Niederländische Regierung will Bauern zur Betriebsaufgabe verlocken

Die niederländische Regierung will noch radikaler als in Deutschland die Zerstörung heimischer Landwirtschaft vorantreiben. Es geht auch um viel Land der Bauern, auf das Häuser und Wohnungen gebaut werden sollen. Dies alles geschieht unter dem Mantel des sogenannten Green Deals der EU.

IMAGO / Werner Lerooy

Die EU hat der niederländischen Regierung grünes Licht gegeben, Höfe von niederländischen Bauern zu kaufen. Sie darf ihnen 120 Prozent des Marktwertes anbieten als Anreiz, freiwillig ihre Betriebe aufzugeben.

Die EU-Kommission hat nach den »EU-Beihilfevorschriften« zwei niederländische Regelungen mit einem Gesamtbudget von rund 1,47 Milliarden Euro zur Verringerung der Stickstoffablagerung in Naturschutzgebieten genehmigt. Wörtlich heißt es: »Die Maßnahmen tragen zur Verwirklichung der strategischen Ziele der EU im Zusammenhang mit dem Europäischen Green Deal bei.«

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Die Bauern müssen sich dazu verpflichten, nie mehr einen neuen landwirtschaftlichen Betrieb aufzumachen – auch nicht in einem anderen EU-Land. Wie legal dieses Verbot ist, anderswo in der EU anzufangen, ist noch nicht geklärt. Theoretisch gibt es in der EU eine Freizügigkeit der Berufswahl und Freiheit der Arbeitnehmer.

Die linksgrüne niederländische Regierung versucht schon seit langem, einen Großteil der Bauern von ihren Ländereien zu vertreiben. Vorwand ist die Verminderung des Stickstoff-Ausstoßes. Der soll zu hoch sein und das Erdklima schädigen.

Mit einer sogenannten Stickstoff-Politik will die holländische Regierung rund 11.200 landwirtschaftliche Betriebe vollkommen stilllegen, weitere 17.600 müssten ihren Viehbestand auf fast die Hälfte reduzieren.

Rund 53.000 Betriebe zählt dieser für die Niederlande wichtige Wirtschaftszweig, der pro Jahr Agrar-Produkte im Wert von mehr als 100 Milliarden Euro exportiert. Die niederländische Landwirtschaft liefert Spitzenleistungen ab, sagen deutsche Bauern, die sich dort umgesehen haben. Doch die soll plattgemacht werden.

Wenn die Zerstörung der niederländischen Landwirtschaft so abläuft, wie es die Regierung plant, wird das auch Folgen für die weltweite Nahrungsmittelversorgung haben. Denn die Niederlande sind nach den USA der zweitgrößte Exporteur von landwirtschaftlichen Erzeugnissen in der Welt.

Doch im vergangenen Jahr wurde sogar eine eigene Ministerin »für Umwelt und Stickstoff« eingesetzt. Das Ministerium in Den Haag heißt tatsächlich so, Christianne van der Wal begründet als »Stickstoffministerin« die Knockout-Versuche der Landwirtschaft, »um der Natur eine Chance zur Erholung zu geben«. So gibt die niederländische Regierung vor, bis 2030 den Stickstoffausstoß um 50 Prozent zu senken, in einigen Regionen sogar bis zu 95 Prozent.

Das sogenannte »Nationale Programm für den ländlichen Raum« gibt pro Gebiet an, um wie viel die Stickstoffemissionen bis 2030 reduziert werden müssen. Die Emissionen von Stickoxiden und Ammoniak sollen danach bis 2030 um 50 Prozent gesenkt werden. In Naturschutzgebieten sollen es sogar mehr als 70 Prozent sein.

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Für mindestens 30 Prozent der bäuerlichen Betriebe bedeuten diese Absichten das Aus, für weitere erhebliche Einschränkungen. Daher wird der Widerstand der Bauern im Nachbarland wesentlich heftiger als seinerzeit in Deutschland geführt. Der Wahlerfolg der neu gegründeten »Bauern- und Bürgerbewegung« BBB bei den jüngsten Regionalwahlen ist ein deutliches Indiz dafür.

Die Richtlinien zu der zerstörerischen Landwirtschaftspolitik kommen von der EU aus Brüssel. Dort sitzt mit Kommissar Timmermans einer jener linksradikalen Ideologen, die von einem sozialistischen Europa mit einer Machtzentrale Brüssel träumen. Ein Weg dorthin: Verknappung möglichst vieler Güter, um damit neue Abhängigkeiten zu schaffen.

Die niederländische Regierung will jetzt mit noch brachialerer Gewalt als in Deutschland diese Politik der Zerstörung heimischer Landwirtschaft durchführen. Ein Aspekt, der leicht untergeht: Es geht auch um viel Land der Bauern, auf das Häuser und Wohnungen gebaut werden sollen. Dies alles geschieht unter dem Mantel des sogenannten Green Deals der EU. Die gibt sogar 1,47 Milliarden Euro dafür aus, dass KEINE Lebensmittel mehr produziert werden.

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Kommentare ( 31 )

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Michael W.
11 Monate her

Heuschrecken sind zu 90% unverdauliches Chitin. Wie Pilze (Wasser, Chitin, ein paar Mineralien, Vitamine und Geschmack).
Der Magen wird voll, man wird aber nicht satt.

