Was macht aus Menschen grausame Henker?

Philosophen haben schon immer darüber nachgedacht, was die grausame Seite des Menschen weckt, was der Auslöser ist, der aus eigentlich zivilisierten Individuen grausame Henker macht. Ein Versuch der Erklärung des barbarischen Furors der Hamas.

IMAGO

Es gibt Wahrheiten, die niemand gern hört. Die Fähigkeit des Men­schen zu lustvoller, kaum vor­stellbarer Grausamkeit gehört dazu. Das Böse lebt, es lastet auch heute noch in seiner schwärzesten Form bedroh­lich auf der Menschheit. Die Tünche der Zivilisation ist zerbrechlich. Eine bitte­re Wahrheit: Der Horror der Folter, des Quälens und der Verstümmelung kann auch in der Moderne noch in jeder­manns Leben eindringen.

Als die Kämpfer der Hamas am 7. Ok­tober dank eines kompletten Versa­gens der Regierung in Jerusalem fast 20 Stunden lang unter den südlichen Grenzbewohnern Israels wüteten und mordeten, konnte die Welt in den la­chenden Fratzen der Täter auf die fins­terste Seite des Menschen blicken. Die von ihnen selbst im Web präsen­tierten Videoclips zeigen, wie sie sich stolz, frohgemut und sichtlich ohne die geringsten Selbstzweifel bei den Massa­kern austobten.

Die palästinensischen Barbaren dür­fen sich einreihen in die Geschichte der Unmenschlichkeit, die so lang scheint wie die Geschichte der Menschheit überhaupt. Die Liste entsetzlicher Ge­waltorgien reicht von den Gemetzeln siegreicher Armeen im Altertum oder den Massenkreuzigungen der frühen Christen über die ausgefeilten Folter­methoden der europäischen Feudal­zeit, den Gräueltaten der spanischen oder belgischen Kolonialisten und der deutschen Nazis bis hin zu den Massen­morden kommunistischer Revolutio­näre in China oder Kambodscha und der gegenwärtigen Folter­ und Hin­richtungsrealität in den Gefängnissen Irans, Syriens und unzähliger anderer Diktaturen.

Die blutrünstige Seite der Geschichte demonstriert eindrücklich, dass weder die ethnische Zugehörigkeit noch die Religion, weder die Epoche noch die Region, weder die Bildung eines Men­schen noch sein sozialer Stand die Be­reitschaft des Menschen zu Grausam­keiten definiert.

Hierarchie des Grauens

Zu den verdrängten Wahrheiten gehört auch, dass es beim Kämpfen und Töten sehr wohl Unterschiede gibt, dass es so­gar so etwas gibt wie eine entsetzliche Hierarchie des Grauens. So schrecklich jede Vergewaltigung einer Frau ist, der Horror lässt sich stei­gern: wenn der barbarische Akt sich zu einer stundenlangen Gruppenver­gewaltigung ausweitet, wenn er vor den Angehörigen oder der Öffentlich­keit vollzogen wird, wenn angesichts schrecklicher Verstümmelungen sogar der Tod als Erlösung erscheint. Widerwärtige Lehrstunden des Hor­rors durch die sadistischen Kämp­fer der Hamas.

In ihren Videos brüsteten sie sich mit ihren Gräuel­taten, der halbnackte, geschändete Leichnam einer Israelin wurde im Triumphzug auf einem offenen Geländewagen durch Gaza gefahren. Wie wir inzwischen wissen, waren die Massaker und Gewaltorgien lange vorher geplant worden, sie waren keineswegs unbeabsichtigte Auswüchse von verrückten, geistig gestörten Außenseitern.

Die Schandtaten der etwa 2000 Palästinenser haben in vielen Teilen der Welt, auch in den Universitäten oder den Medien der freien Welt weniger einen nachhaltigen Schock ausgelöst als vielmehr das Bedürfnis, die Barbarei zu relativieren und „in den historischen Kontext zu stellen“ – so, als ob es irgendwie doch eine Rechtfertigung geben könnte für das Massaker und die Entführung von Babys, Kindern und Frauen, von unschuldigen Zivilisten wie den Besuchern eines Konzerts.

