Putinisierung im Grundwertestaat

In den vergangenen Jahren wurden die Grundrechte in der Verfassung als Grundwerte neu interpretiert. Dieser Strukturwandel ist eine Gefahr für den liberalen Rechtsstaat. Neuerdings werden sogar Wächterräte mit Billigung der Gerichte installiert, um die politische Konkurrenz an einer Kandidatur zu hindern. Die Hausdurchsuchung bei Norbert Bolz ist nur die aktuelle Variante einer seit langem laufenden Entwicklung zu einem autoritären Maßnahmenstaat.

IMAGO, Collage: TE

Das Land ist ein „demokratischer und föderativer Rechtsstaat“, so steht es in der Verfassung. Zudem wird die Selbständigkeit der „gesetzgebenden, vollziehenden und rechtsprechenden Gewalt“ herausgestellt. Im Grundrechtekatalog finden sich alle Grundwerte eines modernen Verfassungsstaates. Jedem wird „die Freiheit des Gedankens und des Wortes garantiert“. Die Verfassung gibt dem Präsidenten eine ähnlich starke Stellung wie in den USA oder im Frankreich der 5. Republik. Das Wahlverfahren wird nicht in der Verfassung geregelt, sondern durch ein Gesetz des Parlaments. Wir sprechen von einem modernen Verfassungsstaat – in Russland.

"Kontrollverlust der Strafjustiz"
Hausdurchsuchung bei Publizist Norbert Bolz nach Beitrag auf X
Trotzdem wird er im Westen nicht als demokratischer Verfassungsstaat betrachtet, sondern als eine Diktatur mit demokratischer Legitimation. Das hat etwas mit der politischen Praxis zu tun, die etwa die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ bezüglich der Pressefreiheit so zusammenfasst.

Das Fernsehen bleibe „in Russland die wichtigste Nachrichtenquelle und ist fest in staatlicher Hand.“ Seit den Massenprotesten 2011/12 gegen Präsident Putin habe „die Regierung die Zensur auch im Internet massiv verschärft. Webseiten können ohne Gerichtsbeschluss gesperrt werden, für kritische Kommentare droht aufgrund vage formulierter Anti-Extremismus-Gesetze jahrelange Haft. Mit dem Überwachungssystem SORM kann der Kreml die Kommunikation der Bevölkerung in großem Stil überwachen. Journalist*innen, die Geld aus dem Ausland erhalten, gelten als >>ausländische Agenten<<“. Zudem werde Gewalt gegen Medienschaffende selten bestraft.

Sätze von zeitloser Schönheit

In Russland soll die Verfassung den Staat vor dem kritischen Bürger schützen. So ist der Artikel 29 zu interpretieren, der die Meinungsfreiheit garantieren soll. Die wird im Absatz 2 gleich wieder eingeschränkt. Danach ist Propaganda und Agitation unzulässig, „die zu sozialem, rassenbedingtem, nationalem oder religiösem Haß und Feindschaft“ aufstachele. Verboten sei zudem „das Propagieren sozialer, rassenbedingter, nationaler, religiöser und sprachlicher Überlegenheit“.

OVG Koblenz lehnt Beschwerde ab
Der Fall Joachim Paul: Vom bürgerlichen Recht zum Gesinnungsrecht
In unserem Grundgesetz wird der Artikel 5 GG im Absatz 2 durch einen Gesetzesvorbehalt eingeschränkt. Eine schrankenlose Meinungsfreiheit kann es nicht geben, weil sie dann mit anderen Grundrechten kollidierte. Etwa dem Schutz von Persönlichkeitsrechten bei Falschberichterstattung oder Beleidigung. In Deutschland hat das Bundesverfassungsgericht in seiner bisherigen Rechtsprechung der Meinungsfreiheit einen hohen Stellenwert eingeräumt. So steht die Formulierung „Soldaten sind Mörder“ unter dem ausdrücklichen Schutz des Grundgesetzes, wie das Gericht vor 30 Jahren feststellte. Mit einer vergleichbaren Rechtsprechung bekäme der russische Staat wirksame Fesseln angelegt, selbst wenn er sich auf Grundwerte berufen sollte. Darum handelt es sich zweifellos in diesem Artikel 29 Absatz 2: Wer will schon „sozialen, rassenbedingten, nationalen oder religiösen Haß und Feindschaft“ unterstützen?

