Ursula von der Leyen: Wenn Preise den Niedergang beschleunigen

Gerade erst zur Offenlegung ihrer Pfizer-SMS verurteilt, wird die angeschlagene Ursula von der Leyen gleich doppelt mit Karlspreis und „Politikerin des Jahres“-Award dekoriert. Während Vertrauen, Wohlstand und Sicherheit in Europa zerfallen, feiert sich ein hermetisch abgekoppelter Machtzirkel in den eigenen Niedergang.

picture alliance/dpa | Carsten Koall

Die Europäische Union, einst als Leuchtfeuer des Friedens und der Zusammenarbeit gedacht und gestartet, driftet in eine Sphäre der Selbstbetrachtung und Entfremdung ab. Die Verleihung des Karlspreises an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Himmelfahrtstag 2025 in Aachen markiert einen neuen Gipfel dieser Dekadenz – ein schillerndes Symbol für die Abgehobenheit einer politischen Klasse, die sich in Selbstlob ergeht, während der Boden der Realität unter ihr längst bröckelt.

Selbstbeweihräucherung statt Leistung

Die Verleihung von Orden und Preisen an Politiker, wie jüngst an Ursula von der Leyen, offenbart ein Muster: eine Elite, die sich selbst krönt, ohne Rücksicht auf tatsächliche Verdienste – man kennt dieses Prozedere aus der Post-Corona-Zeit. Auch hier wurden Personen mit Auszeichnungen geehrt, um die „Richtigkeit“ der Maßnahmen zu bestätigen. Mit echten Leistungen der Preisträger hatte das wenig gemein.

Nun wird also der Karlspreis, der einst – das ist aber schon lange her – ein Ehrenzeichen für visionäre Ideen der europäischen Einigung war und seit 2025 mit einer Million Euro dotiert ist, ausgerechnet an eine Politikerin verliehen, deren Amtszeit von undurchsichtigen Deals, fragwürdigen Entscheidungen und einem eklatanten Mangel an Transparenz gezeichnet ist. Die Lobpreisung ihres Einsatzes für „Einheit, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit“ für Europa klingt wie blanker Hohn, wenn man die Bilanz prüft.

Die Corona-Impfstoffverträge, die hinter verschlossenen Türen mit Pharma-Riesen ausgehandelt wurden, oder der Green Deal, der zu mehr Bürokratie anstatt Fortschritt führt, und eigentlich mehr Illusion als Vision ist, zeugen von einer Führung, die den Bürgern Antworten schuldig bleibt. Solche Preisverleihungen sind kein Lohn für Leistung, sondern ein Akt der Selbstbeweihräucherung – ein Ritual, in dem die Elite sich selbst applaudiert, während die Welt draußen vor der Tür bleibt.

Die Entfremdung von Brüssel und die Bürger

Brüssel, das Herz der EU, hat sich in eine gläserne Blase zurückgezogen, in der die Stimmen von 450 Millionen Europäern nur als fernes Echo widerhallen. Ursula von der Leyen, die sich weder 2019 noch 2024 zur Wahl des Europäischen Parlaments aufstellen ließ und somit nicht direkt von den Bürgern legitimiert wurde, thront an der Spitze einer Kommission, die weitreichende Beschlüsse fällt. Das Europäische Parlament, das die einzige demokratisch legitimierte Instanz ist, darf oft nur zusehen.

Wann tritt die Kommissionspräsidentin zurück?
Schmerzhafte Niederlage vor dem EuGH für Ursula von der Leyen
  Doch was sind die Leistungen von Frau von der Leyen? Der Green Deal, der Klimaneutralität bis 2050 erreichen soll und als großes Versprechen verkauft wird, erstickt in einem Wust aus Vorschriften, lässt die Industrie weiter leiden und scheitert an fehlender Finanzierung. Die größte geplante ökologische und wirtschaftliche Umgestaltung der EU hat viel Gegenwind aus Politik, der Wirtschaft und von den Bürgern erfahren. Europäische Landwirte gingen auf die Barrikaden. Brüssel ruderte zurück. Das „Verbrennerverbot“ ab 2035 wird sogar von der EVP kritisiert. Die Unzufriedenheit wird größer. Lösungen bleiben aus. Wie die Aufrüstungspolitik zum Green Deal passen soll, wirft noch mehr Fragen auf.

