NHS England: Die meisten Kinder, die glauben, sie seien „transgender“, machen nur eine Phase durch

Absurd genug war diese Klinik schon: Sogar Dreijährige wurden als „gender-dysphorisch“ vorgestellt. Seelische Probleme der Eltern könnten der Grund sein. Nun will der NHS England sein Regelwerk auf Vordermann bringen: Keine Pubertätsblocker mehr, Ärzte sollen unvoreingenommen nach den Ursachen der Dysphorie suchen.

shutterstock/chrisdorney

Immer mehr Nachrichten über ältere Vorgänge aus der bald schließenden Londoner Tavistock-Klinik dringen an die Öffentlichkeit. So wurden laut einem dort arbeitenden Psychiater sogar dreijährige Kleinkinder in die umstrittene Klinik gebracht, von offenbar vollkommen fehlgeleiteten Eltern. Denn wie soll ein Dreijähriger sein Geschlecht auf so raffinierte Art reflektieren, wenn er erst allmählich lernt, was Männer und Frauen wirklich sind? Der Bericht des Arztes Dr. Az Hakeem bestätigt diesen Verdacht: „Ich sah diese Eltern, die einen Sohn hatten, aber eine Tochter wollten, oder andersrum … Sie sagten: ‚Johnny sah nie wie ein Junge aus, deshalb haben wir seinen Namen geändert und ihm eine Perücke aufgesetzt.‘“ Außerdem hätten viele Eltern bereits ein Kind durch tragische Umstände verloren. „Was wir tun, ist Wahnsinn“, hatte Hakeem einigen Eltern gesagt.

In Anlehnung an das Münchhausen-Stellvertretersyndrom spricht der Arzt bei solchen Eltern vom „Transhausen-Stellvertretersyndrom“: Einem unmündigen Menschen, meist einem Kind, werden in dem beschriebenen Syndrom Krankheiten und Symptome zugewiesen, die dann bei Ärzten in hypochondrischer Art berichtet werden. Tatsächlich war nur die Hälfte der Patienten an der Tavistock-Transgender-Klinik über 15 Jahre alt. Vier Prozent der behandelten Kinder waren weniger als zehn Jahre alt. Fünfzehn Kleinkinder unter vier Jahren sollen laut Daily Mail in der Klinik vorgestellt worden sein. Az Hakeem nannte die Klinik auch eine „Trans-Fabrik“.

Psychiatrist calls Tavistock a “transing factory for kids”.

Begs the question – what’s happening with kids at gender clinics in Australia? https://t.co/X0kVHDka6y

— Katherine Deves ??? (@deves_katherine) October 23, 2022

Der „Gender Identity Development Service“ für Kinder und Jugendliche im Londoner Tavistock-Centre steht schon seit Jahren in der Kritik durch Angehörige und Mitarbeiter. Verschiedene NGOs, darunter „Mermaids“ und „Gendered Intelligence“, waren dort als Berater von Ärzten und Patienten tätig – vermeintlich, um die Klinik zu einem „sicheren Raum“ (safe space) für Transgender-Jugendliche zu machen.

Auch Namens- und Pronomenwechsel kein neutraler Vorgang

Der NHS England hat nun strengere Regeln für die medizinische Behandlung von Minderjährigen angekündigt, die ihr natürliches Geschlecht in Frage stellen, also an der sogenannten „Gender-Dysphorie“ leiden und – oft in sehr jungem Alter – glauben, sie müssten ihr natürliches Geschlecht verlassen und ihren Körper entsprechend anpassen. Das geht aber meist mit Unfruchtbarkeit einher, abgesehen von anderen Komplikationen durch Hormongaben und Operationen.

Die Antwort der klassischen Psychologie war eine deutlich andere als die heute weitverbreitete. Während intersexuelle Menschen bis in die 1990er-Jahre oftmals beklagt schon kurz nach ihrer Geburt vereindeutigenden Operationen unterzogen wurden, steuerte man in Bezug auf Transsexuelle oder „Transgender-Personen“ bis vor wenigen Jahren einen eher zurückhaltenden und abwartenden Kurs, zumal bei Minderjährigen. Dagegen überwiegt heute in vielen Institutionen eine „gender-affirmative“ Sichtweise, die Kinder und Jugendliche dazu ermutigt, ihre Gender-Dysphorie möglichst früh zu manifestieren, sei es durch den Wechsel von Namen und Pronomen, durch das Abbinden der Brust oder der männlichen Genitalien oder durch tiefere Eingriffe in den Körper, etwa durch Pubertätsblocker, die das natürliche Einsetzen der körperlichen Reifung verzögern.

Gerade hat US-Präsident Joe Biden sich eindeutig für Transgender-Therapien an Minderjährigen ausgesprochen, was offenbar Hormonbehandlungen, vielleicht sogar Operationen einschließt: „Was da in einigen Staaten vor sich geht, ich will nicht auf die Politik eingehen, aber das ist einfach ungeheuerlich und, ich denke, unmoralisch.“ Kein Staat habe das Recht, den Zugang zu solchen Behandlungen einzuschränken.

