Studentenparlament beschließt Pflicht zum Gendern in Anträgen

Die FU Berlin unterliegt dem Diktat einer Minderheit. Wer nicht gendert, darf nichts beantragen. Und sexuelle Übergriffe eines Migranten mögen doch besser nicht der Polizei gemeldet werden. Mit Genderismus und Anti-Rassismus lässt sich offenbar alles manipulieren.

IMAGO / Jürgen Ritter
Etwas ganz Trockenes vorweg: Vom 10. bis 12. Januar 2023 wurde an der Freien Universität das „Studierendenparlament“ (StuPa) gewählt. „Ja und!?“, könnte man fragen. Könnte man, wenn dieses StuPa und der von ihm bestimmte Allgemeine „Studierendenausschuss“ (Asta) sich in den letzten Tagen nicht besonders „woke“ und diktatorisch inszeniert hätte.

Beginnen wir bei der jüngsten Wahl: Die Wahlbeteiligung betrug 4,93 Prozent. In Worten: Weniger als fünf Prozent der 38.933 wahlberechtigten Studenten haben gewählt. Konkret: 1.890. Gewählt wurden 60 Mitglieder des StuPa. Sie gehören mit überwältigender Mehrheit links-grün-roten Gruppierungen an. Der vom StuPa wiederum bestimmte Asta hat 13 Referate mit je drei „Referent*innen“. Insgesamt also 39 Referenten für Referate wie: Frauen*, Antirepression, Antifaschismus, LesBiTrans-InterA*, Queer*, Studierende of Color … All dies übrigens qua Semesterzwangsabgabe finanziert, also nicht von den knapp fünf Prozent, die zur Wahl gegangen sind, sondern von allen 38.933 Studenten der FU Berlin.

Und nun zur aktuellen „Politik“ von „StuPa“ und „Asta“ der FU Berlin.

Zwang zum Gendern

Das Studentenparlament der Freien (!!!) Universität Berlin hat soeben beschlossen: Wer Anträge an das StuPa stellt, muss das in Gendersprache tun. Nicht einmal das Binnen-Majuskel-I (etwa „StudentInnen“) reicht. Andere Anträge werden nicht bearbeitet. Entsprechend wurde auch die Satzung des StuPa geändert. Die Initiative war von der Juso-Hochschulgruppe ausgegangen. Darin heißt es: „Anträge, die das generische Maskulinum oder das Binnen-I verwenden, würden so zukünftig vom Stupa nicht mehr behandelt und könnten nicht beschlossen werden.“

Vertuschen von Straftaten

Erst wenige Tage zuvor war der Asta der FU Berlin seltsam in Erscheinung getreten. An der FU Berlin hatte ein Mann wiederholt Frauen sexuell belästigt und bedroht. Umgehend warnte der Asta davor, die Polizei zur Hilfe zu rufen. Begründung des Asta: „Wir möchten jedoch unbedingt darauf hinweisen, dass Polizeieinsätze für von Rassismus betroffene Menschen grundsätzlich mit einem erhöhten Risiko einhergehen, Polizeigewalt zu erfahren.“

Anders ausgedrückt: Der Asta vermutet (oder unterstellt), dass der Tatverdächtige ein Nicht-Deutscher sein könnte. Dieser Nicht-Deutsche könnte sich ja, so der Asta, in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befinden. Die meisten Polizisten, so der Asta weiter, seien „nicht ausreichend im Umgang mit psychischen Ausnahmesituationen geschult“. Aus diesem Grund würden derartige Einsätze oftmals „durch unnötigen Einsatz von Gewalt eskaliert werden“. Im Klartext: Der Polizei wird „Rassismus“ suggeriert. TE hatte darüber berichtet.

Nun haben immerhin die Frauen der Frauen Union (FU) und des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS, der übrigens nur drei Vertreter unten den 60 Mitgliedern des Studentenparlaments stellt) gegen die Empfehlung des Asta demonstriert. „Ich finde es anmaßend, Frauen davon abzuraten, die Polizei zu verständigen“, sagt Aileen Weibeler (23), Jurastudentin an der FU und Bundesvorsitzende des Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS). Weibeler weiter: „Die Uni ist kein rechtsfreier Raum und die Frauen sollten ernst genommen werden und ihnen nicht noch Steine in den Weg gelegt werden.“ Gerade für internationale Studenten sei das wichtig, die aus ihren Ländern vielleicht schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht hätten.

