Schweden: Bullerbü ist zu Ende – Haftplätze für 13-Jährige

Das konservativ regierte Schweden zeigt klare Kante gegen „Kindersoldaten“, die zunehmend als Mörder gedungen werden. Künftig soll es Haftplätze für 13-Jährige geben. Die Strafmündigkeit will man im gleichen Zuge heruntersetzen. Deutschland ist von beidem vielleicht nur einen Schritt entfernt.

picture alliance / TT NYHETSBYRÅN | Henrik Montgomery/TT

In Deutschland tobt weiterhin die Stadtbild-Debatte, vor allem weil sich die interessierten Kreise wiederum zu größeren Demonstrationen gegen den Bundeskanzler bemüßigt fühlen. Mediales Parallelfeuer kommt offenbar dazu. Im RBB beschied uns eine Vertretungsprofessorin für Soziologie an der Humboldt-Universität, Christine Barwick-Gross, dass Kriminalität von Armut komme. Der Forscherin mit Arbeitsfeldern wie „Migration und Mobilität in Europa“, „Urbane Diversität“ oder „Kritisches Weißsein“ soll gesagt sein, dass Kriminalität etwas multikausaler ist, als ihr neomarxistischer Ansatz nahelegt.

Hoher Ausländeranteil an Verbrechen
Das „Stadtbild“ der Kriminalitätsstatistik spricht eine eindeutige Sprache
Ihre Aussage bezog sich auf die neueste Berliner Schießerei, die sich diesmal im Halb-Nobelvorort Zehlendorf ereignete. Ein Häftling im offenen Vollzug wurde offenbar zum Opfer eines Racheakts durch eine konkurrierende Bande, so muss man annehmen. „Berlin Wild West“ ist zur „Hauptstadt der Schießereien“ geworden, wie auch der RBB berichten muss (in der ARD-Mediathek lässt man den griffigen Titel lieber weg). Der öffentliche Raum ist verunsichert. Auch die Gewerbeaufsicht steht, beiseite gesagt, vor dem Kollaps: Kontrollen in Spielhallen, Wettbüros und Bordellen – „in besonders sensiblen Bereichen“ – fänden praktisch nicht mehr statt, berichtet derselbe Hauptstadtfunk. Doch Politikern soll es verboten sein, über das Bild zu sprechen, das deutsche Städte bieten.

In Schweden ist man gewissermaßen einen Schritt weiter. Die Bandenkriminalität hat sich dort infolge des für das kleine Land heftigen Zuzugs von einer Million Asylzuwanderern 2015 früher herausgebildet oder hat doch früher auf sich aufmerksam gemacht. Durch Schießereien, Bombenanschläge, Racheaktionen und zuletzt durch „Kindersoldaten“, die nicht nur in Schweden, sondern auch schon im näheren Ausland für Morde angeheuert werden, weil sie als 13- und 14-Jährige noch strafunmündig sind. Doch genau das soll sich nun in Schweden ändern, wie die liberal-konservative, von den Schwedendemokraten geduldete Regierung ankündigte.

Das Strafmündigkeitsalter soll für besonders schwere Straftaten gesenkt werden. Als neue Grenze scheint das Alter von 13 Jahren angedacht zu sein, das freilich auch schnell Makulatur werden kann. Die Banden könnten sich vielleicht bald auf Elfjährige verlegen. Jedenfalls sollen nun auch Zellentrakte für 13- bis 14-Jährige entstehen. Bisher hatte die schwedische Regierung nur die Errichtung von Abteilungen für 15- bis 17-Jährige vor. Das reicht nun offenbar nicht mehr.

