BILD-Botschaft: „Ohne die Union kann nicht regiert werden.“

Wäre nur noch mit der Union eine parlamentarische Mehrheit möglich, hätte sich Friedrich Merz so stromlinienförmig erfolgreich in den Kanzlerstuhl hineingesessen, dass grünrote Weltenrettung und rotgrüner Deutschlandabbau von Wohlstand und Kultur nahtlos weitergehen könnten - als "Deutschland-Koalition", welcher Hohn.

IMAGO/Chris Emil Janßen - Collage: TE

Umfragen werden so gut wie nur noch von Medien in Auftrag gegeben und bezahlt. Ihr Zweck ist nicht Information, sondern die pseudo-wissenschaftliche Verkleidung von politisch Gewünschtem. Im neuesten „Insa-Meinungstrend“ (dts) lauten die Botschaften so:

BILD-Botschaft eins: Die Ampel-Koalition verfehlte mit 37,5 Demoskopie-Prozenten die parlamentarische Mehrheit deutlich.

BILD-Botschaft zwei: Auch eine schwarz-rote Koalition hätte zusammen mit  44,5 Prozent keine parlamentarische Mehrheit.

Da neun Prozent der Stimmen an Parteien fielen, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten, könnten 46 Prozent für eine parlamentarische Mehrheit reichen. Regierungsfähige Mehrheiten gäbe es für eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP, die zusammen auf 47 Prozent käme, eine Kenia-Koalition aus CDU/CSU, SPD und Grünen, die zusammen 58 Prozent erreichte, oder eine „Deutschland-Koalition“ aus CDU/CSU, SPD und Grünen mit zusammen 51 Prozent.

Und dann folgt die eigentliche BILD-Botschaft: „Ohne die Union kann nicht regiert werden.“

Dann hätte sich Friedrich Merz so stromlinienförmig erfolgreich in den Kanzlerstuhl hineingesessen, dass die grünrote Weltenrettung und der rotgrüne Deutschlandabbau von Wohlstand und Kultur nahtlos fortgesetzt werden könnten – und das unter dem Namen „Deutschland-Koalition“, welcher Hohn.

Was Insa BILD noch dazu liefert, sind im „Politikerranking“ jene Verzierungen, die keinen politischen Wert haben, sondern dazu dienen, den Gutgläubigen im Lande Unterschiede zwischen den Parteien und Personen des Kartells deutscher Parteienstaat vorzugaukeln, wo doch gar keine sind.

Im „Insa-Politikerranking“ seien Friedrich Merz (CDU) und Carsten Linnemann (CDU) „die großen Gewinner“ – „Verliererin der Woche“ wäre Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Das Ranking im Einzelnen:

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bliebe auf Platz 1.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gewänne zwei Punkte hinzu und bliebe auf Platz 2. Keine Veränderungen gäbe es auch auf den folgenden Plätzen:

Platz 3 für NRW-MP Hendrik Wüst (CDU), Platz 4 für SPD-Chef Lars Klingbeil und Platz 5 für Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). „Ein großer Sprung nach vorne“ gelänge CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (von Platz 12 auf Platz 6) und CDU-Chef Friedrich Merz (von Platz 13 auf Platz 7).
Beide gewännen jeweils zwei Punkte und machten jeweils sechs Plätze gut. Sahra Wagenknecht hielte ihren Punktestand, „falle“ aber von Platz 6 auf Platz 8. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verharrte auf Platz 9.
Interessant werde es auf den hinteren Plätzen: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verlöre zwei Punkte und „stürzte“ von Platz 17 auf Platz 19; hinter ihr AfD-Chef Tino Chrupalla (Platz 20), vor ihr Linke-Chefin Janine Wissler (von Platz 19 auf Platz 18) und AfD-Chefin Alice Weidel (von Platz 18 auf Platz 17).

(Für den Insa-Meinungstrend im Auftrag von „Bild“ wurden vom 22. bis zum 25. September 2023 insgesamt 2.003 Bürger befragt.)

Und damit es nicht untergeht, nochmal: Wäre nur noch mit der Union eine parlamentarische Mehrheit möglich, hätte sich Friedrich Merz so stromlinienförmig erfolgreich in den Kanzlerstuhl hineingesessen, dass grünrote Weltenrettung und rotgrüner Deutschlandabbau von Wohlstand und Kultur nahtlos fortgesetzt werden könnten – als „Deutschland-Koalition“, welcher Hohn.

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Kommentare ( 67 )

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Weisheitszahn
7 Monate her

Immerhin ist Frau Phaser jetzt auch nachweislich in der Beliebtheit da, wo sie hingehört – am Ende der Skala. Noch hinter den dauergeschmähten AfD-Politkern, bei denen im Ranking wahrscheinlich schon per Standardalgorithmus 5 Punkte abgezogen werden ;-).
Ihre Inkompetenz wird offensichtlich nur noch von ihrer Ignoranz übertroffen. Jeder Mensch mit auch nur einem homöopathischen Hauch von Ehrgefühl im Leib wäre längst schamvoll zurückgetreten und hätte nie wieder seine Nase vor irgendeine Kamera gehalten.

