Leerverkäufe: Die bösen „Shorties“

Gedeckte Shorts haben volkswirtschaftlich Sinn und rein gar nichts Manipulatives. Ungedeckte Shorts dagegen gehören nicht in einen sauberen Markt.

Neben grundsätzlichen, aktuellen und philosophischen Themen erlaube ich mir in meiner Kolumne hier bei TE auch immer mal wieder beliebte Missverständnisse und Legenden zu finanzpolitischen Themen so aufzuspießen, dass sie hoffentlich auch für die Allgemeinheit interessant sind. Zur Abgeltungssteuer und zum pervertierten Reichtumsbegriff habe ich das schon mit Freude gemacht, heute sind die „bösen Shorties“ dran. Als „Shortie“ bezeichnet man Anleger, die primär mit Wetten auf fallende Kurse im Markt unterwegs sind, die also „Leerverkäufe“ nutzen und auch gerne „Bären“ genannt werden.

Einen Hinweis will ich vor dem Beginn noch loswerden, falls hier auch ein paar echte Marktprofis mitlesen sollten. Natürlich bin ich mir all der Unterschiede und Komplexitäten bei den unterschiedlichsten Short-Varianten von Kassageschäften (z.B. Aktien) und Termingeschäften (z.B. Futures) bewusst. Das im Detail darzustellen, ist aber nicht Sinn dieses Grundlagenartikels und würde den Umfang sprengen. Dieser Artikel versucht der Allgemeinheit das Grundprinzip eines Leerverkaufs und einer Wertpapierleihe zu vermitteln und muss daher logischerweise vereinfachen und pauschalisieren.

Der „Shortie“, eine „Zocker-Zecke“ am gesunden Volkskörper

Schaut man auf die öffentliche Meinung, dann ist völlig klar: Wer am Markt eine Aktie „shortet“, also auf fallende Kurse wettet, ergo leer verkauft, ist ein ganz böser Spekulant, ein kapitalistischer Zocker, schlicht eine Zecke am gesunden Volkskörper. Ist doch so, oder? Zumindest der Politik fällt diese Logik immer schnell ein, wenn sie mal wieder Sündenböcke für völlig verfehlte Politik braucht. Aber auch am Stammtisch wird das gerne nachgebrabbelt, „Leerverkäufer“ hört sich ja auch schon ganz widerlich an, das können doch nur schmierige Typen sein.

Nun ahnen Sie anhand dieser Vorbereitung sicher, dass ich Ihnen hier eine ganz andere Realität vermitteln will. Denn wer über „Leerverkäufer“ redet und mit der moralischen Bugwelle daherkommt, der sollte wenigstens verstehen, worüber er redet und was ein Leerverkauf überhaupt ist. Und warum es sinnvolle „gute“ (gedeckte) Shorts und tatsächlich zu unterbindende „schlechte“ (ungedeckte) Shorts gibt. Dieser Artikel erklärt Ihnen also, was eine Wertpapierleihe ist und was das mit dem „Shorten“, also dem Wetten auf fallende Kurse zu tun hat.

ETFs fördern „Shorties“

Dieses Wissen ist übrigens auch für ETF-Anleger wichtig, denn deren ETFs erzielen ganz oft zusätzliche kleine Erträge über „Wertpapierleihe“, womit die ETFs den „Shorties“ gerade die Aktien leihen, die diese für eine Shortposition brauchen. Wer Aktien-ETFs kauft, fördert also oft „Shorties“. Hätten Sie es gewusst? Ich denke in den meisten Fällen nicht. Auch das ein Grund, nun mal zu verstehen, worum es da geht. Ich benutze im Folgenden zur Erklärung das Grundgerüst eines Artikels, der schon auf Mr-Market veröffentlicht wurde, Richtiges kann eben gar nicht oft genug wiederholt werden.

Der manipulierende Gottseibeiuns

Wie oben schon gesagt, wenn Otto Normalverbraucher oder die Politik die Worte „Leerverkauf“ hört, dann löst das ja sofort Schnappatmung aus und Bilder von Zigarren rauchenden Zockern wabern durch das Hirn. Zocker, die wie der Gottseibeiuns, nur Böses im Schilde führen und treue und ehrlich arbeitende Firmen „manipulieren“ wollen. Ganz zu schweigen von den bösen Spekulanten, die ja an den Nahrungsmittelpreisen schuld sein sollen – irgendwie halt, so richtig fassen kann das Otto Normalverbraucher zwar nicht, aber es wird schon irgendwie die Richtigen treffen. Da wir uns mit so Plattheiten hier aber nicht zufriedengeben wollen, müssen wir mal die Grundsatzfrage stellen, was ist ein Leerverkauf, was eine Wertpapierleihe überhaupt?

