Fridays for future: Euch gehört nichts – Ihr gehört anderen

Die Idee zu weltweiten Schülerstreiks mit Klimaaktionen stammt vom Global Youth Summit 2015, organisiert von der Plant-for-the-Planet Foundation, an die Fridays for future angebunden ist.

Carsten Koall/Getty Images

„Eine Bewegung, die nur uns gehört“, so beschrieb eine Schülerin die Bewegung Fridays for future. Entstanden ist sie aus dem Nichts, innerhalb kürzester Zeit hat sie eine unglaubliche Medienpräsenz erreicht, Journalisten überschlagen sich vor lauter Begeisterung. Unabhängig und an keine Organisation gebunden sei diese Bewegung, so das allgemein vermittelte Narrativ. In der Eigendarstellung von Fridays for future heißt es entsprechend: „Wir sind eine Bewegung von jungen Menschen, die aus eigenem Interesse heraus die Aktion Fridays For future in Deutschland umsetzen und verbreiten. Dabei sind wir keineswegs an Parteien oder andere Organisationen gebunden.“

Doch dieses Narrativ einer unabhängigen, organisations-ungebundenen Bewegung ist falsch. Fridays for future ist an die Plant-for-the-Planet Foundation angebunden, eine in Deutschland ansässige, als gemeinnützig anerkannte Stiftung des deutschen Club of Rome-Vizepräsidenten.

Im Impressum keine hinreichenden Angaben

Dem Impressum von Fridays for future läßt sich das allerdings nicht entnehmen. Rechtsform, Anschrift und Verantwortliche (Geschäftsführer oder dergleichen) sind nicht genannt. Es wird lediglich eine Person namens Ronja Thein als Verantwortliche gemäß § 55 Rundfunkstaatsvertrag aufgeführt.

Ein inhaltlich Verantwortlicher im Sinne dieser Norm ist auf einer Website dafür zuständig, die journalistisch-redaktionell gestalteten Inhalte zu überwachen. Er muss zum Beispiel Fehlinformationen richtigstellen oder rechtswidrige Beiträge/Kommentare entfernen. Diese Aufgabe kann prinzipiell jede Person übernehmen, sie muss nicht Geschäftsführer oder sonst Verantwortlicher der Organisation sein, die die Webseite betreibt. Mit anderen Worten: Ronja Thein kann, muss aber nicht zu Fridays for future gehören.

Ob es sie überhaupt gibt, ist fraglich. Die angegeben Adresse Lorentzendamm 6-8 in Kiel ist jedenfalls keine Privatanschrift, sondern die Anschrift des linksalternativen Kulturzentrums „Alte Mu“. Dort sind zahlreiche linke Vereine ansässig, aber keine Privatpersonen.

An die Plant-for-the-Planet Foundation angebunden

Nun benötigt jede Organisation auch Geld für ihre Aktionen und Veranstaltungen. Dazu hat man bei Fridays for future eine Spendenseite eingerichtet. Und weil es sich nun einmal leichter spendet, wenn man seine Spende steuerlich absetzen kann, kann man bei Fridays for future auch eine Spendenbescheinigung für seine Spende anfordern. In den Fragen und Antworten (FAQ) erhält man auf die Frage: „Können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden?“ die Antwort: „Ja, bei Überweisung auf das Konto bitte „Spendenbescheinigung“ und Daten in das Kontaktformular eintragen.“

Spendenbescheinigungen (offizieller Begriff: Zuwendungsbestätigungen) können jedoch nur solche Organisationen ausstellen, die als steuerbegünstigt (gemeinnützig) anerkannt sind. Fridays for future gibt es jedoch nicht als eigenständige Organisation, erst recht nicht als gemeinnützige. Und Einzelpersonen wie etwa die Impressum genannte Ronja Thein dürfen keine Spendenquittungen ausstellen, auch nicht ein loser Personenzusammenschluß, der keine gemeinnützige Organisation ist.

Spendenbescheinigungen können also bei Spenden an Fridays for future nur ausgestellt werden, wenn Fridays for future an eine andere Organisation angebunden ist, die ihrerseits als gemeinnützig anerkannt ist. Wie einer anderen Frage/Antwort zu entnehmen ist, ist dies die Plant-for-the-Planet Fonundation. Diese „befreundete Organisation betreue“ das Spendenkonto von Fridays for future, so sei „sichergestellt, dass alle finanziellen Dinge professionell erledigt“ würden. Das Spendenkonto ist also bei der Plant-for-the-Planet Fonundation angesiedelt. Nur so erklärt sich, warum das Spendenkonto die leicht merkbare Kontonummer 2002000200 hat. Eine solche Kontonummer wird an große (Spendensammel)organisationen, nicht an einen Schüler vergeben.