Doch in England sollen Pubertätsblocker abseits klinischer Studien nun verboten werden. Ärzte sollen Jugendliche auch nicht dazu ermutigen, ihre Namen und Pronomen zu wechseln. Denn schon das ist laut dem unabhängigen Cass-Bericht kein „neutraler Vorgang“, könne vielmehr „erhebliche Auswirkungen“ auf das Selbstverständnis und „psychologische Funktionieren“ der Kinder haben. Die meisten Kinder, die glauben, sie seien „transgender“, machten nur eine Phase durch, wie das staatliche Gesundheitssystem laut dem Telegraph mitteilt.

Betroffene Kinder haben oft Probleme mit neurologischer Entwicklung

Die neuen Regeln sind Teil eines Programms, das die zum Jahresende schließende Spezialabteilung der Tavistock-Klinik ersetzen soll. Der Wechsel von einer spezialisierten Klinik zu einem breiter aufgestellten Programm, das in normalen Kinderkliniken angewandt werden soll, wird aber auch mit der immer noch wachsenden Zahl der Fälle begründet. Im Schuljahr 2011/2012 hatte es nur 250 bekannte Fälle in ganz England gegeben, 2021/2022 waren es 5.000. Zwei Jahre zuvor waren es nur knapp halb so viele Fälle.

Künftig soll die Behandlung von Jugendlichen nicht mehr in der Hand von Therapeuten oder „Hormonspezialisten“, sondern bei Ärzten liegen, die auch Autismus und andere psychische Probleme stärker als bisher als Ursache der Dysphorie in Betracht ziehen sollen. Ein erheblicher Anteil der betroffenen Kinder soll tatsächlich Probleme mit der neurologischen Entwicklung haben oder kommt aus Familien mit sozialen Problemen.

Die nun veröffentlichten Pläne für den Umgang mit gender-dysphorischen Kindern sollen so lange gelten, wie die Evaluation der NHS-Transgender-Behandlungen durch den Kinderarzt Dr. Hilary Cass noch nicht abgeschlossen ist. Der Cass-Bericht war Anfang des Jahres vom NHS England in Auftrag gegeben worden. Schon im März hatte ein Zwischenbericht ergeben, dass der Gender-Identitäts-Service des NHS übereilt aufgebaut worden war und damit nicht den Qualitätskontrollen unterlag, die normalerweise angewandt werden, wenn „neue oder innovative Behandlungsformen“ eingeführt werden.

„Gender-Unicorn“ soll an deutschen Schulen zum Einsatz kommen

In der Tavistock-Klinik fühlten sich auch Ärzte häufig unter Druck gesetzt, die Entscheidungen der gender-dysphorischen Kinder und Jugendlichen nicht zu hinterfragen, sich quasi in allen Situationen „gender-affirmativ“ zu verhalten. Dabei spielten auch die genannten NGOs eine fragwürdige Rolle. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass diese Ärzte kaum angemessen in der Lage waren, die möglichen tieferliegenden Ursachen der Dysphorie zu untersuchen oder auch nur in Betracht zu ziehen. Dazu kann neben Autismus und Depression auch eine latente Homosexualität gehören, die die Kinder selbst oder ihr Umfeld nicht akzeptieren können.

Doch in englischen Schulen – ebenso wie in deutschen – geht die Indoktrination mit der zweifelhaften Trans-Ideologie weiter. So wird etwa das „Gender-Unicorn“ verwendet. Laut einer deutschen Erklärung handelt es sich um „eine einfach und bunt gestaltete Grafik, die anhand [von] fünf Parametern zentrale Begriffe zum Thema Geschlecht aufzeigt“. Das Bild eines Einhorns – mit DNA im Schritt, Doppelherz und dem Gedanken an die Buntheit des Regenbogens – füge „eine amüsante visuelle Komponente hinzu, die demonstriert wie vielschichtig die Identität einer Person sein kann“. Daneben gibt es einige „Anmerkungen für Lehrpersonen“. So könnten die Kinder „auf den einzelnen Pfeilen“ zusätzlich „den eigenen Standpunkt“ ankreuzen.

Im deutschen Twitter werden derweil Aussagen wie die folgende dank Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) und mit zweifelhafter Berufung auf deutsche Gesetze (Stichwort Volksverhetzung) immer häufiger entfernt, die Urheber befristet oder in Gänze gesperrt.

Der Ursprungstweet stammt von der bekannt gewordenen Biologin Marie-Luise Vollbrecht, die einst eine Vorlesung über zwei biologische Geschlechter halten wollte und wegen Protestaufrufen zunächst daran gehindert wurde.

Es gibt übrigens laut Experten auch eine Gender-Identität namens „genderfuck“ – sie bezeichnet die Einstellung, „wenn die Leute sich einen feuchten Kehricht um ihr Gender scheren“. Auch die klassischen „TERFs“ wie J.K. Rowling und Germaine Greer konnten hier nicht fehlen. In Gendertheorie trainierte NHS-Ärzte konnten es kaum glauben und fanden all das überaus „aufschlussreich“, während sie von den „Spezialisten“ wie Abtrünnige behandelt wurden.

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