Eine der wirklich wichtigen bohrenden Fragen richtet sich tatsächlich auf die Hintergründe dieser abscheulichen Taten, ohne sie aber in irgendeiner Form in ihrer Monstrosität zu relativieren. Was lässt einen Menschen zum hemmungslosen, grausamen Monster werden, das Babys und Kinder tötet, Mädchen und Frauen vor ihren Familien vergewaltigt und verstümmelt, sich an dem Entsetzen und den Schmerzen der Gefolterten ergötzt?

Was den einzelnen Menschen angeht, hat die Psychologie einige Antworten und Erkenntnisse. Der kanadische Sozialpsychologe Albert Bandura (1925–2021) von der Stanford Universität in Kalifornien machte, verkürzt dargestellt, vor allem die Beobachtung und die Imitation anderer für die Bereitschaft zu Gewalt verantwortlich. Gemäß seiner sozial-kognitiven Lerntheorie („Modelllernen“) sind beispielsweise vor allem erwachsene Vorbilder mitentscheidend, ob Kinder und Jugendliche gewalttätig werden.

Bereits Kleinkinder orientieren sich am Verhalten von Erwachsenen und agierten deutlich aggressiver, wenn Eltern, Erzieher und soziales Umfeld dies vormachten. Bandura spricht auch von einer „moralischen Entkopplung“, bei der solchermaßen geprägte Menschen in besonderen Situationen ihre normalen moralischen Standards quasi ausschalten können, um selbst übelste Schandtaten zu rechtfertigen. Manche Psychologen verweisen auf die wichtigen Aspekte von Dehumanisierung und Dämonisierung anderer Menschen oder Gruppen. Die Entmenschlichung des Gegners, Feindes oder „Verbrechers“ ebne den Weg zu grausamen, unmenschlichen Handlungen bis hin zu Krieg und Völkermord.

Der amerikanische Psychologe und Philosoph David Livingstone Smith (University of New England) spricht von einer „Dehumanisierung durch Metapher“. Dabei dienen Wortwahl und Zuschreibungen dazu, Personen oder Gruppen Stereotype zuzuweisen und sie damit zu stigmatisieren, zu diskriminieren und Gewalt zu rechtfertigen. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Beschreibung von Menschen als Tiere, Ungeziefer oder Objekte.

Die Lehren der Geschichte

Die schlüssigste Legitimation für Verbrechen gegen die Menschlichkeit liefern die Rassentheorien und Religionskriege, der „Klassenkampf“ oder der „nationale Befreiungskampf“. Die Hybris dieser Erklärungen oder Ideologien rechtfertigen scheinbar plausibel und überzeugend den Terrorismus, die Gewaltorgien und das Fehlen jeglicher Empathie.

Die Theorien, die letztendlich zur hemmungslosen Gewalt aufwiegeln, beinhalten dem US-amerikanischen Juristen und Völkermordexperten Gregory Gordon zufolge meistens nicht die Form eines „zwingenden Befehls zur Tötung“. Die Ideologien der Entmenschlichung entfalten aber auch ohne konkrete Handlungsanweisung ihre mörderische Wirkung.

All diese wissenschaftlich beschriebenen und historisch bekannten Phänomene lassen sich im Zusammenhang mit der Feindschaft der arabischen und islamischen Welt gegenüber den Israelis konkret beobachten. Dabei hat der Hass auf Juden keineswegs erst mit dem Auftauchen des Zionismus und der Gründung des Staates Israel begonnen.

Schon zu Zeiten des Propheten Mohammed im 7. Jahrhundert wurden die Juden in Medina gewaltsam enteignet und vertrieben. Viele Juden wurden ermordet, ihre Kinder und Frauen versklavt. Der Koran rechtfertigt das Vorgehen der „heiligen Krieger“, zumal Juden neben den Heiden zu den „feindseligsten Ungläubigen“ gehören und sich der Bekehrung zum Islam verweigerten. Das aber verlangt der Islam von allen Menschen auf der Erde.

