Fast dreimal so viele Einreisen über den Westbalkan wie im Vorjahr

Die illegalen Einreisen in die Schengenzone haben in diesem Jahr deutlich zugenommen, vor allem im Mai. An der Spitze liegt nun der westliche Balkan, der sich als Reservoir nicht ganz angekommener „Syrer“ und Afghanen herausstellt. Daran wirken auch NGOs und deutsche Kirchenkreise mit.

IMAGO / Le Pictorium

Während der Kanzler die Region bereist und Aufbruchsstimmung in Richtung EU-Mitgleidschaft verbreitet, treffen Nachrichten ein, dass ein anderer Geist des Aufbruchs sich schon auf dem westlichen Balkan verbreitet hat. Die Balkanroute der illegalen Migration ist zurück, könnte man jetzt wieder flott schreiben. Aber sie war natürlich nie weg. Dennoch sind die neuen Zahlen besorgniserregend, vor allem wenn man auch die Spannungen in der Ägäis dazunimmt, wo der türkische Staatschef Erdogan erneut Druck mit dem Instrument illegale Migration auszuüben versucht.

So stachen allein an einem Tag Ende Mai fünf Boote mit insgesamt 500 Migranten vor den Ägäis-Inseln Chios und Samos in See, um die EU-Außengrenzen illegal zu überqueren. An der Landgrenze am Evros hat sich die Zahl der versuchten Grenzübertritte im Vergleich zum Vorjahr verzehnfacht, so die griechische EU-Abgeordnete Elisa Vosemberg (Nea Dimokratia). Über Griechenland reisten von Januar bis Mai dieses Jahres knapp 4.500 illegale Migranten in die EU ein. Diese Zahlen zeigen den Erfolg der griechischen Grenzschutzpolitik, zumal auch gegen die klandestinen Durchreisen in steigendem Maße vorgegangen wird.

Laut der EU-Grenzagentur Frontex sind von Januar bis Mai 2022 bereits mehr als 86.000 Migranten illegal in die Union eingereist. Zahlenmäßig dominieren hier die Westbalkanroute, das zentrale Mittelmeer sowie Zypern und die Kanaren. Vor allem im Mai ergab sich ein rasanter Anstieg um 75 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die meisten illegalen Grenzübertritte finden nunmehr im Bereich des westlichen Balkans statt: 40.675 waren es in den ersten fünf Monaten des Jahres, was beinahe einer Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspreche (+167 Prozent).

Migrationstasche Balkan: Migranten sollen schon länger dort gewesen sein

Eine höhere Steigerung gab es nur an den nordöstlichen Grenzen des Staatenbunds, vor allem zur Ukraine und Weißrussland (+447 Prozent), und in Zypern, das an der Demarkationslinie zum türkisch besetzten Norden leidet (+213 Prozent). In absoluten Zahlen sind diese Grenzabschnitte allerdings deutlich weniger belastet, auch wenn allein im winzigen Zypern mehr als 9.000 illegale Migranten ankamen. Neben vorgeblichen „Syrern“ kommen hier viele Schwarzafrikaner an, etwa aus Nigeria und dem Kongo (Kinshasa). An der östlichen Landgrenze waren es lediglich 2.155 Personen, meist Ukrainer und Weißrussen, aber auch die dort bekannten Iraker gehören noch zu den größten drei Gruppen.

Über das zentrale Mittelmeer kamen mehr als 16.000 illegale Migranten, meist Ägypter, Bangladescher und Tunesier. Über das westliche Mittelmeer und die Kanaren kamen noch einmal mehr als 12.000 hinzu, mit einem stärkeren Anstieg auf den Kanaren (+51 Prozent).

Am westlichen Balkan werden vor allem Afghanen und wiederum „Syrer“ aufgegriffen. Frontex nimmt an, dass viele von ihnen sich schon länger in der Region aufhalten und jetzt ihre Chance zum Grenzübertritt sahen. Allein im Mai wurden hier 12.088 illegale Einreisen festgestellt – damit mehr als doppelt so viele wie noch im April.

NGOs und Kirchen sind auch auf dem Balkan unterstützend aktiv

Während jeden Tag 37.000 Ukrainer aus den EU-Staaten in ihre Heimat zurückkehren, erwächst den EU-Ländern und natürlich insbesondere den immer noch „aufnahmefähigen“ Staaten wie Deutschland, Österreich, auch Frankreich und Benelux eine täglich wachsende Belastung. So steht am Ende die Frage, ob eine Aufnahme der westlichen Balkanländer auch Mitteleuropa am Ende eine Entlastung vom Migrantenzustrom bringen könnte. Der EU-Beitritt von Ländern wie Serbien und Nordmazedonien und Noch-nicht-ganz-Ländern wie dem Kosovo dürfte noch etwas dauern, zumal auch Frankreich hier eher bremst. Doch abseits von der migrationskritischen Einstellung der Völker und einiger Regierungen in der Region birgt ein Beitritt auch die Gefahr, dass von einer eifrigen EU-Bürokratie neue Korridore für die „irreguläre“ Migration geschaffen werden, ganz im Sinne der Anstrengungen um einen EU-Migrationspakt.

