Außenminister fordert bessere Haftbedingungen für „Maja“ in Ungarn

Maja T. sitzt wegen versuchten Mordes in Ungarn in Untersuchungshaft. Die linke Gesinnungselite solidarisiert sich mit der "nonbinären" Person und skandalisiert, dass in den Augen Ungarns weder Queerness noch Antifaschismus brutale Attacken rechtfertigen. Auch CDU-Außenminister Wadephul lässt sich für die linke Lesart der Vorgänge einspannen.

IMAGO

Gewiss ist es Aufgabe des Auswärtigen Amtes, deutschen Staatsbürgern mit allen rechtsstaatlich gebotenen Mitteln, gelegentlich auch diplomatisch-trickreich zu helfen. Vor allem wenn Deutsche im Ausland in eine prekäre Lage geraten sind. Üblicherweise geschieht diese Hilfe diplomatisch unauffällig – ohne großes Trara. Denn öffentliches Aufsehen mindert die Chancen erheblich, für die Betroffenen etwas erwirken zu können, insbesondere wenn die Regierung des betreffenden Landes aus Berlin öffentlich belehrt wird.

Die vormalige Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte solche Belehrungen dreieinhalb Jahre lang nahezu wöchentlich parat. Nachfolger Johannes Wadephul (CDU) eifert ihr offenbar nach. Nun lässt er die deutsche Öffentlichkeit wissen: Er wolle bessere Haftbedingungen für Maja T., die in Budapest im Gefängnis sitzt. „Wir werden in dieser Sache kommende Woche erneut in Ungarn vorstellig werden“, sagte der CDU-Mann gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Zur Erinnerung: Es geht um versuchten Mord

Zwischen dem 9. und 11. Februar 2023 hat die „nonbinäre“ Person Maja T. (23, deutsch, aus Jena) in Budapest zusammen mit weiteren Linksextremisten aus Deutschland, der „Gruppe „Antifa Ost“ alias „Hammerbande“, Teilnehmer einer rechtsextremen Demonstration angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Die Demo trug den Namen „Marsch der Ehre“, in Erinnerung an einen Ausbruchsversuch der ungarischen Streitkräfte und der Waffen-SS aus dem von der Roten Armee belagerten Budapest im Februar 1945.

Maja T. und anderen aus der Gruppe „Antifa Ost“ wird vorgeworfen, damals in Budapest vor einem Café drei Opfer ausgespäht und die Umgebung abgesichert zu haben, während ihre Komplizen mit Teleskopstangen und Hämmern auf sie einschlugen. In einem anderen Fall soll Maja T. zwei Personen gemeinsam mit anderen aus der Vereinigung hinterrücks angegriffen, sie geschlagen und ihnen eine unbekannte Substanz ins Gesicht gesprüht haben. Einem am Boden liegenden Mann soll die Gruppe mit einem Schlagwerkzeug weitere Schläge versetzt haben. Beim ersten Angriff erlitt ein Mann schwere Kopfwunden, beim zweiten waren vor allem Prellungen und Platzwunden die Folge.

Im Dezember 2023 wurde T. in Berlin in der eigenen Wohnung festgenommen und saß seitdem in der Justizvollzugsanstalt Dresden in U-Haft. Die Bundesanwaltschaft hatte im März 2024 das Verfahren gegen T. wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen und einen Haftbefehl des Bundesgerichtshofs erwirkt, der den Haftbefehl des Amtsgerichts Dresden vom Dezember 2023 ersetzte. Im Juni 2024 folgte die Auslieferung nach Ungarn, das nach wie vor sein Interesse an eigener Strafverfolgung bekundet. Die Auslieferung erfolgte nur wenige Stunden, bevor das Bundesverfassungsgericht sie – zu spät – für unzuverlässig erklärte. Seit Februar 2025 steht Maja T. nun in Budapest vor Gericht, es drohen bis zu 24 Jahre Haft. TE hat vor einem Jahr erstmals berichtet.

Seit rund vier Wochen nun befindet sich Maja im Hungerstreik und hat bereits rund 14 Kilogramm abgenommen. Folge: Die Herzfrequenz sei teilweise auf unter 30 Schläge pro Minute gefallen, heißt es aus dem Umfeld von T. Bei derart verminderter Leistung drohten Organ- und Hirnschäden, weil die Sauerstoffversorgung nachlasse. Ärzte wollen nun offenbar einen Herzschrittmacher einsetzen, teilt der Unterstützerkreis u.a. in einer Mitteilung auf Instagram mit: „Maja drohen aufgrund der rapiden Verschlechterung des Gesundheitszustandes Zwangsmaßnahmen“ – gegen Majas Patientenverfügung und Ablehnung von Zwangsbehandlung.