Die Antwort fand das Bundesverfassungsgericht in seinem Beschluss aus dem Jahr 1995 über den Kern der Meinungsfreiheit: Meinungsäußerungen enthielten ein „Urteil über Sachverhalte, Ideen oder Personen. Auf diese persönliche Stellungnahme bezieht sich der Grundrechtsschutz. Er besteht deswegen unabhängig davon, ob die Äußerung rational oder emotional, begründet oder grundlos ist und ob sie von anderen für nützlich oder schädlich, wertvoll oder wertlos gehalten wird. Der Schutz bezieht sich nicht nur auf den Inhalt der Äußerung, sondern auch auf ihre Form. Daß eine Aussage polemisch oder verletzend formuliert ist, entzieht sie nicht schon dem Schutzbereich des Grundrechts. Geschützt ist ferner die Wahl des Ortes und der Zeit einer Äußerung. Der sich Äußernde hat nicht nur das Recht, überhaupt seine Meinung kundzutun. Er darf dafür auch diejenigen Umstände wählen, von denen er sich die größte Verbreitung oder die stärkste Wirkung seiner Meinungskundgabe verspricht.“

Diese Sätze wären auch auf Russisch von zeitloser Schönheit. Besser lässt sich der Sinn des demokratischen Rechtsstaates nicht zusammenfassen.

Einfallstor für den Autoritarismus

„Streisand-Effekt made in Germany“:
Der Economist zerlegt Deutschlands Umgang mit der Meinungsfreiheit
Bisweilen geht das Bewusstsein darüber verloren oder war wie in Russland nie vorhanden. Dann wird der Kampf gegen den Hass und für die Grundwerte zum Einfallstor für den Autoritarismus. Der Staat muss nicht mehr seine freiheitseinschränkenden Maßnahmen begründen, sondern der Bürger wird gegenüber dem Staat rechenschaftspflichtig. In der Pandemie kam der Maßnahmenstaat erstmals wieder zu seiner vollen Blüte. Der einst liberale Rechtsstaat erlebt einen Strukturwandel in Richtung eines von Grundwerten geprägten Autoritarismus mit demokratischer Fassade. Der Bürger hat die Übereinstimmung mit den Grundwerten einer politischen Klasse zu versichern, die aber nichts anderes sind als deren subjektiven politischen Ziele. Dafür gibt es genügend Anschauungsmaterial.

So werden unter dem Titel „Desinformation bekämpfen“ regierungsamtliche Meinungen als Wahrheit deklariert. Rechtlich nicht zu beanstandendes Handeln soll mit Hilfe sozialer Ächtung sanktioniert werden, etwa durch die sich wie ein Virus ausbreitenden Meldestellen. Unser Überwachungsstaat ist mit dem russischen Vorbild konkurrenzfähig geworden. In Russland darf jeder die Grundrechte in Anspruch nehmen, er darf nur nicht die von der Regierung definierten Grundwerte verletzen. Etwa mit seiner Meinung die russischen Streitkräfte diskreditieren. Dafür bekam ein Oleg Orlow in Russland 30 Monate Gefängnis. Das ist bei uns nicht zu befürchten. Dafür sollte man in der EU besser keine falsche Meinung bezüglich des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben. Es kann zu Verfahren gemäß § 140 StGB führen. Das ist wiederum in Russland straffrei. Die Grundwerte definiert man unterschiedlich, das rechtliche Instrumentarium ist identisch.