Der Koran rechtfertigt einen totalitären Anspruch des Islam, der nicht nur das Leben jedes Einzelnen in allen Bereichen, sondern auch die Gesellschaft und den Staat als Ganzes umfasst. Der politische Islam hat sich in der Geschichte als eine der mörderischsten Ideologien entpuppt. Wie Staaten aussehen, in denen der Islam herrscht, demonstrieren brutale, menschenverachtende Länder wie Iran oder Afghanistan anschaulich. Auch der „Islamische Staat“ (IS) errichtete in Syrien und im Irak jahrelang eine blutrünstige, sadistische Schreckensherrschaft bis hin zu Sklaverei, Völkermord und Massakern. Die Gotteskrieger des IS zeigten eine „perverse Lust an der Tortur und an der Erniedrigung ihrer Opfer“, schrieb die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ).

Allerdings wird der Kampf der Palästinenser gegen den jüdischen Staat – insbesondere in der Propaganda und in der Wahrnehmung der Weltöffentlichkeit – weniger mit dem Kampf für den Sieg des politischen Islam und schon gar nicht mit dem Hass auf Juden legitimiert. Als Begründung für den Dauerkrieg gegen Israel gelten heute die Vertreibung der Araber aus Israel, die „Nakba“, sowie die angebliche Zweiklassengesellschaft in Israel und im Westjordanland („Apartheidstaat“) und der Siedlungsbau der Juden in Judäa und Samaria (wie das heutige Westjordanland in der Bibel bezeichnet wird).

Die „Nakba“ gehört zu den Gründungsmythen der Palästinenserorganisationen. In der Tat gab es vor und nach der Gründung Israels Gewalt jüdischer Organisationen gegen Araber und arabische Siedlungen, wurden arabische Bewohner im Zuge der Entstehung Israels von ihrem Land vertrieben. Aber die palästinensische Schilderung der damaligen Ereignisse ist voller Verfälschungen und Lügen.

Die „Nakba“ (deutsch: Katastrophe) ist keineswegs – wie von palästinensischen Führern wie dem PLO-Chef Mahmud Abbas gern dargestellt – so etwas wie eine jüdische Variante des „Holocaust“. Eine solche Behauptung ist geradezu absurd. Nicht einmal die Araber behaupten ernsthaft, die Juden hätten im damaligen britischen Mandatsgebiet auch nur ansatzweise einen „Völkermord“ gegen die Araber angestrebt, geschweige denn begangen.

Sehr wohl verließen zwischen 1947 und 1949 mehr als 700.000 Araber das von der UN Israel zugesprochene Gebiet. Die Palästinenser sehen in der gewaltsamen Vertreibung der Araber eine geplante „ethnische Säuberung“. Tatsächlich gab es auch gewaltsame Vertreibungen. Aber zum einen konnten Hunderttausende Araber in dem neuen jüdischen Staat unbehelligt bleiben. Sie stellen mit heute 2,1 Millionen Menschen 20 Prozent der israelischen Bevölkerung.

Zum anderen flohen viele Araber nicht vor den Israelis, sondern vor dem Krieg, den arabische Staaten am Tag nach der Unabhängigkeitserklärung Israels erklärt hatten. Arabische Führer hatten die Araber zum Verlassen des Kriegsgebiets aufgefordert und ihnen versprochen, dass sie bald wieder zurückkehren könnten.

Ein weiteres wichtiges Faktum verschweigen die Palästinenser bis zum heutigen Tag: Die Rückkehr vieler Juden in das britische Mandatsgebiet ging seit dem 19. Jahrhundert einher mit völlig legalem und friedlichem Landerwerb. Viele einfache, wenig vermögende jüdische Emigranten aus Europa kauften hier Häuser, Läden oder Bauernhöfe. Es gab aber auch sehr reiche Juden, wie den britischen Investor und glühenden Zionisten Sir Moses Montefiore, der 1827 nach Palästina zog, um dort Siedlungen zu gründen, Fabriken und Krankenhäuser zu bauen.

Die 1947/48 geflohenen Araber mussten nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg enttäuscht feststellen, dass die großen Armeen Ägyptens, Jordaniens und Syriens wider Erwarten geschlagen worden waren – und sie nicht mehr in ihre Dörfer und Städte auf israelischem Boden zurückkehren konnten. Denn Israel weigert sich bis heute, die arabischen Flüchtlinge wieder aufzunehmen. Inzwischen haben aus arabischer Sicht mehrere Millionen Palästinenser – einschließlich der Nachfahren der damaligen Flüchtlinge – ein Anrecht auf Rückkehr nach Israel.

