Regenbogenflaggen vor Kirchen waren bisher gegen das evangelische Kirchenrecht und hätten disziplinarisch verfolgt werden müssen. Jetzt hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Lehren aus dem Dritten Reich über Bord geworfen. Ab 2026 sind alle Flaggen vor Kirchen erlaubt, sofern sie nicht dem Auftrag der Kirche widersprechen.
picture alliance / CHROMORANGE | Elke Münzel
Im Dritten Reich hing vor vielen evangelischen Kirchen die Hakenkreuzfahne. Diese politische Beflaggung war Ausdruck der inneren und äußeren Nähe der evangelischen Kirchen zum Nationalsozialismus.
Um solch eine öffentliche Präsentation der kirchlichen Prostitution mit einer Weltanschauung für die Zukunft auszuschließen, erließ die EKD 1947 eine Verordnung; vor Kirchengebäuden ist einzig die Kirchenflagge erlaubt, violettes Kreuz auf weißem Grund. Violett ist in der Liturgie die Farbe für Buße, Besinnung und Gebet.
Diese Verordnung ist in der EKD bis heute weiterhin gültig. Alle anderen Fahnen vor Kirchen sind illegal. Zudem ist durch die bis heute gültige Kirchenverordnung von 1947 bei jeder ideologischen Kirchenbeflaggung ein „Nazivergleich“ implizit angelegt.
Gegenwärtig beweisen jedoch die unzähligen Regenbogenflaggen vor Kirchen, dass die gültige Rechtslage in der kirchlichen Praxis keine Rolle mehr spielt. Die EKD-Ratsvorsitzende, Kirsten Fehrs, betont, dass der biblische Regenbogen mit dem evangelischen Selbstverständnis sehr gut vereinbar sei. Bischöfin Fehrs will dabei nicht wahrhaben, dass der Regenbogen als gesellschaftliches Symbol seine Unschuld verloren hat, weil er parteipolitisch gekapert und usurpiert wurde. Das hat der Regenbogen mit dem ursprünglich religiösen Hakenkreuz gemein.
Gegen die gültige kirchliche Rechtslage ist es de facto so, dass Pfarrer Probleme bekommen können, wenn sie sich an das Kirchenrecht halten und der Regenbogenfahne kritisch gegenüber eingestellt sind. Das kann bis zum staatlichen Strafverfahren der „Volksverhetzung“ führen, weil ein Pfarrer angeblich mit der Ablehung der Regenbogenflagge das Volk gegen divers orientierte Menschen aufhetze. Aus der vermeintlichen Flagge der Vielfalt und Toleranz ist die Flagge der Deutungshoheit über den gesellschaftlichen Diskurs geworden.
Jetzt wurde auf der Dresdener EKD-Synode (9. bis 12.11.2025) das Kirchenrecht der allgemeinen Praxis angeglichen. Ab dem kommenden Jahr werden alle Flaggen erlaubt, die dem Auftrag der Kirche nicht widersprechen. Was für eine schwammige Formulierung; ein neuer Gummiparagraph.
- Widerspricht die Fahne von Borussia Mönchengladbach in Mönchengladbach dem Auftrag der Kirche?
- Widerspricht die Fahne des Weltklimarates dem Auftrag der Kirche?
- Widerspricht die Fahne eines Autohauses dem Auftrag der Kirche, wenn diese Werbung mit Zuwendungen verbunden ist, die dem Erhalt des Kirchengebäudes dient?
- Widerspricht die Deutschlandfahne oder die Flagge der Weltgesundheitsorganisation dem Auftrag der Kirche?
Es wird spannend sein, welche Flaggen und Hoheitszeichen in Zukunft vor den Kirchen wehen werden. Das Tückische ist, dass mit den Hoheitszeichen unter der Hand Ideologien in die Kirche einströmen, die die Tendenz haben, größer und mächtiger zu werden. Bis dann eines Tages die Kirche nicht mehr mit der Fahne wedelt, sondern die Ideologie der Fahne mit der Kirche.
Falls das mal wieder böse endet und die Kirche das überleben sollte, macht die EKD bestimmt ein neues Gesetz, das nur noch die Kirchenflagge erlaubt, violettes Kreuz auf weißem Grund. Das wird dann als großer Erkenntnisgewinn und Fortschritt gefeiert werden.


