz“-Autorin Dahlia Scheindlin machte darauf in einem Bericht der angesehenen US-Zeitschrift „Foreign Affairs“ aufmerksam.

Israelis ohne Vertrauen in UN, Europa und Palästinenser

Zwar befürworten nur etwa 28 Prozent der Israelis laut Meinungsumfragen das derzeitige Vorgehen des Militärs im Gaza-Streifen, vor allem aber aus Sorge um die Geiseln und wegen der Unwägbarkeiten der absehbaren Guerilla-Kämpfe in den Straßen und Häusern Gazas.

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In den grundsätzlichen Fragen jedoch stimmt die Mehrheit mit Netanjahu überein: das Vertrauen in die Verhandlungs- und Friedensbereitschaft der Palästinenser ist sehr gering, ebenso wenig glauben die Israelis daran, dass die UN oder die Europäer irgendeinen Beitrag zur Lösung der Konflikte beitragen können; die Möglichkeit einer Zwei-Staaten-Lösung wird allgemein als Traumtänzerei abgetan.

Die Israelis wissen zudem, dass ihre Streitkräfte, in denen ja ihre Kinder, ihre Geschwister und Freunde dienen, nur sehr wenig mit den Schilderungen einer grausamen Besatzungs- und Kriegsarmee zu tun hat, die Palästinenserorganisationen, die UN, Menschenrechtsgruppen und auch linke israelische Kräfte zu zeichnen versuchen.

Sicht der Linken: „Das Problem ist die israelische Gesellschaft“!

Israels Politik werde sich auch in der Ära nach Netanjahu kaum ändern, schreibt die amerikanisch-israelische Autorin. Israels Politik „der Kontrolle und Unterdrückung palästinensischer Selbstbestimmung“ werde bleiben und „auch in den kommenden Jahren zu weiteren gewaltsamen Eskalationen führen“. Wenn es um die israelische Unnachgiebigkeit gegenüber den Palästinensern geht, sei nicht Netanjahu das Problem. „Das Problem ist die israelische Gesellschaft, Politik und Kultur, wie sie sich über Jahrzehnte entwickelt hat.“

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Zwar hat Netanjahu nach wie vor enormen Rückhalt in der Bevölkerung. Seine harte Haltung – auch angesichts der öffentlichkeitswirksamen Massenproteste im eigenen Land und der Spaltung innerhalb der jüdischen Auslands-Gemeinden – wäre ohne US-Präsident Donald Trump nicht vorstellbar.

Israels Führung, egal wie zusammengesetzt, dürfte sich in ein Zerwürfnis mit dem wichtigsten Bündnispartner, den mächtigen USA, kaum leisten wollen. Die aktuelle Strategie Jerusalems ist nur möglich, weil Trump und Netanjahu eine ähnliche Welt sich verbindet, beide unausgesprochen einen Kampf der Kulturen erkennen, eine enorme Feindseligkeit in der Welt gegenüber den Ländern des freien Westens. US-Demokraten wie Barack Obama, Joe Biden oder Kamala Harris würden kaum den aktuellen Netanjahu-Kurs mittragen.

Nur Dank dieses ausgewiesenen, wenngleich nicht immer berechenbaren Israel-Freunds im Weißen Haus waren die vernichtenden Schläge gegen die Hisbollah im Libanon, gegen Islamistenführer in aller Welt, die massiven Angriffe auf Irans Atomanlagen, die erneute Offensive im Gazastreifen gegen die Hamas oder die jüngsten Angriffe auf die Hamas-Führung in Katars Hauptstadt Doha realisierbar.

„Operation Gipfel des Feuers“

Erstmals hatten am Dienstag israelische Kampfflugzeuge Ziele im Golf-Emirat Katar angegriffen. Im Visier der „Operation Gipfel des Feuers“ waren Spitzen-Funktionäre der Hamas, die sich bisher im Schutz des Emirs von Katar sicher zu wähnen glaubten. Die Drahtzieher des Terrors leben offensichtlich äußerst luxuriös, während ihre Landsleute im Gaza-Streifen mit dem Schrecken eines Krieges fertig werden müssen, der mit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel seinen Ausgang nahm.

Auch die Hamas-Bonzen in Doha wissen, dass die Israelis die Mörder von Juden notfalls auch nach Jahrzehnten zur Rechenschaft ziehen, seien es Nazi-Verbrecher, Terroristen des Olympia-Anschlags 1972 oder eben der Hamas-Gräuel im Oktober vor zwei Jahren. Bisher ist noch nicht klar, wen die Israelischen Kampfjets bei dem Angriff getötet haben, die Hamas meldete, die Führungsspitze sei unversehrt geblieben.