800.000 Juden wurden vertrieben

Während die arabische Welt den Kampf und den Terrorismus gegen Israel vor allem mit der „Nakba“ rechtfertigt, bleibt die gewaltsame Vertreibung von mehr als 800.000 Juden aus arabischen Ländern wie Marokko, Ägypten oder Irak seit 1948 praktisch unerwähnt. Sie spielt absurderweise auch für die angeblichen Freunde Israels in der westlichen Welt keine sonderliche Rolle – erwähnt wird sie von deutschen, amerikanischen oder britischen Politikern so gut wie nie.

So weit, gerafft, der historische Hintergrund für den bewaffneten Kampf der Palästinenser. Von Anfang an schloss dieser Kampf Terroranschläge, Mord und Gräueltaten aller Art gegen Zivilisten ein. Der Terrorismus erwies sich als die effizienteste und damit bevorzugte Waffe im Kampf gegen Israel und Juden in aller Welt.

Die Liste des palästinensischen Terrorismus reicht von entführten oder zerbombten Passagierflugzeugen über das Massaker bei den Olympischen Spielen 1972 in München und den zahllosen Selbstmordattentaten, Autobomben und Mordanschlägen in aller Welt, in Restaurants, auf Märkten oder Bus-Terminals bis hin zu den Zigtausenden von Raketen auf israelische Wohngebiete in den vergangenen Jahrzehnten.

Seit jeher werden palästinensische Terroristen im Westjordanland und im Gazastreifen als Helden des „Freiheitskampfes“ gefeiert – auch wenn sie nur unschuldigen Zivilisten ein Messer in den Rücken gerammt haben. Die Familien von getöteten Terroristen erhalten als Angehörige der „Märtyrer“ lebenslang hohe monatliche Zuwendungen von den palästinensischen Machthabern in Gaza und Ramallah. Mit diesem zynischen Anreizsystem findet der Terror auch eine wirtschaftliche Basis in der breiten Bevölkerung.

Man muss den Extremisten zuhören

Schon im Kindergarten und in den Schulen wird der Hass auf Israel und die Juden geschürt. Bücher für Kinder, Schulbücher und Videomaterial mit kleinen Kindern in Uniformen, die mit Holzgewehren Kampfszenen gegen den zionistischen Feind spielen, belegen, wie systematisch Kinder und Jugendliche auf die Fortsetzung des Kampfes eingestimmt und getrimmt werden – wobei diese Schulen und Kindergärten oft genug mit Mitteln der Europäischen Union oder Steuergeld aus Deutschland finanziert werden.

Wie bei fast allen Extremisten in der Geschichte muss man den Reden der jeweiligen Führer einfach zuhören, die Parteiprogramme und die Pamphlete der betreffenden Organisationen schlicht nur lesen. Denn seit jeher machen die Palästinenserführer in ihren Ansprachen und Schriften keinen Hehl aus ihren extremen Forderungen gegenüber Israel. „Vom Fluss bis zum Meer“ lautet die millionenfach verkündete Forderung der Palästinenser nach ihrem eigenen Staat: „From the river to the sea – Palestine will be free“ wird aktuell bei pro-palästinensischen Demonstrationen auf der ganzen Welt skandiert, allen voran in westlichen Städten.

Das Gebiet vom Jordan-Fluss bis zum Mittelmeer umfasst allerdings ganz Israel. Wie viel Platz Araber Juden in ihren Ländern lassen, zeigen eindrucksvoll die quasi judenfreien Staaten wie Marokko, Ägypten oder der Irak. Kein Wunder, dass Yehudah Mirsky, ein in Jerusalem lebender Rabbiner und Professor für Nahoststudien und Judaistik an der Brandeis University, gegenüber dem arabischen Nachrichtensender Al Jazeera die Parole so einordnet: „Es klingt eher nach einer Drohung als nach einem Befreiungsversprechen. Er deutet nicht auf eine Zukunft hin, in der Juden ein erfülltes Leben führen und sie selbst sein können.“

