Reaktionen zum BND-Bericht über den Corona-Ursprung

Letztes Jahr bestätigte ein US-Bericht den Laborursprung des Covid-Virus in China. Deutschland veröffentlichte jetzt einen BND-Bericht aus dem Jahr 2020, der zum selben Ergebnis kommt. Wie reagieren nun diejenigen, die diese These als lächerliche Verschwörungsidee diskreditiert hatten?

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ng Han Guan

Spannend wäre zu erfahren, was die Motivation der Bundesregierung war, diesen Bericht gerade jetzt zu veröffentlichen. Fürchtet man Veröffentlichungen aus den USA, denen man zuvorkommen wollte? Der Wind hat sich dort gedreht. Es geben jetzt die bisher als minderwertige Wissenschaftler und Verschwörungstheoretiker Stigmatisierten den Ton an. Wer weiß, welche unangenehmen Dinge dort auftauchen?

Erstaunlicherweise hat sich Gesundheitsminister Lauterbach, sonst immer mit zittrigem Twitterfinger schnell am losen Abzug seines X-Kontos, noch nicht gemeldet. Auch kein Interview, keine Pressemitteilung und bisher auch noch kein Talkauftritt. Vermutlich feilt man im Ministerium noch an der Formulierung. Vielleicht hat ihn aber seine offensichtliche Degradierung sprachlos gemacht.

Anders Professor Christian Drosten: Er hat sich für eine Mischtaktik aus Gegenangriff und Verharmlosen entschieden. In der Süddeutschen Zeitung erklärte er: „Für eine Auswertung nach wissenschaftlichen Standards müssten die Quelldaten in Gänze verfügbar und veröffentlicht werden, damit die Analysen für andere Wissenschaftler nachvollziehbar und reproduzierbar sind.“ Ohne diese Freigabe, fügte die Süddeutsche an, seien die mitgeteilten Erkenntnisse auf wissenschaftlicher Ebene nicht verwertbar.

In der Bild fordert Drosten den BND auf, seine Quellen offenzulegen. Also: Beweise auf den Tisch zu legen. Bis dahin spreche weiter auch vieles für einen natürlichen Ursprung, so Drosten: „Für keine der Herkunftshypothesen gibt es einen Beweis, aber es gibt eine deutliche Gewichtung der Wahrscheinlichkeit.“

Drosten selbst hatte in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ im März 2020 gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern geschrieben: „Wir stehen zusammen, um Verschwörungstheorien, die suggerieren, dass COVID-19 keinen natürlichen Ursprung hat, aufs Schärfste zu verurteilen.“ Im Podcast „ntv Salon“ sagt Drosten dazu nun: „Die meisten dieser Viren kommen nun mal aus der Natur. Mehr haben wir dazu nicht gesagt.“

Von dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn hört man auch nichts. Er steht vor seinem nächsten großen Karriereschritt und ist mit Wichtigerem beschäftigt. Er wird als Minister im Merz-Super-Schulden-Kabinett gehandelt. Vermutlich wird er es in ein paar Jahren zur Bedingung für Interviews machen, auch nicht mehr nach dieser Zeit befragt zu werden.

Was sagt nun Angela Merkel? Sie macht es wie Lauterbach. Der Spiegel berichtet: „Den Auftrag, die Herkunft des neuartigen Sars-CoV-2-Virus zu untersuchen, hatte das Kanzleramt erteilt. Noch in der Regierungszeit von Angela Merkel unterrichtete BND-Präsident Bruno Kahl persönlich das Kanzleramt über die nachrichtendienstliche Operation und die Bewertung des Dienstes. Die Laborthese wurde mit einer Wahrscheinlichkeit von »80 bis 95« Prozent bewertet. Das Kanzleramt entschied laut »ZEIT« und »SZ« allerdings, die brisante Einschätzung unter Verschluss zu halten. Merkel wollte sich auf Anfrage der Medienhäuser nicht dazu äußern, ob sie von dem Vorgang Kenntnis erhielt. Der damalige Kanzleramtsminister Helge Braun und der für die Nachrichtendienste zuständige Staatssekretär, Johannes Geismann, wollten sich demnach ebenfalls nicht äußern.“

Was sagt die Tagesschau, die laut ihrem früheren Redakteur Alexander Teske nicht bereit war, mit Prof. Wiesendanger  zu sprechen, der als einer der Ersten die Laborthese vertrat? Teske schrieb dazu auf X: „2021 habe ich als Redakteur der Tagesschau Roland Wiesendanger von der Universität Hamburg zum Interview eingeladen, damit er seine Laborthese zur Herkunft des Coronavirus erklären kann. Es gab einen Proteststurm. Er sei ein Schwurbler und Verschwörungstheoretiker.“

Die Tagesschau berichtet nicht viel, nur eine kleine, nüchtern gehaltene Meldung.

