In Köln findet am 18. und 19. Oktober die Messe „Wish for a baby“ statt. Hier wird unverhohlen für Leihmutterschaft geworben, entsprechende Unternehmen aus dem Ausland stellen sich vor. So wird deutsches Recht umgangen, eine menschen- und frauenverachtende Praxis zugänglich gemacht.
picture alliance / CHROMORANGE | Martina Rädlein
Erst nach acht Wochen darf man einen Hundewelpen von seiner Mutter trennen. Bei Katzen sind es zwölf. Mit Menschenkindern und ihren Müttern geht man weniger zimperlich um: Direkt nach der Geburt nimmt man Leihmüttern die Kinder weg, obwohl sich über neun Monate hinweg ein Band zwischen der Schwangeren und dem Ungeborenen aufgebaut hat.„“
Die Stimme, an die sich das Kind pränatal gewöhnt hat, der Leib, in dem es geborgen war, und von dem es versorgt wurde: Die gesamte Bindung bricht innerhalb kürzester Zeit Weg, zum Wohle des Kunden, der seinen Kinderwunsch erfüllen will, koste es, was es wolle – und sei es eben die mentale (und auch physische) Gesundheit des Kindes, sei es das moralische Recht auf einen Vater und eine Mutter.
Nicht selten inszenieren sich solche „Eltern“ als hätten sie selbst die Kinder geboren, stellen Fotos und sogar Videos von der Zusammenführung mit „ihrem“ Kind ins Netz – eine Zusammenführung, die für die Leihmutter mit Schmerz, für das Kind mit einer traumatisierenden Erfahrung verbunden ist.
In Köln findet am 18. und 19. Oktober die Kinderwunschmesse „Wish for a baby“ statt. Ganz offen werben die Veranstalter auf ihrer Homepage damit, Anlaufstelle zu sein für „heterosexuelle Paare und alleinstehende Frauen, die Kinderwunsch-Behandlungen wie IVF, ICSI, Leihmutterschaft oder eine Eizellspende in Betracht ziehen“, oder auch für „schwule Paare und alleinstehende Männer, die sich mit Leihmutterschaft oder Adoption beschäftigen“.
IVF geht bereits bei Paaren mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind einher, sowie mit ethischen Problemen: Lebensfähige Embryonen werden auf künstlichem Wege „gezeugt“, eingefroren und aufbewahrt, zudem ermöglicht künstliche Befruchtung die Selektion der Kinder, die dann geboren werden „dürfen“ – wenn es trotz des deutlich erhöhten Risikos einer Fehlgeburt denn zu einer Geburt kommt.
Die Eizellspenderin wird, auch, wenn sie selbst das Kind gebären soll, objektiviert, als „Materiallager“ benutzt, und muss sich massiver hormoneller Manipulation aussetzen, um Eizellen bereitstellen zu können. Ein Vorgang, der nicht mit einer „Samenspende“ vergleichbar ist, und der die Frauen emotional, physisch und psychisch erheblich belastet.
Diese Aspekte werden von der herkömmlichen Reproduktionsmedizin in ihrer Gewichtigkeit eher unterschlagen. Sie kommen im Fall der Leihmutterschaft noch hinzu zu Tatsachen, die Leihmutterschaft ethisch inakzeptabel machen: Hier wird zusätzlich die Leihmutter zum Inkubator herabgewürdigt. Pränatale Entwicklung und Bindung wird ignoriert, das Kind der Frau entzogen, die es neun Monate lang versorgt hat.
Dementsprechend ist Leihmutterschaft in Deutschland verboten. Dennoch wird bei der Kinderwunschmesse in Köln unverhohlen für Leihmutterschaft geworben.
Der Verein Frauenheldinnen e.V. hatte sich angesichts dessen ans Ordnungsamt der Stadt Köln gewandt, um die Messe zu unterbinden. Da die Initiative damit keinen Erfolg hatte, wandte sie sich nun an das Verwaltungsgericht Köln, um per Eilantrag eine einstweilige Anordnung zu erwirken. Zudem wurde Strafanzeige gegen den britischen Veranstalter der Messe erstattet.
