„Kommen in Berlin bald grüne Korridore für Ladendiebe und rosa Zonen für Bankräuber?“

Die Pläne für «Dealer-Zonen» für Drogenhändler im Görlitzer Park lösen bei russischen, ukrainischen und jüdischen Migranten Kopfschütteln aus - und Galgenhumor. Sie werfen den Deutschen Scheinheiligkeit vor - und Doppelmoral. Für fundierten Widerspruch fehlen triftige Argumente.

 

„Und uns schimpfst Du, wenn wir bei rot über die Ampel gehen» – meine ausländischen Freunde machen sich lustig über mich, seit die Nachricht über die Dealer-Zonen es auch in die russischsprachigen Medien geschafft hat. Ich versuche verzweifelt, ihnen das Hohelied des deutschen Rechtsstaates zu singen. Aber ich muss bemerken – meine Beweiskette ist löchrig verfängt nicht. Sie zerlegen mich mit ihren Argumenten – und letztendlich bleibt nichts übrig als die Diskurs-Kapitulation. Und der Wodka. Die traurige Geschichte eines argumentatiiven Rückzugsgefechts in meinem neuen «Frontbericht».

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In seiner Kolumne «Berlin extrem – Frontberichte aus Charlottengrad» lüftet Boris Reitschuster ironisch den Blick hinter die Kulissen der russisch-ukrainisch-jüdischen Diaspora an der Spree, deren Außeneinsichten oft ungewöhnliche Perspektiven eröffnen. Darüber hinaus spießt der Autor den Alltags-Wahnsinn in der Hauptstadt auf – ebenso wie die Absurditäten in der Parallelwelt des Berliner Politikbetriebs und deren Auswirkungen auf den bodenhaftenden Rest der Republik.


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Kommentare ( 27 )

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Leroy
5 Jahre her

Unsere Regierung und ihre Presse haben den größtmöglichen Supergau in Berlin direkt vor ihrer Nase. Ich glaube kaum, dass ein Politiker oder Lohnschreiber sich alleine in den „Görli“ traut, aber sauber weiter diese Baggage fördern und hofieren bzw. schönschreiben.
Warum eigentlich?

Richard Beuthler
5 Jahre her

Danke für den Artikel ! Wenn Berlin in seiner „Entwicklung“ dem Rest der Republik voraus sein sollte, werde ich mich mal lieber früher als später nach einem bewachten Wohngebiet umschauen !

zaungast
5 Jahre her

Vielen Dank für Ihre Berichte. Ich habe vor Urzeiten in Berlin gelebt und freue mich aus noch vorhandener Anhänglichkeit über Ihre Notizen aus dem Stadtteil Charlottengrad in Neu-Caracas.

Boris Reitschuster
5 Jahre her
Antworten an  zaungast

Vielen Dank zurück aus Charlottengrad (bzw. aktuell gerade dem wirklichen Moskau) für Ihr Interesse!! Und Ihr Mitgefühl 🙂

Achmed mit dem Schachbrett
5 Jahre her

Dass glaube ich, dass die Russen schockiert sind von den Zuständen in Deutschland. Ich war letzten Sommer zur WM in Moskau und war beeindruckt, wie konsequent die Polizei dort gegen Drogenhändler und Kriminelle durchgreift. Am unglaublichsten war, dass man selbst zu später Stunde in den Stadtparks Mütter, Familien mit Kindern und junge Frauen beim Spazieren sah.
Dagegen in die Parks von Berlin trauen sich nach Sonnenuntergang nur noch gut durchtrainierte, risikofreudige kräftige Männer. Bei uns ist es grobfahrlässig, mit einem Kleinkind abends in einen Park oder sonstigen öffentlichen Ort zu gehen.

Richard28
5 Jahre her

Wir brauchen Berlin als Sammelstelle für alle, die wir sonst auch in den westlichen Groß—Städten hätten. Solange alle, die schnelles Geld machen wollen nach Berlin gehen, ist es doch gut.
Ich fahr halt nicht mehr hin.
Dass es besser wäre, wenn die erst garnicht zu uns kämen ist klar.

KorneliaJuliaKoehler
5 Jahre her

Herr Reitschuster,
wann wird „Radio Eriwan“ endlich wieder
aktiviert?
Man kann das alles nur noch mit Sarkasmus
ertragen!

