Ein spanischer Blackout und die deutsche Systemsicherheit

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber legten im Juli einen sogenannten Systemstabilitätsbericht vor. In ihm sind Handlungsempfehlungen genannt, die teils dringend sind. Der „Iberoout“, der große Stromausfall vom 28. April auf der iberischen Halbinsel, hat den Bericht offenbar geprägt.

picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack

Der sogenannte „Iberoout“ vom 28. April 2025 hat viel Aufmerksamkeit erregt, Diskussionen ausgelöst und er wird Folgen bei den europäischen Netzbetreibern haben. Zunächst: War es überhaupt ein Blackout? Die Rede ist auch von einem großen Stromausfall oder einem Schwarzfall. Nach gängiger Lesart muss ein Stromausfall länger andauern (ein bis mehrere Tage) und regional übergreifend sein, um als Blackout bezeichnet werden zu können. Nach knapp 16 Stunden waren hier alle Verbraucher wieder versorgt, aber räumlich war die Wirkung beträchtlich in Form des kompletten Territoriums Spaniens und Portugals und eines kleinen Teils des französischen Netzes.

Angesichts dessen scheint mir die Einordnung als Blackout möglich.
Spanien war bisher vorbildlich oder übermütig, je nach Sichtweise, im Ausbau von Wind und Photovoltaik (PV) und strebt ehrgeizig in die Dekarbonisierung. Über Jahre hinweg stieg die Einspeisung von Wind- und Solarstrom stark an auf Kosten konventioneller Kraftwerksleistung. War dies einer der Gründe für diesen Blackout?

Der ziemlich komplizierte Ablauf des Netzbetriebes bis zum Ausfall und danach ist im
Auswertungsbericht der ENTSO-E, des Dachverbandes der europäischen Netzbetreiber, nachlesbar. Hier eine kurze, stark vereinfachte Zusammenfassung:

28. April, 12:33 Uhr

Am 28. April 2025 traten bereits ab etwa 10:30 Uhr stärkere Spannungsschwankungen im spanischen Netz auf, die zunächst korrigiert werden konnten. Ab etwa 12:00 Uhr wiederholten sich diese und nahmen zu. Es gab Langzeit-Pendelungen durch das ganze europäische Netz, sie schwappten in abgeschwächter Form bis ans andere Ende des „Stromsees“ nach Litauen. Später kam es zur Trennung des spanischen vom französischen Netz, dadurch war die Regelfähigkeit auf der iberischen Halbinsel stark eingeschränkt und die n-1-Sicherheit (bei Ausfall eines Netzelements müssen alle Kunden trotzdem versorgt werden können) war nicht mehr gegeben. Nach 12:33 Uhr kollabierte das Netz innerhalb weniger Sekunden.

Blackout in Spanien
Systemkollaps durch Solarkraft
Eine Fehlfunktion eines Wechselrichters in einer PV-Großanlage in Bajadoz hatte zusammen mit anderen Faktoren zu Spannungsspitzen geführt, der Ausfall von weiteren Erzeugungsanlagen war die Folge. Das Stromüberangebot im Netz führte zu Überspannung, Erzeuger fielen aus, es kam zur Unterfrequenz und Sicherheitsabschaltungen bei Erzeugern und Verbrauchern.

Dieser Wechselrichter im Verbund mit anderen Störfaktoren war sozusagen der erste Dominostein, der fiel, oder der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Innerhalb weniger Sekunden waren ganz Spanien und Portugal stromlos.

In dieser unklaren Situation wurde medial schnell aus der Hüfte geschossen. Atmosphärische Störungen könnten Einfluss gehabt haben oder Putin sei schuld, in dieser Zeit ohnehin der Universalschuldige. Das alles erwies sich schon nach kurzer Zeit als falsch. Der Einfluss des großen PV-Anteils im Netz wurde thematisiert, die Wechselrichter mit ihrem Beitrag zu Oberschwingungen seien schuld. Die PV-Fans verwiesen schnell auf die Netzbetreiber, die nicht ordnungsgemäß reagiert hätten (was nicht ganz falsch ist). Und außerdem – ätsch – hätten die „Atomkraftwerke“ wohl auch nicht helfen können.

