Drohnen: Fast 40 Vorfälle in 10 Jahren – auch Black-Hawk-Helikopter war gefährdet

Ganz Europa spricht über die Drohnen-Bedrohung. Doch ist diese „Gefahrenlage“ neu? Seit zehn Jahren sind fast 40 Drohnen-Vorfälle dokumentiert.

picture alliance / ROBIN UTRECHT | Robin Utrecht

Die jüngsten Drohnen-Vorfälle an den Flughäfen München und Frankfurt haben das Thema unbemannte Flugobjekte wieder ganz oben auf die sicherheitspolitische Agenda gesetzt. Während in München gleich zwei Mal binnen weniger Tage der gesamte Flugbetrieb eingestellt werden musste, drang in Frankfurt eine Drohne in die Überwachungszone ein – ein 41-jähriger Kroate wurde als mutmaßlicher Pilot festgenommen. Tausende Passagiere waren betroffen, hunderte Flüge fielen aus.

Doch ein Blick in die Datensammlung von airandmore.at zeigt: Diese Gefahr ist alles andere als neu. Schon seit zehn Jahren häufen sich Drohnen-Vorfälle weltweit – oft mit dramatischen Folgen. Hier eine Auflistung dieser Zwischenfälle, bei denen sogar eine Besatzung eines Black-Hawk-Helikopters des österreichischen Bundesheeres gefährdet war:

Die Auflistung zeigt, Drohnen waren bereits lange vor Beginn der russischen Invasion der Ukraine gefährlich. Und bei diesen 36 Zwischenfällen war eher nicht daran gedacht, „der russischen Seite“ mit einer Verunsicherung der Bevölkerung zu helfen.

Trotzdem sollen nun die aktuellen Drohnen-Sichtungen als großer Fall vom Nationalen Sicherheitsrat Deutschlands bearbeitet werden, berichtet die Bild: Wegen der jüngsten Drohnen-Vorfälle solle bereits jetzt gehandelt werden, auch wenn der Sicherheitsrat sich noch im Aufbau befinde.

Russische Beteiligung „weder zu bestätigen, noch auszuschließen“

Nachrichtendienste und Polizei könnten derzeit eine russische Urheberschaft der Drohnen-Vorfälle derzeit „weder bestätigen noch ausschließen“. Teilweise sei nicht einmal klar, ob es sich tatsächlich um Drohnen oder um Kleinflugzeuge gehandelt habe.

Aktuell arbeiten dem Bericht zufolge mehrere Behörden an einem einheitlichen Lagebild: Der Bundesnachrichtendienst sammele Erkenntnisse aus Nachbarstaaten, das Bundesinnenministerium stimme sich mit Bundespolizei und Ländern ab und die Bundeswehr steuere eigene Informationen bei. Aus Regierungskreisen hieß es, die Vielzahl der Meldungen unterstreiche die Notwendigkeit des Sicherheitsrats, der in den kommenden Wochen seine Arbeit aufnehmen soll.

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Kommentare ( 5 )

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Britsch
1 Monat her

Und wieviele Drohnen sind gar keine ein4er Fremeden, feindlich gesinnten macht?
Wie viele sind von privat odert Geschäftemachern, die z.B. in Drohnenabwehr ein Geschft wittern? M;an muß die Bevölkerung ja auch dazu bringen, daß sie für die ganze Aufrüstung ist

W aus der Diaspora
2 Monate her

Das Theater um die Drohnen wird doch hier nur aus einem einzigen Grund so hoch aufgehangen. Es ist DIE Möglichkeit das Grundgesetz zu ändern und den Einsatz der Bundeswehr im Inneren zu ermöglichen. Klar, offiziell wird es dabei heißen, dass die Bundeswehr nur gegen Drohnen vorgehen darf, aber im Gesetzestext wird es dann anders stehen, irgendetwas wie „Bei Gefahr der Infrastruktur durch Drohnen oder ähnliches darf die Bundeswehr in Innern eingesetzt werden.“ Wobei dann hinterher nur noch die Gefähdung der Infrastruktur zählen wird. Und die kann bekanntlich bereits von vielen Spaziergängern auf einem Haufen bedroht sein. Das ist alles so… Mehr

Johann P.
2 Monate her

Sie (er)finden immer neue „Bedrohungen“ um die Bevölkerung in Angst zu halten und so ihre üble Agenda durchzuziehen. Jetzt müssen halt die bunte Wehr und Polizei schleunigst aufgerüstet werden mit Milliarden, die es gar nicht gibt, um die Äußere Sicherheit zu gewährleisten. Dafür ist die Innere Sicherheit längst aufgegeben worden. Dieser dysfunktionale Staat ist einfach am Ende mit seinem Latein, in allen Bereichen…

Zack
2 Monate her

Gruselig!
Und ich hatte das Lied „99 Luftballons“ für ein spaßiges Partylied gehalten…
Wer hätte jemals gedacht dass wir dem so nahe kommen.

koyaboj
2 Monate her

Eine gekaufte epistemische Gruppe von „Medien-Schaffenden“ aus dem 20. Jahrhundert ist nicht ganz Europa. Bitte die Finger von Oligopol zentral geschaffenen „Narrativen“ lassen