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Die evangelische Kirche findet wieder zu sich selbst zurück: Sie ist und bleibt die radikale Kirche, die Kirche der Radikalen. Als Atheist aus Norddeutschland stehe ich nicht im Verdacht, eine Konfession zu bevorzugen. Doch diese Kirche hängt sich erneut an den Sozialismus, sie ist im eigentliche Sinne auch nicht Kirche, denn Gott ist nicht ihr Thema, sondern nur der Aufhänger ganz irdischer Anliegen wie Geld verdienen mit Migration. Den Leuten in Kirchenämtern geht es in ihrer Mehrzahl um Parteipolitik – zu der Gott nichts beiträgt, weil er seine eigene Bewegung hat, die allerdings derzeit keinen Platz in der Kirche findet.… Mehr
An ihr „Seelenheil“ – so es solches bei den Öläugigen gibt, lassen die doch keine Protestanten oder Katholiken – und konvertieren werden sie nur der Vorteile wegen, Kirchenasyls und wegen des Passes – aber nicht wirklich – denn ohne Taqiyya wären sie damit des Todes. Chaim Noll schreibt auf der Achse das, wovor hier die Augen verschlossen werden und endet so: „Gnade haben wir von den Glaubenskriegern Allahs nicht zu erwarten. Auch keine Fairness im Kampf oder ähnliche westliche Skrupel. Gegenüber dem verachteten Gegner ist jede Täuschung und Tücke, jeder Hinterhalt, jede Falle und Falschheit erlaubt. Wir leben daher in… Mehr
Eine der besten Entscheidungen in jungen Jahren: Mein Kirchenaustritt!
Macht das Hoffnung?
„The world’s tallest stature of Virgin Mary has been unveiled in Brazil. The 54 meter (178 ft) statue was built in the city of Crato. 35,000 pilgrims traveled from across Brazil for the ceremony“ https://x.com/visegrad24/status/1989666484159922493
Nein. Es macht eher hoffnungslos, wenn Leute im 21. Jahrhundert noch ernsthaft glauben, dass eine Jungfrau schwanger werden kann. Passt eigentlich sehr gut zum Glauben, dass ein Mann eine Gebärmutter haben kann.
Sie verwechseln Biologie und Theologie. Damit verbauen Sie sich den Zugang zu spirituellen Weisheiten. Bei dem Erlöser der Welt MUSS Gott im Spiel sein, der spirituelle Ausdruck dafür ist „Jungfrauengeburt“.
Statt dieser verbalen Verrenkungen, die mehr Fragen offen lassen als beantworten, wäre von Anfang an eine klare Trennung zwischen Körper und Geist bzw. Spiritualität durchaus artikulierbar gewesen.
Wir wissen ja alle, dass Theologie und Naturwissenschaften nicht auf bestem Fusse zueinander stehen. Deshalb hilft hier weder die Ausrede eines Verwechselns noch anderes Hinsabbeln – wie unter Theologen ueblich.
Es tut mir leid, was die Institutionen „Kirche“ dem christlichen Glauben antun. Sie mißbrauchen die letzten Reste des christlichen Glaubens für politische Zwecke. Gott wird ersetzt durch Regenbogen. Wobei Regenbogen alles symbolisieren kann. Klima und 88.000 Geschlechter. Und Ausschluss Andersdenkender. Christlicher Andersdenkender. Aber es tut mir auch leid, wie wenig sich die Eltern darum kümmern, selbst in ihren Kindern ein Glaubenskorn zu säen. Wer liest abends anstelle eines Märchens seinem Kind noch aus der Bibel vor? Wer betet vor dem Einschlafen noch mit seinem Kind? Wer liest zu Weihnachten die Weihnachtsgeschichte vor? „Lasset die Kinder zu mir kommen“ hat durchaus… Mehr
Auch Märchen sind lange haram. Was denken Sie, weshalb hiesige Blonde fremden Wölfen so vertrauensselig in die Arme fallen?
