Kurdisch-türkische Unruhen in Wien

Österreichs Regierung muss hart durchgreifen, Hintermänner ausforschen, Schuldige bestrafen.

imago images / Alex Halada

Es war ein kurdisch-türkischer Bürgerkrieg im Westentaschenformat, der da in Wien-Favoriten tobte: Mehrere Tage lang kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen kurdischen und türkischen Demonstranten – mit Eisenstangen, Pyrotechnik, Glasflaschen und Steinen. Mediale Versuche, die Zusammenstöße in ein Rechts-Links-Schema zu pressen, zielen daneben – zumindest nach europäischen Maßstäben. In Österreich ist der „Wolfsgruß“ der türkischen Nationalisten ebenso verboten wie Fahnen und Symbole der kurdischen PKK, die in der EU (wie in den USA) als Terrororganisation eingestuft wird.

Regierung muss hart durchgreifen

Jede Parteinahme oder Sympathie für die Schläger kurdischer oder türkischer Provenienz ist fehl am Platz. Wien liegt nicht in Anatolien, sondern in Österreich. Darum muss die österreichische Regierung jetzt hart durchgreifen, die Hintermänner ausforschen, die Schuldigen bestrafen. Zwei Botschaften müssen unmissverständlich gesetzt werden: Österreich will und wird mit allen Mitteln verhindern, dass ethnische und ideologische Konflikte aus der Türkei importiert und hierzulande gewaltsam ausgetragen werden. Und die Regierung will und wird mit allen Mitteln verhindern, dass sich in Österreich rechtsfreie Räume bilden, in denen sich Gewalttäter austoben können.

Diplomatische Verwerfungen

Bundeskanzler Sebastian Kurz geht einen Schritt weiter, indem er den türkischen Präsidenten Erdogan direkt beschuldigt, die Auslandstürken ideologisch zu instrumentalisieren und in Europa Unfrieden zu säen. Jetzt ist diplomatisch Feuer am Dach: Ankara wirft Wien Islamfeindlichkeit und Nachsichtigkeit mit der Terrororganisation PKK vor. Alles Propaganda! Erdogans Versuch, die Türken in Europa zu steuern und politisch einzusetzen, provoziert Widerstand und erfordert vehementen Widerspruch. Auf Akzeptanz – oder wie sie es nennen: Respekt – dürfen die Türken in Europa nur hoffen, wenn sie sich von Ankara politisch emanzipieren und nach den Regeln europäischer Rechtsstaaten handeln.


Dieser Beitrag von Stephan Baier erschien zuerst bei Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur, der wir für die freundliche Genehmigung zur Übernahme danken.

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Kommentare ( 47 )

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47 Comments
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Peter Silie
3 Jahre her

So sieht’s leider aus. Für Großstädte und ganzen Metropolregionen trifft dies noch früher zu.
Der gesamte Westen steckt in der selbstgestellten Toleranzfalle. Ein Entkommen aus dieser Falle ist nicht sichtbar, im Gegenteil. Die Fallensteller befinden sich im Aufwind, sind omnipräsent und lautstark.

Peter Silie
3 Jahre her

Wunschdenken. Dafür sind es mittlerweile ein paar Millionen zu viel. Und sie leben gedanklich nach wie vor in Anatolien oder Istanbul oder sonstwo. Die Probleme wird man erst dann wieder los, wenn man die Leute wieder los wird. Sie waren und sind für ihr Wirtsland ohnehin immer nur ein riesen Verlustgeschäft. In allen Belangen.

Moses2
3 Jahre her

Sehr gute Beschreibung. Ergänzen würde ich noch, dass es den Mohammedanern größtenteils an Intelligenz mangelt (s. Nobelpreise u.ä.) und sie deshalb keine kritische Distanz zu ihrem idiotischen Aberglauben entwickeln können.

WFBeck
3 Jahre her
Antworten an  Moses2

Wer sie nur annähernd verstehen will, muss ihr göttliches Buch lesen.

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  WFBeck

Hier als Extrakt auf kurzen 39 Seiten alles, was mit unserer bisherigen Art zu leben vollkommen unverträglich ist: https://www.atheisten-info.at/downloads/Bill_Warner-Scharia_fuer_Nicht-Muslime.pdf

Dazu richtet sich das geprägte Verhalten noch nach eigenartigen und uns nicht bekömmlichen Ehrenkodexen und ähnlichem – auf Ewigkeit nicht veränderbar.

