Diyanet lässt Moscheen in jesidischen Dörfern errichten

Der türkische Staat versucht, die Islamisierung der einst multi-religiösen nordsyrischen Region Afrin voranzutreiben und eine besonders radikale Auslegung des sunnitischen Islam zu verbreiten, warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker.

IMAGO / Xinhua
Bild aus dem Jahr 2018: Ein türkischer Panzer fährt durch eine Straße in Afrin.

Das Präsidium für Religionsangelegenheiten in der Türkei, Diyanet, lässt vermehrt Moscheen in jesidischen Dörfern in der nordsyrischen Region Afrin errichten. Damit versuche der türkische Staat die Islamisierung der einst multi-religiösen Region voranzutreiben und eine besonders radikale Auslegung des sunnitischen Islam zu verbreiten. Das berichtet die in Göttingen ansässige Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Über seinen deutschen Ableger DiTIB versuche dieselbe Behörde, ihre religiösen Ansichten auch in hiesige Schulen zu tragen.

Radikale Muslime angesiedelt

„Jesidische Quellen berichten uns vom Bau einer Moschee im einst jesidischen Dorf Shadere, südlich von Afrin-City. Dort leben noch 45 Personen jesidischen Glaubens – vor der türkischen Besatzung waren es 450“, berichtet . Kamal Sido, der Nahostexperte der GfbV. „Nachdem die meisten vertrieben waren, hat die Türkei dort radikale Muslime angesiedelt. Sie unternehmen regelmäßig Raubzüge gegen die einheimische kurdische Bevölkerung.“ Was in den Moscheen und neuen Koranschulen in Afrin gepredigt werde, bestimme das türkische Diyanet. Oft müssten schon kleine Mädchen ein Kopftuch tragen.

Während des letzten Gaza-Krieges sei in den Moscheen zudem massiv gegen Israel und Juden gehetzt worden. erklärte Sido weiter. „Vor diesem Hintergrund ist es besonders unverständlich, dass diese türkische Behörde nun in Deutschland ganz offiziell Einfluss auf den islamischen Religionsunterricht bekommen soll.“ Der DiTIB sei kein liberaler Verband, sondern propagiere einen radikalen Islam.


Dieser Beitrag erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.

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Kommentare ( 6 )

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country boy
2 Jahre her

Der WELTSPIEGEL kann darüber leider nicht berichten. Bis zur Wahl im September sind dort nur Beiträge zum Klimawandel vorgesehen.

Cethegus
2 Jahre her

„Über seinen deutschen Ableger DiTIB versuche dieselbe Behörde, ihre religiösen Ansichten auch in hiesige Schulen zu tragen.“

Wie bitte??? Könnten Sie das bitte wiederholen? Ich kann wegen des Baulärms in meiner Nähe nicht so gut hören, da wird übrigens eine Moschee errichtet….

olympos
2 Jahre her

Die Freunde der USA, Deutschlands, Frankreichs, GB, Tuerkei und Saudi Arabien. Radikale Islamfaschisten werden immer noch frenetisch unterstuetzt. Das die Tuerken ein Land besetzen, ist eohl normal bei den obengenannten Laendern. Russland sei dank, wurde die Mehrheit der Syrer gerettet. Die groesste Schande ist das diese Islambarbaren unterstuetzt werden, von angeblichen Christen, damit Christen abgeschlachtet werden. Pfui Teufel

GWR
2 Jahre her

Erdogan führt im Nordirak und in Syrien einen illegitimen Angriffskrieg. Er versucht zwar, dass als Notwehr zu verkaufen, was es aber nicht ist. Er ist auf Landnahme aus. Somit ist er in meinen Augen ein Kriegsverbrecher und gehört vor das Tribunal.
Und was macht Merkel?
Die huldigt dem großen Sultan und schiebt ihm die Milliarden rein damit er die Flüchtlinge einigermaßen zurückhält.

HGV
2 Jahre her

Der türkische Staat versucht über die DITIB und andere islamische Organisationen das friedliche Zusammenleben von Völkern und Menschen in Deutschland und Europa zu verhindern und die Länder zu islamisieren.

Korner
2 Jahre her

Und genau deshalb muss man dem Laschet vorwerfen, dass er auf die Erdogan-Mafia im Gewand der DITIB reingefallen ist und sich vorführen lässt. Laschet ist nichts anderes als die linke Hand Erdogans, der natürlich an einem Wahlsiegs Laschets ein hohes Interesse hat. Er ist sein Handlanger in Sachen Islam in Deutschland. Nicht ohne Grund steht diese Riesenmoschee in Köln. Auch dei Moscheendichte ist in NRW besonders hoch.