Deutlicher meldet sich China zu Wort. Laut Spiegel sagte der Außenamtsprecher Mao Ning: „In der Frage des Coronavirus lehnt China jegliche Form politischer Manöver entschieden ab. Die Volksrepublik vertrete die Ansicht, dass wissenschaftliche Fragen von Wissenschaftlern beurteilt werden sollten. Mao verwies auf eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die in Wuhan mit Forschern relevanter Laboratorien gesprochen habe. Diese sei zu dem Schluss gelangt, dass ein Durchsickern des Virus von dort »höchst unwahrscheinlich« gewesen sei.“

Die Stuttgarter-Zeitung schreibt dazu: Für die USA war die Einflussnahme Chinas auf die WHO und deren, aus Sicht der neuen US-Regierung falsche Umgang mit der Covid-Epedemie der Grund für den amerikanischen Austritt aus der WHO. „Seine Entscheidung begründet Trump mit dem seiner Meinung nach falschen Umgang der WHO mit der COVID-19-Pandemie. Zudem ist Trump der Ansicht, dass die WHO dringend benötigte Reformen nicht umsetzt, sich zu sehr von den Mitgliedstaaten in ihren Entscheidungen beeinflussen lässt und im Verhältnis zu anderen Staaten wie China zu hohe Beitragszahlungen von den USA fordert.“

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Kommentare ( 19 )

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19 Comments
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verblichene Rose
1 Monat her

Schwieriges Thema. Ich mutmaßte manchmal sogar, daß es gar kein „Unfall“ war. Denn dafür kam es zu schnell und so relativ flächendeckend, daß eine „natürliche“ Verbreitung einfach wenig erklärbar erscheint. Und ich erinnere mich an eine gewisse „Krankheit“ namens Aids und ganz ähnliche Stigmatisierungen der Erkrankten und der Krankheit selber. Unwiderlegbare Tatsache bleibt also der jeweilige Umgang der Verantwortlichen Regierungen, der bei mir nachhaltig das Vertrauen getrübt hat. Denn ich hatte und habe das ungute Gefühl, daß überhaupt nicht nach Lösungen gesucht wurde. Und das ist häufig ein Indiz dafür, daß etwas vertuscht werden muß. Etwa Dinge, die die Bevölkerung… Mehr

Reinhard Peda
1 Monat her

Eine Pandemie ist für mich, wenn in der näheren Nachbarschaft 5 – 10 Personen an einem neuartigen Virus sterben. Dann braucht mir keine Regierung einen „Impfstoff“ aufzudrängen, ich hätte das für mich selbst verlangt, diese Impfung.
Daher gab es für mich keine Pandemie und dabei interessiert mich nicht, wie dieser Virus seine Existenz erlangt hat.
Die Verantwortlichen, für diese Lügen, will ich allesamt im Gefängnis sehen.

Luke
1 Monat her

Auch das ist ein reines Ablenkungsmanöver. Es soll ablenken von zwei Punkten:

  1. Es gab keinen Unfall. Der exakte Vorgang wurde vorher im Jahr 2019 genau so durchgespielt.
  2. Es gab nie eine Pandemie.

Sollte sich die These vom Laborunfall durchsetzen, müsste man an diese beiden Punkte nicht ran.

Teiresias
1 Monat her

Das war kein nationales Phänomen in Deutschland.
Dieser Corona-Betrug war international geplant und orchestriert.
Genau wie das Klima-Gehampel keine Umweltpolitik ist, hatte der Corona-Coup nichts mit Gesundheitspolitik zu tun.
Es geht um Geld, Macht und den „Great Reset“.

Berlindiesel
1 Monat her

Die Aufarbeitung der Corona-Politik wird nicht anhand der Frage entschieden werden, ob der Virus aus einem Labor in Wuhan entkam (nach allem, was man jetzt weiß, war das wohl so) oder auf dem Fischmarkt übersprang. Nach und nach werden die Fakten herauskommen, und je mehr Zeit vergeht, desto ungefährlicher wird das für alle Beteiligten. Das Problem ist, wie auch im 3. Reich, daß mindestens 80 Prozent der Deutschen sich dem Corona-Regime freiwillig unterwarfen, sich selbst beteiligten oder als Mittäter aufschwangen. Wie für solche Vorgänge typisch, entschied sich das nicht nach politischer Haltung, sondern viel eher nach persönlicher Lebenseinstellung und Charakter.… Mehr

wat nu
1 Monat her

Darf ich auf das aktuelle Video von Frau Preradovic mit Dr Wodarg aufmerksam machen.
https://punkt-preradovic.com

Nebenbei, eine Pandemie nach älterer Lesart hatten wir nicht, egal ob das veränderte Virus aus dem von den USA finanzierten Labor in Wuhan ausgebrochen ist, oder nicht.

