Ganz Europa spricht über die Drohnen-Bedrohung. Doch ist diese „Gefahrenlage“ neu? Seit zehn Jahren sind fast 40 Drohnen-Vorfälle dokumentiert.
picture alliance / ROBIN UTRECHT | Robin Utrecht
Die jüngsten Drohnen-Vorfälle an den Flughäfen München und Frankfurt haben das Thema unbemannte Flugobjekte wieder ganz oben auf die sicherheitspolitische Agenda gesetzt. Während in München gleich zwei Mal binnen weniger Tage der gesamte Flugbetrieb eingestellt werden musste, drang in Frankfurt eine Drohne in die Überwachungszone ein – ein 41-jähriger Kroate wurde als mutmaßlicher Pilot festgenommen. Tausende Passagiere waren betroffen, hunderte Flüge fielen aus.
Doch ein Blick in die Datensammlung von airandmore.at zeigt: Diese Gefahr ist alles andere als neu. Schon seit zehn Jahren häufen sich Drohnen-Vorfälle weltweit – oft mit dramatischen Folgen. Hier eine Auflistung dieser Zwischenfälle, bei denen sogar eine Besatzung eines Black-Hawk-Helikopters des österreichischen Bundesheeres gefährdet war:
- 12.01.2025: Adelboden, Schweiz – Drohnen Absturz beim Riesenslalom der Herren: Eine TV-Drohne stürzt hinter Jonas Stockinger auf die Piste. Glücklicherweise blieb der Skirennläufer unverletzt. Mehr über den Drohnen Unfall in Adelboden.
- 10.01.2025: Los Angeles, Kalifornien – Drohnen Kollision bei Waldbrandbekämpfung: Eine zivile Drohne kollidiert mit einem Löschflugzeug vom Typ Canadair CL-415 „Super Scooper“. Die Maschine erlitt erhebliche Schäden und musste außer Dienst gestellt werden. Mehr über den Drohnen Unfall nach Kollision mit Löschflugzeug in Kalifornien.
- 12.12.2024: Fujian, China – Ein geplanter Drohnen-Schwarm-Absturz während einer Feuerwerksshow sorgte für Aufsehen. Hunderte Drohnen stürzten ab, nachdem ein Störsignal der Polizei aktiviert wurde. Ursache war eine nicht ordnungsgemäß angemeldete Show. Details zum Drohnen-Schwarm-Unfall in China.
- 17.09.2024: Niederösterreich – Drohnen Zwischenfall mit Black Hawk Hubschrauber: Eine Drohne gerät in die Nähe eines Black Hawk Hubschraubers des österreichischen Bundesheers. Der Vorfall führte zu einer vorübergehenden Einsatzunterbrechung. Details zum Beinahe Drohnen Unfall mit einem Hubschrauber in Niederösterreich.
- 28.09.2023: Drohne legt Flughafen Frankfurt lahm – für 40 Minuten.
Gleich zweimal wurde am Abend des 28. September in der Nähe des größten deutschen Flughafens eine Drohne gesichtet. Unfall gab es zum Glück keinen. 20 annullierte Flüge waren die Folge. - 11.07.2023: Erlinsbach im Kanton Aargau, Schweiz – abgestürzte Drohne setzte nach Fly Away ein Weizenfeld in Brand. Verdacht auf überhitzte Akkus! Feuer und Ernteverlust für Bäuerin wird Fall für die Drohnenversicherung. Mehr dazu in der Solothurner Zeitung
- 03.10.2020: Flughafen Nürnberg – Gefahr für 170 Passagiere beim Landeanflug, Drohne kommt Passagierflugzeug gefährlich nah – Zeugenaufruf
- 18.05.2020: Pupping, Oberösterreich – Vollbremsung, Sturz und schwere Verletzungen wegen Drohne, Minidrohne flog auf Radlerin zu
- 19.05.2020: Nordrhein-Westfalen – Mädchen (16) stürzt von Balkon – Drohne behindert Start von Rettungshubschrauber
- 01.05.2019: Deutschland – Gartenbesitzer schießt Drohne ab: Gericht erlaubt „Selbsthilfe“
- 25.01.2019: Zürich – Drohne der Schweizerischen Post im Zürichsee abgestürzt
- 20.12.2018: London – Flughafen London-Gatwick wegen Drohnen gesperrt
- 16.12.2018: Tijuana, Mexico – Boeing 737 landet mit deutlich beschädigter Nase – Drohnenunfall vermutet
- 29.10.2018: Grazer Innenstadt – Cobra holt Drohne vom Himmel
- 30.09.2018: Berlin – Drohne stürzt in Berlin ab – vier Verletzte
- 11.06.2018: Verzasca-Staudamm, Schweiz – Hubschrauber muss nach der Kollision mit einer Drohne notlanden – Propeller beschädigt
- 28.05.2018: Regen, Deutschland – Fahrerflucht nach Drohnenunfall
- 25.05.2018: Schweiz – Drohnenkollision mit Hubschrauber im Kanton Tessin
- 29.04.2018: Wien Meidling – Verantwortungsloser Drohnenpilot brachte Polizeihubschrauber beinahe zum Absturz
- 03.04.2018: Russland – Misslungener Drohnen-Jungfernflug der russischen Post: Absturz nach 100 Metern
- 21.03.2018: Wien Simmering – Beinahe Drohnenunfall am Wiener Zentralfriedhof
- 21.02.2018: USA – Drohne löste offensichtlich Hubschrauberabsturz aus