Denn dieser ermöglicht Kontaktanbahnung mit Messbesuchern, die Leihmutterschaft in Anspruch nehmen wollen, sowie die Erhebung von Kontaktdaten. Zahlreiche Programmpunkte beschäftigen sich mit Leihmutterschaft und versorgen potenzielle Kunden mit Informationen darüber, wie und wo sie deutsches Recht umgehen und sich ein Kind verschaffen können. Frauenheldinnen sieht darin einen Verstoß gegen die Auflagen der Stadt Köln – schließlich wird hier für ein illegales Verfahren geworben, das Verbot von Leihmutterschaft und das Embryonenschutzgesetz werden umgangen.
Im Kampf gegen Leihmutterschaft entstehen somit eigentümliche Allianzen: Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) etwa, die größte Lebensrechtsorganisation Deutschlands, „begrüßt ausdrücklich“ den von den Feministinnen eingebrachten Antrag.
„Im Angesicht eines so fundamentalen Unrechts wie der sogenannten Leihmutterschaft ist es unerlässlich, Allianzen zu schmieden – auch dort, wo sie auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen“ lässt Cornelia Kaminski, Vorsitzende der ALfA, verlauten. „Bei allem Verständnis für das Leid kinderloser Paare, die auf diesem Wege ihre Sehnsucht nach einem genetisch mit ihnen verwandten eigenen Kind stillen möchten: Leihmutterschaft degradiert Frauen zu Gebärmaschinen und behandelt Kinder wie Waren. Sie ist nicht nur ein Verbrechen an den betroffenen Frauen, sondern verletzt auch eklatant die Menschenwürde sowie das Lebensrecht der ungeborenen Kinder. Wenn auf deutschen Messen für diese Formen moderner Ausbeutung international geworben wird, ist entschiedenes behördliches Einschreiten geboten.“
Kaminski bedauert, dass die Umgehung geltenden Rechts weitgehend unbeachtet bleibt: „Es ist höchste Zeit, dass diese Praktiken, die durch Messen wie „Wish for a baby“ befördert werden, ans Licht der Öffentlichkeit gezogen werden.“, heißt es in einer Pressemitteilung der ALfA.
Dabei verstecken die Veranstalter diese Praktiken nicht einmal: Sie bewerben menschenverachtende Verfahren, um Menschen, die unter unerfülltem Kinderwunsch leiden, vorzugaukeln, aus diesem Wunsch ergebe sich ein Recht aufs Kind. Dass die Stadt Köln trotz der klaren, eklatanten und offen kommunizierten Verstöße des Veranstalters gegen Auflagen der Stadt die Messe nicht verbietet, ist schlicht: Ein Skandal. So wird denjenigen, die aus dem Leid Kinderloser Kapital schlagen, verdeutlicht, dass Menschenhandel und Ausbeutung toleriert und akzeptiert werden – selbst, wenn der Deckmantel der Menschenfreundlichkeit nicht einmal hauchdünn ist.

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Was genau wünschen sich die Personen, die diese Messe besuchen? Warum wollen sie ein Kind, dessen Entstehung auf natürlichem Wege sie zuvor in den allermeisten Fällen bewusst ausgeschlossen haben? Kinder, die über diese Messsangebote ins Leben geholt werden, haben von Anfang an einen Auftrag: Sie sind nicht „unverdientes Geschenk“, sondern bestellt und geliefert.Ihr Auftrag ist es – und genau das liest man in den einschlägigen Foren auch – die Beziehung der „Eltern“ zu vervollständigen, dem Leben „einen weiteren Sinn“ zu geben, eine Lücke zu füllen. Wehe dem Kind, das diesen Anspruch nicht erfüllen kann, dieser Aufgabe nicht gerecht wird. Schließlich… Mehr
Wir haben 1,3 Millionen Ukrainer in Deutschland (zumindest gemeldet). Die Ukraine war/ist DAS Land für (europäische) Leihmütterschaft, sogar das Gesetz ist darauf ausgerichtet. Man hat Kunden und „Lieferanten“ nun direkt an einem Ort. Natürlich wird jetzt dafür Werbung gemacht. Und da die Gesellschaft zerbrochen wurde, gibt es da auch keine moralischen Grenzen mehr.
