Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) tritt aus dem ZdK aus. Ein Warnsignal für das katholische Laiengremium, das sich zunehmend von katholischen Positionen abwendet, um sich linksgerichteten politischen Programmen zu verschreiben.

Gewöhnlich hinkt die katholische Kirche gesellschaftlichen Entwicklungen um mindestens einige Jahrzehnte hinterher. Das ist nicht per se schlecht: Wo andere dem Zeitgeist hinterherhecheln, beobachtet die Kirche bedächtig das Geschehen und kann häufig bereits Fehlentwicklungen prognostizieren, während andere noch in Euphorie schwelgen.
Mittlerweile jedoch ist Teilen der Kirche der spirituelle Durchblick abhandengekommen. Man läuft blind gesellschaftlichen Trends hinterher, ohne sie zu hinterfragen.
Einer dieser Trends, dem sich die Kirche verschreibt, während die gesellschaftlichen Zeichen bereits in eine andere Richtung weisen, ist die Anbiederung an linke und grüne Politik. Einigermaßen unkritisch tragen viele Bischöfe, maßgeblich aber das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die linke Agenda mit; unter anderem in Sachen Klima, Migration und – obwohl völlig unvereinbar mit dem christlichen Menschenbild – auch in Bezug auf Gender- und Transideologie.
Für die undemokratischen, intoleranten und gegen Pluralität gerichteten Tendenzen, die in diesem politischen Spektrum herrschen, haben sie unterdessen kaum je eine kritische Anmerkung übrig.
Der Austritt Annegret Kramp-Karrenbauers aus dem Zentralkomitee stellt insofern eine Einladung zur Selbstkritik dar:
Kramp-Karrenbauer, extremistischer Positionen unverdächtig, hatte für „eine weitere Mitarbeit keine Grundlage mehr“ gesehen, nachdem sich das ZdK in der Migrationsdebatte gegen das Zustrombegrenzungsgesetz ausgesprochen hatte. Geradezu polemische Worte hatte die Vorsitzende des Gremiums, Irme Stetter-Karp, angesichts des Gesetzentwurfs gegen die Union gerichtet: Es handle sich um eine „einzige Anti-Integrationskampagne“ und sende eine „populistische Botschaft“. Das Scheitern des Gesetzentwurfs charakterisierte das ZdK vollmundig als „Sieg der Anständigen“.
Nun mag man gegenüber Merz’ Gesetzesvorhaben Vorbehalte hegen – angesichts der völlig überzogenen Reaktionen darauf stünde es einer christlichen Vereinigung gut an, nicht verbal zu zündeln, sondern die Beteiligten zur Mäßigung aufzurufen.
Mindestens ebenso klare Worte wie gegenüber dem verhinderten Zustrombegrenzungsgesetz hätte Irme Stetter-Karp finden müssen, um Attacken auf CDU-Geschäftsstellen zu verurteilen oder den Versuch, die Befürworter des Entwurfs zu dämonisieren und aus dem demokratischen Diskurs auszuschließen.
Dabei steht der katholischen Kirche das Schicksal der EKD vor Augen, die sich fast gänzlich zu einer spirituell verbrämten Vorfeldorganisation der Grünen selbstverzwergt und Relevanz sowie Glaubwürdigkeit aufgegeben hat. Nur die Einbindung in die Weltkirche schützt die deutschen Katholiken vor allzu grotesken Versuchen, sich politischen Strömungen zu unterwerfen.
Kramp-Karrenbauers enttäuschte Abwendung vom ZdK ist daher ein ernstzunehmendes Warnsignal: Der pauschale Nazi-Vorwurf zieht immer weniger. Das linke und grüne Lager hat den Bogen maßlos überspannt und den Begriff „Mitte“ zu einer Worthülse deformiert, die nur noch linke Positionen umfasst.
Die Kirche ist da, wie gewohnt, schlicht zu spät dran: Linke politische Kräfte haben die Brandmauer bereits so eng gezogen, dass sie sich selbst aus dem demokratischen Diskurs auszuklammern drohen.
