Die Bundeszentrale für politische Bildung fragt auf einem Plakat: „Was habe ich in letzter Zeit für die Demokratie getan?“ Wer „etwas für den Umweltschutz getan“ oder „Hasskommentare gemeldet“ hat, kann dies mit Klebepunkten oder Strichen markieren. Fleißpunkte für Untertanen.
Je länger Hitler tot ist, desto zahlreicher, eifriger und mutiger werden die Kämpfer gegen NS, Faschismus, Rechts und Co. Heute nennt sich diese Monomanie: „Unsere Demokratie!“, „Demokratie leben!“, „Alerta, alerta, antifascista!“, „Kein Bock auf Nazis“, „Nazis keulen!“, „Verbietet die AfD!“
Da kann die vereinte „zivilgesellschaftliche“ Volkspädagogik nicht abseits stehen. Nach Kräften – und bestückt mit Aber-Millionen Euro – sind derzeit neben dem Ministerium der bekennend antifaschistischen Bundesfamilien- und Jugendministerin Karin Prien (CDU) und zahlreichen Altmedien inklusive ARD/ZDF/DLF am Werk: die John-Dewey-Forschungsstelle der TU Dresden, die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und die Illustrierte STERN.
Die John-Dewey-Forschungsstelle (JoD DID) der TU Dresden hat ein Poster entwickelt. Titel: „Was habe ich letzte Woche für die Demokratie getan? Plakat zur Inspiration und Reflexion (eigenen) demokratischen Handelns.“ Dort kann man anhand von 16 möglichen „guten“ Taten bekennen, was man als Quasi-Jungpimpf oder Quasi-Jungpionier Gutes getan hat (Auswahl):
- Ich bin für meine Überzeugungen eingetreten
- Ich habe mich gestritten
- Ich habe eine Petition unterschrieben
- Ich habe an einer Demonstration teilgenommen
- Ich habe einer Verschwörungserzählung widersprochen
Wow! Könnte allerdings ein Schuss nach hinten werden. Denn in Sachsen und andernorts kann man ja auch für das – aus „woker“ Antifa-Sicht – Falsche eintreten. Oder doch? Pegida-Demonstrationen gibt es allerdings nicht mehr.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat dieses Plakat abgekupfert, mit „freundlicher Genehmigung der Urheberin“ in abgewandelter Form nachgedruckt, mit geduldigerer Zeitvorgabe auf 19 Punkte aufgepeppt und zum Mitmachen ebenfalls als Plakat aufgelegt. Titel: „Was habe ich in letzter Zeit für die Demokratie getan?“ Dazu: „Deine Zustimmung kannst du zum Beispiel mit Klebepunkten oder Strichen sichtbar machen.“
Hier eine Auswahl an „guten“ Taten:
- Ich habe fair gestritten
- Ich habe gegen eine diskriminierende Aussage Stellung bezogen
- Ich habe etwas für den Umweltschutz getan
- Ich habe Hasskommentare oder Fake News in sozialen Medien gemeldet
Erneut ein WOW! Denn das ist denn doch die aktivistischere Hardcore-Version des Dresdner Originals. Da fehlen nur noch die Adressen der Denunziationsstellen (pardon: „trusted flagger“ bzw. Meldestellen, etwa von „HessenGegenHetze“ des Hessischen Innenministeriums). Im Übrigen bezieht sich die „bpb“ ebenfalls auf die John-Dewey-Forschungsstelle der Technischen (!) Universität Dresden.
Warum John Dewey?
Für den US-amerikanischen Philosophen und Pädagogen John Dewey (1859–1952) gilt als markantester Identitätsfaktor der Deutschen deren historische Schuld. So hat es Dewey mit seiner zwischen 1914 und 1942 verfassten Schrift Deutsche Philosophie und deutsche Politik „diagnostiziert“. Darin schlug er einen Bogen von Kant bis zum Ersten Weltkrieg, in der erweiterten Neuausgabe von 1942 bis Hitler.
