Deutschland schneidet im EU-Bildungsvergleich schlecht ab: Viele junge Menschen brechen die Schule oder die Ausbildung frühzeitig ab. PISA-Studien zeigen rückläufige Grundkompetenzen. Hinzu kommen ideologische Einflüsse im Lehrplan, die durchaus problematisch sind.
In Deutschland verlassen im EU-Vergleich überdurchschnittlich viele junge Menschen frühzeitig die Schule oder brechen ihre Ausbildung ab. Der Anteil der Jugendlichen, die lediglich die Sekundarstufe I, also die mittlere Reife, abgeschlossen haben, lag 2023 bei 12,8 Prozent und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 9,5 Prozent, wie ein aktueller Berichtsentwurf der EU-Kommission warnt. Deutschland befindet sich damit im kritischen Bereich – schlechter schneiden nur noch Spanien und Rumänien ab.
Die Zahl der Ausbildungsabbrüche in Deutschland hat in den letzten Jahren einen neuen Höchststand erreicht. Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurden im Jahr 2022 insgesamt 155.325 Ausbildungsverträge vorzeitig aufgelöst.
Angesichts von 475.100 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen entspricht dies einer Lösungsquote von knapp 30 Prozent – dem höchsten Wert, der jemals erfasst wurde.
Mangelnde Grundkompetenzen – PISA und OECD-Studien geben Aufschluss
Besonders der Anstieg von unzureichenden Grundkenntnissen bei Schülern regt zur Besorgnis an. Wie im aktuellen EU-Entwurf für den sogenannten „Gemeinsamen Beschäftigungsbericht‟ der EU angeprangert wird, hat sich der Anteil der 15-jährigen Deutschen ohne Grundkenntnisse in Mathematik seit 2012 nahezu verdoppelt. Ein offensichtliches Zeichen für das Versagen der deutschen Bildungspolitik.
Besonders die Ergebnisse der internationalen Schulleistungsstudie PISA der letzten Jahre verdeutlichen den Bildungsnotstand. Laut der PISA-Umfrage von 2023 ist das deutsche Schulsystem auf ein Niveau zurückgefallen, das es eigentlich bereits vor 20 Jahren hinter sich gelassen hatte. Neben Defiziten in Mathematik weisen deutsche Schüler auch erhebliche Schwächen in der Lesekompetenz und den Naturwissenschaften auf.
Die letztjährige PISA-Studie zeigt, dass rund 26 Prozent der Jugendlichen in Deutschland nur eingeschränkt lesen können – ein Anstieg um fünf Prozentpunkte im Vergleich zur Erhebung von 2018. Diese Schüler sind oft nicht in der Lage, den Sinn eines Textes zu erfassen oder ihn kritisch zu reflektieren. Hinzu kommt ein weiteres alarmierendes Defizit: Eine aktuelle Auswertung von PISA-Daten zeigt, dass jeder fünfte Jugendliche in Deutschland kaum in der Lage ist, kreativ zu denken.
Dies ist besonders besorgniserregend vor dem Hintergrund, dass kreatives Denken zu den entscheidenden Zukunftskompetenzen zählt. Diese Fähigkeit gilt als unverzichtbar, um Veränderungen zu bewältigen und sich an neue Situationen anzupassen.
Ursachen: Das deutsche Schulsystem auf dem absteigenden Ast
Doch was sind die Gründe für den Leistungsabfall? Hauptursache ist die massive Unterfinanzierung des Bildungssektors. Veraltete Schulgebäude, mangelhafte Ausstattung, ein akuter Lehrermangel und eine unzureichende Ausbildung von Lehrkräften prägen das Bild.
Ein zentraler Faktor dafür ist, dass Deutschland im internationalen Vergleich besonders niedrige öffentliche Bildungsausgaben aufweist. Laut der Eurostat-Statistik von 2023 investierte Deutschland lediglich 5,12 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Bildung – ein Wert, der eindeutig zu gering ist. Im EU-Vergleich belegt Deutschland damit lediglich den zehnten Platz in der Rangliste der Länder mit den höchsten Bildungsausgaben.
Die Haushaltsplanung in Deutschland gleicht einem Desaster. Während im eigenen Land Bildung und Infrastruktur vernachlässigt werden und an essenziellen Zukunftsinvestitionen gespart wird, fließen Milliarden ins Ausland oder versickern in den kostspieligen Illusionen der Energiewende.