Auch die Corona-Politik, die als ein Erfolg von Frau von der Leyen angepriesen wird, bleibt von Geheimniskrämerei umwoben: Textnachrichten an Pfizer-Chef Albert Bourla, deren Geheimhaltung der Europäische Gerichtshof im Urteil vom 15.5.2025 rügte, legen ein demokratiefernes Gebaren offen, das Vertrauen zerstört. Die Verleihung des Karlspreises wird selbst durch einen gerichtlich attestierten Verstoß nicht überdacht.

Mit einem Hinweis auf dieses Urteil hätte Frau von der Leyen den Preis ablehnen können. Das wäre ein Zeichen von Demut gewesen. Doch Demut, Konsequenzen oder Rücktritte scheinen ihre Berechtigung in der Polit-Elite verloren zu haben. Legitimiert wird durch Preise. Eine offensichtliche Schieflage.

Kein Wunder, dass die Kluft zwischen Brüssel und den Bürgern wächst. Während die Menschen mit explodierenden Lebenshaltungskosten, Energiepreisen und der Unsicherheit durch Kriege und Krisen ringen, feiert sich die politische Kaste in pompösen Zeremonien. Eine Führung, die sich als Hüterin der Einheit rühmt, hat den Kontakt zur Lebensrealität der Menschen verloren – und mit ihm die Legitimation, die eine Demokratie braucht.

Die Arroganz der Elite und die Wirkung auf die Bürger

Die Selbstinszenierung der Brüsseler Elite, wie sie die Verleihung des Karlspreises an Frau von der Leyen exemplarisch zeigt, wirkt auf die Bürger überheblich und arrogant. Die Verleihung des Karlspreises ist kein Zeichen von Stärke, sondern ein Mahnmal der Dekadenz. Während Menschen in Europa auf greifbaren Lösungen für ihre Sorgen hoffen, ergeht sich die Politik in Selbstlob.

Urteil des Europäischen Gerichtshofs
Der Schleier fällt – Ursula von der Leyen und die Wahrheit über Pfizergate
  Sanktionen gegen Russland, die die eigene Wirtschaft knebeln und ein Green Deal, der mehr Illusion als Substanz bietet und mit den Aufrüstungszielen im Widerstreit steht, werden als Triumphe gefeiert – fernab von Ängsten und Nöten der Bürger. Pompöse Festakte wie der in Aachen verstärken diesen Eindruck: eine selbsternannte Elite, die sich in der eigenen Blase selbst huldigt, während die wahren Herausforderungen unbewältigt bleiben und der Blick für die Bürger verloren geht. Das Signal ist klar – und es ist ein Schlag ins Gesicht derer, die auf echte Politik hoffen.

Die EU, einst ein Projekt des Friedens, droht zur Bühne einer selbstverliebten Elite zu verkommen, die Orden verteilt, wo ehrbare Leistungen fehlen. Die Bürger verdienen eine Politik, die ihre Nöte ernst nimmt, statt sich in eitlen Zeremonien – bei zugleich ausbleibender Reflexion – zu ergehen. Ohne einen demokratischen Neustart, ohne den Mut, die Kluft zwischen Politik und Bürgern zu schließen, riskiert die EU das, was sie am dringendsten braucht: den Glauben der Bürger an ihr Versprechen.

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Kommentare ( 53 )

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Sonny
1 Monat her

Die selbsternannten Eliten schützen sich halt. Anstatt das uvdl den Preis aufgrund der laufenden Gerichtsverfahren ablehnt, nimmt sie dankbar den Wahrheits-verschleiernden Karlspreis entgegen, kassiert dafür auch noch eine Million Euro und setzt das süffisante Lächeln auf, dass signalisiert: Mir kann keiner was. Seht zu, wie ihr klarkommt. Die Bevölkerungen Europas hätten uvdl mit Sicherheit nicht gewählt, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätten, in solche Entscheidungen eingebunden zu werden. Aus gutem Grund hat sich die EU-Bürokratie abgeschottet. Ein elender Haufen von national gescheiterten Existenzen, die dort ihre Machtgelüste ausspielen können und die Taschen vollstopfen mit Steuergeldern. Meine Meinung über die… Mehr

Neumann
1 Monat her

Wesentliches (Migration) nicht auf die Reihe kriegen, aber Vorschriften, die die Menschen kujonieren, wie Wölfe schützen, alte Autos jedes Jahr zum TÜV und saudumme Migrationsvorschriften, die u.a. Deutschland hindern, endlich konsequent gegen illegale Migration vorzugehen.Diese EU ist ein fetter unfähiger selbstgefälliger Selbstbedienungsladen. Diese EU kann weg! Es muss eine EU her, die Freihandel und Reisefreiheit garantiert und sich sonst heraushält, ergänzt um ein handlungsfähiges europäisches Nato-Standbein, welches nur im Extremfall auf US-Unterstützung angewiesen ist!