Entsprechend ist die Bekämpfung des Hasses auch bei uns zu einem effektiven Mittel geworden, um den früher mündigen Bürger an seine staatsbürgerlichen Pflichten zu erinnern. Dann führen selbst Zitate zu Strafverfahren wie in Köln. Die vom Bundeskriminalamt verzeichnete Zunahme der Hasskriminalität dokumentiert keine Zunahme des Hasses, sondern der Bereitschaft, selbst harmlose Äußerungen als Hass zu definieren. Im jüngsten Fall ist Katrin Göring-Eckhardt (Grüne) eine „Dürre im Kopf“ bescheinigt worden. Solche Strafverfahren haben in Grundwertestaaten das Ziel der Einschüchterung. Wobei der Hass als Motivation in einem liberalen Rechtsstaat einer legalen Meinungsäußerung nicht im Wege steht, selbst wenn sie das Resultat einer Dürre im Kopf sein sollte.

Wächterräte auf Deutsch

Neun Behörden mit "Schwachkopf"-Meme befasst
Neun Behörden, ein Meme – wie der Staat Kritik in Strafrecht verwandeln möchte
In Grundwertestaaten gibt es noch eine weitere Methode, um den demokratischen Willensbildungsprozess zu transformieren. Es wird Kandidaten für politische Ämter das passive Wahlrecht entzogen. Das geschieht schon lange in Russland, der Türkei oder dem Iran, und gilt in Teheran als ein bewährtes Verfahren in der Hand des Wächterrates. In Rumänien wurde diesem Vorbild nachgeeifert, indem man kurzerhand einen zweiten Wahlgang annullierte. Grundlage waren dubiose Geheimdienstberichte.

Neuerdings wird dieses Gedankengut auch in Deutschland umgesetzt. In Ludwigshafen wurde der AfD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters von der Wahl ausgeschlossen. Joachim Paul ist ein als Landtagsabgeordneter beurlaubter Beamter auf Lebenszeit – und konnte noch im Februar dieses Jahres als Landrat kandidieren. Grundlage für seine Absetzung war ein Geheimdienstbericht, der so auch in Moskau, Ankara, Teheran oder neuerdings in Bukarest hätte verfasst werden können.

Der in der Kommunalverfassung von Rheinland-Pfalz vorgesehene Wahlausschuss ernannte sich kurzerhand zu einem Wächterrat, wo Parteien über das passive Wahlrecht des in Umfragen führenden Kandidaten der politischen Konkurrenz entscheiden durften. Das angerufene Oberverwaltungsgericht verwehrte Paul den Rechtsschutz. In Nordrhein-Westfalen ist diese Praxis im beschaulichen Lage ebenfalls angewandt worden. Auch dort gab es keine Einwände des Verwaltungsgerichts. In Lage benötigte der Wächterrat noch nicht einmal den Verfassungsschutz. Das besorgten zwei Wächterinnen der Grünen.

Wahl Richter des Bundesverfassungsgerichtes
Der Bundestag hat gewählt – die Neutralität des Verfassungsgerichts ist Geschichte
In einem liberalen Rechtsstaat sind die Gerichte die letzte Verteidigungslinie für den Bürger vor einem Grundwertestaat, der sein Gewaltmonopol zur Durchsetzung politischer Ziele missbraucht. In dem Kölner Prozess über die Verbreitung von Zitaten wurde der Beschuldigte freigesprochen. Im Verfahren gegen Michael Ballweg gab es ebenfalls einen Freispruch in der Hauptsache. Das unterscheidet uns noch von Russland, der Türkei oder dem Iran. Dort hat niemand etwas von der Justiz zu befürchten, außer kritische Bürger.

Aber der Streit um die Wahl der neuen Bundesverfassungsrichter sollte als Warnung verstanden werden. Dort versucht die SPD mit Hilfe von Grünen und Linken prononcierte Kandidaten des Grundwertestaates durchzusetzen. Dort soll nicht der Bürger etwa in der Transformationspolitik vor dem übergriffigen Staat geschützt, sondern der Bürger wird als dessen Erfüllungsgehilfe betrachtet. Deshalb formuliert Ann-Katrin Kaufhold auch lediglich pragmatische Einwände gegen die Durchsetzung eines klimapolitischen Maßnahmenstaates. Auf diese Weise werden wir den anderen Grundwertestaaten immer ähnlicher: Es ist die Putinisierung des liberalen Rechtsstaates.