Da ja im Artikel auch von Hundewelpen die Rede ist, darf ich folgendes wohl sagen, ohne daß mir vorgeworfen wird, unethische Vergleiche zu ziehen. Mir kam kürzlich, anläßlich der Messerattacke durch ihre Adoptivkinder aus „exotischen Ländern“ auf die gewählte Bürgermeisterin von Herdecke ein m.E. treffender Begriff in den Sinn: Rumänisches Straßenhund-Syndrom Was bedeutet, daß Leute sich einen „unterprivilegierten, benachteiligten, schutzsuchenden“ Köter aus Rumänien (beliebt sind auch die am Strand in Spanien u. anderswo aufgelesenen) zulegen, und mit diesem dann stolz Gassi gehen, besser „paradieren“, und jedem erzählen, woher sie ihren Hund haben. Was natürlich Punkte auf dem imaginären „Social score“… Mehr
Und wo ist denn der stolze Vater? Zahlt er auch fleißig? Aus meiner Kindheit: Klein sind sie ja niedlich.
Das ist alles so eine Frage. Ich habe selbst eigene Kinder und stehe der Leihmutterschaft mit gemischten Gefühlen gegenüber, würde aber sagen, daß es geht, wenn die Eltern dann doch die genetischen Eltern sind. Wichtig ist, daß die Leihmutter vielleicht bei der Familie wohnt und täglich mit ihnen zusammen ist. Die Babies können im Mutterleib hören, Stimmen und Musik. Vertraute Stimmen. So wird die Trennung etwas gemildert. Trotzdem: jedes Baby weiß, wer seine Mutter ist. Ich lag vor sehr langer Zeit mit drei anderen Frauen im Zimmer im Krankenhaus. Wir hatten unsere neugeborenen Babies tagsüber bei uns. Wenn eine Frau… Mehr
Nein, Sie sind nicht „eingebildet“. Die Natur, das alte Luder hat Sie lediglich so programmiert, mit einem irren Hormonmix alle vier Wochen neu – bis Sie endlich schwanger sind. Dann ist eine Weile Ruhe, bis das Theater wieder von vorne beginnt. Das kann sich kein Mann auch nur vorstellen. Deshalb lässt er sich verständlicherweise sterili, sagt aber nix, der Hallodri, um wenigstens an dieser Front Ruhe zu haben. Das geht inzwischen auch bei Männern reversibel (bei Frauen ohnehin) – falls er mal meint, dass seine Erbmasse unbedingt unter die Leute muss. Einfrieren geht auch, als letzte Reserve – außerdem bleibt… Mehr
Veganer, Tierschutzterroristen und andere vermeintliche Tierschützer beklagen, dass man Milchkühen die Kälber wegnimmt. Meist dieselben Leute, die mit ungeborenem und neugeborenem menschlichen Leben umgehen, als handle es sich nur um irgendeine beliebig austauschbare Biomasse („Zellhaufen“).
Linkes Gedankengut ist stets zutiefst zynisch, menschenverachtend und technokratisch, kalt und brutal. So war es in Braun und Rot, so ist es, entgegen dem äußeren Anschein, auch in Grün und Regenbogenbunt.
Die Verwerfung des Materialismus (manifestiert sich unter anderem in der sogenannten „Leihmutterschaft“) und die in diesem Zusammenhang stattfindende Hinwendung zur Göttlichkeit respektive Spiritualität kann nur gelingen, wenn Frauen verstehen, dass deren Lebensaufgabe innerhalb der Familie liegt, in der lediglich eine höhere Ethik erlernt werden kann, die das Menschsein ausformt, das wiederum Grundlage für eine harmonische Gesellschaft bildet; solange Frauen allerdings, gefangen durch die Lüge des sogenannten „Feminismus“, immerwährend den Irrtum hegen, dass es etwas gäbe, dass die Lebensaufgabe einer Frau außerhalb der Familie begründe, solange wird der menschenverachtende Materialismus, der die Göttlichkeit/die Seele des Menschen verleugnet, weiterhin eine Schneise der… Mehr
Lassen Sie „Gott“ aus dem Spiel. Der ist auch nur ein Konzept.
