Merz macht „Antifaschismus ist Handarbeit“-CDU-Gegnerin zu Queer-Beauftragten

Friedrich Merz ließ sich zum Kanzler wählen mit dem Versprechen, „linke Politik“ sei vorbei – doch nun macht er sie selbst zur Regierungslinie. Mit Sophie Koch wird eine erklärte Gegnerin der Union unter CDU-Führung zur Queer-Beauftragten berufen, ausgerechnet von Merz und Parteifreundin Prien.

picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Ende Februar 2025, also vier Wochen vor der Bundestagswahl, verkündete CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz vollmundig: „Links ist vorbei. Es gibt keine linke Politik und keine linke Mehrheit mehr in Deutschland.“ Die Union werde „wieder Politik machen für die Mehrheit der Bevölkerung“.

Kaum war die Wahl vorbei und es begannen die Koalitionsverhandlungen mit der SPD, und kaum war Merz knapp in einem zweiten Wahlgang zum Kanzler gewählt, ist „links“ eben nicht vorbei. Der 16-Prozent-Verlierer SPD diktiert, wo es langgeht. Eine Brandmauer gegenüber der Ex-SED (heute: Links-Partei) gibt es trotz CDU-Unvereinbarkeitsbeschluss de facto nicht mehr. Merz blinkt zwar gelegentlich angedeutet nach rechts, wenn es aber zum Schwur kommt, biegt er links ab. Soeben zum Gefallen aller linken, ultralinken, islamistischen und propalästinensischen Israelfeinde mit heftigen Attacken gegen Israel.

Nun hat das Merz-Kabinett – auf Drängen der SPD oder auf Merzens oder Priens Betreiben? – den nächsten linken Coup gelandet: Die ultralinke sächsische SPD-Landtagsabgeordnete, CDU-Feindin und „Politikwissenschaftlerin“ Sophie Koch (31) soll neue Queer-Beauftragte werden. Und Landtagsabgeordnete in Dresden bleiben.

Das ist denn doch ein weiterer Salto mortale des Sauerländer Regierungschefs mit Drehung. Denn erstens sollte die Zahl der Beauftragten laut Merz ja deutlich reduziert werden. Zweitens sollte wieder Politik für die Mehrheit“ (siehe oben) gemacht werden. Die Queers als neue Mehrheit also? Und drittens ist diese neue Queer-Beauftragte angesiedelt in einem CDU-geführten Bundesministerium, nämlich im Familien-, Jugend- und Bildungsministerium der CDU-Frau Karin Prien, die sich ja seit Jahren alle Mühe gibt, als Linksaußen der CDU und als Sprachrohr des nicht minder linken Kieler CDU-Ministerpräsidenten Daniel Günther („Genosse Günther“) zu gelten. Für Prien, in der CDU Merzens Partei-Vize, gehört der Antifaschismus übrigens zur DNA der CDU. TE hat Anfang Februar darüber berichtet:

Man darf annehmen, dass Merz diese Personalentscheidung nicht ohne volle Zustimmung Priens, womöglich gar auf Drängen Priens getroffen hat. Wächst da etwas zusammen?

Sophie Koch ist trotz ihres noch jugendlichen Alters kein unbeschriebenes Blatt. Die CDU gehört nicht zu ihren Freunden. Anlässlich der Abstimmung über das „Zustrombegrenzungsgesetz“ im Bundestag warf sie der CDU vor, „mit Ansage“ die „demokratische Mitte“ verlassen und AfD-Stimmen einkalkuliert zu haben. „Shame on you“ hieß es dazu in einem Post von ihr und der SPD Dresden. Ende Januar 2025 hatte Koch zusammen mit der SPD Dresden deshalb zur Demonstration gegen die Union aufgerufen: „Für Demokratinnen und Demokraten ist die CDU damit unwählbar“, hieß es im Post.