Ohne in die Details zu gehen, gilt als gesichert, dass der Anteil regelbarer Kraftwerksleistung und der Anlagen mit Blindleistungskompensation zu niedrig war. Nur etwa 25 Prozent des Stroms kam aus konventionellen Kraftwerksanlagen mit rotierenden Massen, 75 Prozent aus kaum regelbarer natürlicher Zufallseinspeisung.

Insbesondere die PV-Einspeisung erfolgt in die unteren Spannungsebenen, aber die Blindleistung und damit die Spannung wird über die Höchstspannungsebene geregelt. Der Frequenzausgleich war über eine zu niedrige Momentanreserve (Schwungmassen) unzureichend, die restliche regelbare Kraftwerksleistung zu gering. Ausländische Hilfe war nur begrenzt möglich, es gibt nur Interkonnektoren (grenzüberschreitende Verbindungsleitungen) in drei Länder – Frankreich, Portugal und Marokko. Eine davon, nach Frankreich, stand zudem nicht mehr zur Verfügung.

Als Fazit kann man zusammenfassen: Das System hatte seine Regelfähigkeit verloren.

In den Wochen danach war zu beobachten, dass der „dargebotsunabhängige“ Anteil von Strom aus konventionellen Kraftwerken von den Netzbetreibern in Spanien bei etwa 40 Prozent gehalten wurde.

Kann ein solches Ereignis auch bei uns auftreten? Prinzipiell ja, denn auch bei uns ist die Momentanreserve gesunken und im internationalen Vergleich niedrig:

Quelle: TechForFuture, Florian Blümm

Was uns aber vom spanischen Netz unterscheidet, ist die enge Einbindung ins mitteleuropäische Netz über knapp 30 Interkonnektoren. Zudem sind unsere direkten Nachbarn (Frankreich, Schweiz, Polen, Tschechien) mit großen Momentanreserven am Netz, wovon wir generell bei der Versorgungssicherheit partizipieren können, oder, um es deutlicher zu sagen: schmarotzen.

Die Frage, ob der Iberoout in Deutschland eine neue Bewertung der Lage auslöst, ließ TE folgende Presseanfrage an die Bundesnetzagentur (BNA) stellen:

„Sieht die BNA die Notwendigkeit einer Begrenzung des Anteils fluktuierender Einspeisung ins Netz (PV- und Windstrom) resp. sieht die BNA eine mindestens erforderliche Bereitstellung von regelbarer Leistung aus rotierenden Massen mit entsprechender Möglichkeit, SDL bereitzustellen (in prozentualem Anteil oder als Leistungsangabe in GW bzw. GVA)? Welchen Anteil an Strom aus dargebotsunabhängiger Stromeinspeisung ins Netz sehen Sie als notwendig an?“

Die Antwort lautete:

„Zur Gewährleistung der Systemstabilität bedarf es eines Zusammenspiels unterschiedlicher Instrumente. Dazu werden zusätzliche Netzwerkelemente wie beispielsweise rotierende Phasenschieber, neue Erzeuger (Erneuerbare-Energien-Anlagen oder Kraftwerke) und Batteriespeicher mit systemstabilisierenden Eigenschaften zählen.“

Das war im Grunde keine Antwort, sondern aus der rechten unteren Schublade eines Praktikantenschreibtisches im Vorzimmer gezogen. Neue Erzeuger in Form von „Erneuerbare-Energien-Anlagen“ wie Wind und PV stabilisieren nicht das System, sondern bewirken das Gegenteil, indem sie permanent Schwankungen eintragen. Deshalb unterscheidet die BNA selbst nach dargebotsabhängiger und nicht dargebotsabhängiger Stromeinspeisung. „Erneuerbare“ in einen Topf mit (regelbaren) Kraftwerken zu werfen, könnte man Windkraft-Propagandisten durchgehen lassen, nicht aber einer Behörde, die sich professionell mit dem System befassen und Zusammenhänge verstehen sollte.

Der Systemstabilitätsbericht

Aber vor diesem aktuellen Hintergrund entstand die aktuelle Einschätzung der deutschen Systemstabilität. Nach Paragraf 12i des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) ist durch die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) erstmalig 2025 und danach zweijährig ein Systemstabilitätsbericht zu erstellen, danach gibt die Regulierungsbehörde (BNA) eine Bewertung ab. Der Bericht wie auch die Bewertung liegen nunmehr vor. Auch wenn zum Zeitpunkt der Berichtserstellung die Auswertung der ENTSO-E zum Iberoout noch nicht vorlag, stehen der Bericht und die Bewertung durch die Behörde offensichtlich unter dem Eindruck des spanischen 28. April.