Der Sanierungsbedarf an deutschen Schulen ist alarmierend und hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft. Laut dem Kommunalpanel der KfW-Förderbank beträgt der Investitionsrückstand in diesem Jahr etwa 54,8 Milliarden Euro – ein Anstieg von 7,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Viele Schulgebäude befinden sich in einem desolaten Zustand: Undichte Turnhallen, heruntergekommene Pausenhöfe und verschimmelte Hauptgebäude sind keine Seltenheit. Einige Schulen müssen ihre Hauptgebäude aufgrund von starkem Schimmelbefall sogar komplett sperren. In extremen Fällen findet der Unterricht in Containern statt, oder Schüler sitzen in überfüllten Klassenzimmern. Der Fokus auf den einzelnen Schüler bleibt in großen Klassen häufig auf der Strecke.
Ideologisierung des Lehrplans: So wird die Jugend liberalisiert
Hinzu kommt, dass der Lehrplan wenig praxisorientiert ist und sich mehr auf Ideologie als auf fachliche Inhalte stützt. Es erscheint, als würde im deutschen Schulsystem eine klare Agenda verfolgt. Von klein auf werden Kinder und Jugendliche gezielt mit Informationen gefüttert, die politisch korrekt sind. Es werden links-grüne Menschen herangezogen, die es verlernt haben zu hinterfragen und gewisse Narrative, die ihnen vorgekaut werden, anzuzweifeln: Klimamaßnahmen sind wichtig, Trump ist böse, ebenso die AfD; SPD und Grüne sind gut und sympathisch. Vielfalt ist Bereicherung, traditionelle Werte sind Rassismus, und so weiter.
Besonders die Gender-, bzw. LGBTQ-Ideologie, die den Schülern schon im frühen Alter aufgehalst wird und mittlerweile fest im Lehrplan verankert ist, hinterlässt bleibende Schäden. Von Frühsexualisierung, über die Vernichtung des Redeflusses durch die Gender-Sprache bis hin zur Zerstörung des konservativen Familienbildes.
Deutschlands Zukunft steht auf dem Spiel
Die Lage ist alarmierend: Hohe Schul- und Ausbildungsabbruchquoten sowie sinkende Grundkompetenzen in Kernfächern wie Mathematik und Lesen zeugen von einem desolaten Bildungssystem. Die Unterfinanzierung des Sektors, marode Infrastruktur und ein akuter Lehrermangel verschärfen die Situation zusätzlich. Gleichzeitig wirkt die zunehmende Ideologisierung des Lehrplans als Belastung. Deutschland droht im internationalen Vergleich langfristig den Anschluss zu verlieren.
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In den Lehrplänen ist auch immer noch das Reeducation/Entnazifizierungsprogramm der Alliierten enthalten. Während in Japan die eigenen Kriegsverbrechen schamvoll verschwiegen werden, wird in Deutschland den Kindern die ewige Schuld der Deutschen inklusive KZ-Pflichtbesuch recht ausführlich beigebracht, was zu einem relativ gestörten Verhältnis zur eigenen Nation und Politikern wie Habeck führt, der in einem seiner Bücher schrieb er könne mit Deutschland nichts anfangen.
Warum wird als ein entscheidender Faktor nicht auch die Überforderung des Bildungssystems durch Zuwanderung von bildungsfernen Menschen, darunter viele Analphabeten, deren Kinder die deutsche Sprache nicht sprechen und auch nur rudimentär lernen, weil sie sich größtenteils nur in der eigenen Sprach-Blase bewegen? Diese unkontrollierte Migration ist die Mutter fast aller Probleme, die wir haben (und ist auch wieder Teil der grünen Politik, deren Energie- und Wirtschaftspolitik den Rest unserer Probleme verursachen).
Es ist leicht auf die Ausländer zu zeigen, aber das Problem findet sich in allen Ethnien und sozialen Schichten. Jugendliche haben heute insgesamt ein sehr großes Problem sich zu konzentrieren. 45 min ohne Handy still sitzen (man muss ja nicht mal aufpassen, nur eben keinen Murks machen) kriegen die wenigsten hin.
Was sollen denn Betriebe mit Leuten die man keine Stunde unbeaufsichtigt lassen kann anfangen?
