Konservativer Kast besiegt linke Jara – Ein Sieg gegen die rotgrüne Erzählung

Chile wählt konservativ und deutsche Medien drehen durch. Ein klarer Wahlsieg gegen eine Kommunistin wird zum „ultrarechten Triumph“ umgedeutet. Während Lateinamerika immer mehr konservativ wählt, klammert sich Europas rotgrüne politische Klasse an Brandmauern und an linke Narrative.

picture alliance / NurPhoto | Reinaldo Ubilla

In Chile wurde gewählt. Der konservative Kandidat Jose Antonio Kast gewann gegen die Kommunistin Jeannette Jara, die von der ARD zur „Sozialdemokratin“ geframt wird, in der Stichwahl mit deutlichen 58,2 % gegen 41,8 % von Jara. Noch im November sah das im ersten Wahlgang anders aus, da lag Jara mit 27 % vor Kast mit 24 %. Ihre wahre Gesinnung zeigte Jara, als sie im Wahlkampf Kuba nicht als Diktatur einschätzte, sondern darauf bestand, dass Kuba ein „anderes demokratisches System“ habe.

Wie auch, Kommunisten sind eben Kommunisten. Die venezolanische Friedensnobelpreisträgerin Maria Corina Machado bezeichnete sie daraufhin als „Putschistin“, denn unter der Kommunistin Jeanette Jara drohe Chile eine „Linksdiktatur“. Machado weiß, wovon sie spricht, kommt sie doch aus Venezuela, dass unter der persönlichen „Linksdiktatur“ Maduros leidet. Im letzten Moment versuchte sich Jara, aus der ideologischen Klemme zu ziehen, indem sie sich wand und nebulöse verkündete: Kuba „ist eindeutig keine Demokratie.“ Das Wort Diktatur ging ihr immer noch nicht über die Lippen. Viele junge Chilenen wandten sich das Schicksal Kubas oder Venezuelas vor Augen daraufhin von Jara ab.

Abgesehen davon liegt die Wahl eines Nichtlinken im südamerikanischen Trend. In Argentinien siegte der Libertäre Javier Milei, in Bolivien der Christdemokrat Rodrigo Paz, In St. Vincent und den Grenadinen verlor der linke Premierminister Ralph Gonsalves gegen den Mitte-Rechts-Politiker Godwin Friday und in Honduras ist die linke Kandidatin Rixi Moncada, die von der sozialistischen Präsidentin Xiomara Castro protegiert wurde, abgehängt. Die Wahl wird nun zwischen einen konservativen und einen liberalen Kandidaten entschieden, die Linke ist aus dem Rennen. Blickt man auf die verbliebenen linken Regierungen schaut man, was nicht verwundern dürfte, auf abstoßende Diktaturen, auf Kuba, Venezuela und Nicaragua. Zwar ist Brasilien keine Diktatur, aber der Autoritarismus von Lula hat etwas Gespenstisches.

Doch auch mit Blick auf Chile haben die dysfunktionalen Alt-Eliten komplett versagt.

Unter den deutschen Regierungen der Brandmauerparteien, also den rotgrünen Regierungen mit schwarzen Rüschen, gibt es jedenfalls einen Exportartikel aus Deutschland, auf den man sich verlassen kann, die Brandmauer, die Baerbock und Wadephul in Südamerika stärken wollten, indem sie Front gegen liberale und konservative Politiker machten und geradezu in Komintern-Treue linke und kommunistische Politiker und Regierungen wie Lula unterstützten und weiterhin unterstützen. Im von der Welt abgeschotteten Neu-Versailles von Berlin-Mitte jedenfalls hat man noch nicht mitbekommen, dass sich in Südamerika eine Trendwende hin zu konservativer, liberaler und libertärer Politik vollzieht.