An anderer Stelle meinte sie: „Die Merz CDU verscherbelt unsere Demokratie im Bundestag und sichert sich Mehrheit mit der AfD. Die Brandmauer hat es nie gegeben. Und das wird erst ein Anfang sein. Ich habe gerade nicht mal Wut, ich habe Angst. Um jene, die der AfD und CDU ein Dorn im Auge sind.“

Screenprint: Bluesky Social

Sophie Koch kann es auch noch deftiger: Das Banner ihrer Facebook-Seite ziert die Losung „Antifaschismus ist Handarbeit“, unterlegt mit einem Häkel-Foto. Häufig wird diese Losung im linksextremen Milieu als Anspielung für Gewalttaten gegen politische Gegner genutzt.

Screenprint: Facebook

Dass Koch sich für die Berufung in ein Amt unter einer CDU-Bundesministerin und einem CDU-Kanzler nicht schämt, steht auf einem anderen Blatt. Wahrscheinlich ist sie Anhängerin der „Entrismus“-Ideologie eines Leo Trotzki: Man muss in bürgerliche Kreise eindringen und sie von innen her aushöhlen. Unter einem Kanzler Merz und einer Ministerin Prien (beide CDU) könnte ihr das gelingen.


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Kommentare ( 49 )

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RHU
1 Monat her

Es bringt überhaupt gar nichts, sich über die Politnasen der Kartellparteien aufzuregen. Nach Merkel kam Scholz und nach Scholz kam Merz.
Das Merz und seine Merkel-cxu rein gar nichts zum Positiven gegenüber seinen Vorgängern ändern würde und nicht ein einziges seiner Wahlversprechen halten würde, war so leicht vorauszusehen wie der morgige Sonnenaufgang.
Sorgen muß man sich nur um deren Wähler machen, die immer wieder das Gleiche tun (wählen) und sich davon eine Änderung versprechen. Das sind die untrüglichen Symptome einer grassierenden kognitiven Dissonanz oder schlicht und ergreifend: Irrsinn!

Last edited 1 Monat her by RHU
P.Schoeffel
1 Monat her

A) Einen Queer-Beauftragten brauch kein Mensch. Kann weg.
B) Das Kabinett Merz entwickelt sich zu einem Schreckenskabinett, schlimmer als sein Vorgänger.

DAS haben wir nun wirklich nicht gewählt.

spindoctor
1 Monat her

Das mit dem von den Sowjets unterdrückten deutschen Osten war wohl doch nicht so ganz zutreffend, anscheinend gibt es diesbezüglich sogar eine gewisse „Nachhaltigkeit“. Ob uns da die Gruppe Ulbricht für einige Jahre einiges abgenommen hatte?
Warum hat Herr Merz eigentlich Blackrock verlassen?

spindoctor
1 Monat her
Antworten an  spindoctor

Eine mögl. Reaktion von Blackrock diesbzgl. habe ich in diesem Forum schon an anderer Stelle beschrieben.
Wie sang der Barde damals (und würde es wahrscheinlich heute) wieder singen:
„Vorsicht hat sich in unsere Träume geschlichen, …“ – ok, alle Textzeilen würde ich heute nicht mehr wiederholen.

hassoxyz
1 Monat her

CDU und Linksextreme, da wächst zusammen, was zusammen gehört. Die Linksdrift der Union, die unter Merkel etwa 2010 begann, wird unter Merz unvermindert fortgesetzt. Die CDU ist dabei, sich endgültig aus dem bürgerlich-konservativen Lager zu verabschieden. Hoffentlich registriert man das an der CDU-Basis. Die Partei ist nicht mehr die CDU Konrad Adenauers, sondern immer mehr die Partei Otto Nuschkes, dem Gründer der DDR-CDU, die von Freiheit und Rechtsstaat nichts wissen wollte, wie H.G. Maaßen treffend formulierte.

wkessler
1 Monat her

Wozu, um Himmels Willen, braucht ein hochentwickeltes Industrieland mit inzwischen gravierenden strukturellen Problemen eine Queer-Beauftragte?

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  wkessler

Das ist wie mit dem Klima.
Je mehr es davon gibt, je mehr „Gewicht“ wird generiert.
Wie aus dem von Herrn Goergen veröffentlichten Diagramm zum „Klimawandel“ zu erkennen ist:
erst mit der Gründung des Weltklimarates 1988 konnten wir in Angst vor „Erderhitzung“ getrieben werden: https://x.com/rico_brick/status/1923031471276621828ach

ralf12
1 Monat her
Antworten an  wkessler

Hat Norwegen nicht auch einen Trollbeauftragten?

