Versagen der Naivität – Das Afghanistan-Desaster

AKK sagt: „Was gelungen ist, ist sicherlich, dass in diesen 20 Jahren kein Terrorismus, wie das vorher der Fall war, aus Afghanistan exportiert worden ist.“ Man muss sich diesen Satz einmal auf der Zunge zergehen lassen. So bedeutet er: Ab sofort wird Afghanistan wieder zum Terrorismus-Exporteur.

IMAGO / Xinhua

Mittlerweile hat es sogar das Pentagon begriffen: Der Vormarsch der radikal-islamischen Steinzeitkämpfer der Taliban ist nicht mehr aufzuhalten. Maximal 90 Tage geben die US-Geheimdienste der vom Westen gehaltenen Regierung noch, dann wird Kabul gefallen sein. Die Konsequenz: Scharia und das finale Ende all jener vom Westen aufgesetzten Versuche, aus der mittelalterlichen Archaik des real existierenden Islam so etwas wie einen halbwegs toleranten Euro-Islam zu züchten.
Diese Entwicklung war absehbar, seitdem die NATO den Krieg gegen den Islam verloren gegeben hatte und überstürzt abzog. Jene Staaten, die 20 Jahre lang erfolglos in die Fußstapfen der ebenfalls am Hindukusch gescheiterten Briten und Russen traten, mussten lernen: Dieses von Stammesfürsten und Warlords beherrschte Land lässt sich weder mit einem brutal geführten Krieg nach Sowjetmuster, noch mit einem Kuschelkrieg a la Bundeswehr befrieden. Und so räumt die Saarländerin mit dem Amt des Bundesministers der Verteidigung auch ungewollt ein, dass der Bundeswehreinsatz nie etwas anderes als eine Farce gewesen ist.

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Wolle man die Taliban besiegen, so ließ sie nun vernehmen, dann müsse man einen Krieg mit aller Härte führen. Einen Krieg, der große Opfer nicht nur auf afghanischer Seite, sondern auch auf Seiten der Bundeswehr fordern würde. Da ein solcher Krieg jedoch dem deutschen Volk nicht zu vermitteln ist, rettet sich Annegret Kramp-Karrenbauer in Sprechblasen und Unwahrheiten.
Für die Bundeswehr könne sie feststellen, dass sie die Aufträge, die sie vom Parlament erhalten habe, „erfüllt hat, dass sie sicherlich auch in den kämpferischen Auseinandersetzungen bestanden hat“.

Allein schon dieses „sicherlich“ ist verräterisch, steht es doch für nichts anderes als eine Spekulation. Eine Spekulation, die den Wunschvorstellungen der Vorgesetzten jener Männer und Frauen entspringt, welche in einem unerklärten und von vornherein verloren gegebenen Krieg Gesundheit und Leben riskierten.
Weil die sich hinter dem „sicherlich“ verbergende Unsicherheit nicht nur die Qualität der Kampfeinsätze betrifft, sondern den Nonsens-Einsatz an sich, wirft AKK die nächste Spekulation hinterher, die sie dann noch mit etwas krönt, was Neudeutsch als Fakenews bezeichnet wird: „Was gelungen ist, ist sicherlich, dass in diesen 20 Jahren kein Terrorismus, wie das vorher der Fall war, aus Afghanistan exportiert worden ist.“

Taliban zu offiziellem Staatsbesuch in China
Man muss sich diesen Satz einmal auf der Zunge zergehen lassen. So bedeutet er: Ab sofort wird Afghanistan wieder zum Terrorismus-Exporteur. Demnach hätte der milliardenschwere BW-Einsatz also nur 20 Jahre labile Ruhe erkauft – Ruhe, die durch Terror-Import aus anderen Regionen ständig gestört wurde. Berlin, Paris, Dresden, Würzburg seien hier nur exemplarisch genannt.

