Die Leistungen von Schülern in Mathematik, Biologie, Chemie und Physik sind 2024 noch schlechter geworden, als sie 2012 und 2018 schon waren. Ausreden gibt es genug, die wahren Gründe werden nicht benannt: Migration, Lehrermangel sowie leistungsfeindliche Schulpolitik, die Bildung ohne Anstrengung verspricht.
IMAGO / Sven Simon
Die (Ex-)Bildungsnation Deutschland scheint sich mittlerweile unbekümmert daran gewöhnt zu haben: Wenn man meint, noch schlimmer könne es nicht kommen, dann belegt eine neue Studie, dass die Leistungen der Schüler noch einmal miserabler als bislang sind.
Nun hat das 2004 begründete „Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen“ (IQB) nach 2012 und 2018 im Jahr 2024 anhand der Testung von rund 44.000 Schülern der neunten Jahrgangsstufe erneut untersucht, wie es um deren Leistungen in Mathematik sowie in Biologie, Chemie und Physik steht. Fazit: Die Leistungen sind noch schlechter geworden, als sie 2012 und 2018 ohnehin schon waren.
Hier einige zentrale Ergebnisse der aktuellen IQB-Studie:
- Der Anteil der Neuntklässler, die die Mindestanforderungen in den untersuchten Fächern nicht erfüllen, sind in allen deutschen Ländern und allen Schularten erheblich größer geworden.
- In Bayern erreichen 65,5 Prozent der Neuntklässler den Regelstandard für die mittlere Reife, in Sachsen sind es 53,2 Prozent, in Schleswig-Holstein 48,1 Prozent, in Hamburg 47,9 und in Baden-Württemberg 45,5 Prozent. Noch deutlich geringere Mittelwerte zeigen sich in Bremen, Hessen, NRW und im Saarland. In Berlin liegen die Mittelwerte in Physik deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt.
- Weiter abgefallen ist NRW. Es hat zum Teil noch schlechtere Ergebnisse als Berlin. 42,1 Prozent der NRW-Neuntklässler erreichen in mehreren Testbereichen weder die Mindestanforderungen für den ersten allgemeinbildenden Abschluss (ESA) noch für den Mittleren Schulabschluss (MSA), die Mittlere Reife. In Bremen sind es sogar 48,2 Prozent und im Saarland 38,8 Prozent, gefolgt von Hessen mit 37,8 Prozent.
- Die prozentualen Anteile der Neuntklässler ohne Migrationsgeschichte liegen in Bayern bei 62 Prozent, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie Thüringen bei mehr als 80 Prozent. In Bremen dagegen nur bei 38,7 Prozent. In fast allen westlichen Ländern hat der Anteil der Schüler mit Migrationsgeschichte in den Jahren 2018 bis 2024 erheblich zugenommen. In NRW und Niedersachsen lag der Zuwachs bei zehn Prozent, in Baden-Württemberg sogar bei 13,4 Prozent.
- Auch die Leistungen an den Gymnasien sind schwächer geworden. In Mathematik liegen die Gymnasiasten nur noch in Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg über dem Mittelwert, in allen anderen Ländern unterschreiten sie den Mittelwert. Am stärksten in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und in Hessen.
- Auffallend, aber nicht überraschend ist, dass die ukrainischen Flüchtlinge, die zum Teil erst etwa drei Jahre im System sind, deutlich besser abschneiden als Jugendliche aus dem arabischsprachigen Raum.
Zugleich aber – so heißt es – gebe es ein hohes Maß an Zufriedenheit. Über Schulzufriedenheit und gute soziale Einbindung in die eigene Klasse berichten 60 bis 70 Prozent der Schüler. 44 Prozent der Befragten berichten, gerne zur Schule zu gehen, und 69 Prozent, mit deren Anforderungen gut zurechtzukommen. Naja, mit einer Schule, die nichts verlangt, kann man ja gut leben.
Ausreden?
Die IQB-„Forschenden“ führen einen großen Teil der negativen Entwicklungen auf die Corona-Pandemie zurück. Die jetzigen Neuntklässler seien zu Beginn der Pandemie in der 5. Klasse gewesen, also mitten in einer entscheidenden Lernphase. Wochenlanges Homeschooling, soziale Isolation und fehlende Förderung und Betreuung hätten tiefe Spuren hinterlassen. Gewiss ist etwas dran an dieser Feststellung. Denn die – unnötigen! – Schulschließungen haben zumal den schwächeren Schülern zwischen 700 und 1.000 Stunden Präsenzunterricht vorenthalten.
Die für Schulbildung – gottlob – gar nicht zuständige Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) bezeichnete die schlechten Leistungen als besorgniserregend. „Es ist ein ernstzunehmendes Warnsignal, und zwar für unsere Gesellschaft insgesamt“, sagte sie bei einer Pressekonferenz in Berlin. Es gebe massiven Handlungsbedarf und brauche eine nationale Kraftanstrengung, um die passende Antwort auf diese Ergebnisse und die Ergebnisse davorliegender Bildungsstudien zu finden. „Die Schulen allein werden diese großen Herausforderungen nicht mehr lösen können.“ Was man halt so sagt, wenn man nicht zuständig ist und das Versagen der Politik verschleiern möchte!