Die schrecklichen Ereignisse in Israel und der arabisch-israelische Konflikt sind angesichts der vielen terroristischen Anschläge und wegen der Anwesenheit von vielen Millionen Arabern und Muslimen auch im freien Europa ein hochbrisantes Thema. Fraglich ist nur das wirkliche Ausmaß der Anhänger und Sympathisanten der palästinensischen und islamistischen Terrororganisationen. Zweifellos geht ihre Zahl zumindest in die Hunderttausende. Die Sympathien der Linken in Europa für den angeblichen „Befreiungskampf“ und den Kampf gegen „Kolonialismus“ und „Rassismus“ erweitert die Basis derer, die zu wahnwitzigen Gewalttaten bereit sind, erheblich.

Noch sehr viel wichtiger aber sind die Zahlmeister des Terrorismus und der Barbarei, ohne die das üble Treiben überhaupt nicht möglich wäre. Aus Teheran, Katar und anderen Ölstaaten fließen seit Jahrzehnten enorme finanzielle Mittel in die Taschen der palästinensischen und islamistischen Organisationen, mit denen Waffen und Unterhalt der Milizen bezahlt, Terroranschläge und barbarische Angriffe wie der am 7. Oktober finanziert werden. Ohne die Milliarden Dollar von Ayatollahs und den immer wieder vom Westen hofierten Ölscheichs gäbe es die Hamas, die Hisbollah oder die PLO in der heute bekannten Form nicht.

Reiz der Gewalt

Schließlich kann man sich nicht der Erkenntnis verschließen, welch perverse Attraktivität von den Schandtaten der Extremisten auch auf die Menschen im reichen, friedlichen Westen ausgeht.

Der Reiz der Grausamkeit und die Lust an der Gewalt spiegeln sich schließlich auch in den enormen Erfolgen von blutrünstigen Horrorfilmen und mörderischen Videospielen in den Vereinigten Staaten, in Europa oder Japan wider. Ein ganzes Genre von Literatur, Comics und Filmen spielt auf der Klaviatur unserer Ängste vor Schmerz, Folter und Qualen und feiert damit enorme kommerzielle Erfolge. Der Jugendschutz wird, so hat man den Eindruck, kaum mehr ernst genommen.

In Israel wurden wir alle Zeugen, wie die entsetzlichsten Schandtaten auch die blutige Wirklichkeit unserer Zeit sein können. Vermutlich ist es eine gefährliche Illusion, zu glauben, in Europa seien solche Massaker unvorstellbar. „Der religiöse Fanatismus ist nichts Fremdes, er hat in Europa Wurzeln geschlagen“, schrieb die „Neue Zürcher Zeitung“ völlig zu Recht.

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Kommentare ( 25 )

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Roland Mueller
2 Monate her

Der Matteo Denaro hat laut eigener Aussage nicht verstanden, warum er bis zu seinem Lebensende im Knast gesessen ist. Die mindestens 50 Morde, welche er begangen hat, waren nach seiner Auffassung keine Straftaten, sondern ehrenwerter Kampf für die Wahrheit. In dieser Beziehung unterscheiden sich politisch motivierte Kriminelle übrigens nicht von den Mafiosi vom Schlag Denaro.

giesemann
2 Monate her

Jemanden töten ist die größtmögliche Machtausübung. Die Gelegenheit macht’s. Auch die eigene Todesfurcht lässt sich so übertünchen.

Moses
2 Monate her

Brillanter Artikel. Für ein vollständiges Bild fehlt ein korrektes historisches Blick. In Palästina lebte früher eine vernachlässigbare Anzahl Araber. Laut der osmanischen Volkszählung von 1865 lebten beispielsweise in Jerusalem 3 % der Araber. In Gaza waren es sogar 10 %. Die dortigen Beduinen wanderten von Land zu Land und waren keine ständigen Bewohner. In den 80er Jahren begann eine große Zahl russischer Juden nach Palästina auszuwandern. Sie begannen, die Sümpfe trockenzulegen, Landwirtschaft in Kibbuzim und Industrieanlagen aufzubauen. Es herrschte ein Mangel an Arbeitskräften und Araber aus den Nachbargebieten strömten nach Palästina. Nach 20-30 Jahren gab es bereits so viele von… Mehr