Trump hatte die Hamas gewarnt

Viele westliche Medien interpretierten die anschließende Distanzierung des Weißen Hauses von den Angriffen Israels in Doha als Beleg für einen Alleingang Netanjahus und damit die Überrumpelung Trumps – aber dafür spricht wenig. Im Gegenteil: Trump hatte noch in den vergangenen Tagen die Hamas mit einer „letzten Warnung“ vor gravierenden Folgen gewarnt, wenn sie seinem Plan für eine Waffenruhe und die Freilassung aller Geiseln nicht annehmen würden. Der US-Präsident hat ohnehin schon immer auf die Tatsache verwiesen, dass die Hamas mit der Freilassung der Geiseln schon längt hätte einen Waffenstillstand erreichen können.

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Während Netanjahu sofort dem Trump-Plan zugestimmt hatte, zeigte sich die Hamas eher unwillig. Israels Attacken könnten nun genau als diese „gravierenden Konsequenzen“ gelesen werden, von denen der US-Präsident schon mehrfach drohend gesprochen hatte.

Trump war nach dem israelischen Einsatz in Katar israelischen Medien zufolge „nicht begeistert von der ganzen Situation“. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, meinte, die Bombardierung Katars „fördere weder Israels noch Amerikas Ziele. Die Eliminierung der Hamas, die vom Elend der Menschen in Gaza profitiert, sei jedoch ein würdiges Ziel.“ Das Weiße Haus habe die Katarer vor dem bevorstehenden Angriff informiert, betonte Leavitt. Der US-Präsident versuchte sichtlich nicht mitverantwortlich für die Attacke gemacht zu werden.

Katar sucht die Nähe zum Westen und finanziert Islamisten

Schließlich wird der Golfstaat, in dem es eine starke US-Militärpräsenz gibt, von vielen als pro-westlich angesehen, was etwas naiv erscheint. Zwar gilt der Emir von Katar für Washington wie auch für andere westliche Hauptstädte als eine politische Kraft, die zwischen den Nahost-Lagern vermitteln kann. Dabei wird oft übersehen, dass in Doha auch die mächtigen Chefs von Terrororganisationen residieren, dass Katar zahlreiche islamistische Gruppen finanziert, dass auch der israel-feindliche TV-Sender Al Dschasira vom Staat ausgehalten wird.

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Katar scheint den israelischen Angriff letztendlich auch nicht erwartet zu haben, vermutlich in der Hoffnung, dass der „strategische Partner“ USA die Israelis bremsen würde. Entsprechend empört reagiert nun die Führung in Doha: Der katarische Premierminister Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani sagte der seriösen US-Nachrichtenwebsite „Axios“ zufolge dem Weißen Haus, Doha betrachte den israelischen Angriff als einen „Akt des Verrats“ seitens Washingtons.

Katar werde nun seine „Sicherheitspartnerschaft mit den USA“ überprüfen und vielleicht Alternativen suchen. Trump hat diesem Bericht nach in einem Telefonat am Mittwoch Netanjahu aufgefordert, katarisches Territorium nicht erneut anzugreifen.

Netanjahu droht arabischen Staaten

Israels Premier allerdings hat Katar offenbar weiter im Visier: In einem Video, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, forderte der Premier der „Jerusalem Post“ zufolge Katar und andere Länder, die Terroristen Unterschlupf gewährten, auf, diese auszuweisen oder vor Gericht zu stellen. „Wenn sie das nicht tun, werden wir es tun“, zitiert das Blatt Netanjahu.

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Schon die erste Reaktion Trumps auf den israelischen Angriff in Doha war kaum von Begeisterung geprägt, allerdings auch nicht von entschiedener Ablehnung. In Jerusalem hält man es für ausgeschlossen, dass Netanjahu gegen den ausdrücklichen Willen Trumps gehandelt haben könnte. Netanjahu glaubt sich der grundsätzlichen Unterstützung des US-Präsidenten sicher zu sein.