Causa Hanna S.

Unter den Beschuldigten von Budapest ist auch Hanna S. (30). Die Bundesanwaltschaft wirft ihr versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor. Seit 19. Februar 2025 muss sich Hanna S. vor dem OLG München (Staatsschutzsenat) verantworten. Rund 100 Unterstützer von Hanna S. sind zu Prozessbeginn am 19. Februar 2025 aus Nürnberg nach München-Stadelheim gekommen, um ihre Solidarität mit ihr zu zeigen; im Gerichtssaal gab es Standing Ovations für die Angeklagte.

Unterdessen hat Hanna S. im April 2025 von der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg den Bundespreis für Kunststudierende erhalten. Die Auswahl der Studentin sei aus rein fachlich-künstlerischen Kriterien erfolgt, teilte die Akademie mit. Im Übrigen gelte die Unschuldsvermutung. Lange vor ihrer Verhaftung hatte ihre Professorin Suska Mackert Hanna S. für den Bundeskunstpreis vorgeschlagen. Extra für den Wettbewerb fertigte sie daraufhin fünf Objekte und Installationen an – und überzeugte damit die unabhängige Jury. Jurymitglied Stefanie Kleefeld erklärte, die Objekte und Installationen von Hanna S. seien gekennzeichnet von „Fragilität und Sensibilität“. „Fragilität und Sensibilität“– Persönlichkeitsmerkmale, die die Angeklagte im Februar 2023 in Budapest offenbar gut verbergen konnte.

Die Solidarisierungs-„Elite“ macht auf Täter-Opfer-Umkehr und auf „Queer“

Nun macht auch die SPD Druck auf ihren Koalitionspartner. „Die SPD-Bundestagsfraktion verfolgt die Situation von Maja T. in Ungarn mit großer Sorge“, sagte ihr queerpolitischer Sprecher Falko Droßmann der „taz“. „Wir erwarten vom Auswärtigen Amt, dass unsere Botschafterin in Ungarn endlich persönlich Kontakt zu Maja T. aufnimmt, und dass unser Außenminister alles dafür tut, den Forderungen des Bundesverfassungsgerichtes nachzukommen … Eine Vorverurteilung oder politische Instrumentalisierung lehnen wir ab.“

Dass Droßmann Maja T. für seine Queer-Ideologie instrumentalisiert und dass Droßmanns SPD gegenüber Ungarn in Sachen Gerichtsbarkeit mit der Nominierung der linksradikalen Professorin Brosius-Gersdorf für das Verfassungsgericht auch nicht gerade ein rühmliches Vorbild liefert, steht aber wohl auf einem anderen Blatt.

Die vereinte mediale, politische und kirchliche Linke machte aus der Causa „Maja“ indes bereits einen „Budapest-Komplex“ – quasi eine Art Staatsaffäre. Die „Tagesschau“ entblödet sich nicht, am 21. Februar 2025 von einem „deutsch-ungarischen Justizdrama“ zu schreiben. Die „taz“ ist stets „am Ball“. Das „Neue Deutschland“, in der DDR Monopolblatt der SED, sorgt sich. Ausführlich berichtet ND von Solidaritätsbekundungen für Maja T.

Majas Vater kommt zu Wort; er spricht von Folter in Budapest. ND berichtet auch, dass drei „Jenaer Pfarrer*innen“ meinen: „Majas Isolationshaft unter unwürdigsten Bedingungen und der aktuelle Hungerstreik sind Ausdruck eines Systems, das gezielt queere Menschen diskriminiert.“ Den jüngsten Versuch der Regierung, den Pride in Budapest zu verbieten, sehen die Geistlichen als Beleg für Ungarns staatlich geförderte Queerfeindlichkeit.

Zwischenzeitlich besuchte die grüne „Spitzenpolitikerin“ Katrin Göring-Eckardt, ehemalige Vizepräsidentin des Bundestages, qua Ausbildung Drittel-Theologin und sowohl Ex-Vorsitzende der Grünen als auch Ex-Präses der EKD, Maja Ende Juni in Ungarn. Maja stammt wie Göring-Eckardt aus Thüringen. Auch weitere Politiker reisten auf Kosten der Steuerzahler nach Ungarn: von den Grünen, Sozialdemokraten, Liberalen, Linken und Konservativen (!). „Die Bundesregierung darf nicht weiter wegschauen, wie Ungarn ein Exempel an der antifaschistischen Person statuiert“, erklärte etwa der Linken-Fraktionschef im Europaparlament, Martin Schirdewan.