Laut WELT stellte die Ampel für Kolumbien „zwischen 2022 und 2024 … 19 Millionen Euro für Projekte bereit, die den Friedensprozess stabilisieren sollten.“ Es war Bärbel Bas, die als Bundestagspräsidentin den Außenminister Kolumbiens Alvaro Leyva mit aller größter Herzlichkeit, wie unter Genossen üblich, begrüßte. „Inzwischen“, resümiert WELT, „ist Leyva wegen Korruptionsvorwürfen entlassen, der Friedensprozess gescheitert, die Mordrate gestiegen und die Kokain-Produktion in Kolumbien auf einem Höchststand.“ Alvaro Leyva revanchierte sich für die Entlassung mit dem Vorwurf, dass der Präsident Kolumbiens, Gustavo Petro, selbst ein Drogenproblem hat: „In Paris konnte ich mir bestätigen, dass Sie ein Drogenproblem haben“, schrieb Leyvas. In einem Brief, der laut „The City Paper Bogotá“ am 23. April 2025 auf Twitter erschien, klagte Leyvas den Präsidenten Gustavo Petro an: „Ihr Verschwinden, Ihre Verspätungen, Ihre unentschuldigten Abwesenheiten, Ihre sinnlosen Reisen, Ihre zusammenhanglosen Äußerungen und Ihre fragwürdige Gesellschaft … wurden und werden weiterhin protokolliert“ und beschrieb Petro als einen Menschen, der von „häufigen Phasen der Einsamkeit, Angstzuständen, Depressionen und anderen schwer zu überwindenden Leiden“ geplagt sei. Leyva kommt zu dem Schluss: „Ihre Zeit in der Regierung wird in Erinnerung bleiben von Chaos und Improvisation“ und dass „die Wahrheit unbequem geworden ist und diejenigen, die sie aussprechen, als Feinde behandelt werden.“

Präsident Gustavo Petro nun reagierte auf den Wahlsieg von Jose Antonio Kast in Chile mit Worten, die nicht nur eine Beleidigung des Wahlsiegers von Santiago de Chile darstellen, sondern er beleidigte auch viele Deutsche, als er auf X schrieb: „Der Faschismus schreitet voran, ich werde niemals einem Nazi die Hand reichen, und einem Sohn eines Nazis auch nicht; sie sind der Tod in Menschengestalt.“ Dabei spielte Petro auf den Umstand an, dass Jose Antonio Kast Sohn eines deutschen Auswanderers ist, der zuvor der Wehrmacht angehörte. Wie viel Millionen Deutsche sind Söhne von Vätern, Enkeln von Großvätern, die in die Wehrmacht eingezogen worden waren? Wie viel von ihnen kamen nicht nach Hause zurück?

Und Stauffenberg? Wehrmachtsangehöriger, 1944 hingerichtet, weil er ein Attentat auf Hitler verübte. Und Erwin von Witzleben? Und Peter Graf Yorck von Wartenburg? Und Erich Hoepner? Und Paul von Hase? Und Hellmuth Stieff? Und Friedrich Karl Klausing? Und Robert Bernardis? Und Albrecht von Hagen? Allesamt Wehrmachtsangehörige, allesamt am 8. August 1944 zum Tode verurteilt und hingerichtet, weil sie im Widerstand gegen Hitler waren. Doch der deutsche Steuerzahler finanziert diesen Präsidenten Kolumbiens, der das Andenken so vieler Deutscher in den Schmutz zieht, nur weil er ein linker Präsident ist, weil damit die Brandmauer in Südamerika finanziert wird. Wäre hier nicht eine Note des deutschen Außenministeriums angebracht?

T-Online erleidet wieder den üblichen rotgrünen Nervenzusammenbruch und titelt: „Deutschstämmiger Ultrarechter triumphiert in Chile“. Sein Verbrechen: „Vater in der Wehrmacht“, denn „Kasts Vater diente als Leutnant in der Wehrmacht und war Mitglied in der Hitlerjugend und später in der NSDAP“, behauptet t-online. Aber es ist nicht das einzige, denn t-online fand nach aufwendiger Recherche sogar heraus, dass Kast „als Bewunderer des ungarischen Autokraten Viktor Orbán“ gilt und wie Trump „Kürzungen der Staatsausgaben und den Rückbau des Staatsapparats versprochen“ hat.

Und der SPIEGEL, der gerade Kritik an der Regierung als Gefahr für die Demokratie gebrandmarkt hatte, titelt: Ultrarechter Kast triumphiert bei Präsidentenwahl in Chile“. Wahlen scheinen für den SPIEGEL, Mist zu sein. Wo kommt man denn dahin, wenn das Volk nicht wählt, was SPEGEL-Redakteure wünschen.