Thilo Braun
1 Monat her

Wieso wird eigentlich immer von „Vertrauen“ in die Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene gesprochen? Wer noch klar denken kann, dem ist bewusst, dass Politik rein gar nichts mehr mit Vertrauen in Lösungskompetenz und ähnlichem besteht, sondern nur noch mit Macht über die Unterworfenen, die dann alle paar Jahre wieder immerhin wählen dürfen. Das ist der Kern von „unserer Demokratie“, die wenig damit zu tun hat, was Demokratie eigentlich sein sollte, sondern eine abgehobene Blase ist, in welcher die Herrschenden weitgehend frei und ungestört handeln können und dies auch tun.

Ostfale
1 Monat her

„……– ein schillerndes Symbol für die Abgehobenheit einer politischen Klasse, die sich in Selbstlob ergeht, während der Boden der Realität unter ihr längst bröckelt.“
Eigenlob, werter Autor, nicht Selbstlob. Und wie spricht – schon seit eh und je der Volksmund -kurz und bündig- so treffend: Eigenlob stinkt.

Imre
1 Monat her

Nur dann, wenn nicht Nürnberg 2.0 o. ä. dazwischen kommt ….

Ostfale
1 Monat her
Antworten an  Imre

Und dort säßen sie wieder über sich selbst zu Gericht. Oder Ihresgleichen. Die sehen immer zu, daß sie mit dem Ar… an die Wand kommen, pflegte mein Vater, Jahrgang 1906, zu sagen.

Raul Gutmann
1 Monat her

Ist es nicht fasizinierend? – Mehrheitlich leben jene Menschen noch, welche die 1980er Jahre bewußt erlebten, als die Ost-West-Konstellation fest gefügt schien. Jenseits des „eisernen Vorhangs“ herrschte ein rigides Parteiensystem, regierungshörige Medien und die staatliche Verfolgung von Menschen, die wagten, eine abweichende Meinung zu äußern. Zustände, die frappierend an die gegenwärtigen Zustände hierzulande erinnern.
Dann begann die schnelle politische Erosion der sowjetischen Satellitenstaaten, ihre politischen Systeme kollabierten
Sicher, damals gab es einen freien, westlichen politischen Gegenentwurf, der heute fehlt. Doch in Drei-Teufelsnamen, es kann doch nicht sein, daß ein derart verlogenes, repressives System lange existiert, oder?

Last edited 1 Monat her by Raul Gutmann
Monostatos
1 Monat her

Das passt doch, dass man und frau sich in der EUdSSR unaufhörlich mit Orden behängen. Schließlich gilt doch das 8th Commandment: „ All animals are equal, but some are more equal.”

Last edited 1 Monat her by Monostatos
Giovanni
1 Monat her

Was ist denn an diesen Preisverleihungen so schlimm?! Damit verlieren diese Preise vollkommen an Bedeutung. Man kann sie mit Karnevalsorden vergleichen.

MariaundJosef
1 Monat her

Ich stelle fest… Aachen und seine „ Honorationen“ wird mir immer unsympathischer! Was „ die“ in den letzten Jahren fabriziert haben, macht sprachlos. Ob der eigenartig und einseitige, aber hochpolitische Fasching ( ich meine diese linkslastige Ordensverleihung) oder der dubiose und entwertete „Karlspreis“, alles hat in den letzten Jahren ein äußerst unangenehmes Geschmäckle. Der denkende Bürger rümpft nur noch die Nase.

K.Behrens
1 Monat her

Die Medaille aus Aachen wiegt 330g und besteht aus 925er Sterling Silber, Materialwert ca. 300 Euro. Ein reines Ablenkungsmanöver für die Gold-Ursel, IM-Erikas Glitter-Barbie und ihrem Ken für’s Einfädeln großer Geschäfte! Als Bundesfamilienministerin Millionen versenkt, als Bundesverteidigungsministerin Milliarden, als EU-Kommissionspräsidentin Milliarden abgezweigt, umgeleitet, zugeschustert und für wirkungslose sogenannte Impfstoffe verschwendet. Nicht einmal die Frage an den CEO von Pfizer: “Sage mal, Albert, wofür bzw wogegen nützt euer Impfstoff eigentlich?” Solange man mir als Beitrags- und Steuerzahler die Dokumente über den Erwerb von Covid-19-Impfstoffen vorenthält, muss ich von Korruption bei diesen Geschäften ausgehen. Ich befürchte, Ursel kommt auch dieses Mal ganz… Mehr