TE-Interview mit Fritz Vahrenholt
Energiewende in den Blackout: Solarstrom gefährdet das Stromnetz
Durch die BNA wurden in der Bewertung für das deutsche System insgesamt 37 „erhebliche Handlungsbedarfe“ identifiziert mit entsprechenden Handlungsempfehlungen, die zum Teil einen „kollektiven Handlungsdruck“ erzeugen und prioritär zu behandeln seien. Es geht um die Weiterentwicklung der Netzsicherheitsprozesse, um die transiente Stabilität im untersuchten Szenario der Langfristanalyse für das Jahr 2030. Für eine Vielzahl von Fehlersituationen sei diese Stabilität nicht gegeben. Nur durch massive Anstrengungen im Bereich der identifizierten Gegenmaßnahmen könne diese Situation verbessert werden.

Dringend seien Maßnahmen zur Spannungs- und Frequenzstabilisierung notwendig, also zur Bereitstellung von Blindleistung und großer Momentanreserven. Dies erfolgte bisher (kostenlos) durch konventionelle Kraftwerke, nun braucht es – welch Überraschung – Ersatz.

Volt statt Watt

Die Spannungshaltung ist eine der beiden Achillesfersen im Netz, ihre Nichtbeherrschung ging dem Ausfall in Spanien voraus. Um den Sollwert zu halten, ist die Blindleistung so zu regeln, dass die Schwankungen durch die Verbraucher ausgeglichen werden. Das geschah und geschieht bisher vor allem über die Stufenschaltwerke großer (Kraftwerks-)Transformatoren. Mit deren Reduzierung werden verschiedene über die Netzentgelte zu finanzierende technische Anlagen nötig wie STATCOM-Anlagen, die in den Schaltanlagen der Netzbetreiber installiert werden. In gewissem Umfang können auch Wechselrichter von PV-Anlagen nachts zur Spannungsregelung beitragen.

Nötig werden auch als Motoren im Netz mitlaufende Generatoren mit gekuppelten Schwungmassen, die die Blindleistungsregelung und die Momentanreserve absichern sollen.

Rotierende Massen als Bügeleisen

Die stabile Netzfrequenz, der maßgebende Parameter für das ausgeglichene Verhältnis aus Produktion und Verbrauch, ist das Rückgrat der Stromversorgung in einem Drehstromnetz. Offensichtlich gibt es viel Unwissen über die geringe zulässige Schwankungsbreite.

Nur zwischen 49,8 und 50,2 Hertz darf die Frequenz schwanken, dazu ein bildlicher Vergleich: Als Autofahrer stünde die Aufgabe, die Motordrehzahl bei 3.000 Umdrehungen pro Minute zu halten, abweichen dürfte man dann nur von 2.988 bis 3.012. Dann wäre ein sehr sensibler Gasfuß vonnöten und im Netz geht es wie auf der Straße nicht nur geradeaus. Kurven und Berge durch wechselnden Bedarf, vor allem schwankenden Wind gibt es jede Menge. Man kann die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in den Netzleitstellen nicht hoch genug würdigen.

Exposed
"Liegt an Solarenergie": Spanisches TV enthüllt interne Gespräche von Technikern vor Blackout
Die BNA fordert nun, in den Technischen Anschlussregeln Mindestanforderungen zur Erbringung von Momentanreserve festzuschreiben (da war TE mit der Presseanfrage etwas der Behörde voraus). Diese Reserve kann im Wesentlichen nur durch konventionelle Kraftwerke mit rotierenden Massen geliefert werden, auch wenn einige Windkraftanlagen über ihre Wechselrichter Strom netzbildend einspeisen können, den nötigen Wind vorausgesetzt.

Die BNA legt in ihrer Bewertung gleichermaßen fest, zunächst dringlich alle Daten zum Netzbetrieb zu erfassen. Offensichtlich war dies bisher nur unzureichend der Fall. Mit dem weiteren Ausbau der PV werde die Marktintegration an Grenzen stoßen, also nicht mehr möglich sein. Zu viele Akteure hätten bisher keine hinreichenden Anreize, ihre Einspeisung an Marktsignalen zu orientieren.