Jedes Wunschkind ist ein Gewinn für diese Gesellschaft. Eine Gesellschaft mit einer suizidalen Geburtenrate und über 100.000 Abtreibungen jährlich – die überwiegende Mehrzahl nicht in Folge von Vergewaltigung oder gesundheitlichen Bedenken.
Und wenn legale Leihmutterschaft einen klaren gesetzlichen Rahmen bekommt, dann kann daraus auch eine für die Frauen, Kinder und biologischen Eltern ehrliche und anständige Abmachung werden. Ohne Ausbeutung und die Hände aufhaltende Mittelsmänner.
Wunschkind?
Welches Kind wünscht sich wohl, von der eigenen Mutter meistbietend verkauft zu werden?
„Jedes Wunschkind ist ein Gewinn für diese Gesellschaft.“ Stimmt ja im Grundsatz, nur fragt sich, wie viele Leihmütter beseelt von dem Gedanken sind, ein unglückliches Paar glücklich zu machen (was ja eine ehrenwerte Motivation wäre), wie viele primär an ihr Konto denken. Gefahr: Hier greift eine Ideologie um sich, die Kinder als Ware definiert, die man per Vertrag bestellen und bezahlen kann. Dazu passt dann auch, dass eine Frau, die mal Verfassungsrichterin werden wollte, Ungeborenen ggf. keine Menschenwürde zugestehen wollte. Keine Menschenwürde zu besitzen, bedeutet doch aber nicht nur, leichtfertig abgetrieben zu werden, sondern auch ein Objekt von XX.000,- Dollar… Mehr
Solange noch ein Kind nach Adoptiveltern sucht, ist Leihmutterschaft völlig unakzeptabel.
Ja, genau wie befürchtet – am Ende der Regenbogenfahne steht konsequenterweise der ungenierte MENSCHENHANDEL. Wie zu Zeiten der Sklaverei werden Menschen das Eigentum von anderen. Ein „Recht auf ein Kind“ gibt es nicht. Wie auch die Gesundheit oder das Glück sind Kinder eine GNADE, die man nicht einfordern oder gar einklagen kann. Aber wenn man den Materialismus als höchsten Götzen verehrt und um ihn herumtanzt wie um das goldene Kalb, dann hat man eben auch nicht die nötige DEMUT, die erforderlich ist, um die Aufgabe der Elternschaft anzutreten. Wenn man dann noch bedenkt, dass pro Jahr in Deutschland über 100.000… Mehr
In Köln wird ja nicht nur die Leihmutterschaft in Seminaren heftig propagiert (u.a. „Basiswissen: Wo fange ich an“). Es geht auch um „Methoden der Geschlechtsauswahl“. Text: „Methoden zur Geschlechtsauswahl sind in Deutschland nicht verfügbar, aber in den USA legal und erfolgreich. Die Präimplantationsdiagnostik (PGT) ermöglicht eine nahezu 100%ige Genauigkeit bei der Auswahl des gewünschten Geschlechts. Erfahren Sie mehr in unserem Vortrag und starten Sie Ihre Reise zum Elternsein!“ Es referiert ein Arzt vom Kinderwunschzentrum Los Angeles.
Kann es sein, dass so manche Leihmutter mit ihrer Rolle als bezahlte Gebärmaschine keine Probleme hat und das Ganze für normalen Broterwerb hält?
Wenn man Leib mit Laib verwechselt kann das wohl schonmal passieren.
…wohingegen Prostitution natürlich eine patriarchale Versklavung der Frau ist.