ARD nutzt NS-Sprache, um politische Gegner zu diffamieren

Die Tagesschau veröffentlicht einen Kommentar zu Twitter-Inhaber Elon Musk, er würde rechte Hetze erleichtern – und greift dabei selbst zu übelstem NS-Jargon, spricht von Ratten, die in ihre Löcher geprügelt werden müssten.

IMAGO / Wolfgang Maria Weber

„Sieben Tage der Zerstörung“, so ist ein Kommentar überschrieben, den die Tagesschau an diesem Samstag im Netz verbreitet. Es geht um Elon Musk, an dem sich grün-woke Medien in Deutschland abarbeiten, seit er den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen hat. Für das ZDF besteht die Gefahr, dass er „die Grenzen des Sagbaren“ verschieben wolle. Was als Warnung ein wenig überzeugender klingt als: Vorsicht, der Mann will die Meinungsfreiheit ausweiten.

In dem Kommentar „Sieben Tage der Zerstörung“ schließt sich die Tagesschau dieser Sicht der Dinge an. Die Wortwahl von Nils Dampz erreicht aber genau das, wovor der ARD-Korrespondent warnen will: Sie verbreitet rechte Propaganda. Eine Wortwahl, für die sich vorher die Propaganda von NS-Minister Joseph Goebbels entschieden hat:

„Aber auf seinem (Musk) ,Marktplatz‘ sollen offenbar auch rassistische oder verschwörererisches Ratten aus ihren Löchern kriechen dürfen. Twitter kann nur relevant bleiben, wenn genau diese Ratten – um im Marktplatzbild zu bleiben – in ihre Löcher zurück geprügelt werden.“

1940 erschien in Nazi-Deutschland der Film „Der ewige Jude“. Nach dem populären Spielfilm „Jud Süß“ sollte dieser im Doku-Stil gedrehte Streifen ein quasi wissenschaftlich untermauertes Bild davon verbreiten, wie gefährlich Juden für das „arische“ Deutschland seien. Dazu sind in einer berüchtigten Szene Ratten zu sehen, wie sie zur Kanalisation laufen. Oder um im Marktplatz-Bild von Nils Dampz zu bleiben: wie sie „in ihren Löchern“ verschwinden. Dazu sagt eine Stimme aus dem Off: „Wo Ratten auftauchen, tragen sie Vernichtung ins Land, zerstören sie menschliche Güte und Nahrungsmittel. Sie sind hinterlistig, feige und grausam und treten meist in großen Scharen auf. Sie stellen unter den Tieren das Element der heimtückischen unterirdischen Zerstörung dar.“

Empörung über ARD
Tagesschau-Kommentar nennt unliebsame Twitter-Nutzer „rassistische oder verschwörerische Ratten“
Das Bild der Ratten in der Propaganda trägt zur Entmenschlichung der Juden bei. Diese perfide Wortwahl war eine Voraussetzung für das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Für Soldaten und KZ-Aufseher waren die jüdischen Gefangenen eben keine Menschen mehr, sondern Tiere, die zu beseitigen nur angemessen sei. Das dokumentiert unter anderem der Mainzer Historiker Sönke Neitzel in Briefen gefangener Wehrmachts-Soldaten oder der Autor Peter Weiss in seinem Stück „Die Ermittlung“, das den Frankfurter Auschwitz-Prozess anhand von Originalaussagen nachstellt. Ohne die Entmenschlichung des Gegners wären die Erschießungen in der Schlucht von Babyn Jar oder die Ausbeute menschlichen Lebens in den Todeslagern nicht denkbar gewesen.

Nun verbreitet die ARD diese Entmenschlichung von politischen Gegnern. Ausgerechnet in einem Kommentar, in dem das Tagesschau-Team die Sorge vor rechter Propaganda ausdrückt. Nils Dampz bezeichnet politische Gegner als Ratten, die in Löcher geprügelt werden müssten. Er scheint sich seines Tabubruchs bewusst zu sein. Deswegen schiebt er dazwischen, er bleibe ja nur im Marktplatzbild. Als ob Marktplatzbilder Ratten zwingend erforderten.

Der SWR und die ARD gönnen sich einen Korrespondenten eigens für Los Angeles. Vermutlich gibt es dort die besten Spätzle-Rezepte, über die sich berichten lässt, oder die nächsten Stargäste, die für „Immer wieder sonntags“ gewonnen werden müssen. Wenn das unvermeidbar sein sollte, wäre es sinnvoll, den Korrespondenten angemessener unterzubringen als an Marktplätzen, die voll mit Ratten sind.