Und die SZ treibt es fast in Paroxysmen: „Neuer Präsident in Chile: Gläubig, rechts, extrem“. Wenigstens hat die Süddeutsche noch aus rechtlichen Gründen sich zu einem klitzekleinen Komma hinreißen lassen. Eines der rotgrünen Leitmedien, die Tagesschau, leidet unter dem Titel „Triumph des Pinochet-Fans“. Dass eine progressive Frau die Wahl verloren hat, wie schon Kamala Harris, ist für die Süddeutsche schwer zu ertragen. Sie framt, was das Zeug hält, befragt eine linke Meinungsforscherin und schreibt: „Jara gratulierte Kast zum Sieg. Sie sagte: „Man müsse den Willen der Bürgerinnen und Bürger respektieren. Gerade durch eine Niederlage lerne man am meisten.“

Das stimmt, aber dass Kast auf seiner Wahlparty zu Mäßigung und zum Respekt dem politischen Gegner gegenüber aufgerufen hat, verschweigt die ARD. Nachdem zwei linke Kommentatoren ausgiebig zitiert wurden, quält sich die ARD am Ende noch die Sätzchen ab: „Nicht nur in Chile, auch in anderen Ländern Lateinamerikas regieren mittlerweile rechte und konservative Regierungen: 2019 El Salvador, 2020 Dominikanische Republik, 2022 Costa Rica. Seit 2023 in Argentinien, Paraguay, Ecuador und Panamá. Seit 2025 Bolivien, Peru, Honduras und jetzt Chile. Wonach der neue Präsident Chiles also nicht suchen muss, das ist die Unterstützung durch andere konservative Staatschefs. Der argentinische Präsident Javier Milei hat Kast auf X gratuliert. Dessen Wahlsieg sei ein weiterer Schritt, um in Südamerika das Leben, die Freiheit und das Privateigentum zu verteidigen.

Ähnliches schrieb US-Außenminister Marco Rubio: Man werde mit Chile „gemeinsame Prioritäten“ voranbringen.“ Bleibt der Eindruck: Will man desinformiert werden, sitzt man inzwischen bei ZDF und ARD in der ersten Reihe. Doch die Sprengkraft eine der Analysen der linken Wahlbeobachterin und Eigentümerin eines Meinungsforschungsinstitutes Lagos dürfte der ARD entgangen sein, denn sie musste eingestehen: „Das war eine Wahl gegen die etablierten Parteien, gegen das Establishment. Und die Partei, die gegen das Establishment war, hat gewonnen.“

In dem Satz offenbart sich unbeabsichtigt das ganze Problem der rotgrünen Eliten mit schwarzen Rüschen. Sie haben die Geschichte verloren, sie stehen nicht mehr auf der Seite der Reform, sondern der Reaktion. Sie sind lediglich an ihrem Machterhalt interessiert, doch sind sie nicht in der Lage das, was ihre Macht dauerhaft erhalten würde, auch umzusetzen, weil Ideologie, Opportunismus, Arroganz, Realitätsverweigerung und/oder Feigheit dem entgegenstehen. Der Druck kommt aus der Wirklichkeit, einer sich verändernden Wirklichkeit, aus der Neuordnung der Welt. Die Überlebensfragen, die über Wohlstand oder Verarmung, über Aufstieg oder Niedergang entscheiden, bündeln sich in den Komplexen: Wirtschaft, Energie, Bildung, Demokratie, Freiheit, innere Sicherheit, Infrastruktur, Sozialsystem und echte Entbürokratisierung, und nicht wie in Deutschland als Abbau von Bürgerrechten.

Es wird einsam um die selbsternannten „Europäer“, denn nicht einmal ganz Europa gehört den „Europäern“ mehr. Da stehen sie nun, die Herren Macron, Starmer, Merz, die Dame von der Leyen auf einem Bahnsteig, doch selbst der Zug nach Nirgendwo ist längst abgefahren.

Der Politologe Fernando Posada der als Kolumnist für die linke elpais_america schreibt, fasst das wie folgt zusammen:

„Nahezu alle lateinamerikanischen Regierungen, darunter auch die von Mexiko und Brasilien – beides linke Regierungen – gratulierten Kast gemäß den diplomatischen Protokollen zu seiner Wahl. Jara, der unterlegene linke Kandidat, traf sich gestern mit dem Wahlsieger und gratulierte ihm. Präsident Boric, ebenfalls linksgerichtet, rief ihn vor der gesamten Nation an – ein Anruf, der in Chile eine demokratische Tradition ist – und beide werden sich heute treffen, um den Übergangsprozess einzuleiten“.

„Währenddessen greift der kolumbianische Präsident Petro, der Maduros Wahlbetrug in Venezuela nicht klar verurteilt hat, den designierten Präsidenten mit übelsten Beleidigungen und Verleumdungen an. Dies ist eine hetzerische und absurde Geste. Der Präsident gratuliert neuen Regierungen nur dann, wenn sie seine Freunde wählen. Diplomatie bedeutet jedoch genau das Gegenteil: die ideologischen Vorurteile der Führungskräfte beiseitezulassen und die Interessen der Nationen in den Vordergrund zu stellen“.