Das ist der eigentliche Knackpunkt, verursacht durch ein anarchisches Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2000. Es gehört abgeschafft oder in der Art reformiert, dass sich die inzwischen großen Kapazitäten an Wind- und PV-Erzeugern netzdienlich verhalten müssen und es kein Geld mehr gibt für Produktion zur falschen Zeit.

Stromversorgung im Großversuch

Die Politik mehrerer Bundesregierungen förderte seit Jahrzehnten den maximierten, aber unkoordinierten Ausbau der „Erneuerbaren“. Wirtschaftsministerin Reiche (CDU) hat nun eine Studie in Auftrag gegeben, um zunächst den Stand der „Wende“ zu ermitteln. Das hatte ihr Vorgänger Habeck trotz Festlegung im Paragrafen 54 des Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes (KVBG) nicht geschafft oder nicht schaffen wollen.
Netzbetreiber, Wissenschaftler und andere Fachkundige, die sich warnend zum Thema äußerten, wurden oft in billigster Manier als Fortschrittsfeinde, Klimaleugner oder Kohlelobbyisten denunziert. Dabei gibt es in Deutschland schon lange keine Kohle- oder Atomlobby mehr.

Aufschlussreich ist, wer sich an dieser Diskussion zur Netzstabilität nicht beteiligt. Von Agora-Energiewende oder dem DIW mit Multi-Spezialistin Professor Claudia Kemfert habe ich bisher Begriffe wie Blindleistung und Momentanreserve nicht vernommen. Frau Kemfert geht bekanntlich davon aus, dass Moleküle im Netz fließen.

Viele kleinteilige Maßnahmen fordert die Bundesnetzagentur in ihrer Bewertung des ÜNB-Berichts. Die wirksamste und sicherste Handlungsempfehlung wäre ein Moratorium des Ausbaus an PV- und Windkraftanlagen, bis die vorgeschlagenen Empfehlungen umgesetzt sind und der Netzausbau aufgeholt hat.

Auch hieran zeigt sich, dass diese deutschnationale Energiewende keinen Masterplan hat. Denn dann wäre die jetzige Situation vorhergesehen worden und es würde nicht einen plötzlichen „kollektiven Handlungsdruck“ geben.

Photovoltaik statt Landwirtschaft
Spanien enteignet Bauern für Solarparks
Um nicht zugeben zu müssen, dass die Energiewende keinem übergreifenden Plan folgt, werden verschleiernde Formulierungen bemüht. Die Bezeichnung der Energiewende als „unserer Mondlandung“ ist grundsätzlich falsch. Die Amerikaner gaben bezogen auf heutige Preise etwa 120 Milliarden Dollar dafür aus, danach war das Projekt erledigt. Die Energiewende kostete uns bisher mindestens 600 Milliarden Euro und die Skala ist nach oben offen. Allein der Netzausbau bis 2030 erfordere einen „mittleren dreistelligen Milliardenbetrag“.

Die Energiewende sei unser „Jahrhundertprojekt“. Auch das ist falsch, denn es wird nicht nach Projektstruktur gearbeitet. Diese sieht regelmäßiges Monitoring der durchgeführten Maßnahmen vor, was Bundeswirtschaftsministerin Reiche nun offenbar erstmalig veranlasst.

Näher an der Wahrheit liegt Professor Marcel Fratzscher vom DIW, der in seinem Buch „Die Deutschland-Illusion“ schon 2015 sinngemäß schrieb, dass allen klar sein müsse, dass es sich bei der Energiewende um ein Experiment handle. Christoph Frei, der damalige Generalsekretär des Weltenergierates, sprach von Deutschland als dem größten Freiluftlaboratorium auf dem Energiesektor.

Sicher ist, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht Teilnehmer eines energiewirtschaftlichen Großexperiments sein will, sondern eine Energieversorgung nach dem Grundsatz des Paragrafen 1 des EnWG und des energiepolitischen Zieldreiecks bevorzugt. Anstelle Experimente im Labor durchzuführen, gingen und gehen mehrere Bundesregierungen „voll ins Risiko – und vielleicht gelingt es ja auch“ (Robert Habeck). Was passiert, wenn es nicht gelingt, darüber hat man sich offenbar keine Gedanken gemacht. Nach einem bereits gescheiterten realsozialistischen Experiment auf deutschem Boden haben die Menschen im Land wenig Neigung, die Laborratten für grüne Klimafantasien sein zu wollen.

