Während Regierung und Medien mit moralischem Furor gegen den Wähler mobilmachen, wächst die Wut des Bürgers. Wer das „Stadtbild“ kritisiert, riskiert Shitstorm, oder sogar den Staatsanwalt. Doch je lauter die Empörten schreien, desto deutlicher wird, dass ihre Deutungshoheit bröckelt. Der Wind hat gedreht.
picture alliance / imageBROKER | Andreas Mallinckrodt
Haben sie wirklich derart große Angst? Vorm Wahlbürger? Ach was. Den stoßen unsere Wirdemokraten mit Entschiedenheit vor den Kopf oder vor die Brandmauer. Den Wahlbürger wird man schon kleinkriegen. Etwa indem man die Partei verbietet, die der dumme Kerl in zunehmender Zahl wählt. Wovor also schlottern ihnen die Knie, wenn sie auch nur irgendetwas übers „Stadtbild“ murmeln.
Vorm medialen Shitstorm in den öffentlich-rechtlichen Medien? Vor Dunja Hayali oder Georg Restle? Vor den treuen Vasallen im Spiegel oder bei der Süddeutschen? Vor Jan Böhmermann? Vielleicht.
Oder vor den etwa 1800 „spontan“ auf die Straße geströmten wackeren Rechtgläubigen, überwiegend weißhäutig, die in Berlin „Wir sind das Stadtbild“ intonierten? Nun, so spontan war das wohl alles nicht, „Eltern gegen rechts“ stehen unter dem Schirm der mit Steuergeld in sechsstelliger Höhe gefütterten linksdubiosen Amadeu-Antonio-Stiftung.
Und denen soll man glauben, dass sie nicht wüssten, was der Kanzler gemeint hat, als er sich über das „Stadtbild“ äußerte und über die Töchter, die sich nicht mehr sicher fühlten? Die Polizeigewerkschaft GdP weiß durchaus, worum es geht: Sie fordert mehr Befugnisse für die Bundespolizei an Bahnhöfen. Mehr Sicherheit an Bahnhöfen ergebe auch ein besseres Stadtbild. Das sieht die Mehrheit der Deutschen ganz ebenso.

Also wovor ziehen sie reihenweise den Schwanz ein, nicht nur die noch irgendwie bürgerlichen Politiker, auch Unternehmer, die sich seit Jahren mit politischen Ideologen konfrontiert sehen, die die deutsche Industrie so präzise sprengen wollen wie kürzlich die Kühltürme des AKW Gundremmingen? Vor einer kleinen radikalen Minderheit, die lautstark, bösartig und gewalttätig ist?
Nehmen wir Wolfram Weimer, noch Kulturstaatsminister, der es doch tatsächlich fertig brachte, sich an Jan Böhmermann ranzuschleimen und dem völlig unkomischen ZDF-Radikalinski die Bruderhand zu bieten. „Sie haben die Macht“, sagt Weimer zum Böhmi. Ah ja? Und: „Sie sind Bertolt Brecht, ich bin Thomas Mann“, doziert er an anderer Stelle. Zu viel der Ehre. Und ganz zum Schluss meint der Kulturminister auch noch: „Ich will ja mit Ihnen kämpfen gegen die rechten Brüder.“ Das hat Böhmermann offenbar wenig beeindruckt.
Warum so ein Kniefall statt selbstbewusstem Auftreten? Warum dieses Einknicken vor linken Ideologen, vor der „Antifa“? Man wünscht sich einen Trump, der sich diesen gewalttätigen Kadern entgegenstellt, statt sie als angebliche „NGOs“ auch noch zu pampern. Wo gibt es das sonst noch, dass Regierungen ihre eigenen Gegner füttern? Weil sie hoffen, dass sie dann nicht gebissen werden?
Und was macht der stinknormale Bürger, der die Linksfaschisten so gar nicht schätzt? Wie wäre es mit einem „Aufstand der Vernünftigen“? Wie wäre es, wenn die Mehrheit, die von der jetzigen Regierung aus gutem Grund so gar nichts mehr hält, sich auf der Straße mit ihresgleichen versammelt? Nur, weil es keine staatliche gefütterte NGO gibt, die sie unterstützt? Der Polizeibesuch wegen eines sarkastischen Tweets beim hochgeschätzten Bürger Norbert Bolz hat den Blutdruck vieler Menschen in diesem Land in gefährliche Höhen getrieben. Doch auch das bringt das eher konservative Bürgertum nicht auf die Straße, das ist halt nicht so ihr Ding.