Sogar Jesus kannte gar keine Kirche. Die wurde erst hunderte Jahre nach seiner Ermordung als sehr lukrative, überwiegend örtliche Geschäftsidee entdeckt. Und wenn ich ehrlich bin, dann ist die Bibel auch ganz schön „schwere Kost“. Wohingegen sog. Märchen nicht selten sehr feine Fäden hin zum Glauben spinnen. Vom äusserst wichtigen Training der Phantasie ganz zu schweigen. Somit wird die Weihnachtsgeschichte heutzutage eher mit „A Christmas Carol“ als mit der Bibel erzählt. Aber das ist m.E. vollkommen in Ordnung. Denn die Antworten auf die Fragen nach dem Woher und dem Wohin zu finden ist eine Lebensaufgabe. Und nicht vergessen: Kinder sind… Mehr
Ekklesia hat erst die übersetzte Bedeutung einer Kirche bekommen, als Kirchentempel gegründet wurden, wie Sie schreiben so ab 150-200 nach 0. Man baute im Stil einer Basilika. Zur Zeit des Rabbi & Wandervagabunden Jesus hieß Ekklesia so viel wie Gemeinde, Follower, Community, Verein. Also sprach Jesus zu Simon Petrus, „auf Deinen Schultern will ich meine Sekte bauen.“ Der wohl klügste Theologe aller Zeiten, Alfred Loisy, hatte es auf den Punkt gebracht & wurde dafür exkommuniziert. „Jesus verkündete das Reich Gottes & gekommen ist die Kirche.“ Und jetzt frage ich Sie, Frau Rose, wenn Sie weiter oben unseren kleinen Disput betrachten,… Mehr
-aus dem Requiem-
Dante müßte für diese GOTT verlassenden Sekten & S…priester, eigens neue Höllenkreise erfinden.
Och, die Schriften der Neuen bieten da so einiges – wenn auch nichts Neues. Zurück in archaische Zeiten – ohne Energie – oder weshalb dachten hier welche, musst gesprengt werden?
Es ist wohl eher empfundene Sorgfaltspflicht für die eigene Belegschaft und weniger Ausdruck von Toleranz, wenn Kirchen die Regenbogenflagge zur Schau stellen.
Gerade die evangelische Kirche steht seit nunmehr 80 Jahren fest und geschlossen hinter dem Sozialismus. Bis 45 hinter dem braunen, dann bis 89 hinter dem roten, seit einigen Jahren hinter dem „bunten“ Sozialismus. Statt dem Blick auf Gott, richtet sich der Blick zur Macht. Mich widert das ganze moraltriefende Gesäusel der mehrheitlich weiblichen “ Funktionär*Innen“ schon seit langem ad nauseam an. Wenigstens bin ich seit 2016 kein Mittäter mehr. Ich gehe in meine alte, herzallerliebste Kirche nur noch dann, wenn niemand außer Gott und mir da ist und halte stille Einkehr. Immer in Erinnerung an die guten alten Gottesdienste, die… Mehr
Immerhin scheint Ihre Kirche noch geöffnet. Hier sind viele außerhalb der Gottesdienste geschlossen – wegen erwartbarem Vandalismus!
Jetzt weiß ich warum auf einmal so ein Neo-Faschistisches Wimpel an meiner Dorfkirche prangt.
Mal abgesehen davon, dass dies (auch) die Flagge der Anti-Natalisten und Abtreibungsvergötterer ist, hat es schon eine besondere Ironie: Da versuchen die Geistlichen jahrzehntelang sich von Pederasten zu distanzieren, und auf einmal klatscht man sich deren Flaggen ans Gotteshaus.
Die Steuerzahlungen an diesen Pharisäer-Verein kann ich wenigstens durch Austreten beenden, bei ÖRR und Staat funktioniert das leider nicht. (Höchstens durch Auswanderung, für wen es möglich ist.)
Diese falschen Revoluzzler betreiben schon seit 500 Jahren ihr übles Geschäft der Zerstörung und sind derzeit wieder federführend im Zeichen des neuen grünen Glaubens, wo man wieder die alte Bilderstürmerei im neuen Gewande zelebriert, indem man gemeinsam mit der Politik Gutes und Bewährtes vernichtet um darüber den neuen Tempel des grünen Heils zu errichten. Nach außen treten sie bescheiden und Gottesfürchtig aus und dennoch sind sie die Wasserträger des Teufels und der Judaslohn winkt ja schon lange, während sie von der Barmherzigkeit predigen und damit längst nicht alle meinen, wie das schon früher war, als sie die Fronten gewechselt haben… Mehr