Vor allem die deutsche Philosophie des 19. Jahrhunderts macht er verantwortlich, dass sie die Ideen für Hitlers Rassenhass, seinen Wahn von der Auserwähltheit des deutschen Volkes und seine „Blut-und-Boden“-Ideologie geliefert hätte. Dewey unterstellt eine genetisch angelegte Neigung der Deutschen zum Nationalsozialismus.
Was die philosophischen Vorläufer betrifft, so spannt er den Bogen – mit Luther beginnend – über Kant und Herder bis zu Hegel, Schelling und Fichte, also über den gesamten philosophischen Deutschen Idealismus. Dessen Gemeinsamkeit sei der „Glaube an die wesenhafte Überlegenheit des deutschen Volkes (…) und an dessen vorbestimmtes Recht, über das Schicksal anderer Völker zu entscheiden.“ Weiter schreibt Dewey: „Hitler könnte mit gutem Recht in Anspruch nehmen, der Vollstrecker der von Hegel vorweggenommenen Mission zu sein.“ Aber nicht nur den Staatsbegriff Hegels, sondern auch den Vitalismus Nietzsches machte Dewey verantwortlich für die Schuld Deutschlands. Dewey spielte sodann eine große Rolle bei der Entstehung des Konzepts zur „reeducation“ der Deutschen nach dem Krieg, entwickelt ab 1943 in den USA.
In Dresden gibt es dafür seit Oktober 2020 nun ein Uni-Institut. Den Förderbescheid hierfür überbrachte Katja Meier (Grüne) als damals amtierende Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Geleichstellung. Nur mal so am Rande: Katja Meier spielte früher Bass in der Punkband Harlekins, die in den 1990er Jahren sang: „Advent, Advent – ein Bulle brennt, erst eins, dann zwei, dann drei.“ Wenn das keine Läuterungs-, Buß- und Sühnebiographie ist!
Das Ganze unterfüttert vom STERN
Die Illustrierte STERN liefert am 30. Oktober geplant – oder ungeplant – die Begründung für eine Neuauflage solcher „Pädagogik“. In gewaltiger Aufmachung mit einem fiktiven Schüler, der den Hitlergruß zeigt (Wo bleiben die Meldestellen?), titelt die Illustrierte: „Rechte Klassenzimmer: Nazi-Parolen und Ausländerhetze sind heute an vielen Schulen Alltag …“ Der STERN ist hier mal wieder groß im Erfinden. Dieses Mal sind es keine Hitler-Tagebücher. Dieses Mal ist es ein angeblicher „Inside Schule – Undercover-Report“. Dieses „Inside“ erfindet:
- „Erste Stunde Mathe, zweite Stunde Deutsche, große Pause Hitlergruß.“
- „Fleiß, Disziplin, Heimatliebe: Was die AfD mit den Schulen vorhat.“
Die Vorsitzende der linken Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, warnt denn auch sofort vor einer Einflussnahme der AfD an Schulen. „Die AfD hat den Fokus auf die Schulen in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert“, sagte sie dem STERN. Wem sonst? Vielleicht aber sollte die GEW eine eigene Meldestelle einrichten. Der „Grüne“ Klaus Müller von der Bundesnetzagentur und Ministerin Prien würden diese Stelle gewiss zu finanzieren wissen.


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Wenn 1/3 der Bevölkerung kein Problem damit hat, andere zu denunzieren, zu verraten, zu bespitzeln, zu belügen und zu betrügen, dann ist mit dieser Gesellschaft etwas im argen, es mangelt ihr an Ehrlichkeit und Menschlichkeit.
Schade, 55 Jahre zu spät. Es Wäre eine gute Idee für Honecker:
„Was habe ich in letzter Zeit für Sozialismus getan?“
Aus Deutschland ist ein riesiger Kindergarten geworden. Zumindest werden „die Leute draußen im Land“ von der Regierung so behandelt.
Ich würde eher sagen, dass Deutschland in die Hand einer Sekte geraten ist und dass mit Hilfe der Medien diese immer mehr Anhänger bekommt. Man kann nur hoffen, dass die Menschen unter dem Druck der Realität doch irgendwann erkennen, dass sie skrupellosen Gurus erlegen sind. Aber wie man bei allen Sekten sieht, ist es sehr schwer, sich aus deren Fängen zu befreien. Die durchgemachte Gehirnwäsche wirkt nachhaltig.