Dabei könnte nichts dringlicher sein. In welchem Staat leben wir, in dem eine erkennbar ironisch gemeinte Wendung zum Fall für Staatsanwalt und Richter wird? War der Marsch durch die Institutionen, zu dem man 1968 aufrief, so erfolgreich, dass dort nur noch Feinde der Freiheit arbeiten?
Doch der politischen Linken flattert der Rock. Sie spüren den Wind of Change, der von den USA herüber weht und womöglich sogar hierzulande zum Sturm wird, der hinwegfegt, was viel zu lange tonangebend war in Medien, Kultur, Bildung. Es ist der raue Wind einer pluralistischer werdenden Öffentlichkeit (Alexander Grau).
Wer klug ist, wendet sich ab. Vielleicht doch mit einem deutlichen öffentlichen Zeichen – „Wir haben euch satt“?


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> Der Wind hat gedreht. Über den Wind in den USA haben die US-Konservativen differenzierte Meinung: https://uncutnews.ch/einschaetzung-von-trump-und-putin/ Zuerst listet Paul Craig Roberts Pluspunkte auf: > „… Er hat gute Dinge getan. Er hat die Grenze geschlossen. Er versucht, einige der vielen Millionen illegaler Einwanderer abzuschieben, die die Demokraten in unser Land gebracht haben. Er befreite die Januar-6-Protestierenden, die von einem völlig korrupten Biden-Regime-„Justiz“-Ministerium und einer hörigen Medienlandschaft hereingelegt wurden. Er versucht, die DEI [„Diversity, Equity, Inclusion“]-Politik zu beseitigen, die Verdienst in der gesamten US-Gesellschaft, einschließlich des Militärs, ersetzt hat. Er hat Schritte unternommen, um den Anti-Amerikanismus der enormen Bundesbürokratie zu… Mehr
Ein italienischer Professor hat vor ein paar Jahren gesagt, dass man den politischen Gegner am erfolgreichsten bekämpfen kann, in dem man seine Fehler fördert. Auf Deutschland übertragen heißt das, wer wegen der absurden Brandmauer sämtliche Vorschläge der AfD ablehnt, geht das Risiko ein, für bescheuert gehalten zu werden und deshalb immer mehr Wähler an die AfD zu verlieren. Ich denke, der Mann aus Bella Italia hat vollkommen Recht.
„Doch auch das bringt das eher konservative Bürgertum nicht auf die Straße, das ist halt nicht so ihr Ding.“
Rhetorische Frage an Radio Eriwan:
„Wäre uns das Dritte Reich erspart geblieben, wenn die jüdische Bevölkerung damals auf die Straße gegangen wäre?“
Nicht nur die Jüdische, auch gerade die deutsche Bevölkerung hätte auf die Straße gehen müssen.
Es waren damals genug auf der Straße. Die NGOs hießen „Rotfrontkämpferbund“, „Stahlhelm“, „SA“, … Irgendwann war der Wahlbürger so weichgeklopft, dass der „Endsieg“ um das Parlament zwischen deren Auftraggebern ausgefochten wurde. Die Bürgerlichen hatten im Reichstag für Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt. Und das nicht nur, weil Hitlers Schlägertruppen bewaffnet im Plenarsaal waren. Man wollte auch wieder Ruhe im politischen Betrieb haben. Die gab es dann auch …
Vielleicht hätte ich es deutlicher formulieren sollen, aber das wird ja dann sicherheitshalber zensiert, was ich auch verstehen kann, denn … … „Wäre den Juden der Holocaust erspart geblieben, wenn sie damals auf die Straße gegangen wären?“ … ist einer von diesen Sätzen, die mehr sagen, als man hören will. Dabei geht es nur ums Prinzip. Weil man es sich so einfach macht, den Folteropfern auch noch vorzuwerfen, sie würden sich nicht genug wehren! BTW – hab ich die Anti-Maßnahmendemos, als Hunderttausende, auch aus dem „konservativen Bürgertum“ auf der Straße waren, dort mit Wasserwerfern weggespült oder von vermummten Exekutivhandlangern zu… Mehr
Vielleicht ist genau das aber die große Waffe der (leider) schweigenden Mehrheit. Die linksgrünen Idioten nimmt künftig sowieso keiner mehr ernst. Wäre das nicht so, würden die Zustimmungswerte zur AfD ja nicht so steigen.