Anmerkung der Redaktion: Nach einem Update um 16:12 hat die Tagesschau den Text geändert. Der Twitter-Account teilte mit: „In einer früheren Version wurde der Begriff ‚rassistische oder verschwörerische Ratten‘ verwendet. Die Passage wurde geändert. Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen.“

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Kommentare ( 50 )

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Endlich Frei
1 Jahr her

Ein Sender, der sich von „rechten Ratten“ finanzieren lässt….wo ist der Moral-Alarm?
Spätestens hier müsste der BGH doch den Klägern beipflichten, dass niemand gezwungen werden darf, Hetze und Difamierung gegen sich selbst zwangsfinanzieren zu müssen. Wo das enden kann, hat die jüngere Geschichte nun wirklich bewiesen.

Werner Brunner
1 Jahr her

In diesem Land ist mittlerweile so vieles kaputt und in den Dreck gestampft ,
dass nur noch durch eine umfassende , sehr brutale Remedur die Dinge
wieder in Ordnung gebracht werden können .
Ob “ wir “ das jemals erleben werden ?

Manfred_Hbg
1 Jahr her

Zitat: „Anmerkung der Redaktion: Nach einem Update um 16:12 hat die Tagesschau den Text geändert. Der Twitter-Account teilte mit: „In einer früheren Version wurde der Begriff ‚rassistische oder verschwörerische Ratten‘ verwendet. Die Passage wurde geändert. Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen.“ > Ja klar, „Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen.“ Diesen Spruch und Standardtext kennt der GEZ-Abgezockte Zuschauer/-hörer vom ARD/ZDF Staatsfunk mittlerweile zu Genüge. Beim ARD/ZDF Staatsfunk sollten sie vielleicht mal überlegen, ob sie nicht eine ähnliche Hetz-Sendung ins Leben rufen sollte… Mehr

honky tonk
1 Jahr her

Von der Antifa direkt auf den Stuhl des woken Propagandersenders,was für ne Karriere.

Boudicca
1 Jahr her

Das perfide ist, wir müssen ARD/ZDF mit unserem Geld bezahlen oder wir wandern in Beugehaft.

Leroy
1 Jahr her

Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus» Nein, er wird sagen: «Ich bin der Antifaschismus» Ignazio Silone 

Ali
1 Jahr her

Wer die allgemein totalitäre Vorgehensweise der Grün*Innen in sämtlichen ihrer vermeintlichen Themen beobacht, weis das Grün in Wahrheit nur das neue, alte Braun ist. Der einzige Unterschied ist das hier aus nationalen, internationale Sozialisten wurden. Genau genommen hat diese kranke, menschenverachtende Ideologie lediglich ihr früheres Feindbild noch noch um das der „Deutschen“ und das „Deutsche“ allgemein erweitert. Wie kann man sich da ernsthaft wundern wollen, das in einer nachweislich von Grün*Innen dominierten ARD (& ZDF) auch „Mensch*Innen* (-hier passt der Gendermüll mal gut) arbeiten, deren Verhalten und Sprache sich in Nichts von dem der früheren Täter unterscheidet. Ich jedenfalls bin… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Ali
Vox populi
1 Jahr her

Zeit meines Lebens habe ich mich gefragt, wie der Nationalsozialismus in einer zivilisierten Gesellschaft überhaupt möglich wurde. Wenn ich die Politik und Medien der letzten Jahre so beobachte, weiss ich es.

Demokrat69
1 Jahr her

Das ZDF verglich bereits in der Sendung ZDF Magazine-Royal Kinder mit Ratten in der Pestzeit. Ich hatte gehofft, dass Entmenschlichungen durch Mensch-Ratten-Vergleiche oder Mensch-Ungeziefer-Vergleiche in der heutigen Zeit nicht mehr möglich sind. Erschreckend geht mir ein Nazi-Plakat auf einem Holzständer auf dem Bürgersteig aufgestellt nicht aus dem Kopf, auf dem ein Jude und eine Ratte abgebildet waren mit einem diagonalen Schriftzug in roter Farbe darauf, auf dem stand „Ungeziefer“. Wir wissen, dass diese Entmenschlichung dazu geführt hat, was am Ende im Holocaust gipfelte. Wie konnten nur die Menschen daran vorbeigehen, ohne sich gemeinsam darüber zu empören? Wie konnte man diesen… Mehr

Andreas aus E.
1 Jahr her
Antworten an  Demokrat69

Seitens dieses politischen Spektrums ist journalistisch doch nichts anderes zu erwarten.
„Naziratte“ war schon vor Jahren akzeptierter Jargon für alles, was nicht „grün“ genug war, und so machen die heiter weiter.

Blöd dürfte es ausgehen, wenn ich beim Spaziergang Ungeimpfter mal von so einer Pressehassfresse angelabert würde – dann gäbe es ohne weitere Rückfrage was mit Nazibratpfanne volle Kanne an die Matschbirne. Oder, anders formuliert, für „Grüne“ verständlich: Die flache Hand würde für pädagogische Maßnahme behutsam zur Einsetzung gestaltet.