Zugleich sind NGOs natürlich auch auf dem Balkan aktiv. Etwa auch einige süddeutsche Vereine, die wiederum von Kircheninitiativen unterstützt werden. So etwa die „3 Musketiere Reutlingen e.V.“, die sich einen Schwerpunkt im serbischen Subotica, direkt an der ungarischen Grenze, aufgebaut haben. Der Ökumenische Unterstützerkreis Tutzing, unterhalten von katholischer und evangelischer Kirche, setzt sich für diese „Musketiere“ ein, die angeblich „Orte entlang der Fluchtrouten“ organisieren, an denen „Berufe erlernt und Existenzgründungen ermöglicht werden“. Man mag der Naivität der Kirchenleute kaum trauen.

Denn dass sich ein illegaler Migrant, der bis zu einem Camp in Serbien oder Bosnien-Herzegowina gekommen ist, mit einer „Existenzgründung“ in einem dieser Balkanstaaten begnügt, ist kaum anzunehmen. Die Folgen erleben wir heute: Die Migranten hielten es mit Unterstützung der NGOs einige Zeit im Vorhof der EU aus, aber nur um auf den rechten Moment für einen Seitenwechsel zu warten – vom Vorhof in den Schoß der Union. Was bleibt ist: Der Ökumenische Kirchenkreis aus Tutzing und zahlreiche private Spender unterstützen die illegale Migration auf dem Balkan ebenso wie in der Türkei und im Mittelmeer.

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Kommentare ( 17 )

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Schwabenwilli
1 Jahr her

Ich persönlich gehe mittlerweile von einer zweistelligen Millionenzahl der Ausländerzuwanderung seit 2015 aus.
Das beinhaltet Legale, Illegale, Familienzusammenführung (wird ja nirgends erfasst) und inzwischen hier geborene.
Zahlen sucht man schon gar nicht mehr, weil kein Mensch mehr den Überblick hat und es offensichtlich auch niemanden mehr interessiert.

Dass dieses Millionenheer selbstverständlich auch enorme Ressourcen verbraucht wird ignoriert.
Wasser, Strom, Heizung, Lebensmittel, Wohnraum………..
Nicht zu vergessen die Umweltbelastung welche diese Menschen verursachen.
Von Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Messerangriffen, Drogenhandel, Schlägereien, Massenaufläufen mit Zerstörungen……….. ganz zu schweigen.

Siggi
1 Jahr her

Mit dem „Tankrabatt“, hätten wir fast alle wieder aus dem Land jagen können. Ruanda hätte sich gefreut; und wir auch.

Iso
1 Jahr her

Wenn es eine Hölle gibt, dann wird sie voll mit wortbrüchigen Politikern sein. Falls nicht, werden sie bis ans Ende ihrer Tage in Saus und Braus leben.

StefanB
1 Jahr her

Läuft alles nach grünem Plan – man höre und sehe hierzu „das Ding aus einer anderen Welt“ (Ricarda Lang). Der Schmarren mit dem Punkteplan und sonstigen Einwanderungsvoraussetzungen darf man getrost unter Volksverdummung verbuchen. Laut UN-Migrations- und Flüchtlingspakt sollen insbesondere die kulturfremden Ärmsten in Deutschland ein neues, steuerfinanziertes Zuhause finden und sich hier in Parallel- und Gegengesellschaften etablieren.

https://twitter.com/Ricarda_Lang/status/1536351854958940163

Last edited 1 Jahr her by StefanB
Helene Walther
1 Jahr her

Ich kann gar nicht beschreiben, was in mir hochkriecht, wenn ich solche Berichte lese.Wut, Entsetzen und tiefe Traurigkeit. Alle schauen zu und sehen mit an, was mit unserem Land gemacht wird. Am Ende die Zerstörung unseres Fleißes, unsere Art zu leben unserer Errungenschaften, die wir uns nur sehr mühsam erkämpft haben. Frontex ist einfach mal ein Scheingrenzschutz der EU, der sich das Zählen der illegal Einreisenden zur Aufgabe gemacht hat, gegründet um den nationalen Grenzschutz abzuschaffen, damit sie ihre Agenda durchziehen können, ohne Gnade und ohne Rücksicht auf die Bevölkerungen in den jeweiligen Ländern. Wie ich weiß, gibt es auch… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Helene Walther
josefine
1 Jahr her
Antworten an  Helene Walther

Und die beiden Kirchen zum Schaden des Landes immer vorne dabei!
Reicht nicht, dass Unmengen von Kindern/Jugendlichen durch verbrecherisches Handeln von Gottesdienern zu schweren Schäden gekommen sind, nein, da muss dem ganzen Land unermesslicher finanzieller und sozialer Schäden zugefügt werden.
Alles im Namen Gottes! Trotz der „Gebrechen“ des Alters bin ich dennoch froh, den grössten Teil meines Lebens in einem prosperierenden, gerechten, sicheren Land verbracht zu haben, in dem Messer in erster Linie zum Kartoffelschälen da waren.