Johann Thiel
2 Monate her

Seit es den Menschen gibt, kämpft er gegen das Böse, das Chaos. Er hat sich dazu Schutzmechanismen zugelegt. Eine Rüstung gebaut, bestehend aus Kultur, Zivilisation, Religion, Sitten, Umgangsformen, Anschauungen von Gut und Böse. Durch diese Rüstung wird er zum Guten, zum Menschen. Er ist geschützt gegen das Böse, von aussen wie von innen. Aber diese Rüstung hat auch ein Gewicht, ist kompliziert und deswegen bewusst schwer abzulegen. Unterschiedlich schwer, je nach Art der Rüstung. Das Böse greift diese Rüstung stets an. Von innen und von aussen. Der Mensch soll verführt werden sie abzulegen, sich von ihrem Gewicht zu befreien. Wird… Mehr

Last edited 2 Monate her by Johann Thiel
Tin
2 Monate her

Diese Religion ist Menschenwerk. Sie ist ein heidnischer Kult, der vorgibt, dass der Hauptgoetze der Ein-Gott waere. Diese Weltreligion ist genauso ein „fake“ wie das heidnische „neue Normal“. Beides Ideologien die sich prima ergaenzen, aber pure Finsternis sind.

rainer erich
2 Monate her

Soweit so richtig, allerdings waere es, was die Ursachenforschung betrifft, durchaus geboten, zwischen der angesprochenen Grausamkeit und der allgemeinen Gewalt zu differenzieren, ohne letztere in irgendeiner Form zu relativieren. Gewalt im weitesten Sinne gab es in meiner Jugend vor ueber 50 Jahren durchaus auch, eine ritualisierte oder ritterliche Gewalt, mit einer Art Fairness versehen. Diese Trennung steckt durchaus auch in den westlichen Kriegsordnungen, in denen de lege zwischen Soldaten und Zivilisten unterschieden wird, auch in der Trennung von Mann und Frau. Gewalt war Teil der Politik, mit bestimmten Zielen, die nicht die Vernichtung der Zivilisten des Feindes beinhaltete. Seit einigen… Mehr

Guenther Adens
2 Monate her

Das Ende von Saddam Hussein, insbesondere Gaddhafis ( u.a. z.B My Lai) bilden die Grausamkeiten ab.
Das Sprichwort „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu“ ist ein evtl. im christlich Glauben entsprungenes illusionäres Wunschdenken ( s. Hexenverbrennung).
Doch die „Gesetze des Lebens“ ticken da anders, wegen der unabänderlichen, im Laufe der Evolution entstandenen genetischen Prädisposition…..

Chris Groll
2 Monate her

Kann diesem Artikel aus Überzeugung zustimmen.
Allerdings:
„Vermutlich ist es eine gefährliche Illusion, zu glauben, in Europa seien solche Massaker unvorstellbar“. In Paris im Bataclan hat so ein Massaker bereits stattgefunden. Die Gäste wurden dort genauso barbarisch gefoltert und ermordetwie in Israel.

Danny Sofer
2 Monate her

Danke für diesen sachlichen Artikel, der die Grausamkeiten vom 07. Oktober so sachlich historisch und aktuell einordnet.
Ich wünschte unsere Politiker, allen voran die unsägliche Außenministerin, sowie Studentenvertreter usw. müssten sich mit diesem Artikel als Pflichtlektüre auseinandersetzen.

Helfried Petersen
2 Monate her

Eine sehr gute Analyse. Nur in einem Punkt stimme ich nicht zu, nämlich dass nicht „die Bildung eines Men­schen… die Be­reitschaft des Menschen zu Grausam­keiten definiert.“ Mit entsprechender Bildung gäbe es nicht diese Wissensdefizite zur Geschichte des Nahen Ostens und auch nicht das fehlende Wissen um die Kern-Aussagen des Korans, wie nachfolgend von Ihnen trefflich aufgeführt: „…Bekehrung zum Islam…. Das aber verlangt der Islam von allen Menschen auf der Erde. Der Koran rechtfertigt einen totalitären Anspruch des Islam, der nicht nur das Leben jedes Einzelnen in allen Bereichen, sondern auch die Gesellschaft und den Staat als Ganzes umfasst.“ „Tatsächlich gab… Mehr