Kassandra
1 Monat her

Ich kenne keinen, der sich innert eines Monats derart offenbarte – was für die Restlaufzeit natürlich noch Übleres erwarten wird lassen.

eschenbach
1 Monat her
Antworten an  Kassandra

Interessanterweise scheint dies die Umfrageergebnissen nicht zu tangieren. Die scheinen geradezu festgefroren. Entweder gönnt man dem Merz seine hundert Tage, oder es ist den Unionswähler:innen alles egal. Die Union ist eben immer noch eine Volkspartei – mit einem entsprechend hohen Anteil an schlichten Gemütern.

imapact
1 Monat her

Merz kennt nur ein Prinzip: das der Prinzipienlosigkeit. Zumindest, was die Prinzipien einer offiziell konservativen Partei anbelangt. Es vergeht seit Februar kaum ein Tag, an dem er und seine Truppe der eigenen Wählerschaft keinen Tritt verpassen. Das Beauftragtenunwesen geht weiter. In Rheinland -Pfalz wurde aktuell ein Beauftragter für „Antiziganismus“ ernannt. Die queerbewegte Antifantin kann sich ja einmal des schwulen Lehrers in Berlin annehmen, der von seinen muslimischen Schülern in den Krankenstand gemobbt wurde.

Juri St.
1 Monat her

Das ist Teil des „Deals“. Für seine Wahl zum Kanzler hat Merz seine Seele verkauft (sofern er jemals eine hatte und nicht früher schon alles Täuschung war) und an „links-grün“ jeden Preis gezahlt und jedes Zugeständnis gemacht, was immer auch gefordert wurde. Für solche Menschen kann ich nur Abneigung empfinden.

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Juri St.

Normalmenschen können gar nicht verstehen, was solche, die sich an der Spitze kumulieren, treibt – oder?
Der Pole Andrzej Łobaczewski schrieb vor Zeiten über das Verhalten Regierender „Politische Ponerologie, eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke“. Das Buch ist, wie mehrere Interviews dazu, im www in Gänze zu finden: https://kritisches-netzwerk.de/sites/default/files/andrzej_lobaczewsk_-_politische_ponerologie_-_eine_wissenschaft_ueber_das_wesen_des_boesen_und_ihre_anwendung_fuer_politische_zwecke_2.pdf
Aber auch das zu erkennen ist dem Deutschen in Masse momentan zu erschreckend und noch gar nicht vorstellbar. Und das ist unser Dilemma.
.

Hueckfried69
1 Monat her

Man kann der Ampel wirklich jede Menge Vorwürfe machen, aber ein vergleichbarer Blödheitsgrad war dort nicht feststellbar. Niemand wäre z. B auf die Idee gekommen, Kardinal Woelki zum Bundesfrauenbeauftragten zu ernennen. Wenn Merz nach dem Motto handelt: „Liebet eure Feinde“, wird er sehr schnell zu spüren bekommen, dass die Liebe unerwidert bleibt.

spindoctor
1 Monat her
Antworten an  Hueckfried69

Je nun, immerhin wollte Caligula ein Pferd zum Konsul machen – immerhin war es sein erfolgreiches Rennpferd

F. Hoffmann
1 Monat her

Warum sollte sie sich schämen? Da gibt es Kohle für nix bzw. das Ausüben eines Hobbys, das man eh schon hat. Und man kann die Patronin auch noch in der Öffentlichkeit ungestraft anpinkeln. Was wollen Sie mehr?
P.S. Und was Merz betrifft kann man den jetzt endgültig in den Kreis der „Reziproken“ einbeziehen, also Fratzscher, Rahmstorf, Kemfert. Immer das Gegenteil annehmen, was sie etwas sagen.
Tja, Merz ist mal wieder der Beweis, dass Länge und Größe zwei völlig unterschiedliche Dinge sind.

Last edited 1 Monat her by F. Hoffmann