Das muss sich jetzt nur noch auf das Wahlverhalten auswirken…
Demonstrationen leiten keine Wende ein. Sie sind Ausdruck von ihr. Wenn die Menschen in Massen auf die Straße gehen, haben die Mächtigen längst innerlich gekündigt. Die Wende kommt, wenn die Mächtigen nicht mehr weiter wissen und wollen. In Polen 1980 wurde nicht demonstriert, sondern gestreikt. Die großen Demos kamen nach dem Streik! Auch in der DDR 1989 waren es nicht die Demos, sondern die Ausreise- und Fluchtwelle, eine Art „Staatsbürgerstreik“. Und all das möglich gemacht hat allein die Aufkündigung der Breschnew-Doktrin durch Gorbatschow kurz zuvor. Trump ist in dem Sinn der neue Gorbatschow. Unsere Regierung zeigt jeden Tag, daß sie… Mehr
Jugendrevolte, stimmt! Nur sind sehr viele der damaligen Jugendlichen und Jungtwens ebendies bis heute geblieben. Noch heute schwatzen 80-Jährige so dumm raus wie damals auf der Straße. Ihre Kinder haben sie entsprechend indoktriniert, in der Schule wurde das bestätigt, und heute können sie gar nicht anders denken als dämlich linksidiologisch. Ein wachsender Teil deren Kinder wendet sich Gott sei Dank von dem Blödsinn ab.
Änderung kann tatsächlich nur durch Zusammenbruch, durch absolut unhaltbare Zustände zustandekommen, wenn das Linksgedöns nur zu Elend, Armut, Dreck, ausufernde Kriminalität und Bürokratenparadies geführt hat.
Der Wind hat sich noch nicht gedreht, aber er ist auf gutem Weg.
„Wie wäre es, wenn die Mehrheit, die von der jetzigen Regierung aus gutem Grund so gar nichts mehr hält, sich auf der Straße mit ihresgleichen versammelt? “
Das geht halt leider schon lange nicht mehr. Die hohen Sicherheitsauflagen wären nicht finanzierbar und die sind erforderlich dank der Mobilmachung Krawallbereiter Randalierer aus dem Linksextremistischen Lager. So sieht unsere Demokratie / Meinungsfreiheit aus: demonstrieren können nicht mehr alle.
Wir gehen nicht auf die Straße, weil es niemanden mehr gibt, der Demonstrationen organisiert. Der Unterdrückungsapparat hat uns anschaulich am Beispiel Michael Ballwegs gezeigt, was mit denen passiert, die es wagen, Demonstrationen gegen den Staat zu organisieren.
Möglicherweise muss erst der Geduldsfaden reißen? Dann spielen auch irgendwelche Sicherheitsauflagen und ähnliches keine Rolle mehr.
Nach einem langen und harten Arbeitstag hab ich keine Zeit für sowas, da kommt erstmal die Familie. Ansonsten haben die Blauen ganz mein Ohr…gelegentlich geh ich dann mal zu einer Rede von denen
Ist der Sylt-Song, der zu Verfolgung einiger weniger führte, eigentlich inzwischen wieder singbar?
Endlich mal eine Autorin ( gerne auch ein Autor) die klar und deutlich sagt was nötig ist gegen die Zustände in Deutschland und diese Regierung: Hunderttausende die auf den Straßen lautstark demonstrieren. Querdenken hat gezeigt daß es geht; allerdings hat der Initiator einen hohen Preis bezahlt. Aber wenn es eine Graswurzelbewegung in jedem größeren Ort gäbe, müßte man sehr viele einsperren.
Also , sehr geehrte Autoren: nicht nur meckern sondern Taten fordern. Ihr habt die Reichweite !
Zitat: „Die Polizeigewerkschaft GdP weiß durchaus, worum es geht: Sie fordert mehr Befugnisse für die Bundespolizei an Bahnhöfen. Mehr Sicherheit an Bahnhöfen ergebe auch ein besseres Stadtbild. Das sieht die Mehrheit der Deutschen ganz ebenso.“ > Ja, sicher, (auch) mehr Polizei und mehr polizeiliche Befugnisse könnte auch für ein besseres Stadtbild und für mehr Sicherheit sorgen. Das sehe auch ich so. DENNOCH bin ich GEGEN dieses offensichtliche immer nur EINseitige polizeiliche Aufrüsten und GEGEN die immer mehr zu sehende und immer mehr robust(er) auftretende Polizei. Denn ich bin GEGEN einen immer umfangreicher und immer mehr werdenden Polizei- und Überwachungsstaat nur… Mehr