Schwerwiegender allerdings ist: Die AKK-Aussage ist eine Lüge. Die afghanischen Mudschaheddin haben zu keinem Zeitpunkt „Terrorismus exportiert“. Es reichte ihnen völlig, im Namen ihres vergötterten Militärführers Mohammed das eigene, das Vielvölkervolk Afghanistans zu terrorisieren. Für den Terror-Export war ein saudischer Milliardärssohn namens Osama bnLaden zuständig, dessen Aufenthalt in Afghanistan zwar von den Islamherrschern geduldet wurde, der jedoch auf eigene Rechnung gearbeitet hat. Nachdem die USA dessen Rückzugsorte in den afghanischen Bergen platt-bombardiert hatten, verlegte er sein Hauptquartier ins benachbarte Pakistan – dort ebenfalls von höchsten Stellen geduldet, weshalb US-Präsident Obama bei dem von ihm befohlenen Einsatz gegen den Islamterroristen pakistanische Stellen in Unkenntnis ließ.

TRUPPENABZUG AUS AFGHANISTAN
Tummelplatz der Drogenbarone
In der Logik der AKK hätte also der BW-Einsatz nach bnLadens Umsiedlung umgehend auf Pakistan ausgedehnt werden müssen, da nun dieses Land Terrorismus exportierte. Ansonsten wird, bleibt es bei der AKK-Logik, deutsche Bundeswehr demnächst auch im Iran und Irak, in Syrien und überall sonst im islamischen Terrorgürtel aktiv werden dürfen. Denn aus all diesen Ländern wird Terrorismus exportiert – und durch die regierungsamtliche Einwanderungspolitik sogar selbst ins Land geholt.

Doch statt endlich den Tatsachen des eigenen Totalversagens ins Auge zu schauen, vernebelt sich die Bundesregierung die Situation weiterhin mit Traumvisionen aus einem fiktiven Lummerland. Heiko Maas, Ministerversager im Außenamt, bejammert nun zwar den „zu schnellen Abzug“, faselt aber weiter von irgendwelchen Verhandlungslösungen und Taliban-Zusagen. Die Taliban würden, so seine psylosophische Wahnvorstellung, das Land nicht allein übernehmen. Sie wollten lediglich mächtiger Teil der künftigen Regierung sein. – Was, ist man geneigt zu fragen, hat dieser Mensch konsumiert, bevor er sich ins ZDF begab, um einen solchen Unsinn zu verbreiten? Das Ziel der Islamkämpfer war und ist die absolute und ungeteilte Macht – und warum auch sollten sie davon Abstriche machen, wenn die mit Horrorbeträgen finanzierte, Kabuler Vasallenregierung wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt?

Dem fehlbesetzten Saarländer geht es „um die Verfassung“. Welche Verfassung, Herr Maas? Der Islam hat eine – die steht im Koran und ist in der Scharia manifestiert. Zu keinem Zeitpunkt haben die Islamkämpfer auch nur den Hauch einer Andeutung gemacht, dass es für sie etwas anderes als dieses fiktive Gottesrecht geben könne. Verfassungen sind etwas für die demokratischen Auslaufmodelle als spätdekadente Restbestände der Ideen der westeuropäischen Aufklärung. Im Gottesstaat taugen sie nicht.

Entweder oder
Deutschlands verlorene Kriege zwischen Hindukusch und Sahara
So unternimmt dieser Mensch nun seinen letzten Versuch eines Hauchs von Diplomatie wieder einmal mit der finanziellen Drohung. 430 Millionen Euro pumpe die BRD gegenwärtig jährlich nach Afghanistan. Allein schon diese Tatsache muss angesichts der permanenten Erfolglosigkeit schwindelig machen und dem deutschen Michel die Zornesröte ins Gesicht treiben.

Dieses Geld nun, so Maas, würde Deutschland im Falle eines „Kalifats“ ersatzlos streichen, denn ein solches trage man nicht mit. Das, so der Wundertäter, wüssten auch die Taliban – was offenbar heißen soll: Ganz so schlimm werden es die Gotteskrieger schon nicht treiben, weil es dann kein Cash mehr aus der BRD gäbe.
Bei Gott, Allah oder welche Fiktivgestalt einem sonst gerade durch den Kopf gehen mag – wie unendlich dumm und naiv ist dieser Mensch? Nicht nur, dass die Radikalmuslime bereits ihre Fühler nach China ausgestreckt haben – es interessiert sie auch einen feuchten Kehricht, ob der Bundesfinanzminister künftig solche Millionenschecks ausstellt. Deutsches Geld fließt trotzdem – von jenen Afghanen, die in Deutschland als angebliche Flüchtlinge Sozialhilfe kassieren und damit ihre Familien am Hindukusch finanzieren müssen – vor allem aber aus dem nach wie vor florierenden Drogenhandel, zu dessen Hauptlieferant nach wie vor Afghanistan zählt und dessen Erlöse seit eh den Krieg der Taliban finanzieren.