Th. Radl
11 Monate her

Fast alle großen Probleme in der Welt haben ihre Ursache mehr oder weniger im rasanten Bevölkerungswachstum, dem großen rosa Elefanten im Raum. Da ja offensichtlich weder die überwiegende Zahl der Staaten noch die großen Religionsgemeinschaften(sozusagen als „Wertewegweiser“) beabsichtigen, gegen dieses Problem vorzugehen, kann man das natürlich auch so regeln: Staaten, die Lebensmittel exportieren, lassen das sein. Staaten, die wirtschaftlich prosperieren fährt man vor die Wand, dann ist auch in anderer Hinsicht nix mehr mit „abgeben“. Folge: Da wo die meisten Menschen zuwachsen, werden sie zukünftig verhungern. Migration wird nach und nach nachlassen, weil die Migranten in den ehemals reichen Ländern,… Mehr

Wolfgang Schuckmann
11 Monate her

Vor einiger Zeit wurde das anstehende Problem hier besprochen. Nur, nicht alle „Erkenntnisse“ die heute in diesem Artikel stehen, durften benannt werden. Mir ist nicht klar, wieso mein damaliger Kommentar nicht veröffentlicht wurde, obwohl er genau diese Schlussfolgerungen enthielt, die damals gecancelt wurden. Die Scharlatane der amerik. Finanzindustrie haben ein sehr wichtiges Anliegen der US- Investoren im Gepäck. Wohin mit dem ganzen wertlosen Papierdollars. Die wollen eingetauscht sein gegen gute Quadratmeter und fesche Häuser. Nichts anderes steht hinter diesem beabsichtigten Verbrechen und zwar hier in Germoney, wie in den Niederlanden. Es ist ein gigantischer Besitzwechsel im Gang. Gangster in der… Mehr

Jens Lueck
11 Monate her

Milliardäre kaufen gewissenlose Politiker. Diese korrupten Politiker zerstören bewusst die Landwirtschaft und sorgen so für zukünftige Hungersnöte. Die Milliardäre investieren zeitgleich in Produktionsanlagen, in denen Insekten zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden. Dann müssen die Menschen Insekten essen, um nicht zu verhungern. Und die Milliardäre werden noch reicher. Wie krank und skrupellos können die europäischen Politiker sein? Wie 1933 sind wieder vergleichbar abnorme Gestalten unterwegs und an der Macht. Das alles wird katastrophal enden.

Wilhelm Rommel
11 Monate her
Antworten an  Jens Lueck

Das eigentliche Skandalon, bester Jens Lueck, ist aber die Tatsache, dass gerade jene von blanker Gier und monströsen Allmachts-Phantasien getriebenen Milliardäre sich unter dem Beifall der gleichfalls gekauften oder infiltrierten Medien auch noch als ‚Philanthropen‘ verkaufen können, die nur Gutes im Sinn haben. Wenn es nur gelänge, ihnen ihre verlogenen Heiligenscheine herunterzureissen, wäre schon viel gewonnen! Medien wie TE helfen ja gewiss nach Kräften – aber wird das reichen?

Wilhelm Rommel
11 Monate her

Der ‚Schusss vor den Bug‘ in Gestalt des Wahlerfolgs der BBB hat den WEF-Marionetten in Den Haag wohl nocht nicht gereicht. Ich bin sicher, dass unsere niederländischen Freunde auch noch ganz andere Saiten aufziehen können – und werden! Wie sagte ein ‚Niederländer meines Vertrauens‘ kürzlich: „Desnoods roken we ze uit!“ Warten wir’s mal ab…

Last edited 11 Monate her by Wilhelm Rommel
AnSi
11 Monate her

Etwa jeder zehnte Mensch auf der Welt hungert. Über zwei Milliarden Menschen leiden unter Mangelernährung. Alle dreizehn Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger, in einem Jahr also fast 2,5 Millionen Kinder. “ so kann man im Netz finden.
Und dann kommt die EU mit ihrem „Green-Deal“ um die Ecke und erhöht die Zahl demnächst noch einmal kräftig. Vorher wird die Weltbevölkerung durch die WHO aber erst einmal geschrumpft. Wie? Mit Zwangsimpfung in geplanten Pandemien. Zu erleben ab Herbst 2023 in diesem Kino.
Solche korrupten Heuchler und Mörder!

Timur Andre
11 Monate her

Felle schwimmen davon, die BBB nimmt sich Stück für Stück die Macht. Nur eine Frage der Zeit, bis die WEF Politiker ausgetauscht werden.
Das wird natürlich bekämpft, wenn der WEF tatsächlich verliert wird es nachgeahmt.

Klaus Uhltzscht
11 Monate her

Mittelfristig dürfen die Bauern aber wieder auf ihren ehemaligen Ländereien arbeiten. Dann aber als abhängige Lohnarbeiter des neuen Großgrundbesitzers Bill Gates.
Sie werden nichts besitzen und glücklich dabei sein.

sunnyliese
11 Monate her

Wie kann dieser allgemeine Wahnsinn gestoppt werden? EU abschaffen, Wahlsystem und/oder Parteienstaat abschaffen? Aber wer soll das wie machen? Damit die Lage genügend Bürgern klar werden, bedürfte es freier und verantwortungsvoller Medien, aber die gibt es nur in den sozialen Nischen, was nicht reichen wird, zumal die auch noch stärkeren staatlichen Gegenwind bekommen und dadurch noch stärker eingeschränkt werden könnten.

Boehm
11 Monate her

Warum soll eine funktionierende Landwirtschaft zerstört werden wenn auf der Welt in vielen Regionen Mangel an Nahrungsmitteln ist?
DIe EU in ihrer jetzigen Form hat ihre Daseinsberechtiung verloren. Ich war immer für eine europäische Idee, bin aber nicht für das Narrenhaus Brüssel.

gom jabbar
11 Monate her
Antworten an  Boehm

Die Europäische Idee war der Köder am Haken. Und nun rechnen Sie mal die Opfer, die Ihnen diese Europäische Idee schon abgefordert hat zusammen.