Sechs Haftanstalten sollen so umgebaut werden, in zweien soll es auch Plätze für straffällig gewordene Mädchen geben. Auch Mädchen könnten von den Banden angeheuert werden. Und man weiß ja nie, ob Ali vielleicht plötzlich zu Aline wird. Die Initiative der Regierung soll natürlich auch dafür sorgen, Kinder vor den Kriminellen zu schützen und ihnen den Weg in diese Art Parallelgesellschaft zu versperren. An die UN-Kinderrechtskonvention will man sich naturgemäß auch halten. Wie sagte ein schwedischer Regierungssprecher unlängst: „Wir sind in Schweden.“ Was so viel bedeutet, dass das Land sich internationalen Abkommen und den Rechten des Einzelnen in besonderer Weise verpflichtet fühlt. Umso klarer ist das Signal, das von der neuen schwedischen Härte gegen Kriminalität und ein ohne Zweifel falsch geordnetes, verkommendes „Stadtbild“ ausgeht. Der Traum von der Übertragung der europäischen Kultur auf beliebige Einwanderer geht zu Ende.

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Kommentare ( 45 )

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Endlich Frei
1 Monat her

Als nach der Wende etliche Sinti und Roma in Düsseldorf für Bleiberecht demonstrierten, machte ich recht schnell bleibende Erfahrungen, die in mir jede linksbunte Illusion wie ein Luftballon zerplatzen ließ. Wir pflegten damals als junge Leute Sport auf der von Freizeitsportlern, Skatern etc.. sehr belebten Rheinuferstraße zu treiben. Dort waren zu dieser Zeit Roma- und SIntikinder unterwegs, die uns gelegentlich bittend ansprachen, ob wir sie nich mit dem Auto ein Stück die Rheinuferstraße entlang zu den Booten bringen könnten, wo ihre Familien von der Stadt untergebracht wurden. Man wollte ja nicht „untolerant“ sein – im Fond des Autos war nur… Mehr

Last edited 1 Monat her by Endlich Frei
mediainfo
1 Monat her

Die Strafunmündigkeit bis zu einem Alter von 14 Jahren stammt aus einer Zeit, in der Kinder Lederhosen trugen und Streiche spielten. Wenn diese Strafunmündigkeit gezielt eingesetzt wird, um Verbrechen bis zum Mord begehen zu lassen, dann musst ein Staat darauf reagieren, und den Schutz der Bevölkerung priorisieren.

Ich bin dafür die pauschale Strafunmündigkeit für Kinder abzuschaffen. Es sollte immer eine Beurteilung des Einzelfalls erfolgen, und selbstverständlich müssen Personen, die die Kinder als Instrumente einsetzen, so bestraft werden, als hätten sie die Straftat selber begangen.

Das geht nicht wegen Rechtsgrundsatz XY? Das ist alles eine Frage des politischen Willens.

Last edited 1 Monat her by mediainfo
Mikmi
1 Monat her

Alle Menschen sind gleich und wir leben in Europa. Sollten wir uns nicht Schweden zum Vorbild machen, wäre doch gerecht, eine Gleichbehandlung, oder?

Metric
1 Monat her

Tja, der Nachwuchs … beim „Tagesspiegel“ dagegen wusste man gestern genau, welche Kinder für den erheblichen Bildungs- und Fähigkeitenrückgang in den Grundschulen verantwortlich sind: Es sind die blonden Mädchen mit Zöpfen (Symbolbild).
https://www.tagesspiegel.de/berlin/wenn-erstklassler-kaum-buchstaben-beherrschen-berliner-grundschulleiter-raten-das-jahr-zu-wiederholen-14656916.html

Last edited 1 Monat her by Metric
flo
1 Monat her
Antworten an  Metric

Die Amadeu Antonio Stiftung wird evtl. überlegen, ob es sich bei dem Zöpfchen-Mädchen nicht um ein Kind aus rechtem ungebildetem Elternhaus handelt. Das ist das linke Dilemma: Man darf nicht klarmachen, was eigentlich gemeint ist (das hieße dann: Vorurteile fördern), also illustriert man mit dem Gegenteil.

PaulKehl
1 Monat her
Antworten an  Metric

Derartige Symbolfotos mit blanken blonden Jungs und Mädels gibt es auch bei Berichten über Agitation der Bundeswehr in Schulen. Übrigens auch im Land der Frau Antje. Mädels mit Burka tauchen dann nicht auf.

mediainfo
1 Monat her
Antworten an  Metric

Das ist schon fast amüsant, wenn es nicht so politisch korrekt verlogen wäre, das Foto, mit dem der Artikel illustriert ist.