Was heißt das?

Wenn man auf „Antifa“ macht, ist gegen “Nazis“ alles erlaubt, auch Selbstjustiz. Man wird geehrt, Inhaftierung bzw. Verurteilung wird zum Staatsskandal hochgejubelt, man bekommt „namhaften“ Besuch und Solidaritätsbekundungen. Umgekehrt stelle man sich vor, in Budapest hätten Neonazis bei der jüngsten Pride-Parade einige „Queere“ krankenhausreif geprügelt. Sie wären verhaftet und in Ungarn in Untersuchungshaft genommen worden. Es wäre in Budapest zu einem Prozess wegen Mordversuchs gekommen. Rhetorische und gleichermaßen sinnlose Frage: Hätte sich „Berlin“ dann auch um deren Auslieferung bemüht? Hätten die Täter dann auch Besuch von Göring-Eckardt bekommen? Hätten sich Pastoren dann auch für sie eingesetzt? Hätte die „Tagesschau“ dann auch von einem „deutsch-ungarischen Justizdrama“ geschrieben? Nein, natürlich hätte den Opfern die ganze Empathie gegolten, und man hätte die harte Bestrafung der Täter gefordert.

Es ist jedenfalls mehr als peinlich, dass der neue deutsche Außenminister sich in diese Riege einreiht, statt ohne großes Trara und ohne Schlagzeilen seinen Job der Diplomatie zu machen.

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Kommentare ( 98 )

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98 Comments
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MCL
4 Monate her

Nun, der eine ist ein Linksstaat und der andere ein Rechtsstaat….

JM
4 Monate her

Wenn man sich die Aktivitäten dieser Terrorbande im Detail anschaut, erkennt man schnell: der billige Verdrängungsantifaschismus dient nur als Vorwand für das Ausleben extremer Gewaltfantasien, ihrer Substanz nach nicht weit entfernt von dem, was die realen historischen Nazis angetrieben haben dürfte. Vermutlich findet man im Familienstammbuch des Herrn T. eine ganze Reihe stramme Nazis oder brave Beamte, die irgendwann zwischen 1941 und 1944 ein paar Jahre in den deutschen Reichskommissariaten ihren Amtspflichten genügt haben. Pathologischer Narzissmus im Endstadium, Selbsthass wird in extreme Gewalt gegen Andere umgemünzt, das Ganze angereichert mit einer Prise ideologischem Weihrauch. Herrn T.s derzeitiges suizidale Verhalten im… Mehr

Martin Buhr
4 Monate her

Erstens absichern , zweitens sicher stellen , dass das Opfer nicht ausweichen kann , drittens : das Opfer muss unbewaffnet , also wehrlos sein . Viertens : Bewaffneter Angriff von hinten . Fuenftens : vier-neunfache Ueberzahl . Sechstens : Pruegeln was das Zeug haelt , treten auch gegen und auf den Kopf und mit Schwerpunkt auf die Zertruemmerung der Gelenke . Siebtens : Kein Gedanke an die wahre Gesinnung ( s. Unschuldsvermutung ) und das oft lebenslange Leid des Opfers , seiner Familie und Freunde . Achtens : Das Opfer wie ein Stueck Fleisch liegen und sich in sozialen Medien… Mehr

Mikmi
4 Monate her

Wenn ich ins Ausland fahre, um Personen mit Hämmer und Eisenstangen versuche zu erschlagen, was kann ich dann noch erwarten? Mitleid für die Verletzten ist das mindeste und mehr nicht. Einzelhaft zum Schutz des gesicherten Täters solle genug sein. Ich weiß auch nicht, wieso Politiker sich das Recht rausnehmen, sich dort einmischen und Forderungen stellen, stehen die über dem Gesetz?

prague
4 Monate her

Irgenwie hat man das Gefühl, dass sich die Regierung haupsächlich für die Kriminellen einsetzt, in Deutschland und auch in anderen Ländern. Wahscheinlich, weil sie auch kriminell und verlogen sind.