Goldrausch in Kalifornien 1850

Wir begeben uns daher in einem Gedankenspiel zurück in das Jahr 1850, in das schöne Land Kalifornien, in dem gerade ein Goldrausch tobt. Sie haben einen Bekannten, der einen kleinen Claim ergattern konnte und tatsächlich ist es ihm gelungen, so viel Gold heraus zu holen, dass er das nun in einen 10-Unzen Barren pressen konnte, den er nun wie seinen Augapfel hütet – „mein Schatzzzzzz“ halt. Sie als kundiger und rationaler Beobachter, sind aber der festen Überzeugung, dass die aktuell aufgerufenen Goldpreise viel zu hoch sind und bald wieder zusammenklappen werden. Ihr Bekannter sieht das aber ganz anders herum, er ist euphorisiert und glaubt, dass der Goldpreis nur den Weg nach oben kennt, weswegen er seinen Barren auch nicht hergeben will.

Sie aber, würden so gerne aus Ihrem Wissen, dass Gold bald fallen wird, Kapital schlagen. Nur wie sollen Sie das im Jahr 1850 tun? Es gibt kein Internet und noch nicht einmal Telefon. Mit wem sollen Sie denn handeln? Sie können auch zu keiner Bank gehen, die Ihnen einen „Short“ auf Gold anbieten kann und als Gegenpartei dient. Das Einzige, was Sie haben, ist so ein Goldhändler in der Kleinstadt, der jeden Tag am Nachmittag einen Kurs raushängt, der (hoffentlich) von einer Börse im fernen New York abgeleitet ist. Dieser Kurs ist Ihr einziger Maßstab, nur wie wollen Sie damit von Ihrem Wissen um einen fallenden Goldpreis profitieren?

Die innovative Idee, mit dem Bekannten wetten und sich seinen Barren dazu leihen

Da fällt Ihnen wieder Ihr Bekannter ein und Sie haben eine innovative Idee. Sie bieten Ihrem Bekannten an, seinen Goldbarren von ihm zu leihen und garantieren ihm, ihm den Goldbarren genau drei Monate später wieder zu geben. Sobald Sie den Barren geliehen haben, gehen Sie zum Händler und verscherbeln den Barren für Dollar. Da Sie ja davon ausgehen, dass der Barren drei Monate später weniger wert ist, rechnen Sie damit, dass Sie einen Barren zum Zurückliefern an Ihren Bekannten dann in 3 Monaten beim Händler billiger zurückkaufen können. Die Differenz ist Ihr Gewinn!

Theoretisch ist das eine superbe Idee. So könnten Sie von fallenden Kursen profitieren, weil Sie heute etwas verkaufen, das Sie sich geliehen haben, um es dann in der Zukunft billiger zurück zu kaufen. Das Dumme ist nur, warum sollte Ihr Bekannter da mitmachen? Er hat den Barren doch heute schon und hat keinen Vorteil davon, Ihnen den zu leihen und damit sogar noch ein Risiko zu gehen, dass Sie ein Betrüger sein könnten und mit dem Barren einfach verschwinden. Und ohne einen realen Barren den Sie über den Tresen schieben, wird Ihnen der Goldhändler heute kein Geld auszahlen. Um Ihrem Bekannten den Deal schmackhaft zu machen, müssen Sie ihm also etwas anbieten, und das ist sinnvollerweise ein Zins oder eine Gebühr dafür, dass er Ihnen den Barren leiht. Sie bieten ihm also einige Prozent des Barrenwertes für die Leihdauer an, die sie ihm sofort zahlen werden.

Der seriöse Leerverkauf, der präzise formuliert ein „Leihverkauf“ ist

Diese angebotene „Leihgebühr“ schmälert zwar am Ende Ihren Gewinn, aber immerhin, das überzeugt Ihren Bekannten. Denn der Bekannte hat jetzt (vermeintlich) auch nur Vorteile, er hat seinen geliebten Barren weiter und kann langfristig an dessen (vermeintlicher) Wertsteigerung partizipieren und bekommt dazwischen noch einige Prozent Leihgebühr für ein paar Monate, in denen der Barren bei ihm nur herumliegen würde. Alle sind also happy und wer am Ende der drei Monate dann wirklich happy ist, werden wir sehen, denn nur einer kann mit seiner Sicht auf die Kursentwicklung von Gold Recht haben.

