US-Vizepräsident JD Vance ermutigt Europa zum Kurswechsel – in der Migrationspolitik, Sicherheits- und Handelspolitik. Statt sich weiter von den USA alimentieren und dominieren zu lassen, soll Europa endlich erwachsen werden – und aufhören, den Willen der eigenen Wähler chronisch zu ignorieren.

US-Vizepräsident JD Vance erklärte, er „liebe“ Europa, forderte jedoch Europas Regierungen auf, stärker auf ihre Wähler in der Migrationsfrage zu hören. Vance äußerte sich am 14. April gegenüber dem britischen Online-Medium UnHerd, kurz nachdem US-Präsident Donald Trump mit neuen Zollregelungen internationale Handelspartner aufgeschreckt hatte.
„Ich habe mehrfach betont, dass sich die amerikanische Kultur nicht von der europäischen trennen lässt. Wir sind in vielerlei Hinsicht ein Produkt europäischer Philosophie, Theologie und natürlich der Migrationsbewegungen, die aus Europa kamen und zur Entstehung der Vereinigten Staaten von Amerika führten“, sagte Vance.
Gleichzeitig äußerte er Sorge, dass europäische Spitzenpolitiker nicht zu erkennen schienen, wie es um Migration und Sicherheit bestellt sei: „Wir – und mit ‚wir‘ meine ich mich, den Präsidenten [Donald Trump] und natürlich die gesamte Trump-Regierung – sind sehr frustriert darüber, dass die europäische Bevölkerung immer wieder nach vernünftigeren wirtschaftlichen und migrationspolitischen Entscheidungen ruft, die europäischen Regierungen jedoch weiterhin nach Wahlen Völkern genau das Gegenteil dessen liefern, was diese gewählt haben.“
Vance ergänzte: „Das gesamte demokratische Projekt des Westens zerfällt, wenn die Leute immer wieder weniger Migration fordern – und dafür von ihren Führungen mit noch mehr Migration ‚belohnt‘ werden.“ Er kritisierte zudem die europäische Sicherheitspolitik scharf: „Die Realität ist – und das klingt hart, ist aber wahr – dass die gesamte Sicherheitsarchitektur Europas, solange ich lebe, von den Vereinigten Staaten von Amerika subventioniert wird.“
Vor 25 Jahren, so Vance, hätten europäische Staaten noch über „einsatzfähige Streitkräfte“ verfügt, die ihre Länder selbst verteidigen konnten. Heute jedoch, so seine Einschätzung, „haben die meisten europäischen Länder keine Armeen mehr, die in der Lage wären, eine realistische Landesverteidigung zu gewährleisten“. Ausnahmen wie Großbritannien, Frankreich oder Polen bestätigten laut Vance die Regel: „Europäische Regierungen haben über Jahrzehnte hinweg drastisch zu wenig in ihre Sicherheit investiert – das muss sich ändern.“
Vance erinnerte in diesem Zusammenhang an den verstorbenen französischen Präsidenten Charles de Gaulle, der gesagt habe, er „liebe die Vereinigten Staaten von Amerika“, aber ebenso erkannt habe – wie auch Vance selbst –, dass es weder im Interesse Europas noch der USA sei, wenn Europa dauerhaft sicherheitspolitisch von den Vereinigten Staaten abhängig bleibe.
„Ich halte ein unabhängigeres Europa nicht für schlecht für die Vereinigten Staaten – im Gegenteil, es ist gut für uns“, so Vance. „Wenn man die Geschichte betrachtet, waren die Briten und Franzosen in ihrem Widerspruch zu Eisenhower bezüglich des Suezkanals rückblickend wohl im Recht.“ Ebenso glaube er, „dass viele europäische Länder mit ihrer Skepsis gegenüber der Invasion des Irak richtig lagen“.
„Und ehrlich gesagt: Wären die Europäer damals ein wenig unabhängiger gewesen, hätten mehr Rückgrat gezeigt – vielleicht hätte die Welt sich die strategische Katastrophe ersparen können, die die amerikanisch geführte Invasion im Irak darstellte.“ Und weiter: „Ich will nicht, dass die Europäer einfach nur das tun, was die Amerikaner ihnen sagen. Das liegt weder in ihrem Interesse noch in unserem“, so der US-Vizepräsident.
Zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte Vance, er habe Russlands Handlungen seit 2022 mehrfach scharf verurteilt – versuche aber gleichzeitig, die strategischen Zielsetzungen beider Seiten, also der Ukraine und Russlands, zu verstehen. „Das bedeutet nicht, dass man moralisch auf der Seite Russlands steht oder die Invasion unterstützt – aber man muss versuchen zu verstehen, wo dessen strategische rote Linien verlaufen.“ Dass Selenskyj der US-Regierung unterstelle, sie stünde auf Seiten Russlands, nannte Vance „ziemlich absurd“. Die Vereinigten Staaten seien es schließlich, „die aktuell seine gesamte Regierung und Kriegsführung am Laufen halten“.
Zum Thema Handel erklärte Vance, die US-Regierung arbeite derzeit an Abkommen mit der britischen Regierung sowie weiteren europäischen Staaten. Dabei sei der Weg allerdings „etwas steiler“. Das Verhältnis zu Großbritannien sei deutlich ausgewogener als jenes zu Deutschland, so Vance: „Obwohl wir die Deutschen mögen, sind sie stark auf den Export in die USA angewiesen – zugleich verhalten sie sich jedoch gegenüber amerikanischen Unternehmen, die nach Deutschland exportieren möchten, ziemlich restriktiv.“
Er wünsche sich „mehr Fairness“ in den Handelsbeziehungen. „Wir sehen Europa ganz klar als unseren Verbündeten. Aber wir wünschen uns ein Bündnis, in dem Europa mehr Eigenständigkeit zeigt – und das muss sich auch in Sicherheits- und Handelsbeziehungen widerspiegeln.“ Das übergeordnete Ziel, so Vance, sei ein spürbarer Abbau der Handelsdefizite, wobei er betonte, dass es notwendig sei, Produkte zu importieren, die in den USA nicht hergestellt werden könnten.
Dennoch seien „große und dauerhafte Handelsdefizite über viele Produktkategorien hinweg – bei denen zahlreiche Länder den US-Heimatmarkt zur Abnahme ihrer Überschüsse nutzen – schädlich für amerikanische Hersteller und Arbeiter“.
Dieser übersetzte Beitrag ist zuerst bei Brussels Signal erschienen.
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Das wirklich schlimme ist, dass weite Teile der politmedialen deutschen Klasse noch nicht einmal in der Lage sind, die Aussagen von Herrn Vance zu verstehen, selbst wenn sie sich bemühen.
Dabei redet er wie Trump in derart einfacher Sprache, dass er selbst in Englisch verstanden werden müsste – wiewohl es auch noch gute Übersetzungsprogramme gibt.
Es fehlt am Willen, den Inhalt auf- und wahrzunehmen und zu verarbeiten – da es dann ja zudem auch zu einer Politikänderung kommen müsste.
Man will nicht.
Und das erscheint mir ja noch weitaus schlimmer, als könnte man tatsächlich Dummheit zugrunde legen. Zumal hier immer mehr alles den Bach runter zu gehen scheint.
„Vorreiter“ des Migrationsproblems in der EU sind derzeit Deutschland, Spanien und Frankreich. Ersetzen Sie Merz, Sanchez und Macron durch rechte Politiker, dann werden Sie das Problem schon lösen. Nur wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Böses Medium bringt heute den Artikel „Muslimische Migranten verändern das altbekannte Gesicht Schwedens“ – mit dem dort ansässigen kriminellen Netzwerk Foxtrot will sich gar der US-Außenminister Rubio befassen, der im Netzwerk Bedrohungen für die USA sieht. In Schweden allerdings wie in der EUdSSR wird bloß Russenhysterie geschürt.
Vance irrt, dass Großbritannien erstes muslimisches Land mit Atomwaffen werden kann – Pakistan hat schon lange welche. Vielleicht wird aber Schweden erstes muslimisches Land am Polarkreis?
Wir haben kein Migrationsproblem, solange sie nicht sagen: „Wir werden immer mehr und beanspruchen Deutschland für uns.“ – plus den Rest. Wir sollten denen nicht auch noch ihren finanziell-demografischen Jihäd gegen uns finanzieren (Bürger&Kindergeld). Immer daran denken: Houari Boumedienne – Zitate – Gute Zitate – der Krieg ist erklärt, spätestens seit den 70er Jahren.