Inzwischen geht der Test weiter, wie viele Schwankungen unser Netz noch ertragen kann, ohne dass Spannung und Frequenz aus dem Ruder laufen. Wir werden es irgendwann wissen, wenn sich Politik nicht ändert.


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Kommentare ( 53 )

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53 Comments
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Prometheus
3 Monate her

Das einzige, was man daraus lernen kann, hätten Frankreich und Marokko nicht geholfen, hätte man das Netz nicht mehr hochfahren können…

Autour
3 Monate her

Dieser Stromausfall war eigentlich super für all die Befürworter von „Ökostrom“, denn:
Es gab KEINE Toten, KEINE grösseren Schäden, KAUM wirkliche Probleme und ruck zuck war alles wieder wie immer!
All die Vorhersehungen von einem Blackout, der über Tage dauern wird, der ein Land ins Chaos stürzen könne … sieht man hier wie schnell es gehen kann… alles nichts der Rede wert. Und es wäre wahrscheinlich nicht passiert hätten die Franzosen nicht die Leitung dicht gemacht….
Also im Endeffekt alles nicht so wild… das ist die Lehre die man daraus ziehen kann…

Peterson82
3 Monate her

Die Situation, und das wird im Artikel ja auch beleuchtet, ist hierzulande kaum vergleichbar mit Spanien. Wir sind Mittelpunkt des zentralen europäischen Strommarktes und sind auch mit wesentlich stärkeren Anbindungen an unsere Nachbarländer ausgestattet. Im Artikel ist die Rede davon das große rotierende Massen das Netz stabilisieren müssen. Das ist längst überholt. Das können moderne Batteriekraftwerke als Primär und Sekundärkraftwerke viel besser und auch inzwischen günstiger. Der Ausbau stockt, nicht etwa weil alles so fürchterlich ist, nein, weil sich die deutsche Bürokratie grade wieder im Klein Klein verliert. Insbesondere auf VNB Ebene. Es liegen inzwischen hunderte größere Batteriespeicherprojekte vor die… Mehr

Haeretiker
3 Monate her
Antworten an  Peterson82

Also, wenn Batteriekraftwerke das so viel besser und günstiger können, dann sollte das doch belegbar sein. Bisher fand ich dazu, außer salbungsvolle Absichten, recht wenig. Und wenn, dann nichts was Ihre Aussage glaubhaft macht.
https://kfv-mol.de/Wordpress/Artikel/brand-einer-batteriespeicheranlage-in-neuhardenberg/

Peterson82
3 Monate her
Antworten an  Haeretiker

die Belege können sie bereits seit Jahren in Australien sehen. Das Netz war dort, unabhängig von Regenerativen sehr instabil. Es wird jetzt durch große Batteriekraftwerke von Tesla stabilisiert.

Selbst in Texas werden diese bereits installiert.
https://www.rwe.com/presse/rwe-clean-energy/2024-02-14-rwe-stellt-drei-us-batteriespeicherprojekte-fertig

Last edited 3 Monate her by Peterson82
Haeretiker
3 Monate her
Antworten an  Peterson82

Einen link zu RWE als Beleg? Das ist doch nicht ihr Ernst. Da wird nur Tonnenideologie verbreitet. Die Zunahme an Batteriekapazität belegt noch nicht die Verbesserung der Netztstabilität.
Mit Beleg meine ich den rechnerischen und meßtechnischen Nachweis für die erhöhte Stabilität durch Batteriekraftwerke. Ich will ja nicht per se ihre Aussage hierzu in Abrede stellen, aber etwas mehr an elektrotechnischer Beweisführung außerhalb von Laborergebnissen wäre schon überzeugender.

Egge940
3 Monate her

Der Artikel ist mindestens irreführend. Es wird hier suggeriert, dass Momentanreserve nur durch fossile Kraftwerke bereitzustellen wäre. Batteriespeicher können auch heute schon synthetische Trägheit, Primär- und Sekundärregelleistung bereitstellen. Außerdem gibt es bereits in großen Solarparks netzformende Wechselrichter, die ebenso ihren Beitrag zu einem stabilen Netz leisten können. Wir müssen es nur richtig machen, dann brauchen wir nicht mehr so vielefossile Kraftwerke und wir werden unabhängiger von Despoten und Fossilkonzernen.