Siggi
4 Monate her

Die Reichsbürger, die nur mit abenteuerlichsten Anschuldigungen und Vorwürfen und nicht einmal rechtlich sicher seit Jahren in einem Terroristengefängnis gefoltert werden, haben es schlechter, als dieser Mörder. Leider kümmert es nicht viele, was dort in stammheim seit Jahren veranstaltet wird und mit Recht nichts mehr zu tun hat. Es geht nur noch darum, die geschei9teret Faeser zu schützen, wie den Lackaffen Scholz, die Hohlbirne Baerbock und den Schwachkopf Habeck, die unserem Land schwerste Schäden zugefügt haben und nun in der Versenkung verschwunden sind. Warum fällt keinem auf, dass kein Wort über die Verbrechen der Scholz Regierung fällt, keine Aufarbeitung der… Mehr

Siggi
4 Monate her
Antworten an  Siggi

Um es klarzustellen,. Ich bin kein Reichsbürger und möchte dieser Laienspieltruppe auch nicht angehören. Es geht um den Missbrauch des Rechts. Keine echten Vorwürfe, kein Haftgrund, schon gar nicht im Hochsicherheitsgefängnis, U-Haft außerhalb jeder rechtlichen Begründung. Und das alles nur, um die Antifa Faeser davor zu schützen, rechtlich belangt zu werden, denn dieser Missbrauch ist, wie das angebliche Geheimtreffen und die Correktiv Unterstützung allein auf ihren linksextremen Mist gewachsen. Die Justiz lässt sich wieder und wieder missbrauchen. Und damit das alles noch viel geschmeidiger und willkürlicher zugehen kann, wollen die Kommunisten nun eine kommunistische Richterin installieren. Wer das ni9cht erkennt,… Mehr

Marcel Seiler
4 Monate her

Würde sich Herr Wadephul wirklich für den Angeklagten „Maja“ in Budapest einsetzen, würde er es hinter verschlossenen Türen tun.

So, wie er die Sache handhabt, geht es ihm nur um sich selbst, nämlich um die eigene Rufverbesserung. (Ob das klappt ist fraglich; nicht nur ich, so vermute ich, wird ihn durchschauen.)

Aegnor
4 Monate her

Ich hab nie verstanden warum man Verbrechern die mit Maßnahmen wie Hungerstreiks Sonderbehandlung erzwingen wollen, nachgibt. Wenn sich jemand zu Tode hundern will – soll er doch. Ich würd ihm sein Knastessen jeden Tag in die Zelle stellen und dann heißt es „Friss oder Stirb!“. Nix mit künstlicher Ernährung oder besonderer ärztlicher Versorgung. Wenn sich ein Verbrecher zu Tode hungert oder sonst irgendwie Hand an sich legt, bitte. Das erspart dem Steuerzahler massive Kosten, die für andere Zwecke wesentlich sinnvoller eingesetzt werden können. Und auf irgendwelche Proteste a la Märtyrer würde ich gleich gar nichts geben. Lasst sie schreien, solange… Mehr

Privat
4 Monate her
Antworten an  Aegnor

Genau meine Meinung

Johny
4 Monate her
Antworten an  Aegnor

Auch in der U- Haft: Dessous für Frauen runden ein Outfit einfach perfekt ab

Christoph
4 Monate her

Es ist doch nicht verwunderlich ,wenn die Neulinke angeführt von der ( c) DSU sich für einen von Ihnen einsetzt. Ob es in der Person Wadephul oder Baerbrock geschieht macht keinen Unterschied . Es bleibt zu hoffen ,daß sich in dem Rechtsstaat Ungarn niemand von der Westdeutschen Neulinken einlullen läßt und ein der Tat angemessenes Urteil aussprechen wird. Mein Beileid gilt den Opfern.

Privat
4 Monate her
Antworten an  Christoph

Die Ungarn sind jedenfalls völlig klar bei Verstand.
Bei den dt. linksgrünen weltfremden Kriechern bin ich mir nicht sicher

Stuttgarterin
4 Monate her

Er sollte sich als Außenminister um einen machbaren Frieden in der Ukraine bemühen, so dass in Deutschland Geld nicht auch noch für Waffen verschleudert wird. Merkt es eigentlich niemand, dass wir kein Geld haben und soziale Missstände sich ihr Ventil suchen werden, wenn es so weitergeht? Weder Krieg noch soziale Missstände werden Umweltschutz ermöglichen, auch nicht, wenn Ungarn an den Pranger gestellt wird.