Genau das ist ein Leerverkauf mit Wertpapierleihe! Und es ist die einzige Art und Weise, um bei Aktien seriös von fallenden Kursen zu profitieren. Man muss halt eine Sache (hier Gold) verkaufen, um es später (hoffentlich billiger) zurück zu kaufen. Der Begriff „leer“ bedeutet hier also nicht, dass Sie kein reales Gold real verkauft haben. Er bedeutet nur, dass Sie den Barren zu diesem Zweck nur geliehen haben und ihn später wieder zurückgeben müssen. Es müsste hier also eigentlich „Leihverkauf“ heißen. Dieser „Leihverkauf“ ist also in jeder Hinsicht völlig seriös und unproblematisch, weil hier wird ja ein echter Goldbarren ganz real (beim Händler) verkauft. Und die negativen „Zockergedanken“ die so etwas bei Otto Normalbürger auslöst, sind in dem Fall völlig deplatziert und nur der puren Ahnungslosigkeit geschuldet. Wer so sauber leer verkauft, kann also an Menge nie mehr verkaufen, als real am Markt vorhanden ist. Das genau ist ein (gedeckter) Leerverkauf und von den Grundprinzipien her die Grundlage jedes sauberen Short-Geschäftes. Natürlich gibt es von dem Prinzip unzählige Abarten, die leicht anders funktionieren. Ich versuche hier aber keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern Ihnen ein Gefühl für das dahinterstehende Grundprinzip zu vermitteln und dafür genügt dieses eine Beispiel.

Die Realität hinter einem seriösen Short-Konstrukt: der gedeckte Leerverkauf

Nun sind wir ja aber im Jahr 2017 und uns bieten Banken diverse derivative Konstruktionen an, um damit „Short“ zu gehen, ohne dass wir uns als Anleger um Wertpapierleihen Gedanken machen müssen. Über diese diversen Derivate will ich hier und heute nicht schreiben. Hier und heute ist aber wichtig für Sie zu verstehen, dass wenn Ihnen ein seriöser Broker anbietet, zum Bespiel nun bei einer DAX Aktie Short zu gehen, der Broker sich oft sofort, wenn Sie die Position eingegangen sind, im Hintergrund per echtem Leerverkauf – wie oben – refinanziert.

Das bedeutet also, in Wirklichkeit läuft zu ihrem derivativen Short oft im Hintergrund ein echter Leerverkauf mit Wertpapierleihe ab, wie oben im Jahr 1850 beschrieben. Sie merken nur nichts davon, weil Ihr Broker diese Komplexität für Sie verbirgt und dafür eine Gebühr kassiert. Ein seriöser Broker wird daher auch nie gegen Sie wetten, denn wenn er sich sofort am Markt refinanziert, ist ihm der Ausgang Ihrer kleinen Wette egal, er verdient an der Marge und fertig.

Das Verhalten eines seriösen Brokers – Refinanzieren, nicht gegen Sie wetten

Außerdem wird der seriöse Broker Ihnen nur dann eine Short Position auf eine Aktie anbieten, wenn er sich auch wirklich refinanzieren kann – sprich eine Aktie zum Verkauf am Markt leihen kann. Wenn keine leihfähigen Aktien am Markt mehr zu bekommen sind, weil zum Beispiel schon massive Short-Positionen existieren, wird der seriöse Broker Ihre Short Position ablehnen. Denn würde er sie annehmen, ohne sich zu refinanzieren, würde er ja gegen Sie wetten und abgesehen davon, de facto eine *ungedeckte* Short-Position (naked short selling) ermöglichen. Bei seriösen Handelsbanken kann man also immer wieder erleben, wie Shorts auf Einzelaktien gesperrt sind, weil zu leihende Aktien nicht mehr vorhanden sind. Dieses Verhalten ist das Verhalten eines seriösen Brokers, auch wenn man sich in dem Moment vielleicht ärgert, weil der gewünschte Short nicht mehr funktioniert.

Unseriöse Zocker-Buden, die gegen ihre Kunden wetten

Gerade bei kleineren CFD-Anbietern aus den bekannten „Finanzinseln“, dürfte es nach meiner persönlichen Vermutung aber auch Fälle geben, die sich nicht refinanzieren und als Gegenpartei damit gegen Sie wetten. Dass diese Broker dann natürlich ein Interesse daran haben, Kurse mal schief zu stellen, Orders liegen zu lassen oder Stopps abzufischen, dürfte klar sein. Ein Broker der gegen Sie wettet, ist aber kein Broker, sondern eher ein Buchmacher in einem Wettbüro. Und schlimmer noch, dieser Buchmacher stellt dann auch noch Ihre Kurse. Lassen Sie die Finger davon!