All diese Äußerungen aber zeigen: Es wird wieder um den heißen Brei herumgeredet. Heißer Brei heißt: Erstens sind die Anteile von Schülern mit Migrationshintergrund und mit oft miserablen Sprachfertigkeiten zu hoch. Das wirkt sich auf alle Schüler und Klassen aus. Zweitens fehlt es an Lehrern gerade in den getesteten Fächern. Hier hat die Personalplanung aller 16 deutschen Länder versagt.
Und drittens: Es sind die schulischen Ansprüche heruntergefahren worden. Schule sollte Spaß machen, Lebensraum sind, so heißt es seit Jahrzehnten. Anstrengung, Leistung? Bäh! Daraus ist eine populistische Erleichterungs- und Gefälligkeitspädagogik entstanden, die straffen Unterricht zum Drill- und Paukunterricht diskreditierte und vergessen ließ, dass Bildung ohne Anstrengung nicht zu haben ist.



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Das schlechte Abschneiden arabischstämmiger Jugendlicher … Genau das hatte vor Jahren ein gewisser Thilo Sarrazin schon beschrieben. Aber sein Buch war ja nach Aussage der größten Kanzlerin aller Zeiten wenig hilfreich.
Undifferenziert.
Die Apostel der Klimakirche brauchen auf lange Sicht Gläubige, die kein Verhältnis zu Zahlen und physikalischen Zusammenhängen haben. Damit kann jeder grüne Schwachsinn propagiert werden, ohne dass Kosten und Nutzen auch nur im Ansatz kritisch hinterfragt werden. Also weiter abwärts in den Schulen, vorwärts immer, rückwärts nimmer.
„In Mathe bin ich Deko“
… stand auf den T-Shirts jener Teenager, die uns später im Stil einer Frau Fester beglückten!
Oder uns als Grüngewächse erklären wollten, dass Tiefkühlhühnchen Strom speichern und Atomstrom die Netze verstopft.
Aber ich muss sie doch alle ein klein wenig in Schutz nehmen:
irgendwer hat die gewählt. Immer wieder. Im Ländle der untergehenden Automobilindustrie sogar wiederholt an die Spitze!
Aber die hatten vermutlich damals auch alle so ein T-Shirt …
Das sind die Wähler von morgen.
Und das sind auch die Politiker von morgen.
Bildung mangelhaft. Grundverständnis, Vernunft und Wissen: Fehlanzeige.
Leistungsloses Grundeinkommen bevorzugt.
Die kann dann ein bauernschlaues Politkartell noch leichter übers Ohrs hauen.
Bei Lehrermangel bin ich hellhörig geworden. Kein Wunder! Lehrer verdienen einfach nicht genug. Da kann man nicht erwarten, dass sich genug Leute als bettelarme Lehrer einrichten. A13 ist wahrlich zum leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Und die wenige Freizeit. Ferien sind nämlich kein Urlaub! Das wir da mal nichts durcheinanderbringen.
Über diese Entwicklung darf sich niemand wundern. Unterrichtsausfall wegen Krankheit gerne auch mal montags oder freitags (Zwinkersmiley) oder weil der Lehrer seine eigenen Kinder betreuen muss. Lascher Unterricht auf niederem Niveau, Einstellungsstopp bei gleichzeitigerm Lehrermangel in Schleswig-Holstein, etc. etc. Deutschland schafft sich ab.
Ich brauche mir nur die Anzeigen für Gebrauchtwagen bei einem bekannten Kleinanzeigen Portal ansehen. 80% der Annoncen haben schon Schreibfehler im Titel, viele bekommen es nicht mal hin, den Markennamen richtig zu schreiben. Da kommt noch was auf uns zu.
> Die ungünstige Entwicklung könnte mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und mit globalen Krisen wie Kriegen, Klimawandel, wirtschaftlicher Unsicherheit und einer Spaltung der Gesellschaft zusammenhängen.
Westliche Plandemie, westlich geschürte Kriege, westliche Klimahysterie… Die exzessive Angstmacherei betreibt doch die Regierung. Was hysterisierte alles Söder wegen Corona?
> Auffallend, aber nicht überraschend ist, dass die ukrainischen Flüchtlinge, die zum Teil erst etwa drei Jahre im System sind, deutlich besser abschneiden als Jugendliche aus dem arabischsprachigen Raum.
Dafür meiden 70% der Mamis (Papa irgendwo an der Ostfront, oft bereits begraben) jegliche richtige Arbeit, nach 3,5 Jahren immer noch. Mit blau-gelben Lappen wedeln, ist doch kein Beruf.
Zitat 1: „Erstens sind die Anteile von Schülern mit Migrationshintergrund und mit oft miserablen Sprachfertigkeiten zu hoch. (……). Zweitens fehlt es an Lehrern gerade in den getesteten Fächern.“ > Mal abgesehen davon, dass speziell mit Blick auf die heutigen kleinen „Lauselümmel“ und „Goldstücke“ selbst 10 und 15 zusätzliche Lehrer und Pädagogen je Schulklasse nichts bewirken und helfen würden wenn sie selber nicht bereit sind entsprechend positiv mitzuwirken, so frage ich mich dann auch, wieviele solcher NICHT westlich sozialisierten kulturfremden Kinderchen sollten dann JE Schulklasse untergebracht sein dürfen damit das Lernen der anderen Kinder nicht gestört und beeinflußt wird? Oder auch… Mehr