Turnvater
1 Jahr her

Wie schnell wäre der ganze Spuk vorbei, wenn allen beteiligten Gesellschaftszersetzern über Nacht der Geldhahn zugedreht würde.

Vor allem für die beiden großen ehemaligen Kirchen wünsche ich mir folgendes Szenario:

  • Wegfall der jährlichen Staatsleistung in Höhe von ca. 500 Millionen Euro
  • Umsetzung der seit 1919 vorgesehenen einmaligen Abfindung der Kirchen, allerdings unter Verrechnung der bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen Besoldungs- und Pensionsverpflichtungen des Staates
  • kein automatischer Einzug der Kirchensteuer mehr über die Lohnabrechnung; darum sollen sie sich selber kümmern

Man wird ja noch träumen dürfen …

Christian S.
1 Jahr her
Antworten an  Turnvater

Man kann auch einfach austreten aus diesen kriminellen Vereinigungen… eine Unterschrift beim Standesamt genügt dafür! (Zumindest in Niedersachsen)

Aufgewachter
1 Jahr her

Kleine Korrektur, sie wollen nicht nach Europa, sie kommen nach Deutschland. Solange wir vollen Zugang in unsere Sozialsysteme ohne Gegenleistung, ohne Prüfung gewähren wird sich nichts ändern. Deutschland hat zwar in vielen Punkten verloren aber den EU Wettbewerb: Wer zahlt am meisten und unbegrenzt für die Destabilisierung seines Landes, für importierte Kriminalität und ansonsten für nichts -haben wir bravurös für uns entschieden.

Last edited 1 Jahr her by Aufgewachter
Helene Walther
1 Jahr her
Antworten an  Aufgewachter

Ich bin Deutsche und gebe Ihnen in Ihren Betrachtungen recht. Ich persönlich verzweifle jeden Tag an unserer derzeitigen Gesellschaft, an dem Grad der Dummheit, Naivität und Gutgläubigkeit. Einen Unterschied mache ich aber, es sind nicht alle, die so denken und handeln. Leider ist es eine laute Minderheit, die durch die links/grünen Medien, zu einer angeblichen Mehrheit stilisiert wird. Auch ein Großteil der heutigen Jugend bringt mich zum verzweifeln. Sie sägen sich selber den Ast ab, auf dem sie sitzen. Das merken sie aber erst später, wenn sie Familien gründen und raus aus den Unis sind, denn dort läuft die Propaganda… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Helene Walther
Helene Walther
1 Jahr her
Antworten an  Aufgewachter

Darf ich fragen, welche Staatsbürgerschaft Sie besitzen?

Siggi
1 Jahr her

Darüber wird sich diese Regierung sicherlich ehrlich freuen. Straftaten dieser, bis auf die wirklich groben Einschläge, werden ja nun gänzlich verschwiegen. Der Wahnsinn hat in der Tat Methode.

Biskaborn
1 Jahr her

Man fragt sich, was bewegt Kirchen und private Spender diese Schleuserorganisationen zum Nachteil unseres ohnehin mittlerweile gebeutelten Landes, vor allem wohl finanziell zu unterstützen? Sind die so moralbesoffen oder was steckt dahinter. Ich fasse es nicht!

josefine
1 Jahr her
Antworten an  Biskaborn

Balkan-Länder, die solche Schleusungen unterstützen oder tolerieren, sollten nicht in die EU aufgenommen werden.
Das könnte ein Druckmittel sein, in den Balkan-Ländern für „Ordnung“ zu sorgen.

Helene Walther
1 Jahr her
Antworten an  josefine

Die EU ist die Verursacherin der heutigen Zustände! Wir sehen an Frontex, der angebliche Grenzschutz der EU, die zur Zeit nur eine Aufgabe haben, nämlich die illegalen Einwanderer zu zählen!

Last edited 1 Jahr her by Helene Walther
Horst
1 Jahr her

Willkommen, willkommen! Die Ampel hat festgestellt, dass wir mind. 400.000 dieser guten Menschen benötigen, besser wären 700.000. Wir sollten stolz sein, dass sich diese Menschen unser Land ausgesucht haben. Sie streben alle unsere preußischen Tugenden an: Fleiß, Disziplin, Bescheidenheit und Redlichkeit.
Mich macht das glücklich. Ich glaube, ich mache heute früher Feierabend, dieses Land wird eine nicht mehr aufzuholende Spitzenposition einnehmen.

Maja Schneider
1 Jahr her
Antworten an  Horst

Keine Sorge, es handelt sich um Juristen, Mediziner, Molekularbiologen und ganz viele Fachkräfte, die wir so dringend brauchen, alle werden gern bereit sein, Überstunden zu machen, Sie können also unbesorgt hier und da früher Feierabend zu machen. Alles wird gut.