Seriöse (gedeckte) Shorts gegen die Gesundbeter

Sie sehen an der Darstellung auch den Unterschied zwischen einem gedeckten Leerverkauf und einem fragwürdigen ungedeckten (nackten) Leerverkauf. Letztere sind in meinen Augen ein unnötiger Auswuchs eines wild gewordenen Finanzsystems und dienen letztlich nur der Großfinanz. Gerade bei Gold an der Comex kann man das wunderbar beobachten. Hier können nicht durch physisches Gold gedeckte Wetten eingegangen werden und damit können die „großen Jungs“ den Preis eigentlich beliebig hin und her schicken, mit dem physikalischen Angebot und Nachfrage hat das nicht notwendigerweise viel zu tun. Um ins Jahr 1850 zurück zu gehen, müsste der Goldhändler Ihnen da also Geld für den zu verkaufenden Goldbarren geben, nur auf ihre Versicherung hin, dass Sie „irgendwo“ tatsächlich einen Barren besitzen. Dass solche Kurse nur noch wenig mit physischem Angebot und Nachfrage zu tun haben, dürfte offensichtlich sein.

Gedeckte Leerverkäufe sind also nicht zu kritisieren und haben für einen Markt eine hohe positive Bedeutung, weil sie helfen, den Markt gesund zu halten und Übertreibungen zu reduzieren. Die „Shorties“, die gegen überzogene Kurse wetten, sind keine finsteren Gestalten, sondern eher wie eine Gesundheitspolizei, die keine übertriebenen Bewertungen zulässt. Und indem die Politik Leerverkäufe generell verbietet (warum eigentlich?), macht man einen Markt nicht stabiler, sondern instabiler.

Denn die gesunde schöpferische Zerstörung im besten Schumpeterschen Sinne, braucht eben die klugen Anleger, die erkennen, welche Geschäftsmodelle zum Scheitern verdammt sind und sich gegen die „Gesundbeter“ stellen. Es ist doch gerade einer der großen systemischen Fehler der aktuellen Notenbankpolitik des billigen Geldes, dass dieser Prozess unterbunden wurde und nicht lebensfähige Firmen weiter durchgeschleppt werden. Warum wohl schwärt das italienische Bankenproblem immer noch? Gerade doch *weil* eine Bereinigung immer wieder unterbunden wurde – durch die Staaten mit Unterstützung der Niedrigzinsen der Notenbanken. Dass gerade Shorts auf Banken in vielen Ländern verboten sind, sagt doch einiges darüber aus, wer hier die Gesundbeter sind, die langfristig alles schlimmer machen.

Unseriöse (ungedeckte) Shorts, die zu unterbinden sind

Ganz anders sind ungedeckte Leerverkäufe zu werten, in denen ein Marktteilnehmer „aus dem Nichts“ beschließt, nun mal Mengen eines Assets zu verkaufen, das er gar nicht besitzt und schlimmstenfalls später auch gar nicht bekommen kann. Damit können Marktpreise tatsächlich manipuliert werden, weil am Ende mehr verkauft werden kann, als physikalisch überhaupt existiert, und das reale Angebot und der reale Bedarf seinen Einfluss auf die Preisfindung verliert. Ungedeckte Leerverkäufe muss man sehr kritisch sehen und ich bin sicher, dass der Markt ein Besserer wäre, wenn diese Auswüchse ganz generell unterbunden würden.

Schlusswort

Falls Sie es noch nicht wussten, haben Sie nun vielleicht erkannt, dass die Dinge nicht ganz so einfach sind, wie sie am Stammtisch und in Politikerstatements für die Galerie immer gerne gemacht werden. Gedeckte Shorts haben einen volkswirtschaftlichen Sinn und haben nichts Manipulatives an sich, weil man nur verkaufen kann, was real da ist und man via Leihe besitzt. Ungedeckte Shorts dagegen gehören nicht in einen sauberen Markt, dessen Ziel die Preisfindung zwischen Angebot und Nachfrage ist. Mir ist völlig klar, dass selbst obige Differenzierung noch zu sehr vereinfacht, das ist bei so einem Artikel für die Allgemeinheit aber unvermeidlich.

Dass zwischen Realität und medialer Aufbereitung zu oft eine Lücke klafft, kennen wir ja mittlerweile auch aus vielen anderen Bereichen der Politik. Eine moralinsaure Bugwelle vor sich her zu schieben, ist halt einfacher als das Hirn anzustrengen, auch zum Thema Shorts. Und es lässt sich leichter in Wählerstimmen umsetzen. Nur besser wird die Welt dadurch nicht notwendigerweise.