W aus der Diaspora
7 Monate her

Diese CDU hat doch die Grundlagen für grünrote Weltenrettung und rotgrünen Deutschlandabbau von Wohlstand und Kultur gelegt.
Wie kann man da etwas anderes erwarten?

ludwig67
7 Monate her

Genau das ist die Strategie der Union: Irgendwas mit Irgendwem, so lange irgendwie möglich! Kalt berechnet (um Deutschland geht es nicht, nur um Machterhalt) aus der Sicht der CDU/CSU: Konservativ-liberale Wähler sind und bleiben verloren, denn ein wie auch immer gearteter Kurswechsel, der so spürbar wäre, dass diese Wähler zurück kämen, ist in der merkelverseuchten CDU 2023 nicht durchsetzbar. Also muss die CDU zunächst die Mehrheit der Reststimmen bekommen und dann so koalitionsfähig wie möglich sein. Ergo immer ein bisschen weniger sozialistisch als die SPD und weniger bekoppt als die Grünen. Die FDP macht am Ende eh alles mit, wenn… Mehr

Sandrarichter
7 Monate her

Zumindest ist Insa seriös genug, um das ganze neutral als Politikerraniking zu bezeichnen. Manche Mainstreammedien haben das zum „Beliebtheitsranking“ umgedichtet, obwohl nur ein einziger Politiker mit gerade einmal 52,5 Prozentpunkten über 50 Prozent Zustimmung liegt. Der Rest liegt eng beieinander, zwischen dem 2. und 20. Platz liegen gerade einmal 13 (!!) Prozentpunkte.

Holsteiner Jung
7 Monate her

Wenn ich mir das Ranking der aufgeführten Politiker ansehe, dann bin ich
geneigt, alle Hoffnungen auf eine Verbesserung in Deutschland in weiter Ferne
zu sehen. Bleibt die Frage, wo in D befragt wurde, mit wlechen Fragen. Kein
Ruhmesblatt das unsere Landsleute abgegeben haben.

Waldorf
7 Monate her

Verschiebungen im „Lager der Etablierten“ können den Wählern mehr oder weniger gleichgültig sein, da es immer zum „weiter so“ führt, egal welche Koalition der „Demokraten“ sich bildet. Wer Veränderungen will kann nur außerhalb „des Kartells“ (aus Union, Spd, fdp und Grüne) wählen, also Freie Wähler, AfD, Atlas oder Wagenknecht-Partei, sobald diese offiziell antreten. Die 4 (plus SED) „alten“ Parteien regieren seit 1948 bzw 80/90er Jahren ununterbrochen bis heute, in welcher Kombination auch immer, Bund und Länder, womit deren Kontrolle über Bundesregierung, Bundestag, Bundesrat und alle Länder als „total“ bezeichnet werden kann – und muß. Bis auf in Bayern gibt’s nur… Mehr

Dreiklang
7 Monate her

Egal welche Person 2025 für die Union antritt, diese Person wird Kanzler(in) einer schwarzrotgrünen Koalition werden. Merz, Wüst, Günther – egal. Man könnte sogar Merkel reaktivieren. Hauptsache der Kanzlerposten wird besetzt; dieses Ziel wird erreicht werden. Warum also die Pferde wechseln – da kann die CDU auch bei Merz bleiben.

Last edited 7 Monate her by Dreiklang
Kristallo
7 Monate her

Ich gehe davon aus, dass die zunehmenden AfD-Erfolge die CDU innerlich bis zur nächsten Bundestagswahl zerreißen werden. Danach braucht man andere Köpfe als Merz und Linnemann mit ihrer dämlichen Brandmauer.

Reinhard Schroeter
7 Monate her

Gefühlt jeden Tag eine neue Umfrage und manchmal sogar zwei.
Ich glaube inzwischen, dass diese Umfrage keine sind und auch nicht physisch stattfinden.
Man wünscht sich ein Ergebnis herbei und das wird als Umfrageergebnis ausgeben.
Wer diesen ganzen Käse glaubt, der soll es tun.

Or
7 Monate her

War es nicht die Union die durch diverse „Rettungspakete“ Deutschland bis unter‘s Dach bürgen ließ ? War es nicht die Union, die rechtswidrig die AKWs abschalten ließ ? War es nicht die Union, die mit dem illegalen Öffnen der Grenze, die „Wir schaffen das !“ Karawane ins Land ließ ? War es nicht die Union, die tatenlos der Erhöhung der Geldmenge und damit dem Anstieg der Inflation zugeschaut hat ? Ist es nicht die Union, die in den Länderparlamenten gerade links überholt ? 16 Jahre Unionsregierung als desaströs zu bezeichnen, wird der Sache nicht mal ansatzweise gerecht. Warum zum Geier… Mehr

Or
7 Monate her
Antworten an  Or

Wie schon gesagt. Die bisherige Politik der Union als Desaster zu bezeichnen, wird der Sache nicht ganz gerecht. Und eine nach grün wegkippende Merz CDU wird die Sache eher noch schlimmer als besser machen. Die Grünen, SPD u. FDP dilettieren aktuell auf allen Ebenen und fahren das Land vollends gegen die Wand. Die Linke wird‘s nimmi in den BT schaffen und ehrlich gesagt, kein Verlust. Die Freien Wähler agieren als konturloser Appendix und sichern einer Union die Mehrheit. Eine Frau Wagenknecht hat sich mit ihrer Politik der letzten Jahre als absolut unglaubwürdig erwiesen. Warum sollte ihre Partei da anders sein… Mehr