Allein diese Aussagen der CDU-Dame AKK und des SPD-Mannes Maas machen deutlich, mit welch einer erbarmungswürdigen Laienschauspielertruppe die wichtigsten Ämter der Republik besetzt sind. In jeden mittelständischen Unternehmen hätte man sie längst wegen erwiesener Unfähigkeit ohne Abfindung vor die Tür gesetzt – in der Bundesregierung dürfen sie ungehindert ihr Versagen ausleben. Armes Deutschland – und arme Afghanen, die den Gauklerspielen dieser Laienschauspieltruppe geglaubt haben und nun dem Willkürrecht des frühmittelalterlichem Schlächters Mohammeds ausgesetzt sind.

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Kommentare ( 220 )

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Angelina Kettel
2 Jahre her

Nur dass ich das richtig verstanden habe…. Ein Verband von etwa 75 000 Radikal-Islamis ist locker in der Lage ein ausgebildetes und bis an die Zähne bewaffnetes Heer von 300 000 Islamis zu „besiegen“ und eine „moderat“ (was auch immer darunter zu verstehen ist) -islamische Regierung davon zu jagen, wenn der Rückhalt in der islamischen Bevölkerung groß genug ist, weil die gemeinsamen Werte, der Islam, mächtiger sind, als alle süßen Versprechen von in der islamischen Welt verhassten westlichen Werten. Und zu dem uns, in der westlichen Welt, aufgezwungenen Wohlgefallen, werden jetzt 5 000 000 Menschen importiert, die eben diesen Islam,… Mehr

UweB
2 Jahre her

Die gezielte Realitätsverweigerung und das Setzen auf ideologischen Spinnereien der westlichen Welt sind schon sagenhaft und größenwahnsinnig. Die Usa waren damals in Afghanistan einmarschiert, um Terror zu bekämpfen. Angesichts der Nato Bündnistreue machten dann europ. Länder mit und kamen auf die nette, aber zum Scheitern verurteilte Idee, in Afghanistan, einem Land, das sich seit Jahrzehnten in versch. Kriegszuständen befand, das von einer radikal-religiösen Gruppierung politisch „regiert“ wurde und solche Terrororganisationen wie Bin Ladens Al Kaida beheimatete, demokratische Strukturen zu verpassen. Grundproblem: Das muss eine überwiegende Mehrheit eines solchen Landes dann auch wollen. Man muss die Menschen eben von Werten und… Mehr

Marina
2 Jahre her
Antworten an  UweB

Aha, die westliche Welt ist also ideologisch? Sie halten wohl nichts von Demokratien? Aha, Freiheit zählt wohl nicht für Sie? In einem haben Sie Recht, es gibt Gebiete auf der Welt, die nichts mit Freiheit anfangen können und schon gar nicht muslimische Länder. Die soll man in der Tat in ihrer Steinzeit lassen. Und wenn sich die Chinesen offiziell und demonstrativ mit den Taliban treffen, dann kann ich nur sagen.. Gleiches gesellt sich gern. Schurken und Schurkenstaaten. Aber unsere Sicherheit wird massiv gefährdet sein, denn Terroristen ohne ,,Ideologien,, verüben vor allem Attentate im freien Westen!!! Schon mal weitergedacht? Oder noch… Mehr

Kokoschka
2 Jahre her

„Armes Deutschland – und arme Afghanen, die den Gauklerspielen dieser Laienschauspieltruppe geglaubt haben und nun dem Willkürrecht des frühmittelalterlichem Schlächters Mohammeds ausgesetzt sind.“ Vielen Dank, lieber Herr Spahn, für diese klaren Worte! Woanders wäre man für einen solchen Satz wegzensiert worden. Falls Sie wegen dieses Artikels Post von unserer grünen Bundesempörtheitsbeauftragten Claudia Roth bekommen sollten, würde mich das nicht wundern. Bleiben Sie standhaft. Es ist höchste Zeit, gewisse Wahrheiten auszusprechen. Und eine dieser Wahrheiten ist, dass der Islam ein Gewaltproblem hat und nicht zu Deutschland gehört. Diese „Religion“ ist keine kulturelle Bereicherung für uns. Mögen die Gutmenschen auch mantraartig das… Mehr

Index
2 Jahre her

Nord Stream 2, aber das wars dann auch.