Weitsichtige kirchliche Akteure würden diesen Weg nicht mitgehen. Sie wären sich der Aufgabe bewusst, einerseits als verbindende zivilgesellschaftliche Kraft Gräben innerhalb der Gesellschaft zu überbrücken, andererseits vor einer allzu heftigen Gegenbewegung zu warnen, die ihrerseits illiberale Kräfte an die Macht spülen könnte. Sollte ein rechtskonservativer oder rechtspopulistischer Backlash kommen, wäre eine glaubwürdige Kirche als Korrektiv von großer Bedeutung.
Nicht zuletzt läge es durchaus in der Verantwortung einer Gruppierung wie dem ZdK, die Banalisierung und Verharmlosung rechtsextremer Positionen, wie sie das linke Lager indirekt betreibt, zu kritisieren.
Sich großer Teile der tatsächlichen Mitte zu entfremden, ist nicht nur aus politischer Perspektive unklug, sondern wird der Sendung der Kirche nicht gerecht. Wer zu oft einseitig parteipolitisch agiert und paktiert, riskiert den letzten Rest an Gestaltungskraft, über den die krisen- und skandalgeschüttelte Kirche noch verfügt.
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Erneutes Versagen des deutschen Katholizismus, damals im Zentrum repräsentiert und dem Prälaten Kaas, der Hitler mit der Zustimmung zum „Ermächtigungsgesetz“ an die Macht brachte – gegen die SPD und die berühmte Rede von Otto Wels.
Dass die Evangelische Kirche immer schon links war, dürfte wohl bekannt sein. Dass aber auch die Katholische Kirche seit einiger Zeit dem selben Trend folgt, ist nicht mehr zu übersehen. Das ist aber nichts Neues. Gerade die Katholiken haben sich – das lehrt die Geschichte – immer auf die Seite dessen geschlagen, von dem sie annahmen, dass er der gegenwärtige Machthaber ist. Dessen Ding vertreten sie dann und verleugnen sich und die christlichen Werte. Selbst mit Hitler wussten die Bischöfe sich zu arrangieren. Die wenigen Priester, die standhaft blieben, landeten meist im KZ. — Obwohl es in Deutschland (seit Napolen)… Mehr
Blickt man auf das II. Vatikanische Konzile könnte der Einlauf der Millionen aus dem Islam auch von dort initiiert sein – was sich sicher mit der Zeit noch weiter heraus kristallisieren wird. Der Vatikan hat schon damals versucht passend zu machen, was unterschiedlicher nicht sein könnte und Allah mit unserem Christengott gleich gesetzt – und hinter dieses „Dogma“- wollen beide deutsche Kirchen nicht mehr zurück. Dass das nicht wenig hakt ist erkennbar – dennoch scheint nicht nur die Partei mit dem c uns in Ignoranz ins Unglück zu führen – inzwischen durch die Ampel, die den Auftrag über weiter führte,… Mehr
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Die Deutschen Christen waren sehr staatstreu, ähnlich der orthodoxen Kirche gegenüber Putin.
Das Ganze hat natürlich nur Bedeutung für Menschen, die es interessiert, was die Laienorganisation einer Glaubensgemeinschaft für richtig hält, die sich jahrzehntelangen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zurechnen lassen muss. Wer in der Laienorganisation eines solchen Ladens tätig ist, ohne tagtäglich diese menschenverachtenden Geschehnisse zu thematisieren, sollte einfach den Mund halten. Kramp-Karrenbauer hat offenkundig Konsequenzen gezogen. Allerdings nicht wegen der Verfehlungen der katholischen Kirche, sondern wegen der hysterischen Statements dieser „Menschenfreunde“ zur berechtigten Kritik an der verbrecherischen Migrationspolitik einer vollkommen übergeschnappten politischen Klasse.