Da haben wir den hässlichen Inhalt der kommunistischen Diktatur – für unterwürfiger Mitläufer (gute Taten für den Linken Staats-Tyrannei) – und Spitzel über die Meinung der Mitmenschen – für die neu eingerichteten STASI-Meldestellen!
Mit dem „Punkte-System“ – ist die Kommunistische Diktatur Chinas das Vorbild!
Wer liest denn noch den Stern?!? Vielleicht allenfalls gezwungenermaßen, weil sonst keine Illustrierten ausliegen, noch im Wartezimmer, bevor einen endlich der Zahnarzt mit einer Wurzelspitzenresektion erlöst.
Solche Plakate motivieren (mich) ja leicht zum Spöttischsein. Aber natürlich haben sie einen ernsten Hintergrund. Mal abgesehen vom schädlichen Aufruf zur Denunziation von Mitbürgern: Zum einen ist es einigermaßen sinnlos, Wunsch-Handlungen inklusive interpretationsbedürftiger Schlüsselwörter aufzulisten, ohne dass Inhalt und konkretes Ziel benannt werden. Klar wüsste man gern, wenn ein braver Bürger an einer Demo teilgenommen hat, eine Petition unterschrieben, für seine Überzeugungen eintritt, um was es denn genau geht. Zum anderen bleibt unklar, was „die Demokratie“ ist. Das Plakat erinnert ja im ersten Moment entfernt an John F. Kennedys schönen legendären und hehren Ausspruch: „Fragt nicht, was euer Land für euch tun… Mehr
Die Bundeszentrale für politische Missbildung will mit dämlicher Volksbelehrung den herrschenden schwarz-rot-grünen Zeitgeist stützen und festigen. Sie vergisst aber dabei, dass die eigene Verblödung nur im Selbstbetrug münden kann.
Ein Freund erzählte mir, ein Klassenkamerad seines Sohnes wolle auf eines der Plakate ganz unten in kleiner Schrift Folgendes schreiben: Ich habe mir mit dem Grundgesetz den Hintern abgewischt. Manche unserer jungen Leute haben wohl schon früh verstanden, in welch einem Land sie leben.
Es geht um dieses Buch von John Dewey: Deutsche Philosophie und Deutsche Politik, hrsg. und mit einer Einführung versehen von Axel Honneth, Verlag Philo, Berlin/Wien 2000. Aus der Geismann-Rezension folgendes Zitat: „Vorzuwerfen ist ihm, daß er mit der zugrunde gelegten Lehre Kants kurzen Prozeß macht, indem er sie ohne Angabe ernstzunehmender Gründe schlicht für falsch und überdies für typisch deutsch erklärt. Vorzuwerfen ist ihm, daß sein Buch fast nur aus – oft abenteuerlichen – Behauptungen, zumeist generalisierender Art, besteht, ohne daß er sich auch nur um ein Verständnis der Philosophie, von der er vermeintlich dauernd redet,geschweige denn um einen Beweis… Mehr
Deutschfeindliche Geheimdienste haben schon hunderte Schandwerke/Bücher schreiben lassen.
Der Stern lechzt nach Auflage und greift nach jedem Strohhalm. Darum ist man gewillt, auf jeden noch so schmutzigen Zug aufzuspringen. Mit Nazis haben die ja besonders viel Erfahrung und sind da mit ganz heißem Scheiß schon mal phänomenal baden gegangen.
Offenbar will man jetzt auf den gigantischen Coup von damals wieder aufspringen. Da kann man nur sagen: Viel Erfolg!
Never forget: Der Gründer Henri Nannen war in der NSDAP und kein unbedeutendes Mitglied. Das ist eine Gemeinsamkeit mit den Grünen und sicherlich auch mit den anderen Kartellparteien. Fazit: Man kennt sich in Nazikreisen aus nachvollziehbaren Gründen genauestens aus.