Trotz allerlei Spekulationen und Unkenrufe von westlichen Medien und Politikern bezüglich der Verlässlichkeit Trumps, wenn es um Israel geht, hat der Republikaner dem israelischen Hardliner Netanjahu stets den Rücken gestärkt. Vor allem aber scheint der Republikaner im Weißen Haus klar zu erkennen, dass Israel auch als Außenposten des freien Westens gegen Islamisten kämpft, für die die Vernichtung des jüdischen Staates wohl nur ein – wenngleich sehr symbolträchtiger und wichtiger – Dominostein im Krieg des Islam gegen alle „Ungläubigen“ in der Welt wäre. „West is next“ lautet die Parole bei den Kämpfern des Dschihad.

Israel am Pranger der Weltöffentlichkeit

Netanjahu spielt auch in die Karten, dass die maßlos überzogenen Vorwürfe gegen Israel wegen angeblicher „Kriegsverbrechen“, wegen „Völkermord“ oder dem Einsatz von „Hunger als Waffe“ einer ernsthaften Überprüfung kaum Stand halten – auch wenn der jüdische Staat international ständig an den Pranger gestellt wird.

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In der Kriegsgeschichte gibt es wenige Besatzer und Streitkräfte, die trotz aller Widrigkeiten eines asymmetrischen Kriegs gegen eine Untergrundarmee, sich mehr als Israel bemüht haben, der notleidenden Bevölkerung zu helfen. Dabei können sich die gut organisierten Untergrundkämpfer der Unterstützung der meisten Bewohner sicher sein, wenngleich sie diese ohne Skrupel und mit voller Absicht im Kampf gegen Israel als Schutzschilder missbrauchen.

Israels Streitkräfte bestreiten nicht, Fehler begangen zu haben: mehrfach schon haben sie die Verantwortung für den Tod unschuldiger Zivilisten – wie Ärzten, Hilfskräften, Journalisten, Frauen und Kindern – bei missglückten oder fehlgeleiteten Bomben- und Raketenangriffen übernommen. Bisher gibt es aber keinen Beleg für gezielte Angriffe auf UN-Mitarbeiter, Mediziner, Hilfskräfte oder Journalisten.

Erfolgreiche Propaganda der Hamas

In Jerusalem machte man sich schon lange keine Illusionen über die Reaktionen der westlichen Länder auf Israels Versuche, die massiven Vorwürfe zu entkräften und die palästinensischen Angaben als Propaganda, Lügen oder Falschinformationen zu entlarven. Schon gar nicht hofft Netanjahu auf eine breite Zustimmung im Westen für seine offensive Kriegspolitik im Gaza-Streifen und in der Region. Nicht unerwartet wächst die Zahl der Länder, die eine palästinensische Staatlichkeit anerkennen wollen.

Zu den bekannten Palästinenser-Freunden in Spanien, Norwegen oder Irland haben sich inzwischen auch die Regierungschef oder Präsidenten Großbritanniens, Kanadas und Frankreichs gesellt; sie allen wollen einen Staat anerkennen, den es nicht gibt und den es in absehbarer Zukunft auch kaum geben dürfte.

Hamas-Terroristen als Journalisten
Terror mit Presseausweis – Wie Hamas-Propagandisten zu „Journalisten“ geadelt werden
Diese um die Menschenrechte besorgten Politiker, die früher gerne die Freundschaft zu Israel beschworen haben, wollen nun das zweifellos leidgeprüfte „palästinensische Volk“ unterstützen, das allerdings seit Jahrzehnten von Terrororganisationen, Islamisten, Extremisten sowie korrupten Politikern und Familienclans dominiert wird, die allesamt für blutige Anschläge, für Massaker und Folter, für den Hass auf Juden und auf die westliche Welt stehen.

Am Mittwoch verkündete nun auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass sie Unterstützung Israels aussetzen will. Die Bundesregierung äußerte sich eher zurückhaltend; schließlich hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) schon vor Wochen – angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza und den israelischen Offensivplänen – eine Begrenzung von Waffenlieferungen an Israel verkündet.

Deutsche Medien schüren den Zorn auf Israel

Für die meisten deutschen Medien handelt Berlin noch viel zu zaghaft. Insbesondere die Moderatoren und Korrespondenten der öffentlich-rechtlichen Sender berieseln die Zuhörer und Zuschauer in Deutschland seit Monaten mit einer Flut hoch emotionaler Beiträge über das Elend der Palästinenser, schüren den Zorn auf Netanjahus Regierungskoalition „mit Rechtsradikalen“. Diese weitgehend einseitige Berichterstattung übernimmt meist bereitwillig und unkritisch palästinensische Angaben; allerdings verfahren UN und Hilfsorganisationen ähnlich.