Und die Spitze der Berliner Polizei? Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat bisher vergeblich versucht, mit dem Studentenausschuss der FU ins Gespräch zu kommen. „Ich habe dem Asta meinen dringenden Gesprächswunsch übermitteln lassen, weil wir als Polizei Berlin immer für Kritik offen sind“, sagte Slowik. Aber: „Bisher hat der Asta Berlin nicht reagiert.“ Von der Universitätsleitung haben wir bislang nichts vernommen.

Alles in allem: Wenn knapp fünf Prozent angehende Möchtegern-Akademiker diktieren, offenbar von einer lethargischen Mehrheit der Studenten geduldet, was wie zu sagen und zu schreiben ist, ja welche Straftaten anzuzeigen und welche zu vertuschen sind, dann hat Deutschland wirklich ein Nachwuchs- und Fachkräfteproblem.


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Kommentare ( 48 )

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LuWi
1 Jahr her

Der AStA der FU Berlin, wie übrigens ebenfalls der AStA der HU (genannt RefRat) haben sich noch nie um die Belange einzelner Studierender gekümmert. Die ASten sind Sprungbretter in die Politik und die ASten sind Geldwaschanlagen.

Biskaborn
1 Jahr her

Das Hauptproblem ist doch, auch hier deutlich ersichtlich, eine absolute Minderheit bestimmt über die übergroße Mehrheit. Warum nur lässt sich immer wieder die Mehrheit von dieser Minderheit unterdrücken und diktieren? Warum diese Feigheit? Nicht nur hier bei diesem Beispiel, das ist ein generelles Problem dieser Gesellschaft!

Waehler 21
1 Jahr her

Versager schaffen ihre eigenen Prioritäten und Pseudomoral. Es ist nämlich wichtiger von ertrunkenen Bügerinnen und Bürgern zu sprechen, als das Politikversagen an sich zu verhindern und die Verantwortlichen verantwortlich zu machen.
Danke an CDU, SPD und Grüne. Mir stellt sich die Frage was diese Leute unter Demokratie verstehen?

Last edited 1 Jahr her by Waehler 21
Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Das große Heer der politisch desinteressierten studentischen Mitläufer spiegelt die Gesamtbevölkerung sehr gut wider. Der gefällt auch vieles nicht, wählt aber diejenigen, die die Dinge umsetzen, die nur eine Minderheit wirklich will, oder bleibt am Wahltag einfach zu Hause. Die Mehrheit unserer Landsleute ist zu träge oder zu dumm, um sich an den Wahlurnen durch Protestwahl zur Wehr zu setzen. Die Mehrheit duckt sich weg, zuckt mit den Schultern und zieht sich ins Private zurück. So oder so ähnlich muss es in den frühen 1930er Jahren bei vielen Deutschen auch ausgesehen haben. Wohin diese Haltung führte, ist ja allgemein bekannt.

Lotus
1 Jahr her

„Von der Universitätsleitung haben wir bislang nichts vernommen.“

Wenig überraschend. Die Eliten ducken sich feige weg, passen sich an. Oberstes Gebot: Bloß keinen Ärger mit den linksradikalen „Aktivist*** __* ***INNNEN.

„… dann hat Deutschland wirklich ein Nachwuchs- und Fachkräfteproblem.“

Deutschland ja, linksextreme Gruppierungen, Partein und NGOs sicher nicht. Da reifen genug Fachkräfte heran, um Deutschland auf dem Weg in die gewollte Selbstzerstörung zu begleiten. Die Eliten ducken sich feige weg, … (siehe oben).

Warte nicht auf bessre zeiten
1 Jahr her

Zu meiner Zeit lag die Wahlbeteiligung noch bei stolzen 12 Prozent. Die Existenz eines solchen Gremiums müsste klar an ein Quorum von mindesten einem Drittel gebunden sein. Der Genderschwachsinn ist nur ein Symptom, nicht das Problem.

gladius
1 Jahr her

Eine einfache Maßnahme würde diesen faschistoiden Unsinn verhindern: eine Wahl, egal welche, ist nur dann gültig, wenn mindestens die Hälfte oder zwei Drittel der Wahlberechtigten teilgenommen haben. Ist das nicht der Fall, muss davon ausgegangen werden, dass der Gegenstand der Wahl – hier dieses sogenannte Studierenden Parlament – überflüssig ist.