Manfred_Hbg
3 Jahre her

3itat: „Zwei Botschaften müssen unmissverständlich gesetzt werden: Österreich will und wird mit allen Mitteln verhindern, dass ethnische und ideologische Konflikte aus der Türkei importiert und hierzulande gewaltsam ausgetragen werden (………………..) Auf Akzeptanz – oder wie sie es nennen: Respekt – dürfen die Türken in Europa nur hoffen, wenn sie sich von Ankara politisch emanzipieren und nach den Regeln europäischer Rechtsstaaten handeln.“ > Na, D A S soll sich mal jemand hier in Dummland trauen zu sagen ODER gar ein Reg.-Politiker. DANN bricht hier medial und polit. die Hölle los! Deutschland im Jahre 5 nach 2015 ist das einzige Land in… Mehr

imapact
3 Jahre her

Es gibt nur eine wirksame Sanktion: alle Beteiligten, sofern sie eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzen, umgehend in die Heimatländer zurückschicken.

Moses2
3 Jahre her
Antworten an  imapact

Staatsbürgerschaft aberkennen im anderen Fall..

Fulbert
3 Jahre her

Es nervt, wie hier innere Konflikte außereuropäischer Länder ausgetragen werden. Hat man in Deutschland je wutentbrannte Griechen gesehen, die gegen die Sparauflagen der EU auf die Straßen gegangen wären – obwohl das sogar verständlich gewesen wäre, da es sich um eine innereuropäische Angelegenheit handelt?

RauerMan
3 Jahre her

Diese Vorkommnisse sind nicht auf Österreich beschränkt. Das passiert jeden Tag, wenn auch in vielleicht kleineren Kreisen in unseren Nachbarschaften. Der innere türkisch/kurdische Konflikt wird auch bei uns ausgetragen. Die Folgen sind Tote und Verletzte und eine sich verschärfende Unsicherheit in unseren öffentlichen Räumen. Von den Kosten, die selbstverständlich für uns damit verbunden sind nicht zu reden. Wenn wir (Einheimische) eingreifen verbünden sich die Ruhestörer, also stillhalten.? Ein persönliches Beispiel: „Was guckst du“ ich:“Kann higucken wo ich will“ Kurden/Türken:“Das kannst du nicht und wir fi…. eure Frauen. pissen auf diese Land und werden es eines Tages übernehmen.“ Noch Fragen? Antworten… Mehr

Moses2
3 Jahre her

Es ist so. Wie wollen die Regierungspfeifen denn durchgreifen. „Kriminelle Ausländer abschieben“ tönte doch schon Schröder oder die CSU. Passiert ist- richtig- nichts.

Kassandra
3 Jahre her

Etwas versteckt aber durchaus auch zu Vieltausenden bereichern uns inzwischen Menschen aus Süd- und Mittelamerika, die Trump nicht einlassen wollte – und die vielfach noch ganz andere kulturelle Eigenheiten mitbringen, als die von ihnen hier genannten. Alleine uns gänzlich unbekannte Ehrenkodexe, die zu Bluttaten wie gerade im mit Schulkindern besetzten Linienbus in Bayern führten, waren uns hier bislang doch in der Öffentlichkeit eher unbekannt. Welche wohl dahinter stehen, uns heimtückisch solchen uns nicht mehr geläufigen Gefahren durch Menschen auszusetzen, mit denen jegliche normale Kommunikation mangels Sprachkenntnissen unmöglich ist, ist immer noch rätselhaft. Aber ein von wem auch immer installierter „Rat… Mehr

Kassandra
3 Jahre her

Wahrscheinlich schlägt die „Pummerin“, die teilweise aus Kanonen des osmanischen Heeres gegossen ist, viel zu wenig für alle Geschichtsvergessenen die Stunde.
„Wegen ihres Neugusses in der Anfangszeit der Zweiten Republik ist sie auch ein Symbol für den Frieden, die wiedererlangte Freiheit nach der Besatzungszeit und, als Geschenk des Bundeslandes Oberösterreich, für den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Stephansdoms. Etwas überschwänglich wird die Pummerin auch als „Stimme Österreichs“ bezeichnet.“