Boris Reitschuster
5 Jahre her
Antworten an  KorneliaJuliaKoehler

Frau Köhler, genau so ist es. Nur noch Galgenhumor hilft. Zumindest ein wenig versuche ich ja in die Richtung von „Radio Eriwan“ zu gehen mit meinen „Frontberichten“.

Dedaidn
5 Jahre her
Antworten an  KorneliaJuliaKoehler

Vielleicht sollten wir es ja so probieren, wie i.M. die Grünen ihre Propaganda machen (man muß ja zugeben, die wissen wie sie ihr Klientel erreichen können)

Vielleicht sollten wir „Influencer“ oder so werden…..vielleicht schaffen wir es ja, das eine oder andere „Kind“ oder den einen oder anderen „Jugendlichen“ zu überzeugen, dass die heutigen Grünen (rot und schwarz sowie gelb) doch das schlimmste ist, was ihnen passieren kann/konnte!

Aber ich weiß nicht, wie das funktioniert….bin wahrscheinlich doch schon zu alt!

Boris Reitschuster
5 Jahre her

Ich weiß, die Legende hält sich hartnäckig, aber sie ist falsch – ich habe keinerlei osteuropäischen Vorfahren und bin auch nie nach Westen geflüchtet, ich bin in Augsburg geboren und nach dem Abitur dort 1990 zum Studium nach Moskau, das meine zweite Heimat wurde.

W aus der Diaspora
5 Jahre her

Anleitungen zum Fahrraddiebstahl gibt es doch schon.

Berlin ist schon längst schlimmer als Kalkutta!

Max Media
5 Jahre her
Antworten an  W aus der Diaspora

Berlin hat aber im Vergleich zu Kalkutta den Vorteil,
dass es seinen Propaganda-Käse zu Parteizwecken aus den
Mitteln des Länderfinanzausgleichs erstattet bekommt…

Dumm natürlich für die Geberländer…aber psssttt…..nicht drüber reden,
sonst bekommen sie in Berlin noch Besuch von der
„Internet-Antihatespeech-Polizei“…

W aus der Diaspora
5 Jahre her
Antworten an  Max Media

Ich lebe und arbeite in einem der Geberländer …

BOESMENSCH
5 Jahre her

Straffreie Zonen für Drogendealer
Straffreie Freitage für Schulschwänzer

Sonnenschein
5 Jahre her

Berechtigterweise lachen Ihre Freunde, Deutschland hat es sich redlich verdient Herr Reitschuster! Aber (Obacht!) *Alkohol ist keine Lösung, kein Alkohol auch nicht*

Boris Reitschuster
5 Jahre her
Antworten an  Sonnenschein

Das ewige Dilemma 🙂 Und so weiß ich auch nicht, ob ich mich darüber freuen oder es bedauern soll, dass ich mich in 16 Jahren in Russland nie an den Wodka gewöhnen konnte.

Armin V.
5 Jahre her
Antworten an  Boris Reitschuster

Wenn man guten Wodka mit einer Puschkin-Kirche trinkt, wird es sogar zu einem Genuss!

Islay Tedd
5 Jahre her
Antworten an  Boris Reitschuster

Drogen und Alkohol sind doch was für Anfänger. Wer wirklich cool ist, der zieht sich derzeit die Realität rein!!;-)))

Joachim
5 Jahre her
Antworten an  Boris Reitschuster

Hallo Herr Reitschuster, da sagen sie was.

Habe zwar nicht 16 Jahre in Russland gelebt, aber eine (inzwischen ex) „original“ russische Frau. Bei Feierlichkeiten, insbesondere Neujahr, das sich tw. über Tage hinzog, war es wie folgt. Es gab reichlich Essen, leckeres Essen, eigentlich nur Essen und in den kurzen Pausen zwischendurch extra süße Torten. Und Vodka. Ich hatte manchmal das Gefühl, ich schwitze keinen Schweiß mehr, sondern Vodka aus.

Hatte mir dann später bei solchen Anlässen angewöhnt, wir irgendwie einen „Biervorrat“ mitzunehmen – und sei es eine solche 2.5-Liter Magnum-Plastik-Flasche gewesen, die sie sicher kennen 🙂

Grüße