@AINamrood: Haben Sie Kinder, durch die Sie diese Erkenntnisse gewonnen haben? Ich habe Kinder, und ich habe völlig andere Erfahrungen gemacht: Es ist in der Tat leider ein Problem von Schülern, die zum großen Teil weder willens noch fähig sind, unsere Sprache zu lernen, weil sie sich in der eigenen Blase bewegen. Fragen Sie Lehrer, fragen Sie Eltern, und sie werden meine Aussage bestätigen. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich „auf die Ausländer zeige“, sondern es ist einfach die Realität.
Ich habe mehrere Bekannte die Lehrer sind. Die arbeiten auch nicht an „Brennpunktschulen“.
Die werden zukünftig von Google, Meta und Microsoft an die Hand genommen und präzise geführt. Und diese Konzerne wiederum von der politischen Elite …
Wenn in einer Klasse alles von IQ60 bis IQ120 sitzt ist am Ende niemandem geholfen aber es kann nicht sein was nicht sein darf, wir sind schließlich „alle gleich“.
Abgesehen davon, dass es auch hier um mehrere Ursachen geht, von denen die Finanzierung m. E. eher die kleinere ist, die allerdings durchaus miteinander korrelieren, ist es doch interessant, die Ergebnisse in den einzelnen Bundeslaendern miteinander zu vergleichen. Immerhin ist Bildung so etwas wie Laendersache. Da bietet sich sich die Untersuchung eines Zusammenhangs zwischen den herrschenden Parteien und dem Ergebnis an. Offenbar gibt es da durchaus gravierende Unterschiede, zunehmend schmelzend oder wie in BW, vormals durchaus vorne mit dabei, seltsamerweise inzwischen eliminiert. Bayern, das Bundesland des Kommentators in den 60 bis 80 iger Jahren, Grundschule bis 2. jur. Staatsexamen, erwies… Mehr
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Bildungspolitik ist Ländersache. Wer besetzt in den meisten Bundesländern seit Jahrzehnten die Kultusministerposition? Es sind Sozis und Grüne, die hier seit vielen Jahren die Lehrpläne orientiert an ihren Ideologien ausrichten und bei einer ebenso politisch überzeugten Mehrheit der Lehrerschaft offene Türen einrennen. Der Dummheitskult in unserem Land ist politisch gewollt. Man braucht in künftigen Generationen links-grün indoktrinierte Mehrheiten, damit der Marsch in den Ökosozialismus nicht unnötig verzögert wird. Gebildete und selbstständig denkende Bürger würden ja nie freiwillig mitmarschieren in die ökosozialistische Hölle.
Mit der PCR-Pandemie wurde auch dem Schulsystem der Garaus gemacht.
Die Lehrer durften von der heimischen Terrasse aus die Annehmlichkeiten des „Onlineunterrichts“ kennenlernen und den Schülern wurde eingebimst, dass der regelmäßige, morgendliche Gang zur Schule unsolidarisches, wenn nicht gar todbringendes, Verhalten ist. Wen von den so geprägten Schülern will man denn ernsthaft erzählen, dass es vor drei Jahren noch überaus nützlich, gar lebendsrettend war, wochenlang auf der Couch herumzulümmeln, aber ein paar unentschuldigte Fehltage heute wieder ein grober Verstoß gegen die Schulpflicht sind?
Also an dem Artikel stören mich mehrere Dinge. Warum ist es schlimm wenn ein paar Prozent mehr Schüler als im EU-Durchschnitt nur die mittlere Reife machen? Ich glaube nicht, dass wir an zu wenig Abiturienten und Studenten leiden. Schlimmer ist schon eher die hohe Abbrecherquote bei den Azubis. Aber die dürfte genau daran liegen, dass wir zuwenig Azubis mit mittlerer Reife haben. Jeder der das kleine Einmal-Eins beherrscht, wird ja mittlerweile aufs Gymnasium geschickt und nur die völlig Unfähigen bleiben zurück und werden Azubis. Und was ist bitteschön schlimm daran, dass wir auf Platz 10 der Prozent vom BIP-Ausgaben für… Mehr
„Warum ist es schlimm wenn ein paar Prozent mehr Schüler als im EU-Durchschnitt nur die mittlere Reife machen?“
Das hatte ich zuerst auch so gelesen, aber aus dem Kontext ergibt sich, dass es bei der genannten Zahl darum geht, dass es in Deutschland für 12,8% bei diesen Bildungsabschluß bleibt, also darauf weder eine abgeschlossene Berufsausbildung noch ein Studienabschluß aufgesattelt wird.