Großbritannien: Premierminister Sunak kündigt Neuwahlen für Anfang Juli an

Am Mittwoch kündigte der britische Premierminister Großbritanniens Rishi Sunak mit einem Vorlauf von nur 43 Tagen Neuwahlen für den 4. Juli an.

IMAGO

Rishi Sunak habe König Charles um die Auflösung des Parlaments gebeten und dieser habe seine Anfrage genehmigt, sagte Sunak „Jetzt ist der Moment für Großbritannien, seine Zukunft zu wählen: Auf den Fortschritt, den wir erreicht haben, aufzubauen, oder zum Anfang zurückzukehren mit keinem Plan und ohne Gewissheit.“

„Wir haben die Inflation bekämpft, die Schulden kontrolliert, die Steuern für Arbeitnehmer gesenkt und die staatliche Rente um 900 Pfund erhöht“, sagte der Parteichef der Tories. „Wir haben die Steuern auf Investitionen gesenkt und die Chancen des Brexit genutzt, um dieses Land zum besten Land der Welt zu machen, in dem man ein Unternehmen gründen kann.“, stellt Sunak sich selbst und seiner Partei als Zeugnis aus. Die Wähler teilen diese Ansicht indes mehrheitlich nicht. In Umfragen sind die Tories seit längerem abgeschlagen, seit Ende 2021 liegt die sozialdemokratische Labour Party mit deutlichem Abstand vor Sunaks Conservative and Unionist Party.

Die Wahlperiode für das Unterhaus wurde 2011 auf fünf Jahre festgelegt, kann jedoch auch verkürzt werden. Die zuständige Wahlkommission hatte errechnet, dass die nächste Wahl spätestens am 28. Januar 2025 stattfinden muss.

Das Unterhaus wird in 650 Einmandatswahlkreisen mit jeweils einer relativen Mehrheit gewählt. Das heißt, in jedem dieser Wahlkreise erhält der jeweilige erstplatzierte Kandidat ein Mandat. Die Stimmen der unterlegenen Kandidaten verfallen. Dies kann dazu führen, dass große Parteien und Regionalparteien überrepräsentiert werden und dass die Partei mit den landesweit meisten Stimmen nicht zwingend die meisten Sitze erhält.

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Kommentare ( 4 )

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Nibelung
23 Tage her

Nach Churchill und Thatcher haben nahezu alle Nachfolger das ehemalige Empire zu Klein-Britanien gemacht, wo ihnen derzeit nur noch der ehemalige Ruf der Eroberer anhaftet, was aber andere schon lange nicht mehr beeindruckt, wenn sie deren Versagen und den damit einherschreitenden Niedergang betrachten. Das einzige was ihnen noch verblieben ist, ist die Insellage um nicht gleich frontal angegriffen zu werden und damit glauben sie immer noch auf der Insel der Glückseligen zu leben, obwohl ihnen das Wasser bis zum Hals steht und die ehemals Unterdrückten des Empires nur noch darüber lächeln können, wenn sie ohne eigenes Zutun zuschauen können, wie… Mehr

joly
23 Tage her
Antworten an  Nibelung

Aber, aber… Es war das dt. Reich das 2 Weltmächte erfolgreich zu mittleren Staaten mit bescheidener Industrie, Weichwährung aber mit der Bombe machte. Churchill und Thatcher haben daran mitgewirkt. Ach ja und wir haben beide erfolgreich dekolonialisiert. Ohne unser Geld und dem gemeinsamen Markt, den wir wesentlich finanzieren, hätten diese beiden „Großmächte“ in der Welt gar nichts mehr zu sagen. Nur unsere Regierungen hat seit der Jahrtausendwende so ziemlich alles getan um den Franzosen von der Grande Nation und England von UK und sein Commonwealth „wach-träumen“ zu lassen. Ich kenne beide Länder und auch deren Industrie. Bis 2010 habe ich… Mehr

Felix Fortinbras
23 Tage her

Ein Wahlsystem das unzweifelhaft demokratisch ist und in Deutschland so übernommen werden sollte. Nur so kann einerseits eine echte Wahl der Bürger hinsichtlich der Grundlinien der Politik ermöglicht werden (die grün-woke Ideologie kann abgewählt werden, anders als auf absehbare Zeit im jetzigen System) und andererseits die Aufblähung des Parlaments vermieden werden. Andererseits würde der Würgegriff der Parteifunktionäre etwas gelockert werden, da die Abgeordneten auf ihre Wähler Rücksicht nehmen müssen und nicht über gegen Wählerentscheidung immunisierende Listen auch gewählt werden, wenn niemand in „ihrem“ Wahlkreis sie wählt. Nebenbei würde dies die Aufblähung des Bundestags durch Überhang-, Ausgleichs- (und zur sonstigen Versorgung… Mehr

Aegnor
23 Tage her

Nun ja – nach fast 10 Jahren und dem katastrophalen öffentlichen Auftritt die letzten Jahre – und vor allem dem gesamten Corona-Murks unter Johnson, ist ein Wechsel mal wieder notwendig, damit der Filz zurückgeht. Jetzt hat Labour halt wieder die Chance das Land in den Abgrund ihrer sozialistischen Politik zu führen. Dazu ist ein houellebecq’sches Szenario nicht undenkbar. Erfahrungsgemäß werden sie aber erstmal die wirtschaftliche Saat ernten, die die Tories ja durchaus gesät haben. Ähnlich wie Merkel nach Schröder. Das dürfte sie eine Weile an der Macht halten. Hauptsache sie drehen den Brexit nicht zurück. Dann wären sie allerdings selten dämlich,… Mehr