Ihr Michael Schulte (Hari)

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Kommentare ( 6 )

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Cuperto
6 Jahre her

Völlig wurscht.
Jeder Kauf braucht einen Verkauf und jeder Verkauf einen Kauf.
Kümmert euch lieber um die 19% „Umsatz“steuer.
Wenn ich mir die Steuerlast so ansehe und bedenke, daß Merkel uns versprochen hat bis 2021 abzuzocken, keimt in mir der Verdacht, daß die Mehrheit der Bevölkerung vom Staat lebt, also von meinen Steuern.

W. Meister
6 Jahre her

Wenn Anleger von einem Unternehmen begeistert sind, wollen sie mehr Anteile erwerben, die Nachfrage erhöht sich, der Kurs steigt. Sind sie dagegen enttäuscht, wollen sie weniger Anteile besitzen, das Angebot erhöht sich, der Kurs fällt. Das funktioniert prächtig und völlig ohne Shortseller. Für die Kursfindung sind die Shorties also schon mal nicht nötig. Unternehmen sind an einer hohen Börsenkapitalisierung interessiert, da diese zB zu besseren Finanzierungsmöglichkeiten führt, wodurch wiederum höhere Investitionen, verbesserte Produkte, mehr Beschäftigung, höhere Steuerzahlungen etc. entstehen. Und die Aktionäre werden auch glücklich. Win-Win. Was große Shortseller aber treiben, ist häufig grenzwertig bis illegal. Da werden die Aktien… Mehr

Berggrün
6 Jahre her

Herr Wolkenspalter: Was ist daran falsch, „ausschließlich aus Gewinnabsicht“ zu handeln? Warum glauben Sie, sollte Moral und nicht Gewinnerzielungsabsicht Leitschnur wirtschaftlichen Handelns sein?
Und ist eine Gesellschaft erfolgreicher, lebenswerter, wenn sie sich primär von Moral leiten läßt? Ich denke, genau das haben wir mit dem Regime Merkel.

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her
Antworten an  Berggrün

Was meinen Sie, warum der Autor als auch ich – jeder auf seine Weise – sich nach der Seriosität von etwas fragen? Wenn das nichts mit der Sauberkeit von Moral zu tun hat…? Gewinnerzielungsabsicht allein macht eine Sache sowieso noch nicht zum Wirtschaftsprojekt. Und wenn es so wäre, dann stünde eben die Seriosität der Wirtschaft infrage. Warum also nicht trennen, was zu trennen geht? Ohne Moral, übrigens, läuft auf dieser Welt gar nichts mehr. Es kommt nur darauf an, nicht das Falsche als Moral zu bezeichnen. Das gilt bei Merkel wie in der Wirtschaft als auch an der Börse. Moral… Mehr

Berggrün
6 Jahre her

Ihr Ansatz ist sozialistisch oder eher romantisch, weil er die Bereitschaft zu Altruismus und Verzicht zugunsten des großen Ganzen als wünschenswerten Normalfall postuliert („Wo ist der volkswirtschaftliche Nutzen?“) In einer Marktwirtschaft agieren die einzelnen Teilnehmer aber niemals altruistisch, sondern immer egoistisch. Alles andere erforderte entweder einen totalen Vollbesitz aller Information (unmöglich) oder die Bereitschaft zur Selbstschädigung (keinem Lebewesen angeboren) Ihr Vorteil entsteht aus der Dummheit (= Nichtvollbesitz aller Informationen) Ihres Freundes. Allerdings: Handelspartner machen keine Freundschaftsgeschäfte. Ich habe stattdessen den Grundsatz: Geschäfte mit Geld haben in einer Freundschaft nichts verloren. Darum gebe ich meinen Freunden entweder ein Pils aus oder… Mehr

Frank Stefan
6 Jahre her

Interessant! Danke für den Einblick (!), ja bei Tichy`s kann man was lernen! Sicherlich ist der „Short“ ein logisches Konstrukt, nur wehe, wenn was schiefgeht, dann ist Zahltag. Letztendlich sollte derjenige, der sich wirklich damit auskennt solche Finanzjonglierereien machen und wenn es schiefgeht, selber zahlen und schweigen. Es ist wie in der Medizin: es gibt Profis und Scharlatane und der Patient ist ein Laie und hat nur die Hoffnung, an einen seriösen Profi zu geraten. Wirklich wissen kann er das nie und wenn sich der Profi mal irrt, wird er ganz schnell, wieder von Laien, zum Scharlatan umgedeutet; unverdientermaßen. Das… Mehr