Uferlos
3 Monate her
Antworten an  Egge940

wir werden unabhängiger von Despoten und Fossilkonzernen.

Das ist richtig und gut so. Nur darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass erneuerbare Energie weniger Profitinteressen unterliegen. Bei den EE sind in den vergangenen Jahren, durch staatliche geregelte Vertragsbedingungen sehr gute Kapitalrenditen von teilweise 10-15 %, aber mindestens um die 8 % erzielt und damit hohe Erwartungen seitens Investoren worden. Die Erzählung, dass der Strom regional und preisgünstig erzeugt wird und alle davon partizipieren, ausser den bösen Fossilkonzernen, ist längst widerlegt.

Last edited 3 Monate her by Uferlos
Egge940
3 Monate her
Antworten an  Uferlos

Ich gebe Ihnen da recht, das hier auch viele Großinvestoren mit hohen Renditeerwartungen rein sind. Der Unterschied ist aber. Es ist eben für den kleinen Mann überhaupt möglich, sich hier einzubringen, sei es mit einem kleinen Balkonkraftwerk, eigener PV bei Eigenheim oder als Beteiligung an einer Bürgerenergiegenossenschaft. Gleichzeitig ist die Wertschöpfung regional eben doch höher als bei einer handvoll AKW oder KohleKW. Partizipation ist möglich, aber ein gewisser Aufwand für Kommunen/Bürger ist es eben doch.

Klaus Uhltzscht
3 Monate her

Man muß gründlicher auf die Klimalüge eingehen. Diese und die mit ihr reich werdenden Klimagewinnler sind der rosa Elefant im Raum.

PapaAN
3 Monate her

Es wird der Punkt kommen, dass die Nachbarn uns keinen Strom mehr liefern, weil unser Netz durch Grüne Fantasie so instabil geworden ist, dass der Zusammenbruch wöchentlich/täglich/stündlich bevorsteht. Dann haben die Grünen Khmer alles richtig gemacht und Deutschland dekarbonisiert. Der Michel glaubt aber immer noch, dass wir auf dem richtigen Weg sind! GerMoney has fallen!

Peterson82
3 Monate her
Antworten an  PapaAN

Für gewöhnlich wird es hierzulande jeden Abend dunkel sodass die Solarleistung gen null fällt und ohne das ein Stromausfall stattfindet. Es sind über 30GW Kohle und fast 37GW Gas-Kraftwerksleistung installiert, die schon alleine, zumindest auf dem Papier Deutschland versorgen können. Hinzu kommt Biomasse die aus der Grundlast genommen werden könnte um Spitzenlasten/Dunkelflauten abzudecken, Wasserkraft und die bislang kaum genutzte Geothermie. Auch Ölkraftwerke existieren noch. Anzunehmen dass wir hier keine Kraftwerke hätten und wir auf das Ausland angewiesen sind ist ein immer wiederkehrender Irrtum. Die Umstand, dass wir oftmals AKW Strom aus Frankreich beziehen beruht auf der Tatsache, dass es am… Mehr

Sonny
3 Monate her

Und welchen Nutzen hat dieses Experiment?
Wie sieht der vorher/nachher Zustand in Wirklichkeit aus?
Warum überhaupt dieses Experiment? Ging es nur darum, eine neue Wirtschaftssparte zu erfinden? Und zu welchem Preis?
Alles in allem: Mir war die „Atomlobby“ lieber.

Last edited 3 Monate her by Sonny
Egge940
3 Monate her
Antworten an  Sonny

Naja, die Wirtschaftssparte (hunderttausende Jobs!) ist größtenteils schon nach China abgewandert dank der Politik von Altmaier & Co.. Der „Preis“ ist wachsende Unabhängigkeit sowie ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz.. aber das ist ja vmtl. laut ihrer Ansicht sowieso eine Lüge und gehört zur grün-linken Weltverschwörung.

Urmeli
3 Monate her
Antworten an  Egge940

„Klimaschutz“, so, so. Interessanter Begriff, auch die wachsende Unabhängigkeit von China, köstlich. Nun gut, man kann den ganzen Müll ja stofferhaltend recyceln, wenn er schon mal da ist. Und mit dem Balsaholz in den Flügeln der Windkraftanlagen sorgen wir für den gesunden, nachhaltigen Umbau im Regenwald. Nach 10/15 bis maximal 20 Jahren gibts wieder neue Propeller. Prima.