Fieselsteinchen
1 Jahr her
Antworten an  gladius

Das wird auch höchste Zeit! Selbst zu meiner Zeit, 30 Jahre zurück, haben diese ASTA-Wahlen schon niemanden interessiert, weil man als ordentlicher Student mit Lernen, Seminaren, Praktika beschäftigt war. Man kannte in der Regel keinen auf den Plakaten, weil sie in aller Regel damals schon links/Antifa undvorrangig aus dem Geisteswissenschaftlichen kamen, kannte man zufällig mal einen, war das eine unsägliche Labertasche, der man von weitem ansah, dass sie alles mögliche macht, in die Politik wollte, aber vom Fach so viel Ahnung hatte, dass es als „konvergierend gegen Null“ zu bezeichnen war. Die Wahlbeteiligung lag mE etwas höher bei vielleicht 15… Mehr

Lamron
1 Jahr her

Herr Kraus hat -wie immer- Recht. In Deutschland’s UNIS regieren Minderheiten. man nennt das Minderheitendiktatur. Diese ist nur dann möglich, wenn die Grosse Mehrheit schweigt…Was ist nur los in D ?

StefanZ
1 Jahr her

Das sind doch eindeutig Extremisten, die den Staat und seine Organe ablehnen. Die brauchen auch kein Gesprächsangebot der Polizei sondern eine knallharte Ansage. Wenn eine Minderheit der sogenannten Elite sich jetzt schon an der Uni in Diktatur übt, braucht sich auch nachher niemand mehr wundern, was später dabei herauskommt.

LuWi
1 Jahr her
Antworten an  StefanZ

Die Mitglieder des AStA der FU Berlin und die link(sch)en „Abgeordneten“ des Studierendenparlaments der FU Berlin gehörten mit einer Klage wegen unterlassener Hilfeleistung konfrontiert und mit einer entsprechend gepfefferten Strafe.
An der FU Berlin macht es (meiner Erfahrung nach) keinen Sinn, die Frauenbeauftragte der FU Berlin aufzusuchen und sich bei der Frauenbeauftragten der FU Berlin über den AStA der FU Berlin zu beschweren. Die Frauenbeauftragte der FU Berlin ist fraueninteressenbezogen eng auf „Du und Du“ mit einer Referentin des AStA der FU Berlin. Diese Referentin ist eine weiße Muslima.

LuWi
1 Jahr her
Antworten an  LuWi

Diese weiße Muslima war ständig tonangebend in dem AStA. Und hat sich wichtig wie sonst was getan. Man findet in einem anderen Zusammenhang über diese weiße Muslima in der taz eine Veröffentlichung von vor etwa drei Jahren. In der Veröffentlichung wurde diese weiße Muslima als Opfer ihrerselbst dargestellt und sie stellte sich als solche in der Veröffentlichung der taz selber dar. Diese junge Frau hatte sich in der Veröffentlichung über einen Streifenpolizisten in ihrem Kiez in Berlin öffentlich (d.h. in der taz) beschwert, weil er sie gezwungen hatte, ihr Auto umzuparken, da sie es am Vortag verkehrswidrig geparkt hatte. Der… Mehr

Eberhard
1 Jahr her

Uns fehlen Facharbeiter und Ingenieure nur deshalb, weil es heute viel leichter und einfacher ist zu kiffen, dabei mit linken und grünen Narrenberufen seinen Lebensunterhalt trotzdem zu sichern und dann auch noch zu den Guten zählen will. Noch besser allerdings, wer Arbeit grundsätzlich als lästiges Überbleibsel der Vergangenheit betrachtet und sich das Geld von den Dummen holt, die das noch nicht erfasst haben. Dazu kommt noch, wer nichts tut, kann auch nichts falsch machen. Es ist in diesen Kreisen auch durchaus kein Rassismus, wenn solche Mitbürger sich für die Tätigkeiten, die sie selber verabscheuen, ohne die sie aber selber auch… Mehr