Index
2 Jahre her

Deutschland bekommt schon seit einer qualvollen „gefühlten Ewigkeit“ die größten „Talente“ aus der hoch erfolgreichen Schauspielzuchtschule der Großmeisterin Angela M. zu schmecken. Das absolute Horrorbeispiel ist doch wohl der Mime J. Spahn, einem eingefleischten, radikalen Pharmalobbyisten im Ministermantel, oder?
Das ist so erfolgreich, dass sogar die „Grünen“-Zuchtschule seit Jahren gierig die Methoden abkupfert.
Wir erleben ein lehrbuchreifes „race to the bottom“ in der Politik, bejubelt und schöngefärbt von den Gesinnungsmedien.

Proll27
2 Jahre her

Der afghanische Präsident hat es vorgezogen, das Land zu verlassen. So sehen sie aus, die „Helden“ unserer Tage. Wie erbärmlich! Sein Land versinkt derweil im Mittelalter und da gehört es auch hin, aber bitte mit einem großen, hohen Zaun ringsum.

Michaelis
2 Jahre her
Antworten an  Proll27

Mittelalter?? Sie meinen aber hoffentlich nicht, dass Gender-Gaga, Klima-Paranoia, Quotenterror usw. – also die dominanten „Werte“ westlicher Gesellschaften, irgendeinen Fortschritt in Richtung „Neuzeit“ bedeuten! Oder doch???

muthlos
2 Jahre her

Wenn es um wirkliche physische Hilfe für Menschen geht,versagen die großen „Politikdarsteller“.Das ist eben nicht so ungefährlich wie im Stadion niederzuknien,bunte Armbindchen tragen oder Humanrights auf T Shirts darbieten.Ruanda 1994 war auch ein Paradebeispiel für Inkompetenz.

Thomas Holzer
2 Jahre her

Wenn weder Politiker noch deren Berater die Geschichte, geschweige denn Militärgeschichte kennen, dann sind solche Resultate unausweichlich. Der Einmarsch war der Fehler von Bush schlechthin. ????☹️???

Schlagsahne
2 Jahre her

Sieht so aus, dass ab Montag die Übergabe Kabuls an die Taliban beginnt. Afghanistan wird dann wohl in den Einflussbereich Chinas verschwinden.
Den westlichen Politikern bleibt nur, das ganze Spektakel hilflos zu beobachten- sie sind raus aus dem Spiel und haben sich und vor allem unsere westlichen Werte so was von lächerlich gemacht

Agrophysiker
2 Jahre her
Antworten an  Schlagsahne

Lediglich das mit den Einflussbereich Chinas würde ich noch als fraglich betrachten. Ich würde ehr davon ausgehen, dass dort auch die Chinesen bekämpft würden, sollten sie versuchen da vor Ort die Kontrolle zu übernehmen. Waffen und Kampferfahrung gibt es ja dafür genug. Würde er vermuten, dass dort jeweils lokal die Clans/Stämme die Kontrolle übernehmen werden und effektiv niemand das ganze Land wirklich kontrollieren wird.

Old-Man
2 Jahre her

Wenn es nicht knapp 60 Soldaten der Bundeswehr das Leben gekostet hätte, von den Spätfolgen der Verletzten an Körper und Seele mag Ich gar nicht sprechen, ja wenn… dann könnte man darüber lachen, über diese Taugenichtse in Regierungsämtern!. Es hat eine Menge Geld gekostet, ja, aber schlimmer ist das Heer der „Asylanten?“ aus Afghanistan, das sich zum Teil hier bei uns aufführt wie bei sich in der „Heimat“, das Wort dafür vom ehemaligen Präsidenten der USA kennt man ja noch, hatte irgend etwas unappetitliches im Klang. Schlimmer aber wird sein, das diese „Gestalten“ nach der Herbstwahl in anderen Funktionen ihr… Mehr