Ich war bislang eigentlich der Meinung, dass die „christlichen“ Kirchen sich um das Seelenheil ihrer Schäfchen zu kümmern hätten.
Dass sie nun parteipolitisch aktiv sind, hat mit Christentum gar nichts mehr zu tun.
Ich kann jeden verstehen, der aus diesem Verein austritt.
Mein Seelenheil überlasse ich doch keiner „in Teilen kriminellen Organisation“. Ende der Durchsage!
Ja. Wobei wir die „Einmischung“ zur Beendigung der ddr damals noch positiv aufnahmen. Muss aber alles schon damals nicht so gewesen sein, wie wir es dereinst erkannten – und ein Pfarrer mit oder ohne Hintergrund von da für ein Spitzenamt ausgesucht wurde, der ja auch nicht imstande ist, Ausgewogenheit zu initiieren.
Wobei da noch am ehesten zu erkennen ist, dass sie flüchten. Wenn auch vielleicht mehr, um die Kirchensteuer für solches bei inflationär steigenden sonstigen Kosten nicht auch noch weiter abdrücken zu müssen. Ganz anders in den USA. Da sind die Kirchen mitten im prallen Leben wie in der Politik beständig präsent – und vielen Amerikanern bleibt deutlich, dass es etwas Größeres als sie selbst gibt, das die Welt weiter zusammenhalten wird. Tritt mal so eine woke auf gibt es gleich Feedback – wie kürzlich durch Trump an die in wessen Auftrag auch immer Leviten lesende Mariann Budde, the Episcopal Bishop… Mehr
Was für ein Bild. Welche Aussagekraft.
Wie da gearbeitet werden wird müssen lässt sich daraus gut ableiten.
Fluchtgedanken kommen da wohl nicht nur AKK.
Irme Stetter-Karp ist vermutlich recht wohlhabend. Sie wohnt mit Sicherheit in guter Lage, weit entfernt von den Folgen der Politik, die sie unterstützt. In einer gerechten Welt müsste sie einen illegal Eingewanderten bei sich zu Hause aufnehmen. Das wäre auch viel christlicher.
Irme wurde eigentlich Irmgard getauft – schreiben sie bei wiki. Und zusätzlich zur Präsidentin des ZdK vertritt sie auch noch den Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V., was das Vorgehen der Eingesetzten vielleicht etwas plausibler macht: „Er ist ein eingetragener Verein, der als gemeinnützig anerkannt ist. Der Verein hat über 2.500 Mitglieder, hierzu gehören Landkreise, Städte und Gemeinden sowie deren Spitzenverbände und die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege ebenso wie Bundesministerien und -behörden, Länderverwaltungen, überörtliche Träger der Sozialhilfe, Universitäten und Fachhochschulen, Vereine, soziale Einrichtungen, Ausbildungsstätten, Einzelpersonen und Unternehmen der Sozialwirtschaft.“ Ebenda. Was heißt, es geht um viel, sehr… Mehr
Es muss in diesem Zusammenhang unbedingt der dänische Theologe Kirkegaard zitiert werden, der sagte:
„Wer sich mit dem Zeitgeist vermählt, wird bald Witwer sein.“
Die Abkürzung ZdK passt – Zentralkommitee deutsche Kommunisten. Die Ideologie passt auch bereits.
Wäre aber nicht das erste Mal, dass die Kirche als Instrument die Politik der Mächtigen gegen das Volk durchdrückt. Das zieht sich bereits seit dem frühen Mittelalter durch die Zeit. Die 10 Gebote sind gut, nur hält sich die Kirche oder zumindest wiederum deren Mächtige nicht daran. Man muss sich nur mal die Mühe machen, welchen Leidenschaften die Päbste und Bischöfe im Mittelalter frönten. So viel hat sich da jetzt wirklich nicht geändert.
Mit nur der Andeutung dieser Aussage wären Sie in der genannten Epoche ein Fall für die Heilige Inquisition gewesen. Sie hätten sogar das Brennholz noch bezahlen müssen.