Die Spenden für Fridays for future gehen also an die Plant-for-the-Planet Foundation. Und nun muss man folgendes wissen: Gemeinnützige Organisationen müssen ihre vereinnahmten Spendengelder grundsätzlich unmittelbar selbst für ihre satzungsmäßigen Zwecke verwenden (oder an andere gemeinnützige Organisationen weiterleiten). Sie dürfen also nicht Gelder an Privatleute oder lose Personenzusammenschlüsse weiterleiten, selbst wenn diese Projekte durchführen, die dem Zweck der gemeinnützigen Organisationen entsprechen.

Das heißt Fridays for future muss ein eigenes Projekt der Plant-for-the-Planet Foundation im Rahmen ihrer Satzungszwecke sein. Diese Stiftung müsste demnach auch die Veranstaltungen/Aktionen für Fridays for future durchführen, soweit dafür Spendengelder verwendet werden. Als bloße Verwahr- und Durchlaufstation der Spendengelder dürfte die Plant-for-the Planet Foundation keine Spendenbescheinigungen ausstellen.

Schulstreiks: ein Projekt der Plant-for-the-Planet Foundation

Vorstandvorsitzender dieser Foundation ist Frithjof Finkbeiner. Er ist zugleich auch Mitbegründer und Vorsitzender der Global Marshal Plan Foundation und Global Contract Foundation und Aufsichtsratsvorsitzender der Desertec Foundation. Alles Organisationen, deren Geschäft die Angst vor dem Klimawandel ist. Außerdem ist er Vizepräsident der deutschen Sektion des Club of Rome. Der Club of Rome verbreitet seit Jahrzehnten Horrorszenarien von der Zukunft, die sich regelmäßig als falsch erweisen.

Mit der Plant-for-the-Planet Foundation schließt sich auch inhaltlich der Kreis zu den Schülerstreiks. Denn die Idee zu den weltweiten Schülerstreiks mit Klimaaktionen war aufgekommen beim Global Youth Summit 2015. Organisiert war diese Veranstaltung von der Plant-for-the-Planet Foundation. Auf deren Internetseite zum Projekt „climate strike“ heißt es zur Entstehungsgeschichte: „Nach ein paar Treffen wurde klar, dass ein weltweiter Schulstreik einen bahnbrechenden Eindruck hinterlassen wird, wenn wir Tausende – oder sogar Millionen – in ein kräftiges globales Netzwerk bringen.“

Mit der Aktion Fridays for future scheint dieses Ziel erreicht. Und damit zurück zu den Schülern von Fridays for future. Sie meinen, unabhängig und nicht an eine Organisation gebunden zu sein. Doch Fridays for future ist an die Plant-for-the-Planet Foundation angebunden, einer Stiftung des Club of Rome-Vizepräsidenten, die das Projekt „Klimastreiks von Schülern“ seit längerem vorantreibt und erstmals bereits zum 30.11.2015 zu einem Klimastreik aufgerufen hatte. In dieser Stiftung wird entschieden, was mit dem Spenden an Fridays for future geschieht, ihr gehört das Spendenkonto von Fridays for future.

Wer also bei Fridays for future mitmacht, macht bei Finkbeiner(s Stiftung) mit. Wer an Fridays for future spendet, spendet an Finkbeiner(s Stiftung). Das sagt den Schülern natürlich niemand. Weder die Initiatoren von Fridays for future noch die Mainstream-Medien klären über die Hintergründe auf. Der Schülerin des Eingangszitats „eine Bewegung, die nur uns gehört“ sei daher entgegnet: „Euch gehört die Bewegung nicht, sie gehört anderen. Euer Spendengeld gehört anderen und Euer Engagement. Ihr gehört anderen.“

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Kommentare ( 133 )

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kv
4 Jahre her

Und die einzigen, die einen klaren Kopf behalten, sind die Russen und die Chinesen.
Zufall?

Kassandra
4 Jahre her

Dieser Frithjof ist der Papa von Felix Finkbeiner, beim Erstauftritt in den Medien 9 Jahre alt und anscheinend auch an die „Front“ geschickt. Hat doch prima geklappt, dass auch damals ein Kind mit einer (gut erfundenen?) Geschichte im ÖR und den MSM auftreten durfte. Bei der bezopften Greta hat man halt jetzt nur noch eins am Script drauf gesetzt: https://www.wahrheiten.org/blog/2010/07/20/baeume-pflanzen-zur-rettung-des-planeten-von-klimakorrupten-verflechtungen/ Felix, jetzt 22, wird auf seinem wiki-Eintrag zitiert: „Er hebt hervor, dass es Greta Thunberg gelungen ist, das Thema Klimakrise in die Mitte des gesellschaftlichen Diskurses gebracht zu haben. „Jetzt sprechen wir zum ersten Mal über Wochen jeden Tag über… Mehr

kv
4 Jahre her

Hat der Club of Rome Einfluss genug, einem 16 jährigen Mädchen beim Weltwirtschaftsforum Redezeit im Plenum zu verschaffen, oder Zugang zu internationalen Umweltkonferenzen oder zu den Eurokommissaren in Brüssel?
Wenn ja, würde das einiges erklären.
Wenn nein, dann stehen noch einflussreichere hinter dieser Bewegung.