Last edited 1 Monat her by wat nu
Axel Fachtan
1 Monat her

Die Politik lügt flächendeckend. Das ist das Ende der Demokratie. Wenn nur noch herumgelogen wird, ist keine zielführende politische Zukunftsgestaltung mehr möglich. Vertrauen ist Dummheit. Nur noch Verblödete vertrauen auf Politiker Parteien oder Regierungen. Der Machtmissbrauch ist so unerträglich geworden, dass keiner mehr den schrägen Vögeln aller Parteien vertrauen kann. Das Leben der Deutschen wäre besser ohne Euro ohne EU ohne EZB ohne von der Leyen ohne Verbrennerverbot Flottenverbrauch Milliardenstrafen Bürokratie Green Deals und Lieferkettenzerstörung per Gesetz. Das Leben der Deutschen wäre besser ohne Nordstreamsprengung ohne Biden ohne Steinmeier der ihm zur Belohnung den höchsten deutschen Orden verleiht ohne Scholz… Mehr

Chrisamar
1 Monat her
Antworten an  Axel Fachtan

Zur Erinnerung an Hamburg Moorburg: „Am 18. November 2015 weihte Olaf Scholz, damals Hamburgs Erster Bürgermeister, das Kraftwerk offiziell ein. Vattenfall nahm mit den Blöcken A und B am Ausschreibungsverfahren zur Reduzierung der Verstromung von Steinkohleanlagen und Braunkohle-Kleinanlagen zum Gebotstermin 1. September 2020 teil. Am 1. Dezember 2020 wurde das Ergebnis des Verfahrens gemäß § 24 Abs.1 Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) von der Bundesnetzagentur öffentlich bekannt gegeben. Beide Blöcke erhielten neben neun weiteren Kohleblöcken einen Zuschlag, wodurch das Vermarktungsverbot am 1. Januar 2021 und das Kohleverstromungsverbot für diese Blöcke im Juli 2021 in Kraft tritt.[7][8] Zum 1. März 2023 hat Vattenfall die Vattenfall Moorburg GmbH an die Hamburger Energiewerke verkauft.… Mehr

Klaus Uhltzscht
1 Monat her

Hübsch anzusehen, wie Herr Drosten die Sache als wissenschaftliche Aufarbeitung bezeichnet, es für ihn persönlich aber die finale juristische Schlacht ist.

Mike76
1 Monat her

Man darf auch nicht vergessen, dass es um die Verlässlichkeit des BND nicht gerade zum Besten bestellt ist. Als Nachrichtendienst hat er in der Vergangenheit schon mehrfach versagt (Terror- und Spionageabwehr) und musste des Öfteren deshalb von der CIA gebrieft und vorgewarnt werden. Was jetzt die Erkenntnisse in Sachen „Corona-Ursprung“ anbelangt, würde ich mir daher nicht all zu große Hoffnung machen. Das kann auch ein taktisches Ablenkungsmanöver sein, weil es die damaligen Kritiker der „Maßnahmen“ bloßstellen könnte. Wenn man bedenkt, dass auch Paul Schreyer (Multipolar) schon jetzt versucht, in seinem Artikel „Lockdown aus Angst vor der Biowaffe?“ Tatsachen zu relativieren,… Mehr

Moses
1 Monat her
Antworten an  Mike76

Und trotzdem. Die erste Veröffentlichung, dass das Coronavirus Mutationen enthält, die sich nicht auf natürliche Weise entwickeln können, erschien noch im Jahr 2020.
Danach gab es nur noch die Möglichkeit, dies entweder zuzugeben oder die Studie zu widerlegen.
Weder Drosten noch sonst jemand ist dem gefolgt.

LiKoDe
1 Monat her

Die V e r m u t u n g [weder Hypothese noch These] der Herkunft des ‚Covid-Virus‘ wurde vom BND mit einer Wahrscheinlichkeit von »80 bis 95« Prozent wohl grob g e s c h ä t z t.

Abgesehen davon, ist wichtig zu wissen, dass es bei der Plandemie eben nicht um ein gefährliches Virus handelte.

Man muss sich deshalb mit den Mechanismen der obrigkeitsstaatlichen und totalitären Corona-Politik beschäftigen.