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Kommentare ( 79 )

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Moses
23 Tage her

Ich finde, dass bei uns die Lage deutlich besser ist. Bei Stalin kam KGB Menschen abzuholen tief in der Nacht. Bei uns kommen wegen „falschen Äußerung“ erst morgen früh.
Aber bestimmte Ähnlichkeit ist zweifellos.

Rico
23 Tage her

„Putinisierung im Grundwertestaat“
Bis dahin habe ich gelesen – den rest kann man sich schenken.
Wenn die Verpackung faul ist, ist der Inhalt meist ebenso faul.

bfwied
23 Tage her

Ich hoffe, es fallen künftig die Wähler in D. nicht mehr auf den Slogan Merz‘ herein, dass jede AfD-Stimme nicht zählen würde und nur den Linken nütze. Merz wird nie eine andere Politik betreiben, er ist so, wie er sichtbar ist. Darum ist jede Stimme für die CDU eine an die Linken verschenkte Stimme. Es geht nicht anders, die AfD ist die einzige Partei, die das Grundgesetz nicht zu einem totalitären Gesetzeswerk ummodeln will. Kaufhold will das Grundgesetz neu interpretieren, was nichts anderes ist, als es im Papierkorb zu entsorgen. Natürlich behaupten der Linksblock, dass es die AfD wäre, die… Mehr

Raul Gutmann
23 Tage her

Bei dem Vergleich des deutschen Grundgesetzes mit der russischen Verfassung sollte sich jeder Leser zwei signifikanter Unterschiede vergegenwärtigen.
Erstens: Entgegen der verbal wie formaljuristischen geringen Differenzen von Verfassung der DDR zu dem Grundgesetz der BRD unterschied sich die staatsgesellschaftliche Wirklichkeit enorm.
Zweitens: Es mag einst anders gewesen sein, doch gegenwärtig besteht seitens der russischen Regierung einen signifikanten Unterschied zu ihrem deutschen Pendant. Die russische Regierung bemüht sich darum, das Wohl des russischen Volkes zu mehren, die deutsche Regierung strebt augenscheinlich danach, dem deutschen Volk den maximalen Schaden zuzufügen – schnellstmöglich.

Last edited 23 Tage her by Raul Gutmann
Moses
23 Tage her
Antworten an  Raul Gutmann

Es riecht stark nach Unsinn. Putin beginnt unter erfundenen Vorwänden einen Krieg mit einem Nachbarstaat, um an der Macht zu bleiben und als Wiedererbauer des Russischen Reiches in die russische Geschichte einzugehen. Bis heute hat dies zu mehr als einer Million Verletzten und Toten, hohen Benzinpreisen und bereits bestehenden Benzinknappheiten und vielem mehr geführt.
Dies als «Die russische Regierung bemüht sich darum, das Wohl des russischen Volkes zu mehren» betrachten, darf ich auch als Dürre im Kopf nennen?

Privat
23 Tage her

Heute gelesen, das die „Wirtschaftsministerin“ Reiche aktuell nach Kiew gereist ist, um schon wieder viel deutsches Steuergeld für die Reparatur von Energieanlagen dort abzuliefern.
Meine frage, was bitte hat eine deutsche Wirtschaftsministerin mit einer ausländischen Energieproblematik zu schaffen, wo unser Land selber sehr große wirtschaftliche Probleme hat ?
Meine Meinung zu diesem Trauerspiel – Nur noch die AFT aber niemals wieder eine der Systemparteien wählen.

AHMED
23 Tage her

Im Leserforum findet eine interessante Diskussion statt, wie ich finde. Zwei Punkte sind bemerkenswert: (1) Viele Kritiker „des Westens“, die sich hier äußern, können es offenbar schwer ertragen, dass Lübberding das heutige politische System Russlands lediglich als Fassadendemokratie – und NICHT als demokratischen Rechtsstaat – einstuft. Natürlich hat Lübberding mit dieser Aussage recht. Und er hat ebenso recht mit der Aussage, dass sich das politische System Deutschlands auf eine ähnliche Fassademokratie zubewegt, wie sie in Putins Russland schon länger existiert. (2) Vom politischen Institutionensystem zu unterscheiden ist aber die politisch-ökonomische und ebenso die kulturelle Dynamik der hier zur Debatte stehenden… Mehr