Europa ordnet nichts
Das Hamas-Narrativ "Palästinenser" hat Europa voll im Griff
Die pro-palästinensische Parteilichkeit deutscher Journalisten hat inzwischen ein Ausmaß angenommen, das kaum noch rational erklärbar scheint. Tief sitzender Antisemitismus, uneingestandener Hass auf westliche Kultur und Werte, naive Verklärung „unterdrückter“ Völker und des „globalen Südens“ sind vermutlich die Ingredienzen dieser Geisteshaltung, die zu dieser zutiefst anti-israelischen Berichterstattung führt.

Von diesem Virus eines emotional gefärbten Journalismus scheinen viele Nahost-Berichterstatter infiziert zu sein. Die „Nürnberger Nachrichten“ kritisieren beispielsweise die harte Haltung Netanjahus und verweisen auf eine angeblich „ernsthafte Verhandlungsbereitschaft“ der Hamas – dabei halten diese Terroristen seit ihrem grausamen Morden und Wüten in Israel am 7. Oktober 2023 nun schon seit fast zwei Jahren unschuldige Israelis als Geiseln in ihrer Hand.

Taz beschuldigt Israel des „Rückfalls in die Barbarei“

Die „taz“ beschreibt die jüngsten Angriffe Israels auf Hamas-Führer als „„Rückfall in die Barbarei““. Ausgerechnet diesen Begriff verwendet der taz-Kommentator, wohlwissend, dass die Massaker der Hamas an Israelis im Oktober 2023 mit keinem anderen Wort besser zu beschreiben sind als eben mit „barbarisch“.

Der Antisemitismus nimmt angesichts der Lage im Nahen Osten und der überaus erfolgreichen Propaganda-Kampagne der Hamas stetig weiter zu. Das Flanders Festival Ghent sagte jetzt ein Konzert der Münchner Philharmoniker mit ihrem israelischen Dirigenten Lahav Shani ab.

Weimer: „Schande für Europa“

„Im Lichte seiner Rolle als Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestras sind wir nicht in der Lage, für die nötige Klarheit über seine Haltung dem genozidalen Regime in Tel Aviv gegenüber zu sorgen“, begründete der belgische Veranstalter die Absage. Deutschlands Kulturstaatsminister Wolfram Weimer spricht von einer „Schande für Europa“.

Pro-Israel-Demo kann nicht stattfinden
Pro-Hamas-Demo in Berlin: Linkes Happening mit Propaganda und Gewalt
Vorfälle wie die in Ghent gehören angesichts des weit verbreiteten Judenhasses in vielen europäischen Ländern, oft noch angeheizt von den jeweiligen Regierungen, inzwischen eher zu der harmlosen Kategorie des lebendigen Antisemitismus.

Auch in einem Fußballstadion im ungarischen Debrecen gab es am Mittwoch Anschauungsunterricht für die Lage der Israelis in der Welt. Schon seit langem tragen israelische Fußballmannschaften ihre internationalen Spiele in Ungarn aus, wo sie vor antisemitischen Anfeindungen weitgehend geschützt sind. Allerdings demonstrierten die angereisten italienischen Fans ihre Haltung gegenüber dem Juden-Staat. Sie kehrten beim Ertönen der israelischen Nationalhymne dem Spielfeld und den Mannschaften den Rücken zu.

Die tumben Fans aus Italien dürfen sich durchaus als Stellvertreter der westlichen Welt fühlen. Israel darf angesichts der epidemischen Verbreitung von Ablehnung und Hass weltweit nur noch in wenigen Oasen von Freiheit und abendländischen Werten auf Solidarität, Verständnis und Mitgefühl hoffen – wie eben in Ungarn. Glücklicherweise für Israel zählt das Weiße Haus in Washington derzeit auch zu diesen Oasen.

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Kommentare ( 35 )

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Nibelung
2 Monate her

Eins muß man der radikalen Seite des Judenstaates zugestehen, denn bei allen üblen Erfahrungen durch die Nazis, haben sie auch deren Vorteile übernommen, die man nun im Ghazastreifen zur Anwendung bringt, ohne wenn und aber, was die Nazis seinerzeit mit der Einkreisung der anderen ebenso gesehen haben und dann zum Rundumschlag angesetzt haben und auch das wurde von der Welt gegeiselt und der Untergang war somit vorprogrammiert. Was dort gerade abläuft ist ein Völkermord auf Nazi-Art und verstößt gegen alle Statuten dieser Welt und das kann man sich nur herausnehmen, wenn die Verwandschaft aus den USA zu ihnen hält, was… Mehr

