RBB-Mitarbeiter erlebt Diskriminierung als Deutscher

Eine kleine Geschichte aus dem (Rundfunk-)Alltag widerlegt die Behauptung der postkolonialen Ideologie, dass es gegen Weiße überhaupt keinen Rassismus geben könne. Der Autor, der sie selbst erlebte, zieht daraus ein verstörendes Resümee.

IMAGO/Zuma Wire
Symbolbild

In der zuweilen unterhaltsamen Rundfunkkolumne „100 Sekunden Leben“ des Inforadios des RBB, erzählt der Kolumnist eine Begebenheit, die er erlebte. „Als weißer, großer, deutscher Cis-Mann mit Abitur“ kam er in Neukölln bei einem Friseur vorbei, der einen Haarschnitt für 10 Euro anbot. Und da sein Haar „wild und wirr“ war und er auch noch etwas Zeit hatte, wollte er diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er betrat den Laden, in dem er „ungefähr zwölf allesamt arabisch sprechende Männer“ erblickte, grüßte und spürte sofort, dass er in der deutschen Hauptstadt der Willkommenskultur in diesem Friseurladen nicht willkommen war.

Eine Dreiviertelstunde verging, in der immer neue Männer den Laden betraten, so dass der wackere Kolumnist nicht mehr zu unterscheiden vermochte, wer von ihnen als Kunde oder als Kumpel kam oder dort arbeitete. Weil alles Ignorieren nichts half und der Kolumnist unendlich geduldig ausharrte, schickte der Friseur seinen „weißen“ Kunden in den Hinterraum, wo er von einem „Praktikanten oder Azubi oder wer das war, frisiert“ wurde, jedenfalls von „einem Typen, der das noch nicht so oft gemacht hatte und sehr schüchtern war.“

Als ein Mann mit Goldketten, befehlsgewohnten Gesten und lauter Stimme herein kam, zog der sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Der Kolumnist berichtete: „Der Typ sah mich, kam mit Zigarette im Mund bedrohlich nah an meinen Stuhl und sagte auf Deutsch – ich sollte es verstehen – zum Azubi: Ahh…bedient ihr jetzt auch Deutsche, so tief seid ihr gesunken. Und dann noch was in einer anderen Sprache. Ein Dutzend Männer lachte.“

Möglich, dass er „Deutsche“ dafür verachtete, weil sie vielleicht ihn oder Verwandte von ihm finanzierten, weil sie ihn und seinen Clan in ihr Land gelassen hatten, weil sie dafür Steuern zahlten, weil sie sich an das Gesetz hielten, weil sie ihr Land mit ihm teilten. Nicht alle, die als Flüchtlinge bezeichnet werden, sind es auch, manche sind schlicht nicht geflohen, sondern zugewandert, und zuweilen ist die Einwanderung nicht mit dem Wunsch verbunden, sich in die neue Gesellschaft zu integrieren. Manch einer sieht die Einwanderung auch als Landnahme an, weil Allah den Muslimen die Welt geschenkt hat und sie eigentlich die Herren der Welt sind, sie sich nur nehmen, was ihnen doch ohnehin von Allah von Geburt an gegeben ward.

Während es aber angeblich nach Ansicht von Antidiskriminierungsbeauftragten wie Ferda Ataman keinen Rassismus gegen weiße Deutsche geben kann und die weißen Deutschen immer diskriminieren und nicht diskriminiert werden können, werden auf Berliner Schulhöfen weiße Kinder längst verspottet. In den Schulen, wo der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund besonders hoch ist und weiter wächst, weil die weißen Eltern, die ihre Kinder von den dortigen Schulen nehmen können, es auch tun.

Oder, wie spottete Ferda Ataman im Spiegel über die weißen Deutschen und mithin auch über diese Kinder: „Schließlich wären Zuschreibungen wie Spargelfresser, Leberwurst oder Weißbrot kulinarisch und semantisch genauso naheliegend. Oder politisch fieser und ironischer: Deutsche mit Nationalsozialismusgeschichte oder germanische Ureinwohner oder Monokulturdeutsche – in logischer Anlehnung an die Begriffe, die man den „Anderen“ gibt.“ Das alles stellt für Ferda Ataman kein Problem dar. So trifft die Kritik der Union an Atamans Jahresbericht zur Diskriminierung zu, dass nämlich ein Teil des Spektrums von Diskriminierung in Deutschland, wie „Rassismus unter Migranten“ und Antisemitismus als Teil der islamistischen Ideologie, von Ataman ausgeblendet werden.

Es ist fast rührend, wie der Kolumnist versuchte, diese Alltagserfahrung, die ihn verstörte, mit seiner Ideologie in Einklang zu bringen: „Meine Identifikation mit meiner Nationalität war nie besonders ausgeprägt, aber der Typ machte mich gerade klein, minderwertig und zum Gespött, nur weil ich aussehe, wie ich aussehe und herkomme, wo ich herkomme.“

Nun könnte man freilich fragen, was in einem Land nicht stimmt, wenn jemand in einem Friseurladen diskriminiert wird, weil er aussieht, wie er aussieht und herkommt, wo er herkommt, zumal, wenn es noch dazu sein eigenes Land ist,, warum er fremd und diskriminiert im eigenen Haus wird. Doch so obsiegt dann schließlich die Ideologie über die Realität, wenn der Kolumnist resümiert: „Mann, dachte ich, als ich wieder auf der Straße war – andere Leute, die nicht so aussehen wie ich, erleben sowas jeden Tag, jeden Tag.“ Ohne diese Täter-Opfer-Umkehr am Ende als weit hergeholte Moral von der Geschichte wäre die Kolumne im rbb womöglich auch nicht gesendet worden.

 

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