Werner Holt
23 Tage her
Antworten an  AHMED

„1) Viele Kritiker „des Westens“, die sich hier äußern, können es offenbar schwer ertragen, dass Lübberding das heutige politische System Russlands lediglich als Fassadendemokratie – und NICHT als demokratischen Rechtsstaat – einstuft. Natürlich hat Lübberding mit dieser Aussage recht.“ Das belegen Sie aber genauso wenig wie Lübberding. Sie behaupten es einfach Seien Sie doch ehrlIch: Sie wissen so gut wie nichts über die innenpolitischen Verhältnisse in Rußland, und das Wenige, was Sie wissen, haben Sie aus den Artikeln und Berichten von irgendwelchen „think thanks“ sprich transatlantischen Propagandaorganisationen sowie der hiesigen Gleichstrommedien, für die inzwischen Putin das Feindbild Nummer 1 ist.… Mehr

AHMED
23 Tage her
Antworten an  Werner Holt

@Werner Holt: Wie schön für Sie, dass Sie so gut Bescheid darüber wissen, dass ich meine Informationen über Russland „von (…) transatlantischen Propagandaorganisationen sowie der hiesigen Gleichstrommedien“ beziehe. Aber Spaß beiseite: Ich schlage vor, dass Sie sich Ihre abwegigen Unterstellungen in Zukunft einfach verkneifen. Aber zur Sache: (1) In Ihrem Kommentar kramen Sie die olle Kamelle Mackinder hervor (dessen Theorie 1904 publiziert wurde, als das Deutsche Reich noch eine ziemlich lange direkte Grenze zu Russland hatte). Mittlerweile aber haben sich die Voraussetzungen eines Bündnisses zwischen (dem angeblich so technologiestarken) Deutschland und (dem angeblich so technologiearmen, aber in der Tat rohstoffreichen)… Mehr

CasusKnaxus
23 Tage her
Antworten an  Werner Holt

Wo ist ihr Wissen über Rußland (her) ?

Anglesachse
23 Tage her

Sollten wir nicht mit Russland ein bisschen mehr Geduld/Toleranz üben? Die Sowjet-Union existierte nun seit 1916-1990, also 74 Jahre bzw. 3 Generationen. Ein Übergang in ein demokratisches System ohne Chaos und Revolution benötigte 2 Präsidenten (Gorbi u.Jelzin). Dem gegenüber stehen noch Mill. an Oldtime-Sowjets, die die UDSSR wiederhaben wollen. Dazu kommen noch ein paar Elite-Sowjets, die sich nach 1990 Staatseigentum „unterm Nagel rissen/Oligarchen“ und nur vom Staat/FSB im Zaum gehalten werden können, bevor der kleine Bürger restlos beschi.sen wird. (DDR und die Treuhand?) Die Nato-Osterweiterung wurde nun innerhalb einer Generation vorangeprügelt, aber wir haben vergessen, dass „Neumitglieder“ alte Sowjet-Staaten sind,… Mehr

Last edited 23 Tage her by Anglesachse
Haba Orwell
23 Tage her
Antworten an  Anglesachse

> Auch die BRD brauchte Generationen, um die Nazi-Ideologie loszuwerden und sich nach Westen zu öffnen.

Wurde dieser losgeworden? Man möchte wieder gegen Russland marschieren im Namen der Übermen… des „Gartens“; gegen Untermen… den „Dschungel“. Ich sehe keinen signifikanten Unterschied.

Westliche Öffnung half dabei nicht viel, da etwa die Briten ganz ähnlich gepolt sind.

Werner Holt
23 Tage her

„Das unterscheidet uns noch von Russland, der Türkei oder dem Iran. Dort hat niemand etwas von der Justiz zu befürchten, außer kritische Bürger.“
Das haben Sie jetzt genau woher, Herr Lübberding? Was genau wissen Sie über die dortige Medienlandschaft, das öffentliche Meinungsklima, die Berichterstattung über die Regierung, den Zugang der Bevölkerung zu Internet und zu westlichen Medienerzeugnissen, die sie in den größeren Städten überall bekommen?