Gerhard-66
2 Monate her

Mein Freunde.. hütet bitte eure Zunge.. Wir reden hier über was.. Klar und direkt, Gerhard – hier sind die drei Zahlen zum Hamas-Angriff auf Israel am 07. Oktober 2023 (nicht 2024, da das Ereignis 2023 stattfand): Tote: 1.139 MenschenVerletzte: 5.431 PersonenVerschleppte: 250 MenschenIhr sagt was.. Israels entfesselter Krieg: Weltweite Judenfeindschaft nimmt zu https://www.tichyseinblick.de/wp-content/uploads/2019/03/Laszlo_Trankovits.jpg Von Laszlo Trankovits So, 14. September 2025 Jerusalem nutzt die Gunst der Stunde: Premierminister Benjamin Netanjahu betreibt Machtpolitik ohne rote Linien, für die Existenzsicherung des jüdischen Staates. In Gaza beginnt die Schlussoffensive trotz weltweiter Proteste. Die Mehrheit der Israelis unterstützt Netanjahu – auch Donald Trump. Hütet bitte… Mehr

Last edited 2 Monate her by Gerhard-66
yeager
2 Monate her

Wenn, wie die „taz“ schreibt, die Selbstverteidigung Israels einen „Rückfall in die Barbarei“ darstellt, was waren dann die Gräuel des 7. Oktober 2023?
Solch eine Aussage sagt wohl mehr über die „taz“ als über Israel.

John Stier
2 Monate her

„ Russlands Präsident Wladimir Putin und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu scheinen eine zentrale Einsicht zu teilen: Sie vertrauen nicht der Diplomatie, sondern setzen auf einen Sieg im Krieg.“
Das trifft auf Putin nicht zu. Welche diplomatischen Bemühungen wurden denn vom Westen unternommen um den Krieg zu beenden? Keine, aber das ist ein anderes Thema.

maru
2 Monate her

Ich hoffe auch auf eine nachhaltige Niederlage der Hamas. Auf die Meinung der UN kann Israel pfeifen. In diesem „ehrwürdigen“ Verein sitzen 57 islamische Länder, die selbstverständlich alles verdammen, was Israel unternimmt. Und solche verräterischen Mitläufer-Länder wie Deutschland stimmen feige mit. Netanjahu ist zwar ein Hardliner; allerdings braucht ein Frontstaat, umgeben von so vielen feindlich gesinnten islamischen Nachbarn, auch solche Hardliner. Mit solchen Waschlappen wie unseren Politikern würde Israel schon lange nicht mehr existieren. Das wusste bereits Golda Meir: „Wenn die Araber ihre Waffen heute niederlegen würden, gäbe es keine Gewalt mehr. Wenn die Juden ihre Waffen heute niederlegen würden,… Mehr

Last edited 2 Monate her by maru
Marcel Seiler
2 Monate her

Israel, stellvertretend für den Westen im Kampf gegen den politischen Islam, muss die Hamas niederringen: so human wie möglich, aber in jedem Fall gründlich.

Wer Humanität will, muss an die Araber appellieren: An die Hamas, endlich zu kapitulieren, die Geiseln freizulassen und damit die großzügige Versorgung der Gaza-Bevölkerung zu ermöglichen. Und an die arabischen Staaten, die Bevölkerung Gazas aufzunehmen, damit diese außerhalb der Kriegszone in Sicherheit sein kann. Wenn die nächsten „Verwandten“ der Gaza-Bevölkerung sich nicht um diese kümmert: Warum sollen es dann Israel oder der Westen tun? Der Westen ist dafür sicherlich zuletzt verantwortlich.

Last edited 2 Monate her by Marcel Seiler
Haba Orwell
2 Monate her
Antworten an  Marcel Seiler

Und wenn der übrige Westen gar nicht auf diese Weise vertreten werden möchte? Dürfen wir selbst entscheiden, wer uns vertritt und wer nicht?

> Und an die arabischen Staaten, die Bevölkerung Gazas aufzunehmen, damit diese außerhalb der Kriegszone in Sicherheit sein kann.

Wieso, wenn Gaza die Heimat ist? Möchten Sie nach Kanada oder Australien umziehen?