Egge940
3 Monate her
Antworten an  Urmeli

Wie gut kann man das Quecksilber, den Feinstaub und sonstige Emissionen aus dem Kohlekraftwerk recyceln, das jeden Tag neu rausgepustet wird? Balsaholz für Windenergieanlagen entspricht übrigens ca. 3 % der Gesamtimportmenge von Balsa plus es gibt bereits Alternativen wie PVC und PET, die bereits verwendet werden.

Urmeli
3 Monate her
Antworten an  Egge940

Da müßte man bei den Kraftwerksbetreibern mal nach dem Verbleib der Filterrückstände nachfragen. Wäre interessant. Interessant wäre auch, ob in China die westlichen Arbeitsschutzvorschriften für die Verarbeitung von Epoxidharzen eingehalten werden. Ein großes Problem ist auch durch gefilterten Abgase entstanden. Zu wenig Kondensationskerne reduzieren die Regenmengen, sind somit „Klimasensitiv“, allerdings anders als beabsichtigt.

Dr.KoVo
3 Monate her
Antworten an  Egge940

Falls Sie es nicht wissen, Klima ist nur eine statistische Größe (das Wetter der vergangenen 30 Jahre). Das wollen Sie also schützen. Wie macht man das?

Erfurter
3 Monate her

Der eigentliche Blackout ist ja, das Sie Herr Hennig, offenbar der einzige journalistisch tätige Fachmann auf dem Gebiet der Energiesicherheit Sektor Elektro sind.

Urmeli
3 Monate her
Antworten an  Erfurter

Gut, daß es Menschen gibt, die sich so freundlich daran beteiligen, wenn ein umfangreicher, aktueller Bericht der Bundesnetzagentur allgemeinverständlich erklärt wird. Konstruktive Mitarbeit ist eines der Markenzeichen dieses Landes. Danke für den Hinweis!

Querdenker_Techn
3 Monate her

Was bisher nicht diskutiert wurde: Wie klimaschädlich sind die Stromerzeuger, die immer als „Erneuerbare“ und „klimaneutral“ bezeichnet werden?
Wurde der Energieerhaltungssatz abgeschafft?

Archie
3 Monate her
Antworten an  Querdenker_Techn

Absolut berechtigte Frage. Von den 30.000 Windrädern in D emmitiert jedes jährlich ca. 150 bis 180 kg giftigen Kunststoffabrieb von den Rotorblättern, und das, auf die durchschnittliche Laufzeit gesehen, etwa 30 Jahre lang. PV-Anlagen wandeln etwa 15% der aufgenommen Energie in Strom um, der Rest wird als Wärme wieder abgestrahlt.
Fazit: PV-Anlagen sind Klimaerhitzer und Windräder Dreckschleudern. Von der Entsorgung der verbrauchten Anlagen hier mal ganz zu schweigen.

Egge940
3 Monate her
Antworten an  Archie

Keine Ahnung woher Sie diese Zahlen haben, aber der Abrieb liegt in der Realität bei ca. 500 g pro Rotorblatt und Jahr, Offshore bis max. 1 kg, onshore bis max. 50 g (Quelle z.B. https://www.researchgate.net/publication/386900757_Microplastics_Emission_from_Eroding_Wind_Turbine_Blades_Preliminary_Estimations_of_Volume). Bitte geben Sie falls vorhanden eine Quelle für Ihre Behauptung an.

jopa
3 Monate her
Antworten an  Egge940

Mittelwert vom 500g, an Land max 50gr. Wie paßt das zusammen?
wenn ich 30.000 Windräder habe, sind das 90.000 Flügel, bei einem mittleren Abrieb von 0,5kg sind das 45.000 kg Abrieb pro Jahr. Das ist ein ganz schön größer Haufen Giftmüll, schön verteilt in der Landschaft.