Werner Holt
23 Tage her

All die Vorwürfe, die man hier gegen Rußland bezüglich vermeintlicher Unterdrückung der Meinungs- und Redefreiheit vorbringt, wenden sich heute voll und ganz gegen die beste Demokratie („unsere Demokratie“) aller Zeiten, sieht man sich das Vorgehen der Polizei gegen den Medienwissens Bolz an, der nach komplett aus dem Zusammenhang gerissenen Äußerungen wegen „Verwendung von Nazisprache“ angeklagt wird:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/ex-professor-spottete-uber-beitrag-der-taz-hausdurchsuchung-bei-welt-kolumnist-wegen-vermeintlicher-sa-parole-14643674.html
Das zeigt, daß die Nerven der politmedialen Kaste inzwischen blank liegen, auf Grund des drohenden Verlustes der Macht und der Deutungshoheit angesichts der aufstrebenden AfD und den Vorgängen in den USA unter Trump.

Privat
23 Tage her
Antworten an  Werner Holt

„Nazisprache“ ? Bitte was ?
Es ist nicht mehr zu fassen, was hier im Land los ist.

Werner Holt
23 Tage her

Leider beteiligt sich man auch hier bei TE an der antirussischen Propaganda, die inzwischen den Medienkonsumenten in alle Körperöffnungen gerieselt wird. Weder ist Rußland eine „Diktatur stalinistischer Prägung“, noch ist Putin ein (wahlweise) „Autokrat“, „Despot“, „Tyrann“, „Schlächter“ oder wie all diese hirnrissigen Invektive lauten, die man hier über ihn kommen läßt. Unternehmer aus Deutschland, die nach Rußland gegangen sind, berichten da aus eigenem Erleben etwas völlig anderes: https://www.youtube.com/watch?v=6wUPmC5-aeY&t=3s Leider fällt es dem politmedialen System gerade bei den Bürgern aus dem Westen Deutschlands rel. leicht, die Bürger mit solchen Horrormeldungen aus dem heutigen Rußland zu triggern. Ist man dort doch mit… Mehr

AHMED
23 Tage her
Antworten an  Werner Holt

Sie, werter Herr Holt, scheinen einen anderen Artikel gelesen zu haben als ich. Ich habe nämlich im hier zur Debatte stehenden Artikel von Frank Lübberding keine der Formulierungen zu Russland („Diktatur stalinistischer Prägung“) bzw. Putin („Schlächter“, usw.) gefunden, die Sie ihm in Ihrem Kommentar unterschieben. Was Sie hier machen, ist einfach unredlich, im besten Fall ist es ungenau und falsch zitierend. Lübberding behauptet zutreffend, das politische System Russlands sei kein demokratischer Rechtsstaat (auch wenn es noch lange KEINE „Diktatur stalinistischer Prägung“ ist). Es ist eben eine Autokratie mit Demokratie-Simulation (bzw. eine Fassadendemokratie) – also ein System, auf das wir uns… Mehr

Werner Holt
23 Tage her
Antworten an  AHMED

„Ich habe nämlich im hier zur Debatte stehenden Artikel von Frank Lübberding keine der Formulierungen zu Russland („Diktatur stalinistischer Prägung“) bzw. Putin („Schlächter“, usw.) gefunden, die Sie ihm in Ihrem Kommentar unterschieben.“ Stimmt, das hatte Peter Pascht verwendet, und ich hatte darauf reagiert. Ich bin deswegen aber nicht mit Herrn Lübberding einverstanden, und mit Ihrer Ansicht ebenfalls nicht: „Es ist eben eine Autokratie mit Demokratie-Simulation (bzw. eine Fassadendemokratie)“ Wie definieren Sie Demokratie? Daß man eine Regierung, hier konkret den Präsidenten, abwählen kann? Das könnten die Russen. Interessanterweise waren es zuletzt die Kommunisten, die immer noch die größten Unterstützung haben. Die… Mehr