Last edited 2 Monate her by Haba Orwell
A rose is a rose...
2 Monate her
Antworten an  Haba Orwell

Ich nehme an, dass Sie auch der millionenstarken Gruppe von arabischstämmigen Migranten, die sich z.Zt. als Asylanten in Deutschland aufhalten, mit demselben Argument die Heimreise nahelegen?

Haba Orwell
2 Monate her
Antworten an  A rose is a rose...

Doppelstandards sind nicht mehr haltbar – entweder zählen Siedler mehr als Einheimische oder umgekehrt, aber überall gleich und nicht mal so, mal so.

Die meiste Welt sieht die Problematik wie Röper es im Artikel vom 11.09 „Die Verlogenheit der Europäer …“ (gemeint EUdSSR) darstellt, bitte dort nachlesen.

Marcel Seiler
2 Monate her
Antworten an  Haba Orwell

Doppelstandards… Einige „Siedler“ bringen die Wüste zum blühen. Andere „Siedler“ wandern in Sozialsysteme ein, tragen zum Niedergang der Bildung, der inneren Sicherheit und zum Ende der Demokratie bei und praktizieren aktive Frauendiskriminierung. Eine Gleichbehandlung solcher „Siedler“ ist nicht sinnvoll und auch nicht erforderlich.

Dieter Rose
2 Monate her
Antworten an  Haba Orwell

Tolle Heimat, die die 80 Jahre lang vor die Hunde haben gehen lassen mitsamt ihren Blutsverwandten, die ihre Grenzen vor ihnen dicht machen.
Ins Meer jagen dürfen sie die Juden, den Mund weit aufreissend, ist das kein angesagter Genozid?

Britsch
2 Monate her

Wie viele Juden gibt es offiziell auf der Welt?
Wie viele Islamanhänger gibt es offiziell auf der Welt?

GermanMichel
2 Monate her
Antworten an  Britsch

Eine Handvoll Großbanker können mehr Unheil anrichten als Millionen Sandalenträger.

Marcel Seiler
2 Monate her
Antworten an  GermanMichel

Ein Zitat aus den „Weisen von Zion“?

Haba Orwell
2 Monate her

> Premierminister Benjamin Netanjahu betreibt Machtpolitik ohne rote Linien

Und dann wundern sich welche, dass es großem Teil der Menschheit missfällt? Alles, was man macht, hat Konsequenzen.

Britsch
2 Monate her
Antworten an  Haba Orwell

Genau, Diejenigen, welche die Überfälle, Morde, Geiselnahmen usw. gemacht haben,
Ihre Stütpunkte unter / in Krankenhäusern und Wohnhäusern als „Schutzschilde“ eingerichtet haben mußten mit den Konsequenzen rechnen und, haben damit gerechnet um nicht zuletzt Stimmung gegen die Konsequenzen machen zu können.

John Stier
2 Monate her
Antworten an  Britsch

Über 80% der Wohnäuser und alle Krankenhäuser sind zerstört.
Das waren Ihrer Meinung nach alles Hamasstützpunkte?

Es gibt keine Beweise für nicht mal einen Stützpunkt in oder unter einem Krankenhaus.

Britsch
2 Monate her
Antworten an  John Stier

Bei sämtlichen Informationsquellen die ich kenne und bei denen etwas von 80% steht, steht 80% der Gebeude seien zerstört ODER BESCHÄDIGT. Ein gewaltiger Unterschied Beweise kann man anerkennen oder nicht Als es z.B. um den Enfluß von CO² auf das Klima ging wurde viel geschrieben und behauptet 80% der Wissenschaftler würden sagen, für den Klimawandel sei das vom Menschen verursachte CO² verantwortlich. Die meisten der Befragten hatten aber gesagt, sie halten es für möglich oder für nicht ausgeschlossen daß CO² einen Einfluß auf das Klima hat, aber nicht daß Co² für den Klimawandel verantwortlich ist Ich denke bezüglich der Ursachen… Mehr

Schwabenwilli
2 Monate her

Irgendein deutscher Politiker, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann sagte einmal “ Israel macht die Drecksarbeit für uns“. Der Großteil des Wertewestens hat immer noch nicht begriffen dass sie nur die nützlichen Idioten im Kampf des Islam gegen das Judentum sind. Schauen wir mal wie es weitergeht.

Leroy
2 Monate her

Warum wird eigentlich ständig diese lausige „taz“ zitiert.
Die „taz“ hat eine Auflage von 30.000 Exemplaren. D.h. niemand liest diesen Schund. Übrigens der Haselüner Bote hat eine höhere Auflage.