Er wurde mit dem Nichtzurückweisungsabkommen der EWG bereits 1967 mit den Maghreb-Staaten eingeleitet.
ANBEI Bei WELT konnte ich grad im Hintergrund folgende Meldung hören…. > Auch mitten im abgelegenen Algäu wird’s soo schön bunt, Irgendwo im abgelegenen Algäu gibt es ein schönes und geruhsames 79-Seelen-Dörfchen wo sich all die Menschen kennen und wo sich Hund und Katze Gute Nacht sagen. Etwa ein Drittel der Einwohner sollen rumönische Saisonarbeiter sein. In diesem verträumten Dörfchen gibt es ansonsten nicht mal einen Laden und auch keine Schule und keinen Kindergarten. Nur ein schönes ehemaliges Sporthotel gibt es dort. DOCH nun wird die schöne Dorfidylle gestört und die dort schon länger lebenden in helle Aufregung und Kampfeslaune… Mehr
Energieintensive Produkte wie Halbzeug* sollten wir zollfrei aus den USA einführen; so importieren wir zugleich deren billige Energie. Das gilt auch für Agrarprodukte wie Futtermittel etwa – schont unsere Anbauflächen und liefert prima chicken&beef. Pharma, Medizintechnik gehen hin und her, Zölle eher Unsinn, macht nur die Kosten für die Kkassen teurer. Kurz: Transatlantischer Freihandel, gut so. China einbremsen ist Sache der USA, wir freuen uns auf die „Neue Seidenstraße“ mit Endpunkt Duisburger Binnenhafen; das macht die Sache rund. Für uns. Die Russen haben eh nix, dürfen aber mitmachen. wenn sie sich endlich mal zivilisiert benehmen wollen. Na ja, vielleicht bringt… Mehr
Straßenkreuzer hatten die US-Amerikaner dank der Größe ihres Lande und des Kapitalismus schon in den 30ern, da waren die Deutschen noch im Sozialismus der Nazis gefangen. Und in wessen Ideologie sind die Deutschen heute gefangen??? Vance hat recht, was seine Kritik an der Politik der EU und insbesondere in Deutschland angeht.
Merz hat andere Pläne, den Bürger alles ständig weiter verteuern zur Umerziehung in das grüne Utopia und die Massenmigration auf Kosten der Bürger, ob durch steigende Mieten wegen zu geringem Angebot oder Kostensteigerungen und Leistungseinschränkungen bei den Krankenkassen. Die CDU ist schon seit Merkel grüner als die Grünen, wie es Söder einst für die CSU beansprucht hat. Die CDU will die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen für die Bürger weiter einschränken, weil sie zu oft zum Arzt gehen würden, deshalb zum Facharzt erst, wenn es vom Hausarzt vorher für notwendig erklärt wird und es vielleicht schon zu spät sein könnte. Könnte… Mehr
Noch, die Betonung liegt auf noch, noch kann ich mich, wenn ich es den will, als Kunde genau für so einen Wagen entscheiden.
Ich mag überhaupt nicht, das das, was ein anderer für sich für gut und richtig hält, auch für mich gelten soll.
Ziemlich heuchlerisch vom Vance. Bedenkt man, dass Big Tech allesamt hier in der EU den Reibach machen, weil wir keinerlei Konkurrenz aufbauen können. Das gleicht den Handelsimportüberschuss mehr als aus. Ebenfalls ist es natürlich der reinste Hohn von Trump und Vance als Vermittler auftreten zu wollen im UA-Krieg gerade weil es die USA waren, die alles aber auch alles dafür getan haben, dass dieser Krieg stattfindet und dann auch noch Bojo den Clown beauftragt haben die Istanbul Verhandlungen zu torpedieren. Es spielt dabei keine Rolle, ob es Biden oder Trump war. Es waren die USA als Staat, insofern sollten sie… Mehr
Und so musste der arme Großrusse die Kleinrussen überfallen – so ein Pech aber auch. Die Amis sind an allem schuld.
„Das gleicht den Handelsimportüberschuss mehr als aus“
Was soll ein ausgeglichener Importüberschuß sein?
Etwa so was ähnliches wie Guthabenschulden?