ChrK
1 Monat her

Gestern schrieb ein Mit-Kommentator Folgendes: „TE hat diese völlig verquere Angewohnheit, das Blaue vom Himmel zu prophezeien. „JETZT ist Merkel weg vom Fenster!“, „JETZT besinnt sich die CDU!“ und eben wie hier „JETZT geht es dem ÖR an den Kragen!“

So auch hier. JETZT ist Schweden auf dem richtigen Kurs. JETZT wird KLARE KANTE gezeigt. JETZT sind die Wikinger wieder am Drücker.

Na, ein typischer Nikolaidis-Beitrag halt.

Peterson82
1 Monat her

Es ist immer interessant, dass genau bei relevanten Punkten die EU auffällig dröhnend schweigt. Sie hat kein Problem sich ständig in völlig belanglose Dinge des täglichen Lebens einzumischen und meint „europaweit“ zu definieren was ein Standard ist. Warum also nicht mal hier? Warum wird nicht in der ganzen EU ein für alle mal die Strafmündigkeit definiert. oder sind 13 Jahre Alter in Deutschland etwas anderes als in Frankreich?

CasusKnaxus
1 Monat her
Antworten an  Peterson82

Andere Sitten andere Probleme? Ich bin gegen die Gleichmacherei der sch..ß EUdSSR. Jedes Land hat spezifische Probleme und muß drauf reagieren. Ansonsten nur eine EWG.

Nibelung
1 Monat her

Den herkömmlichen Haftplatz mit Zelle halte ich grundsätzlich für falsch, wenn es um die Rehabilitation für jung und alt geht, denn wer sich verfehlt hat, ist sich in der Regel auch dessen bewußt, solange er nicht unter acht Jahren liegt oder im Alter das Gegenteil des geistigen Niedergangs erfährt, wo man dann differenziert verfahren sollte. Wehret den Anfängen, denn der Ultra-Liberalismus in seiner grünen Art und Weise, mit sämtlichen Auswüchsen hat versagt und anstelle dessen müßte in einem geordneten Lager mit Gemeinschaftsunterkunft, alte Tugenden wieder zum Tragen kommen, die sich weniger mit der Psyche des Täters befassen, sondern mit der… Mehr

CasusKnaxus
1 Monat her
Antworten an  Nibelung

Als allererstes sollten die Opfer im Vordergrund stehen und nicht wie seit langem der arme Täter!

Doc C.
1 Monat her

Der Autor hätte lieber erwähnen sollen, weshalb man sich in Schweden gezwungen sieht, diesen Schritt zu gehen. Wer nicht weiß, was in Schweden los ist, kann sich hier informieren: https://www.welt.de/vermischtes/article68bfc5906234bf3bcff95934/Schweden-Die-15-Jaehrige-konnte-waehlen-ob-sie-auf-die-Tuer-oder-den-Kopf-des-Opfers-zielt-Sie-waehlte-den-Kopf.html#Comments

MartinKienzle
1 Monat her

Es ist dringend angezeigt, die Strippenzieher hinter der Massenmigration und deren Verwerfungen (siehe unter anderem Schweden) zu enttarnen, wodurch letztere Beendigung erfahren wird: Es ist die berühmt berüchtigte Menschengruppe, die danach strebt, die weiße Rasse damit zu vernichten (https://archive.org/stream/Rabbi-Rabinovich-Rede-zur-Ausrottung-der-Weissen/Rabbi-Rabinovich-Rede-zur-Ausrottung-der-Wei%C3%9Fen_djvu.txthttps://www.youtube.com/watch?v=t75Ah1j7xNs)!

Dr. Rehmstack
1 Monat her

Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang noch mal erläutern, welche Gutmenschen und vor allen Gutmenschinnen in erster Linie für diese Zuwanderungskatastrophe und ihre Folgen, insbesondere eben auch für Kinder, verantwortlich ist.