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Kommentare ( 9 )

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Raul Gutmann
2 Stunden her

Die linke Propaganda mag unendlich mächtig sein, doch letztlich hebt sich der Nebel und es tritt die Realität zutage.
„Die Wirklichkeit ist immer rechts“ – Joachim Fest
Zudem wußte schon Emil Cioran (1911–1995): »An den Verheißungen der Utopie scheint alles bewundernswert und ist alles falsch – an den Feststellungen der Reaktionäre ist alles verabscheuenswert und scheint alles wahr.«

Last edited 2 Stunden her by Raul Gutmann
Johann P.
2 Stunden her

„Da stehen sie nun, die Herren Macron, Starmer, Merz, die Dame von der Leyen auf einem Bahnsteig, doch selbst der Zug nach Nirgendwo ist längst abgefahren.“ Sehr schöne Bildersprache, die den Nagel auf den Kopf trifft! Diesen angeberischen, sich selbst maßlos überschätzenden Herrschaften fehlt jeglicher Bezug zur Realität. Und wer zu spät kommt, den bestraft bekanntermaßen das Leben…

Minusmann
3 Stunden her

Macht euch keine Sorgen um die Linken. Nirgendwo leben die besser als in einer Demokratie.

Haba Orwell
3 Stunden her

> Sein Verbrechen: „Vater in der Wehrmacht“, denn „Kasts Vater diente als Leutnant in der Wehrmacht und war Mitglied in der Hitlerjugend und später in der NSDAP“, behauptet t-online.

Wurde ihm kein Ministerialposten im „kriegstüchtigen“ Buntschland angeboten? Ein gewisser Waldemar Baerbock soll sehr intensiv „Mein Kampf“ studiert haben. https://www.focus.de/politik/deutschland/brisante-dokumente-aufgetaucht-was-annalena-baerbock-nicht-ueber-die-wehrmacht-vergangenheit-ihres-opas-wusste_id_259654162.html

Das mit dem „nichts wissen“ ist in Buntschland so üblich.

Llug
3 Stunden her

Das muss ich einfach kommentieren. Was sollen SIE denn auch anders machen! Von der EU Kommisions Praesidentin angefangen bis zum kleinen Kommunalpolitiker – eins wird klar – es geht nur um eins – nicht um UNS sondern ums GELD! Was sollen SIE machen wenn die Pfruende wegbrechen???? Vom Kreissaal ins Parlament OK, aber wohin zurueck………. Oder traut man einer Andrea Nahles, Ricarda Lang, usw zu dann wieder einen normalen Job zu machen? Deshalb wird geklammert und wenn der wind of change SIE alle hinwegfegt werde ich – auch wenn die einfache Bevoelkerung es auch schwer haben wird – eine Flasche… Mehr

Rob Roy
3 Stunden her

Warum kommen trotz der Erfahrung aus 100 Jahren Kommunismus linke und sozialistische Parteien immer noch so gut an?
Weil die konservativen und liberalen Parteien einen fairen Wettbewerb der Parteien abhalte, während Linksparteien alles dran setzen, ihren politischen Gegner zu vernichten, ohne aber selbst dem Wähler etwas zu bieten.

Haba Orwell
3 Stunden her

> Machado weiß, wovon sie spricht, kommt sie doch aus Venezuela, dass unter der persönlichen „Linksdiktatur“ Maduros leidet.

Sie selbst hat wiederum versprochen, Venezuelas Rohstoffe zu absoluten Vorzugspreisen an US-Konzerne zu verhökern, könnte man mit Waffengewalt sie statt Maduro installieren. Nicht jeder, der Linke kritisiert, muss selber integer sein – gleiche Korruption ist ebenso möglich.

Haba Orwell
3 Stunden her

> Ihre wahre Gesinnung zeigte Jara, als sie im Wahlkampf Kuba nicht als Diktatur einschätzte, sondern darauf bestand, dass Kuba ein „anderes demokratisches System“ habe.

„Unsere Demokratie“, ähnlich Westeuropa – für welches System ein paar ÖRR-Hardcore-Fans glühen, die so richtig proletarisch in etlichen Threads pöbeln.

Guzzi_Cali_2
3 Stunden her

Es ist einfach HERRLICH, die Linken an allen Fronten verlieren zu sehen. Mal sehen, wieviel Jahrzehnte es noch braucht, bis es die Schlafschafe auch hier begreifen.