- 03.01.2018: Rheintal – „Grobfahrlässig“: Verletzte Reiterin beschuldigt Drohnenpiloten
- 04.11.2017: Mecklenburg-Vorpommern – Beinahe Drohnenkollision mit Rettungshubschrauber
- 04.11.2017: Japan – Drohnenabsturz beim Verteilen von Bonbons
- 21.10.2017: Schwangau, Deutschland – Fußgängerin von Drohne erfasst
- 12.10.2017: Québec – Drohnenunfall mit Linienflugzeug in 450 Metern Höhe
- 03.04.2017: Hamburg – Drohne kollidiert mit Fernsehturm
- 01.02.2017: München – Fly Away, Auto prallt mit unkontrollierbarer Drohne auf Autobahn zusammen
- 29.01.2017: Germering, Deutschland – Zusammenstoß von Drohne mit Auto auf A99
- 25.01.2017: Schweiz – Zwei Pferde von Zermatter Kutsche durch Drohne aufgescheucht – ein Pferd muss eingeschläfert werden
- 25.08.2016: Lienz, Osttirol – Drohnenzwischenfall mit Hubschrauber: der Kollision in 700 Metern Höhe entgangen
- 06.08.2016: Deutschland – Landeanflug in München: Drohne kommt Lufthansa-Airbus gefährlich nahe
- 22.12.2015: Madonna di Campiglio, Trentino – Drohne kracht auf die Piste, Marcel Hirscher entgeht knapp einer Katastrophe
- 03.06.2015: Tijuana, Mexico – Enrique Iglesias erleidet bei Auftritt eine Schnittverletzung an der Hand und muss operiert werden, Tour gecancelt
- 21.05.2015: Bochum – Drohne prallt auf der A40 gegen fahrendes Auto
Die Auflistung zeigt, Drohnen waren bereits lange vor Beginn der russischen Invasion der Ukraine gefährlich. Und bei diesen 36 Zwischenfällen war eher nicht daran gedacht, „der russischen Seite“ mit einer Verunsicherung der Bevölkerung zu helfen.
Trotzdem sollen nun die aktuellen Drohnen-Sichtungen als großer Fall vom Nationalen Sicherheitsrat Deutschlands bearbeitet werden, berichtet die Bild: Wegen der jüngsten Drohnen-Vorfälle solle bereits jetzt gehandelt werden, auch wenn der Sicherheitsrat sich noch im Aufbau befinde.
Russische Beteiligung „weder zu bestätigen, noch auszuschließen“
Nachrichtendienste und Polizei könnten derzeit eine russische Urheberschaft der Drohnen-Vorfälle derzeit „weder bestätigen noch ausschließen“. Teilweise sei nicht einmal klar, ob es sich tatsächlich um Drohnen oder um Kleinflugzeuge gehandelt habe.
Aktuell arbeiten dem Bericht zufolge mehrere Behörden an einem einheitlichen Lagebild: Der Bundesnachrichtendienst sammele Erkenntnisse aus Nachbarstaaten, das Bundesinnenministerium stimme sich mit Bundespolizei und Ländern ab und die Bundeswehr steuere eigene Informationen bei. Aus Regierungskreisen hieß es, die Vielzahl der Meldungen unterstreiche die Notwendigkeit des Sicherheitsrats, der in den kommenden Wochen seine Arbeit aufnehmen soll.

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Und wieviele Drohnen sind gar keine ein4er Fremeden, feindlich gesinnten macht?
Wie viele sind von privat odert Geschäftemachern, die z.B. in Drohnenabwehr ein Geschft wittern? M;an muß die Bevölkerung ja auch dazu bringen, daß sie für die ganze Aufrüstung ist
Das Theater um die Drohnen wird doch hier nur aus einem einzigen Grund so hoch aufgehangen. Es ist DIE Möglichkeit das Grundgesetz zu ändern und den Einsatz der Bundeswehr im Inneren zu ermöglichen. Klar, offiziell wird es dabei heißen, dass die Bundeswehr nur gegen Drohnen vorgehen darf, aber im Gesetzestext wird es dann anders stehen, irgendetwas wie „Bei Gefahr der Infrastruktur durch Drohnen oder ähnliches darf die Bundeswehr in Innern eingesetzt werden.“ Wobei dann hinterher nur noch die Gefähdung der Infrastruktur zählen wird. Und die kann bekanntlich bereits von vielen Spaziergängern auf einem Haufen bedroht sein. Das ist alles so… Mehr
Sie (er)finden immer neue „Bedrohungen“ um die Bevölkerung in Angst zu halten und so ihre üble Agenda durchzuziehen. Jetzt müssen halt die bunte Wehr und Polizei schleunigst aufgerüstet werden mit Milliarden, die es gar nicht gibt, um die Äußere Sicherheit zu gewährleisten. Dafür ist die Innere Sicherheit längst aufgegeben worden. Dieser dysfunktionale Staat ist einfach am Ende mit seinem Latein, in allen Bereichen…
Gruselig!
Und ich hatte das Lied „99 Luftballons“ für ein spaßiges Partylied gehalten…
Wer hätte jemals gedacht dass wir dem so nahe kommen.
Eine gekaufte epistemische Gruppe von „Medien-Schaffenden“ aus dem 20. Jahrhundert ist nicht ganz Europa. Bitte die Finger von Oligopol zentral geschaffenen „Narrativen“ lassen