Delion Delos
4 Jahre her
Antworten an  kv

Ich habe irgendwo (?) gelesen, dass die Kette der Einflussnehmenden bis zu Al Gore, dem „Erfinder der Klimalüge“ zurück geht. Selber recherchiert habe ich nicht. Sollte es stimmen, würde das erst recht Einiges erklären… eigentlich würde es sogar ALLES erklären.

Steppi777
4 Jahre her

DANKE – hab es sogar Onkel Donald auf Twitter geschickt, der sitzt am längeren Heble 😀

herbert b.
4 Jahre her

„Ihr gehört anderen“, so der Abschlußsatz Ihres tollen Artikels,
lieber Herr Neuhof. Der frz. Schriftsteller Arthur Rimbaud hat
etwas Ähnliches in die Welt gesetzt, an das ich spontan denken
mußte: „Ich ist ein anderer.“ Darin wurde das Künstliche (also
die Erfindung) als höchster Ausdruck menschlicher Schöpferkraft
gesehen. Das Echte, Ungkünstelte war nur noch grob und naiv,
gestrig und bieder. [s.a. FOCUS, 46/2010]. Auch wenn das hier
hauptsächlich auf die Literatur gemünzt war – aber es trifft sich
alles irgendwie. Die Romanciers bestellen das Feld.

Kassandra
4 Jahre her

Interessant, wie die politischen Anlaufstellen dieser angeblichen Schüleridee zudem Foren auf höchsten Ebenen bieten. Es kommt ihnen zupass – über die EU bis hin zum Papst versuchen sie die Panikmache medienwirksam zu verstärken und am Köcheln zu halten.
Ganz sicher ist, dass damit eher eigene politische Ziele im Hintergrund weiter verfolgt werden – Gretachen (tatsächlich – das arme Kind) ist auch hier nur ein „Aufhänger“ und wird „benutzt“, um von schädigendem Tun abzulenken.
Gibt es auf der ganzen Welt eigentlich, außer bei solchen wie den Amischen und bei Anlässen wie dem Oktoberfest, noch Mädchen mit 16, die Zöpfe tragen?

Augustiner Edelstoff
4 Jahre her

Hat dieser Typ der Klima-Angstmacher wirklich soviel Macht das er eine Messi-Autistin ans WEF, in das EU-Parlament, zum Pabst, in die UNO Vollversammlung zum EU-Kommisar inkl. feuchtem Handküsschen usw. bringt?

Zufällig war einer ihrer Vorfahren ein Nobelpreisträger und der „Erfinder“ des Klimawandels, auch wenn er mit falschen Modellen wie alle anderen auch rechnete.

Nein hat er nicht! Dahinter steckt eher der Deep State, der sich schon über die NEUE und sprudelnde Einnahmen aus der CO2 Steuer freut.

Das Links-rot-grüne Lage plärt schon seit Monaten, dass es eine solche Steuer unbedingt braucht um das Klima zu retten.

**

Wolkendimmer
4 Jahre her

DIE DUH hat man derweilen dezent zurückgenommen.

FionaMUC
4 Jahre her

DANKE für diese allfälligen Informationen! Das wird höchste Zeit, dass sich diese Tatsachen herumsprechen. jeder, der einmal in irgendeiner Organisation versucht hat, laienhaft Bewegung zu entfachen, weiß, wie schwer das ist. Diese Greta-Hype kann nur von Profis organisiert sein. Das ist ein gut geschmierter Organismus, ABSOLUT NICHTS SPONTANES. Die Welt wird für so dumm verkauft, wie sie mehrheitlich ist. …. Verraten Sie mir noch, wie der trottelige Papst in das Bild reinpasst?

friedrich - wilhelm
4 Jahre her
Antworten an  FionaMUC

…..na dort hinein, wohin die überwiegende mehrheit der deutschen bischöfe a u c h
passen: in den selben sack!…..

Wolkendimmer
4 Jahre her

Herr Neuhof, danke für den sachlichen Artikel. Was Sie beschreiben war Kritikern allerdings von Beginn an klar. Man hätte es wissen können. Alles lag mehr oder weniger offen im Netz. Was ich besonders abstoßend an der Sache finde ist, dass wieder einmal große Teile der Lehrerschaft im Land auf den Zug gespungen sind, ohne auch nur im Geringsten zu reflektieren woher die enormen Geldmittel kommen um so eine Kampagne zu initiieren. Es ist jetzt klar, die Schüler / Kinder werden missbraucht um die Profite der Klimahysterieprofiteure zu steigern. Es geht darum eine CO2 Steuer einzuführen und dafür den Weg zu… Mehr