Egge940
3 Monate her
Antworten an  jopa

Weil die Windräder an Land deutlich kleiner sind. Wenn Sie außerdem den Abstract gelesen hätten, hätten Sie gesehen, dass 500 der obere Wert ist. Minimal onshore sind sogar 8 g/ a möglich. Die gesamte Windanlagenflotte in Dänemark emittiert damit ca. 1,6 Tonnen pro Jahr.. drei Größenordnungen kleiner als der Abrieb von Reifen.

jopa
3 Monate her
Antworten an  Egge940

Dann solltest du dich mal korrekt ausdrücken, „Abrieb in der Realität“ heißt für mich Mittelwert und nicht Maximum. Wenn der Rest der Aussagen genau so präzise ist,…

Egge940
3 Monate her
Antworten an  Querdenker_Techn

Wie gut ist eigentlich die Energieerhaltung in einem Kohle- oder Gaskraftwerk? Dauerhaft Brennstoff reinfeuern ist sicher besser als nach 1-2 Jahren die Anlage energetisch amortisiert zu haben.

Uferlos
3 Monate her
Antworten an  Querdenker_Techn

Was bisher nicht diskutiert wurde: Wie klimaschädlich sind die Stromerzeuger, die immer als „Erneuerbare“ und „klimaneutral“ bezeichnet werden?

Wurde der Energieerhaltungssatz abgeschafft?

Nein, der Energieerhaltungssatz gilt weiterhin. „Erneuerbar“ ist diese Energie deswegen, weil die Sonne uns immer neue Energie von ausserhalb in unser geschlossene System Erde sendet und damit die Atmosphäre antreibt.
Klimaneutral deswegen, weil die Sonne der Energielieferant für Wind und Solarenergie ist und keine zusätzliche Verbrennung zur Energieerzeugung hier auf der Erde von Nöten ist.

Querdenker_Techn
3 Monate her
Antworten an  Uferlos

..und was ist daran „klimaneutral“, wenn die Solaranlagen den weit größten Teil der Sonnenenergie in Wärme umwandeln? Ach nein, das treibt ja nach Ihren Aussagen die Windräder an.
Was ist daran klimafreundlich, wenn Windräder jede Luftbewegung bremsen, die Luft und Böden austrocknen?
Sind unsere Städte heute deshalb so warm, weil der kühlende Luftstrom fehlt?
Würde die Sonne ohne Windräder keine Wirkung haben? Fast hört es sich so an.

jopa
3 Monate her
Antworten an  Querdenker_Techn

Hat schon mal einer untersucht, wie sich Entnahme von Windernergie auf das Klima auswirkt? Ich habe bisher nichts dazu gelesen, eher zu Tieren in Stuttgart 21 oder Feldhamstern bei Aachen.

Egge940
3 Monate her
Antworten an  jopa

Hat man schon untersucht. Antwort: Onshore irrelevant, Offshore Lokale Auswirkungen möglich. Auf das Globalklima keinerlei Auswirkung, aber das sollte eigentlich jedem mit einer Grundkenntnis in Meterologie klar sein.

Autour
3 Monate her
Antworten an  jopa

Es gibt Untersuchungen, die die katastrophale Wirkung der Windräder in Bezug auf Niederschlag zeigen. Auch ist der Abschirmeffekt enorm! Offshore Felder haben ganze Landmühlenparks absolut unrentabel gemacht, da man ja nicht unendlich Energie aus dem Wind ziehen kann… gut das verstehen Namentänzer natürlich nicht…

kommi2001
3 Monate her

Werter Herr Hennig. Ich möchte Ihnen nur in einem Punkt widersprechen. „wenig Neigung, die Laborratten für grüne Klimafantasien sein zu wollen“ Doch ,diese Bevölkerung will das zu 80% ,denn nicht die Grünen haben die letzten 25 Jahre diese Wende durchgezogen. Es waren die CDU/CSU , die SPD , die FDP und die Grünen an der Regierung .

Egge940
3 Monate her
Antworten an  kommi2001

Gewagte These, Leute wie Altmeier und Gabriel haben die Energiewende massiv zurückgeworfen und damit zum Verlust von hunderttausenden Arbeitsplätzen und weiterer Abhängigkeit von Konzernen und Schurkenstaaten beigetragen.

Autour
3 Monate her
Antworten an  Egge940

Lol, sie verstehen nicht wirklich was gerade los ist…
Wir haben dank ihrer Energiewende die TEUERSTE ENERGIE DER WELT. Aus diesem Grund geht die gesamte Chemieindustrie diesem Land flöten!
Die Energiewende hat nicht EINEN nicht EINEN EINZIGEN zusätzlichen Arbeitsplatz gebracht! Wir haben 100000 bereits verloren und werden so die Energiewendeidioten weiter machen, noch 100000 weitere verlieren!